Beiträge von Lighthammel im Thema „[Filmtipp] Wirklich gute Horrorfilme und welche man links liegen lassen sollte.“

    Thanksgiving


    Feiertage waren im Slasher-Film schon immer ein besonderer Anlass, um Menschen zu töten. Black Christmas, Halloween, My bloody Valentine. Und nun auch Thanksgiving. Eli Roth hat seine Hausaufgaben gemacht kennt und zitiert seine Vorbilder. Dabei machen vor allem die blutigen und teils kreativen Kills eine Menge Spaß - und wenn eine halbe Leiche neben einem Werbeschild gefunden wird, das 50% off anpreist, dann ist das wunderbar tiefschwarzer und galliger Humor weit jenseits des guten Geschmacks, den ich trotzdem irgendwie mag. Leider wechseln sich viele gelungene Sequenzen mit einigem Leerlauf ab. Falsche Verdächtige und falsche Fährten ersticken ebenso im Keim wie die Kritik an Konsumverhalten und Social Media- Geilheit. Da bleibt Thanksgiving leider viel zu oberflächlich. Im Showdown geht Thanksgiving leider komplett die Puste aus und es Reihen sich einige sehr grobe Unsinnigkeiten aneinander.

    High Tension


    Auch wenn High Tension einer der ersten Filme einer Welle französischer Terrorfilme war und einen gewissen Kultstatus genießt - so richtig dolle ist der Film nicht. Es gibt einige Kills, die sind schön splatterig und haben den kleinen Gorehound in mir jubeln lassen, aber nach der ersten Welle an Toten baut der Film - entgegen seines Titels - eher Spannung ab als auf. Der finale Twist ist unglaubwürdig, weil sich dadurch keine Logiklöcher, sondern ganze Logikgräben auftun. Mit The hills have eyes hat Alexandre Aja einen wesentlich besseren Terrorfilm hinbekommen. Sogar einen richtig, richtig guten.



    Die Gruft des Grauens


    Eine Frau wird von einem Vampir vergewaltigt und gebirt einen Mensch-Vampir-Hybriden, der sich für seine Existenz an seinem Vater rächen will. Was nach Blade klingt ist blut-, tempo- und überraschungsarmer Vampirhorror der billigsten Sorte aus den 70ern. Der Film soll in 11 Tagen für 50.000§ gedreht worden sein, sieht aber eher nach 5000 und 3 Drehtagen aus. Ganz laue Luft aus der Gruft.

    Barbarian


    2 Menschen sitzen zusammen in einem Häuschen fest, dass versehentlich doppelt vermietet wurde. Im Keller haust allerdings noch eine sehr unangenehme MItbewohnerin.


    Barbarian hat wenig Substanz, dafür um so mehr mehr Ungereimtheiten und Plotholes, die Charaktere und deren Handlungen sind teilweise einfach lächerlich. Was man dem Film allerdings anrechnen muss: Legt er es darauf an, gruselig zu sein, dann ist er auch ziemlich creepy. Das Creature Design ist nicht sonderlich kreativ, aber trotzdem haben sie da ein "schönes" Monstrum aus dem Hut gezaubert.



    Prey - Beutejagd


    Niederländischer Tier-Horror um einen Löwen, der in Amsterdam sein Unwesen treibt. Als Trash-Film ist Prey recht unterhaltsam. Dass ein einbeiniger Großwildjäger mit seinem Turbo-Raupenketten-Rollstuhl einen sehr schlecht animierten Löwen durch den Stadtpark jagt, muss man gesehen haben. Wat für ein Blödsinn, aber unterhaltsam :)



    Sisters - Schwestern des Bösen


    Ein früher Horror-Krimi von Brian de Palma, der sehr stark und äußerst offensichtlich bei Hitchcock wildert. Die erste Hälfte des Films ist sackstark, dann wird´s unfreiwillig komisch und abstrus.



    Brain Dead


    Nein, nicht Braindead. Brain Dead mit den beiden Bills - Paxton & Pullman - ist billig zusammengeschusteter Nervenheilanstalts-Horror, der auf die Formel "wirr = mysteriös" setzt. Ganz schlecht.

    The Hidden


    Ein Polizist und ein FBI-Mann machen Jagd auf einen außerirdischen, körperwechselnden Parasiten mit Vorliebe für Geld und schnelle Autos. SciFi-Horror-Action-Hybrid aus den späten 80ern mit Kyle McLaghlan. Der Horroranteil ist eher niedrig niedrig, aufgrund der B-Film-Attitüde und des hohen Tempos macht der Film aber irre viel Spaß.



    Infinity Pool:


    Die Prämisse ist interessant: In einem fiktiven Staat steht auf vieles die Todesstrafe, mit genug Geld in der Tasche kann man allerdings einen Klon erschaffen, der anstelle der verurteilten Person hingerichtet wird. Das eröffnet gut betuchten Arschgeigen, ihre Abgründe auszuleben. Angenehm ist der Film nicht: Die Hinrichtungen sind ein Schlag in die Magengrube, visuell ist der Film teilweise äußerst anstrengend und irgendwie fehlt es am Ende doch ein wenig an Substanz. Die letzte halbe Stunde empfand ich als äußerst zäh.

    Cabal - Die Brut der Nacht - Director's Cut


    Dr. Decker, Psychater und Serienmörder, lässt den labilen Boone glauben, selbst ein Serienmörder zu sein. Boone sucht Vergebung an einem Ort namens Midian zu finden und als Monster unter Monstren in Frieden zu leben.

    Mit Nightbreed hat Clive Barker seinen eigenen Roman verfilmt, über Jahre nur in einer stark gekürzten Version zu sehen war. Der Director's Cut macht den Film etwas runder, aber die Story und der mythologische Überbau bleiben schwammig, stellenweise handeln die Figuren nicht immer sinnig oder glaubwürdig. An einigen Stellen hat man das Gefühl, dass immer noch Teile fehlen. Und auch der Horror kommt etwas zu kurz, ich sehe Nightbreed eher als Dark Urban Fantasy.

    Bei allen Unzulänglichkeiten mag ich den Film trotzdem sehr gerne. Das Creature Design ist großartig, das Tempo hoch und die Atmosphäre schön düster.

    Es gibt einen sogenannten Cabal-Cut, der dem Film nochmal 25 Minuten Material hinzufügt. Mal schauen, ob ich den mal irgendwo zu einem vernünftigen Preis bekommen kann.

    Talk to me


    Sensationell guter, Elevated-Geister-Horror. Unglaublich, dass zwei Regie-Debütanten handwerklich, atmosphärisch und erzählerisch ein so dichtes Werk hinbekommen haben, und das für lausige 4,5 Mio. Auch wenn die grundlegende Idee der Story ein altes Klavier ist, so wird doch eine frische Melodie darauf gespielt. Ich bin begeistert.


    Dehr cool finde ich diesen Hinweis am Ende des Films:


    Heute speak no evil gesehen. Das langsame Tempo gefällt mir, die Drohkulisse die sich aufbaut fand ich herausragend. Das Ende war ein tiefer Schlag in die Magengrube. Weiß nicht, ob er nicht sogar zu tief war. Regelmäßig muss ich solche Filme nicht sehen, dann lieber klassischen Horror.

    Ich habe den mittlerweile auch gesehen und bin mir aebenfalls nicht sicher, ob das Ende nicht doch zu viel des Bösen gewesen ist. Allerdings bewundere ich die Konsequenz, mit der auf das Ende zugesteuert wird.


    ...wobei es gute Gründe gibt zu glauben, dass die aus Solidarität auch aussteigt.

    Zack, und passiert!

    Allerdings hat der Abgang Ortegas laut Deadline wohl nichts mit dem Feuern Barreras zu tun. Das hat sich wohl schon vor dem Hollywood-Streik abgezeichnet.


    bin ich aber mal gespannt, in welche Richtung sie das Franchise entwickeln.

    Scream V und VI haben mir ne Menge Spaß gemacht und mMn gibt es kein Horror-Franchise, dass qualitativ so konstant abgeliefert hat wie Scream. Ich bin auch sehr gespannt, wie es weiter geht. Allerdings könnte man das Ende von Teil VI natürlich auch einfach so stehen lassen, es ist ja in sich abgeschlossen und rund.

    Friedhof der Kuscheltiere: Bloodlines


    Zwar wird Stephen Kings starke Geschichte um den Zombie erzeugenden Friedhof um ein paar Hintergründe ergänzt, allerdings hat man sich so wenig Mühe gegeben, originelle Ideen oder Wendungen einzubauen, dass nicht nur die Spannung gnadenlos absäuft, sondern sich zum Finale hin eine Dummheit an die nächste reiht.

    Der Ansatz "Soldat kehrt als leblose Hülle aus dem Krieg zurück" verpufft leider auch komplett, das amerikanische Vietnam-Trauma wurde in dem 1974er Streifen Dead of Night wesentlich besser und spannender verarbeitet.

    Dark Harvest / Die dunkle Saat


    Die Prämisse ist klassisch: Es wurde ein Pakt mit einem Dämon geschlossen, dem Dorf geht es gut, die Sache hat allerdings einen Haken: In jedem Jahr findet eine Jagd auf ein Monster namens Sawtooth Jack statt, das versucht, die Kirche zu erreichen. Erreicht es die Kirche, war es das mit dem Wohlstand des Dorfes.

    Ich bin kein großer Freund davon, wenn Horrorfiguren durch zu viel Geschichte entmystifiziert werden und man ihnen das Unheimliche nimmt. Leider bleibt Dark Harvest voller Löcher. Die Geschichte bleibt schwammig und warum sich einige Charaktere so verhalten wie sie es tun, ist nicht immer nachvollziehbar. Hier wurde leider viel Potential verschenkt, zumal man mit David Slade nicht den unbegabtesten Regisseur angeheuert hat.



    Winnie The Pooh - Blood and Honey


    Absolut generischer und schlecht geschriebener und mäßig gespielter Backwood-Slasher mit hohem Sadismus-Faktor. Die Idee, die Freunde aus dem 100-Morgen-Wald in eine kannibalische Killer-Bande zu transformieren, finde ich nicht schlecht, allerdings bleibt es bei ein bisschen Namedropping und ein paar Plastikmasken in Tierform. Hier kommt alles zusammen, was einen schlechten Horrorfilm ausmacht. Thema verschenkt, Film versenkt.

    Das Prequel zu X ist nicht einfach nur mehr vom Gleichen, sondern deutlich anders als X.

    Ist hier eine bestimmte Reihenfolge angeraten?

    X und Pearl lassen sich unabhängig voneinander schauen, im Prinzip ist es egal. Ich würde die Filme aber in der Reihenfolge schauen, in der sie entstanden sind.


    Teil 3 wird übrigens Maxxxine sein und in den 80ern spielen.

    Ich glaube, der Huutini hat hier so von Ti West´s Pearl geschwärmt. Ich möchte mich dieser Schwärmerei gerne anschließen. West macht hier vieles richtig: Das Prequel zu X ist nicht einfach nur mehr vom Gleichen, sondern deutlich anders als X. Weniger Slasher, zu großen Teilen eher Drama oder Charakterstudie. In den ersten Momenten wähnt man sich in einem 40er Jahre Disney-Film in Technicolor, man wartet auf die erste Gesangseinlage und darauf, dass Mia Goth die Yellow Brick Road betritt, aber sehr schnell wird auf fiese Art und weise deutlich, dass Pearl leicht einen nebenher laufen hat. West entmystifiziert Pearl auch nicht (wie es die unsäglichen Hannibal Rising und Rob Zombies Halloween mit ihren Bösewichten getan haben), aber er erweitert den Charakter seiner Hauptfigur. Und der Abspann ist so dermaßen creepy, der hat lange bei mir nachgewirkt. Feines Ding und ein würdiger Halloween-Film.


    An jüngere Zuschauer hat sich Disney´s Geistervilla gerichtet. Es gibt schon viele Szenen, die an und für sich recht gut und originell gemacht sind, aber es mag sich alles nicht zu einem runden Gesamtwerk zusammenfügen. Zu oft ändert sich der Ton, schwankt zwischen Ernsthaftigkeit und Slapstick und wirklich gruselig ist am Ende wenig, sondern einfach nur laut.

    Für ein ähnliches Publikum (Jugendliche von 10-15) - aber deutlich gelungener - ist die Serie Gänsehaut, ebenfalls auf Disney + zu sehen. Der Grusel hält sich zwar auch in Grenzen, aber immerhin gibt es eine gute Spannungsschraube und ein paar gut sitzende Erschreckerlis.

    Gestern an Halloween den lange aufgesparten Horrorfilm Gonjiam Haunted Asylum gesehen. Ich wusste, dass der Film gruselig sein muss, war dann aber doch überrascht, wie gruselig und fies der ist!

    Jetzt wäre ich auf die Meinung von Archibald Tuttle und Lighthammel gespannt. :)

    Ich hab da noch nie was von gehört, aber diese Bildungslücke werde ich wohl schließen müssen :)

    Cocaine Bear


    Der Titel fasst eigentlich auch schon den Inhalt des Films zusammen. Ein Bär auf Koks macht sich über die Besucher eines Nationalparks her. Das ist wenig gruselig und sauschlecht getrickst, aber einige Kills sind irre witzig und überdreht, so dass trotz aller Blutigkeit eine schöne Partystimmung aufkommt. Leider schwächelt das Finale zu sehr, um durchgehend Spaß an dem Film zu haben.



    Last Frontier


    Bärenhorror zum zweiten. Billig runtergekurbelte Stangenware. Fast jeder Kill findet offscreen statt, damit man kein unnötiges Geld für Effekte ausgeben musste. Dazu ein brutal dilettantischer Showdown, Logiklöcher und Dämlichkeiten so groß wie die Rocky Mountains. Charakterzeichnung, Story und (leider auch der) Horror köcheln auf absoluter Sparflamme.

    Dass bei den Gore-Szenen reihenweise Erbrechen und Ohnmacht erfolgt sein soll, glaube ich keine Sekunde. Höchstens wenn es Leute schauen die sonst das Horrorgenre nicht mit der Kneifzange anfassen.

    Die Szene, in der Art the Clown über mehrere Minuten eine Frau häutet und foltert ist imho übertrieben hart inszeniert. Im Rest des Films gehts zwar auch noch ordentlich zur Sache, wenn auch lange nicht mehr so heftig wie beim Häuten.


    Ansonsten bin ich bei Dir. Terrifier ist nur aufgrund von Art the Clown einigermaßen sehenswert. Der ist so komisch wie brutal, und Make up & Mimik machen ihn zu einer ziemlich gelungenen Horrorfigur, die definitiv einen deutlich besseren Film verdient hat.

    Nachts, wenn das Skelett erwacht

    Aus dem Filmarchiv auf YT?

    Amazon Prime


    Lighthammel The Creeping Flesh ist großartig. Der erinnert auch deshalb an Hammer, weil Freddie Francis (später Kameramann von David Lynch) Regie führte, und der war bei Hammer und Amicus quasi zuhause (auch wenn hier Trigon produzierte, die von Strindberg über Witchfinder General bis Softsex in den 1970ern wirklich alles gemacht haben). Die von Dir genannten "haarsträubenden" Elemente waren auch schon 1972 absurd - das ist schlicht eine gute und bösartige Parodie auf viktorianische Wissenschaft, hier wird englishness ziemlich gekonnt ad absurdum geführt. Wirklich ein schwer unterhaltsamer Episodenfilm, einer der besten der Zeit.

    Archibald Tuttle : Besten Dank für die andere Sichtweise auf The Creeping Flesh. Ich habe das Drehbuch einfach als naiv und schlecht abgetan. Dass eine Parodie auf viktorianische Wissenschaft dahinter steckt, da wäre ich von allein im Leben nicht drauf gekommen.

    Freaky


    Ein Mix aus Slasherfilm und der Körpertauschkomödie. Teilweise überraschend witzig, mit splatterigen Tötungsszenen, aber irgendwie trägt die Idee nicht über den kompletten Film. Nach einer guten ersten Hälfte wirds etwas zäh, aber Vince Vaughn spielt so großartig auf, dass der Film nicht komplett baden geht.



    Nachts, wenn das Skelett erwacht


    Englischer Gothic Horror aus den 70ern mit den Horrorfilm-Größen Peter Cushing und Christopher Lee. Viele Elemente der Story sind einfach haarsträubend (ein Urmenschen-Skelett wird bei Berührung mit Wasser wieder lebendig, aus dessen Blut soll ein Impfstoff gegen das Böse in der Welt hergestellt werden), dafür ist der Film ziemlich atmosphärisch und für so einen alten Schinken sogar recht spannend und erinnert im besten Sinne an die Produktionen der britischen Hammer-Studios.

    Antlers


    In einer amerikanischen Minenstadt herrschen aufgrund des wirtschaftlichen Niedergangs Drogensucht, Verfall, Armut und Missbrauch. Eine Lehrerin nimmt sich des verwahrlosten Schuljungen Lucas an, nichtsahnend, dass der Vater des Jungen ein einer stillgelegten Mine einer uralten Kreatur begegnet ist...

    Die Story folgt ausgetretenen Pfaden und bietet wenige Überraschungen, aber Holla, die (böse) Waldfee, durch das triste Setting, die düstere Thematik und das kompromisslose Finale geht Antlers an die Nieren. Das Creature Design und die Spezialeffekte sind absolut gelungen, und der Darsteller des kleinen Lucas spielt seine Rolle einfach großartig. Antlers ist kein Meilenstein im Horrorgenre, aber ein durchaus guckbarer Film.

    Shiver (dt.: Parasiten-Mörder)


    Ein Film aus Cronenbergs früher Schaffensphase. Kaum Story (Schleimiger Parasit verwandelt Menschen eines abgelegenen Hochhauses in Sexbesessene, Mörder und sexbesessene Mörder), billigste Effekte, und trotzdem schimmern an vielen Stellen Cronenbergs Fähigkeiten als Filmemacher durch, so dass aus wenig Substanz ein ganz passables Filmchen enstanden ist. Kann man schauen, ist aber kein Highlight.

    Ebola Syndrome


    Ein Koch muss aus Hongkong fliehen, weil er seinen Chef und dessen Frau getötet hat. In Afrika findet er wieder Arbeit in einem Restaurant, vergewaltigt eine Einheimische und steckt sich dabei mit Ebola an. Da der Koch aber reistent ist, trägt er das Virus immer weiter und löst eine Epidemie aus. Ebola Syndrome ist ein Sicko- Film aus Hongkong, eine Aneinanderreihung ekelhaftester, völlig überzogener Sequenzen. Er funktioniert als Spiegel der Gesellschaft ganz gut - kranke Menschen in einer kranken Welt, verdorben und geldgeil - aber der Magen braucht echte Nehmerqualitäten und aufgrund seiner schrillen Art ist der Film auch verdammt anstrengend.



    Books of Blood


    Verfilmung einiger Kurzgeschichten von Clive Barker, die als Bücher des Blutes veröffentlicht wurden. Die einbettende Rahmenhandlung ist weitestgehend sinnfrei und bis auf einige kurze Momente herrscht gepflegte Langeweile und Spannungsarmut. The Midnight Meat Train mit Bradley Cooper und Vinnie "The Axe" Jones ist eine wesentlich gelungenere Adaption einer Kurzgeschichte aus den Büchern des Blutes.


    Phantasm III


    Obwohl es billig runtergekurbelte Filme mit dicken Logikschwächen und lächerlicher Story sind (Der Tall Man exhumiert Leichen, belebt sie wieder, schrumpft sie auf Zwergengröße und schickt die Körper als Sklaven in eine andere Dimension, während die Gehirne der untoten Zwerge zu Waffen umfunktioniert werden, zu fliegenden Kugeln mit mehr Funktionen als ein Schweizer Taschenmesser), mag ich die Phantasm-Filme recht gerne. Angus Grimm als leichenfleddernder Tall Man ist eine Erscheinung und mit zunehmender Laufzeit wird die Reihe immer humoriger. Teil 3 geht fast schon als Horrorkomödie über den Ladentisch und unterhält blendend. Was man sich allerdings bei der Synchro gedacht hat, weiß ich nicht. Man hört unter den seelenlosen deutschen Stimmen immer wieder die englische Tonspur raus. Ganz schwach.

    Project Wolf Hunting


    Ein Frachter transportiert koreanische Schwerverbrecher zurück in die Heimat, gleichzeitig wird versucht, ein ethisch eher fragwürdiges, streng geheimes Experiment im gleichen Schiff nach Korea zu bringen. PWH ist ein koreanischer Action-Horror-Hybrid, der von Anfang an in die Vollen geht, kaum Pause macht und das Blut in hohen Fonränen spritzen lässt. Aufgrund des hohen Tempos und der flachen Charakterzeichnung gibt es leider kaum Identifikationsfiguren, die krawallige Action macht jeglichen Ansatz von Grusel kaputt, für 2 Stunden Spielzeit ist die Action auch etwas zu monoton geraten. Ansonsten ist PWH kurzweilige Unterhaltung.

    23 Ways to die


    23 Ways hat das gleiche Konzept wie der Vorgängerfilm 22 Ways to die: 26 Regisseur*innen bekommen einen Buchstaben des Alphabets zugewiesen, drehen einen Kurzfilm, an dessen Ende jemand tot ist. Es gibt einige gute Episoden und einige Totalausfälle, 3 Episoden sind der deutschen Zensur zum Opfer gefallen, insgesamt wird nicht die Qualität des ersten Teils erreicht. Mäßig unterhaltsam.



    Ostzone


    Ein Amateurfilm, der es irgendwie zu Amazon Prime geschafft hat. Die Story: Ein junges Paar kauft eine alte Anstalt, in der immer noch eine mordende Irre rumläuft. Wenn weniger manchmal mehr ist, dann hätte Ostzone das Potential, der beste Film der Welt zu sein. Oft genug ist wenig aber auch wenig, in diesem Fall eigentlich sogar gar nix. Grauenhaft schlecht, und das nicht mal auf die unterhaltsame Weise.



    Bride of the Reanimator


    Die Fortsetzung des grotesken Horrorklassikers von Brian Yuzna setzt in Sachen Trash und Absurdität nochmal einen Zahn zu. Extrem unterhaltsam, aber zu keinem Zeitpunkt ein ernstzunehmender Horrorfilm.

    Es ist zwar kein Horrorfilm, aber einen Thread für Theaterspaziergänge möchte ich jetzt nicht eröffnen, zumal es thematisch in den Horrorfilmthread gut reinpasst:


    Meine Frau hat mich mit Karten für einen Rundgang durch den kleinen Kurort Bad Essen am Wiehengebirge überrascht. Host war Schauspieler und Schriftsteller Markus Veith, der im Totenhaus der Adelsfamilie Von dem Bussche-Hünnefeld anfing, Poes Nimmermehr zu rezitieren.

    Während des Vortrags nahm er die Rolle des Raben an, der uns bei der Tour in engen Gassen, vor historischen Gebäuden, auf Waldwegkreuzungen und im Park kleine Schauergeschichten und Gedichte von Ringelnatz, Busch und Droste-Hülshoff zum Besten gab. Neben Poes Raben im Totenhaus war ein ziemlich cooler Gänsehaut-Moment, als Veith bei einbrechender Dunkelheit unter einem Birnenbaum Fontanes von Ribbeck zu Ribbeck aufsagte und gegen Ende des Gedichtes mit der Stimme des Geistes Birnen an die Gruppe verteilte.



    Auf dem Bild liest er am Ausblick über Bad Essen das Liebesgedicht eines Toten an seine verstorbene Frau. Wie (nek)romantisch ;)

    WarFred  Huutini : The Crow war es bei mir :)


    Toadstool : Ich hab Das Grauen (The Changeling) nochmal angeschaut. Langweilig oder zäh fand ich ihn zwar nicht, aber der hat eine dicke Staubschicht angesetzt, so dass ich Dir absolut recht gebe, dass der Film schlecht gealtert ist. Die anderen, von Dir genannten Filme wirken heute deutlich weniger antiquiert als The Changeling. Was die hölzerne Schauspielerin angeht: Ich bin mir nicht sicher, ober es am Schauspiel liegt oder der gestelzten Synchro.

    Toadstool :


    Das Grauen habe ich einige Male gesehen, das letzte Mal aber vor vielleicht 20 Jahren. Ich empfand den als sehr gruselig und stimmig, auf ähnlichem Niveau wie Bis das Blut gefriert. Trotz seines langsamen Tempos ist er mir nicht langweilig geworden, und George C Scott ist als Schauspieler einer der besten seines Fachs gewesen. Aber vielleicht sollte ich mir Das Grauen einfach nochmal anschauen, wie er 20 Jahre später auf mich wirkt.

    Ich hab heute Evil Dead Rise gesehen, eine nette Gore-Packung für Fans mit ein paar heiteren Tabubrüchen (kleine Triggerwarnung im Spoiler).


    Zur Triggerwarnung: Die mag zwar berechtigt sein,


    Old


    Eine Gruppe von Menschen ist an einem Strand gefangen, an dem sie rapide altern. Die Versuche auszubrechen scheitern, und so sind die Menschen dort dem Tod geweiht.

    Leider sind einige der Charaktere eher nervig angelegt, etliche Dialoge eher dümmlich, die Auflösung der Geschichte eher mittelmäßig originell. Der Film möchte auch gerne schocken, in den entscheidenenden Momenten fehlt dann aber das entscheidende Quäntchen Härte, so dass das Erschreckerli nicht die volle Wucht entfaltet. Auf der Haben-Seite verbucht Old neben der bedrohlichen Atmosphäre allerdings auch einen der besten Body Horror Momente der letzten paar Jahre:

    [...] Hellraiser 2022 [...]


    Insgesamt ein toller Reboot der Reihe


    Aber es ist natürlich nur mein persönlicher Geschmack....

    Der neue Hellraiser hat mir leider kaum gefallen. Der Film ist zwar keine Katastrophe, hat mich aber zu keinem Zeitpunkt richtig gecatcht. Es fehlt dem Reboot leider ein großer Teil der Boshaftigkeit und Bissigkeit des Originals, die Inszenierung ist trotz des coolen Zenobyten-Designs sehr konventionell und zahm ausgefallen.



    Und dann gibt's bei prime noch Uninvited. Im Gegensatz zu Hellraiser ist der 80er Jahre- Trash ein schlefazwürdiges Versagen auf ganzer Linie.

    Die am schlechtesten nachvertonte Katze der Filmgeschichte bricht aus einem Labor aus und gelangt über Umwege auf einer riesigen Yacht mit Gangstern und leicht bekleideten Frauen. Ab und an kommt eine ziemlich hässliche Handpuppe aus der Katze und beißt Menschen, bei denen dann die Adern explodieren.

    Schlechte Dialoge, schlechte Schauspieler, wenig Sinn, noch weniger Verstand und richtig miese Special Effects - da fragt man sich, womit Oscarpreisträger George Kennedy erpresst wurde, um in so einem Mumpitz mitzuspielen.