d0gb0t Ich bin bei Found Footage einfach raus, das funktioniert bei mir nicht, und da kann es dann noch so gut sein. Hat mir schon Cloverfield kaputt gemacht.
Ich hatte Spaß mit:
- Sissy: Ja, es gab zuletzt ein paar (zu) viele Horrorfilme rund um Influencer, aber der hier ist böse und richtig gut. Junge Frau mit leichten mentalen Auffälligkeiten, deren Gegenmaßnahmen sie halbwegs erfolgreich auf Instagram teilt, trifft Jugendfreundin wieder und wird spontan zu deren Junggesellinnenabschied in einer einsamen Hütte eingeladen. Dort trifft sie auf eine Mobberin aus Kindheitstagen, und eine Mordserie beginnt... Witzig ist, wie der Film uns bei der Stange hält; wir bleiben erstaunlich lange als Zuschauer:in auf Seiten der Täterin. Und die ganze Chose ist trotz grober Splattereinlagen eher witzig-charmant erzählt. Macht Spaß, kann man gut gucken.
-No one will save you : Aktuell bei D+ im Streaming (und wie wir ja erleben durften, verschwinden die Filme da auch schnell wieder). Mein Gott ist das schade, dass der nicht im Kino lief. Es wird so gut wie kein Wort gesprochen, unsere Heldin (Außenseiterin in ihrem Dorf) muss alleine gegen Alienentführer antreten, und das was da am Ende passiert, ist so unglaublich cool, dass ich den Film (den ich vorher schon mochte) ab dann nur noch feiern wollte. Großartiges Teil mit fantastischem Ende.
- Hellbender: Bestätigt alle Vorurteile, die man schon immer gegen Heavy Metal hatte... nein Spaß. Mutter lebt mit Tochter einsam im Wald und macht als Freizeitvergnügen Heavy Metal mit ihr, bis Töchterchen einen Wurm isst und so ein dunkles Familiengeheimnis lüftet. Europäischer Horror der 60er Jahre wird hier modern reanimiert und trotz des winzigen Budgets eine Mörderstimmung rausgeholt. So sieht es also aus, wenn man eine Kindheit mit A24-Filmen zugebracht hat, stimmungsvolles Teil, das eher über Stimmung und die Bilder arbeitet.
- Mord an einem regnerischen Sonntag: Den kennt hier garantiert keine Sau, ein französischer Horrorthriller aus den 1980ern, der dringend der Wiederentdeckung harrt (und den man wahrscheinlich heute in einer Szene mit CGI nachbearbeiten müsste, damit er erscheinen darf). Architekt, verliebt in sein Haus, bemerkt nicht, dass Ehefrau und Tochter dort langsam eingehen, bis ein Mann aus der Vergangenheit ins Familienidyll einbricht. Klingt erstmal altbekannt, aber der Film nimmt sich viel Zeit (typisch französisch), um dann in der zweiten Hälfte eine arg an die Nieren gehende Eskalation loszutreten. Leider mit einer typischen 80er-VHS-Synchro ausgestattet und mit einem echt widerlich-süßen Popsong versehen, aber davon abgesehen ein Kleinod des französischen Genrekinos vergangener Tage.