Um mal einen schönen Klassiker heranzuziehen: Ich liebe die Jumpscare-Szene aus Alien, in dem sich der Face-Hugger zum ersten Mal zeigt. Alien hat übrigens eine ganze Reihe von Jumpscares, wobei ich die alles andere als billig bezeichnen würde. Im Gegenteil fügen die sich meiner Meinung nach perfekt in einen genialen Horrorfilm ein.
Das sind auch tatsächlich "gute" (um mal nicht so streng zu sein) Jump Scares, weil sie eben organisch sind.
Hatte den Film grade letzte Woche wieder gesehen und hatte den Gedanken, in der Szene als Ripley, Ash und Dallas die Krankenstation nach dem verschwundenen Facehugger absuchen (Etwa bei Minute 47), und irgendwem (Dallas, glaube ich), irgendetwas um- oder runterfällt und blechern zu Boden kracht und die Figuren sich gemeinsam mit den Zuschauern erschrecken.
Das ist ein vernünftiger Jumpscare.
Aktuelle Jumpscares sehen aber so aus, dass eine völlig "alltägliche" Szene genommen wird, dann wird der Ton runtergeregelt, bis es im ganzen Saal komplett still ist, das Bild fährt immer näher an eine Figur ran, und dann, schneller Schwenk, irgendwas im Bild, KRACHENDER LÄRM (Piano, Geige, Tusch) aus dem Lautsprecher, Buh!
Das ist und bleibt keine Kunst, sondern das filmische Äquivalent davon, sich nachts im Badezimmer zu verstecken und die Fußballtröte zu aktivieren, wenn der/die Mitbewohner/in schlaftrunken auf Klo torkelt. Ja, die Person erschreckt sich, aber man musste sich dafür nicht besonders anstrengen.