..wahrscheinlich hab ich mich zu drastisch ausgedrückt (aber da ist auch sonst genug im Film, was drastisch wäre.
Im Fall der Kinder, was Du ja wahrscheinlich meinst, wird Schulhofmobbing per Pfosten mit Maschendraht umgesetzt, der einem anderen Kind mehrfach in den bekleideten Unterleib gerammt wird.
Nach dieser Klärung: Ich denke, man hat nicht umsonst in Taiwan gedreht, wo es sicher nicht die vergleichbaren Kinderarbeitsschutzgesetze gibt, auch nicht für Dreharbeiten. In Hollywood und Deutschland wird bei Dreharbeiten entweder so agiert, dass die Kinder nur wenig von dem mitbekommen, was in einer Szene passiert, oder es wird umfangreich mit begleitenden Therapeuten und Schutzpersonen gearbeitet. Wenn ich mir etwa den österreichischen "Ich seh, ich seh" angucke, oder "The Trouble with being born", wo die Hauptdarstellerin nur unter Pseudonym agiert hat und so mit Make-Up versorgt war, dass man sie in Echt wohl nicht wiedererkennen kann, dann wird da schon einiges getan, um Schäden von den Kindern fernzuhalten. Dass Kinder Filme nicht sehen dürfen in denen sie mitspielen ist allerdings normal, sonst könnte man ja nie Horrorfilme etc. unter Beteiligung von Kindern und Teenies drehen.
Wie "kaputt" man sein muss halte ich für die falsche Frage. Gedreht wird es, weil es einen Markt dafür gibt, und weil auch das als Bestandteil der Kunstfreiheit zunächst einmal möglich sein muss (es gibt beispielsweise in Deutschland aus guten Gründen keine Vorabzensur, sonst wären wir wieder bei Goebbels). Die Normen was gesehen werden "darf" und was als gesellschaftlich zulässig angesehen wird sind international nun einmal sehr unterschiedlich. Ob der Film jetzt eine gelungene Corona-Allegorie ist, ob einzelnes "zu weit" geht, das bleibt am Ende den Augen der Betrachter überlassen, wenn sie sich dem denn aussetzen wollen und können (wie gesagt, auf deutschen Streamingdiensten wird eine ungekürzte Fassung dieses Films auf absehbare Zeit nicht auftauchen, da bleibt Kino oder schneller Kauf die einzige Option). Ich würde Menschen, die das sehen wollen, sicher nicht per se verurteilen, meins ist es auch nicht, aber das heißt nicht, dass alle, die das gucken kaputt oder gestört sind. Über diese Art der Medienwirkungsforschung sind wir ja nun schon einige Zeit hinaus, sonst können wir auch gern wieder in die Killerspieldiskussion einsteigen, die ist ähnlich fruchtbar. Ich hab oben einiges gespoilert, damit den Interessierten hier klar ist, auf welches Level an Gewaltdarstellung sie sich einlassen - da ist der Film schon ganz vorne mit dabei.