Finde auch, man kann das nicht so schwarz/weiß betrachten. Auch wenn ich der Meinung bin, dass moderne "Horror"filme sich zu oft und zu stark auf billige Jumpscares stützen gibt es klassische Filme, die billige Jumpscares enthalten und moderne Filme, die ausschließlich "gute", organische Jumpscares haben. Im Gegenteil: ich finde, dass das Subgenre "Horror ohne Jumpscares" erst durch moderne Filmkritik so richtig entstanden ist ... auch wenn das Publikum dafür zugegebenermaßen kleiner ist als für die Horror-Blockbuster voller Jumpscares.
Beiträge von lazerlight im Thema „[Filmtipp] Wirklich gute Horrorfilme und welche man links liegen lassen sollte.“
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Nachtrag zum Thema Jumpscares. "It Follows" habe ich erst vor Kurzem wieder mal gesehen, deswegen kann ich ihn mal als Beispiel von "verdienten" Jumpscares hernehmen, insbesondere die Szene mit dem Ball und die Szene mit dem großen Mann.
... ist nur ein ganz kleiner Schreck und ergibt dann später Sinn, wenn das "Es" Fenster zerbricht um zu seinem Opfer zu gelangen.
... geht zwar direkt in eine Actionszene mit wegrennen und hektischer Musik usw. über aber der Moment in dem der große Mann auftaucht wird sehr natürlich gezeigt und nicht künstlich zugespitzt, er taucht fast schon langsam aus dem Schatten auf, es gibt keinen lauten Knall, keinen Zoom, keine hektischen Bewegungen. Man erschreckt sich einfach nur weil die Szene so gruselig ist.
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Keinen Nerv 47 Seiten zu durchkämmen, deshalb hier nur in aller Kürze meine Empfehlungen für (Horror)filme die eine bedrückende Stimmung erzeugen und nicht langweilig sind:
Rosemary's Baby (1968)
The Wicker Man (1973)
Alien (1979)
Die Körperfresser kommen (1979)
Ring (Original, 1997)
Session 9 (2001)
Der Nebel (2007)
Lake Mungo (2008)
It Follows (2015)
The Witch (2015)
Der Leuchtturm (2019)
Wahrscheinlich wurden die alle schon genannt ...
Zum Thema Jumpscares. Ich würde sagen heutzutage sind Jumpscares meistens billig, aber nicht immer. Ich finde es gibt eine ganz brauchbare Methode einen billigen Jumpscare von einem 'sinnvollen' Jumpscare zu unterscheiden. Man muss sich nur fragen ob der Schreckmoment sich natürlich aus der Szene ergibt oder ob er durch filmemacherische Mittel verstärkt oder gar erzeugt wird. Das passiert meistens durch ein lautes Begleitgeräusch wie ein Geigenstreich oder Trommelschlag kann aber auch andere Mittel wie hereinzoomen, unnatürlich schnelle Bewegungen (Beispiel: "Es", 2017) oder Farbveränderungen im Bild oder ähnliches sein. Ich finde das macht den Unterschied: War es das Ziel zu zeigen wie der/die Protagonist/in sich erschreckt oder war es das Ziel den Zuschauer zu erschrecken?