[Filmtipp] Wirklich gute Horrorfilme und welche man links liegen lassen sollte.

  • Verfluchtes Amsterdam (Amsterdamned im Original) ist eine niederländische Produktion von 1988, die sich sehr an die Serienkiller-Thriller aus Hollywood anlehnt, ein bisschen mit Horror-Elementen aufgepeppt würde und recht atmosphärisch, aber auch ein bisschen hanebüchen-trashig daherkommt. Insgesamt war der Film vor 25 Jahren, als ich ihn zum ersten Mal gesehen habe, schon kein Highlight, und heutzutage schon 3x nicht, aber insgesamt hat er die 31 Jahre seit seinem Erscheinen ganz gut gemeistert und unterhält. Die Speedboatjagd durch die Grachten Amsterdams ist auch nach heutigen Maßstäben immer noch sehr ansehnlich in Szene gesetzt.

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  • Escape Room


    6 Menschen erhalten eine Einladung in einen Escape Room. Doch statt einer vergnüglichen Rätsel-Rallye erwartet sie der blanke Horror, denn die Räume entpuppen sich als tödliche Fallen.


    Die dümmliche, an Cube und Cabin in the Woods erinnernde Story, ist ebenso egal wie die 6 Protagonisten selbst - gänzlich uninteressante Stereotypen. Am Ende sind es das hohe Tempo des Films und die coolen Sets, die für einen gewissen Unterhaltungswert in diesem sehr durchschnittlichen Versuch eines Horrorthrillers sorgen.

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  • Summer of 84


    Die gefühlt 467. Variante von "Lass uns mal den Nachbarn beobachten, der könnte ein Killer sein", diesmal im Retrolook und -sound der 80er Jahre. Wenig originell, aber solide umgesetzt.



    Das Belko-Experiment


    Ein Bürohaus wird hermetisch abgeriegelt, über einen Lautsprecher kommt die Durchsage, dass zunächst zwei beliebige Kollegen getötet werden sollen. Um die Ernsthaftigkeit der Forderung zu unterstreichen, lassen die unbekannten und unsichtbaren Geiselnehmer erstmal ein paar Köpfe explodieren. Die Zahl der zu bringenden Opfer wird auf 30 erhöht, ansonsten werden 60 Menschen sterben. Im Angesicht des blanken Überlebenskampfes entsteht eine Spirale der Gewalt....

    Statt eines ironischen Fun-Splatter-Films, den ich irgendwie erwartet hab, bekam ich ein hammerhartes Stück Survival-Horror von Regisseur Greg McLean serviert, der sich u.a. auch für Wolf Creek verantwortlich zeigt. Gewürzt wird der Film mit ein paar sehr schwarzhumorigen Einlagen und einer Menge Blut. Zwar ist die Auflösung des Films etwas sehr dünn geraten, aber auf dem Weg dahin konnte mich Das Belko-Experiment durchaus überzeugen.

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  • Midsommar ist ab sofort auf BluRay erhältlich, ebenso der Director's Cut. Der DC ist allerdings nur als Original mit Untertitel erhältlich.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • Midsommar


    Wow. Einfach nur wow.


    Die Story: Eine Gruppe junger Mensch reist zum Mittsommerfest in eine abgelegene Gemeinde nach Schweden und wird Zeuge grausamer heidnischer Rituale. Die Story ist nicht sehr komplex, sondern sogar sehr reduziert. Teile der Handlung finden sogar offscreen statt, so dass nicht alles zu Tode erklärt und gesabbelt wird. Wie auch in Heredatary findet man einige Hinweise im Film, die auch das Ende hindeuten. Tiefe erhält der Film durch die Reise der Gefühlswelt der Protagonistin und die Beziehungen in der Clique untereinander.


    Midsommar wurde in wunderschöne, idyllische Bilder gepackt, die die verstörenden Horrorelemente doppelt unterstreichen. Der Score besteht aus kakophonischer Folklore- Musik und erzeugt mit dem seltsamen Verhalten der Bewohner einer sehr seltsame, unterschwellig bedrohliche Atmosphäre, bis der Film in einem grandiosen Finale endet.


    Momentan zähle ich das A24- Filmstudio mit seinen Veröffentlichungen (u.a. auch Moonlight) und Ari Asters Regiearbeiten zu den interessantesten in US of A.



    Scanners


    Science Fiction - Horror- Hybrid aus Cronenbergs früher Schaffensphase. Ich mag Scanners total gerne, auch wenn die Geschichte um sich bis aufs Blut bekämpfende Telepathen sehr kalt und steril inszeniert würde und man dem Film die mittlerweile fast 40 Jahre sehr deutlich ansieht und anhört.

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  • Midsommar ist sicherlich im kruden Brei des Horrorgenres richtig gut. Aber ein Meisterwerk ist es in meinen Augen nicht. Den Titel würde ich eher dem Vorbild "The Wicker Man“ verleihen. Die Perle aus den 70ern und nicht das Gestelze von Nicholas Cage Anfang der 2000er 😁 wobei, der macht eigentlich jeden Film zum reinsten Horror.

  • Den Titel würde ich eher dem Vorbild "The Wicker Man“ verleihen. Die Perle aus den 70ern und nicht das Gestelze von Nicholas Cage Anfang der 2000er 😁 wobei, der macht eigentlich jeden Film zum reinsten Horror.


    "Not the bees, not the bees!" - Ein Meisterstück des Overactings :)



    [Externes Medium: https://youtu.be/EEVCrmXW6-Pk]



    Im direkten Vergleich hat mir Midsommar tatsächlich besser gefallen, weil ich

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  • Ich stehe zwischen den Stühlen. Einerseits gab es ein paar Szenen und Ideen, die ich echt krass und gut fand, aber auf anderen Ebenen fand ich Hereditary viel besser

  • Midsommar war wesentlich vorhersehbarer. In einem Ranking wäre hereditary bei mir auch vorn.

  • Midsommar war wesentlich vorhersehbarer. In einem Ranking wäre hereditary bei mir auch vorn.


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  • Ich habe früher als Jugendlicher super gerne Splatter- und Horrorfilme geschaut, irgendwas bei "The Ring" (US) hat dann aber dafür gesorgt, dass ich lange, lange Jahre keine Horrorfilme mehr geschaut habe, obwohl das nüchtern betrachtet nicht der schlimmste Horrorfilm ist :D


    Splatter geht bei mir auch weiterhin immer, Mainstream-Splatter wie SAW, Hostel oder die ganzen Slasher-Reihen etc. sind für mich entspanntes Spaß-Popkornkino, das gruselt / schockt mich null. Normale Horrorfilme finde ich eigentlich eher nervig aufgrund der unzähligen Jump Scares.

    Warum das so ist? Siehe:

    - Why jump scares suck


    Viele der Filme, die ich als gute Horrorfilme bezeichnen würde, sind auf dieser Liste:


    Filmübersicht siehe: 0:38 #10 "It Follows" 1:36 #9 "The Witch" 2:35 #8 "Get Out" 3:41 #7 "The Omen" 4:47 #6 "The Shining" 5:44 #5 "The Others" 6:37 #4 "Rosemary's Baby" 7:37 #3 "The Silence of the Lambs" 8:37 #2 "Hereditary" 9:37 Honorable Mentions "The Babadook," "Let The Right One In," "Carrie," "The House of the Devil," "The Fly"



    Was ich auch sehr empfehlen kann für alle, die wenig Lust auf jump scares haben: Where's The Jump? – A Movie Jump Scare Database

    Einmal editiert, zuletzt von shantrip ()

  • Ich habe grundsätzlich nichts gegen gut platzierte Jumpscares. Gegen unvorhersehbare oder richtig diese schon gar nicht. Ein Horrorfilm, der allerdings fast ausschließlich dieses Element einsetzt, gruselt so nachhaltig wie eine Fahrt in der Geisterbahn.


    Noch schlimmer finde ich, wenn Horrorfilmgestaltenen entmystifiziert werden durch irgendwelche Prequels (z.B. Prometheus oder Hannibal Rising) oder Sequels (z.B. Insidious 2). Wenn eine Horrorfilmgestalt ausformuliert wird, nimmt man ihr das Geheimnisvolle.

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  • Also Midsommar fand ich auch sehr vorhersehbar...dennoch fand ich ihn interessant und er hat mich durchaus gut unterhalten.


    Zum Thema Jumscares: Ich "hasse" Jump Scares. Letztendlich werden mE künstlich Sekundär-Effekte (lauter Ton, schneller Bildschnitt, Schreien etc.) erzeugt, um einem Bildschnitt besonders dramatisch zu machen...die gleiche Szene ohne Ton und man würde oft überhaupt nicht erschrecken.... Da finde ich den subtilen Horror um einiges besser....wenn quasi bei "Die Frau in Schwarz" der Hauptdarsteller einschläft und im Hintergrund sich eine weit entfernte Tür öffnet und ein schwarzes unscharfes Etwas sich langsam an den Hauptdarsteller von Hinten nähert....das finde ich deutlich besser, als wenn es einen Bildschnitt gibt, dazu noch einen hellen Lauten Ton gepaart mit einem Schrei, bei dem man auch ohne Bild vor Schreck nach hinten fliegen würde..... Aus diesem Grund hatte ich z.B. "Unborn" entnervt abgebrochen, weil dieser Film mE fast nur aus Jump Scares besteht...


    Eine Kaffee-Werbung hat ja einmal auf diesen Effekt gesetzt. Wer`s noch nicht kennt (ist schon alt).....:

  • Braz: Volle Zustimmung, mag auch keine Jumpscares.

    Aber -> The Unborn hat lustigerweise tatsächlich eine der gruseligsten Szenen, die ich jemals in meinem Leben gesehen habe und vielleicht auch "die" Szene, an die ich denke, wenn ich an Horrorfilme denke. Der Film insgesamt ist lala, aber diese Szene hat mich komplett verstört. Daher lohnt es sich vielleicht doch, ihn nochmal komplett nachzuholen :D

    Lg

  • Diablo: Oha, ob davon wirklich alle gut werden? Das glaube ich ehrlich gesagt eher nicht.


    Saw ist totgenudelt und selbst mit guten Schauspielern habe ich da offen gestanden wenig Hoffnung; die Trailer zu New Mutants und Der Unsichtbare waren grausam und sahen äußerst billig aus; The Conjuring 2 war auch schon wesentlich schwächer als The Conjuring 1; Underwater habe ich bisher eher durchwachsene Kritiken gelesen; und The Lodge, Brahms und Morbius sagen mir gleich gar nichts. Einzig für A Quiet Place 2 bin ich aus dieser Liste von dir hoffnungsvoll.

    Lg

  • Zum Thema Jumscares: Ich "hasse" Jump Scares. Letztendlich werden mE künstlich Sekundär-Effekte (lauter Ton, schneller Bildschnitt, Schreien etc.) erzeugt, um einem Bildschnitt besonders dramatisch zu machen...die gleiche Szene ohne Ton und man würde oft überhaupt nicht erschrecken.... Da finde ich den subtilen Horror um einiges besser....wenn quasi bei "Die Frau in Schwarz" der Hauptdarsteller einschläft und im Hintergrund sich eine weit entfernte Tür öffnet und ein schwarzes unscharfes Etwas sich langsam an den Hauptdarsteller von Hinten nähert....das finde ich deutlich besser, als wenn es einen Bildschnitt gibt, dazu noch einen hellen Lauten Ton gepaart mit einem Schrei, bei dem man auch ohne Bild vor Schreck nach hinten fliegen würde..... Aus diesem Grund hatte ich z.B. "Unborn" entnervt abgebrochen, weil dieser Film mE fast nur aus Jump Scares besteht...

    Es aber auch einige sehr geile, unvorhersehbare und teilweise sogar storydienliche :


    Wenn das Alien....


    Wenn Kurt Russell bei dem Ding aus einer anderen Welt...



    Wenn bei Heredetary...



    Wenn bei Sinister...


    Letzteren fand ich sehr vorhersehrbar, aber trotzdem effektiv. Aus dem Sitzen in den Stand auf meinem Sofa in < 0,2 Sekunden :)

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  • The Boy Teil 1 war ganz ok, konnte man gut gucken. Ich befürchte allerdings, dass die Fortsetzung in die Hose geht. Bei Morbius erwarte ich keinen reinen Horrorfilm, maximal vielleicht ein paar düstere Elemente und bei A Quiet Place 2 bin ich gespannt, den ersten Teil fand ich nicht gut, da sie ihre eingangs als überlebensnotwendigen Regeln im Laufe des Films immer weiter aufgeweicht und ad absurdum geführt haben. Auf New Mutants wiederum bin ich sehr gespannt.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • +

    Ein absolut genialer Jumpscare, fand ich, war dieser hier:



    [Externes Medium: https://youtu.be/zH8ynu0jRvY]


    +


    Da bin ich wohl schon zusehr abgebrüht, die eInzige Reaktion die ich auf solche Szenen zeige ist ein müdes Lächeln ... wahrscheinlich liegt das aber auch daran das, wenn ich solche FIlme anschaue, ich auch mit solchen Szenen rechne und sie mich daher kaum bis gar nicht mehr eschrecken und mittlerweile sind die meisten Horrorfilme ja auch sehr vorhersehbar, klar man kennt ja mittlerweile auch schon alle möglichen Tricks, da fällt es den Regisseuren auch deutlich schwerer die Zuschauer zu schocken.

    Einmal editiert, zuletzt von Diablo ()

  • Der schlimmste überhaupt war in Herr der Ringe...

    Die Szene hat mich sicher 10 Jahre gekostet... Völlig aus dem Nichts.

    Mit freundlichen kollegialen Grüßen


    Syrophir


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    "Die Menschen hungern nach der Wahrheit, doch wissen sie selten ihren Geschmack zu schätzen."

  • Okay, ich weiß, der Thread heißt "wirklich gute Horrorfilme", aber es kann nicht immer nur der Tipp sein...


    Als ich den Trailer zu Halloween Haunt sah, dachte ich noch, dass das ein wirklich beunruhigender Film sein dürfte. Perfekt für den etwas anderen Filmeabend.


    [Externes Medium: https://youtu.be/pBIS8gMd644]


    Jetzt habe ich den Film gesehen. Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass ich eigentlich todmüde bin und schlafen sollte, aber es mochte so überhaupt keine Stimmung aufkommen. Dabei war der Anfang echt hoffnungsvoll. Keine absoluten Ausfälle im Cast, sondern ganz normale Menschen. Keine billigen Drogen- oder Sex-Exzesse oder sonstige absolut komischen verqueren Dinge. Ok, ich persönlich würde nie in die Pampa fahren, um ein Horror-Haus besuchen, aber gut, vielleicht macht man das in Amerika so.


    Als der Film dann so richtig starten sollte, passierte nichts. Ok, nichts stimmt nicht wirklich, aber eben nichts "bewegendes". Der Film schreitet recht gemächlich voran und eigentlich passiert auch etwas, aber Spannung oder gar Grusel mag zu keinem Zeitpunkt aufkommen. Auch das Geheimnis hinter dem Haus war zwar einigermaßen nachvollziehbar (ok, mehr oder weniger), aber dennoch nicht spannend...


    Nach 1,5 Stunden Film, war dieser vorbei. Der große Knall mochte nie kommen, aber zum Glück wurden die ekligen Szenen nicht ellenlang hinausgezögert und gefeiert. Die "Scare Jumps" kamen auch ohne schreiende Geigen aus...


    Alles in allem hatte der Film wirklich coole Ansätze... Aber nein... das war nix... Zumal man wieder einiges einfach hinnehmen muss, ohne das zu hinterfragen...


    Aber, was weiß ich schon... Ich konnte mir auch Midsommar ansehen, ohne Beklemmung, Angst oder immense Spannung zu empfinden... ;)

  • Heute Abend gab es Scary Stories to tell in the Dark. Und wirkte es, nachdem die Außenseitertruppe im Haus der "Scary Mary" angekommen waren noch so, als sollte ich besser das Licht anmachen, verflog dieser Effekt danach immer weiter. Die anfänglich aufgebaute, wirklich gruselige Grundstimmung konnte so nicht mehr eingehalten werden. Ob das daran lag, dass die einzelnen Bedrohungen eben offen gezeigt wurden und so ihrer kompletten Möglichkeiten beraubt wurden, kann ich so nicht sagen. Auf jeden Fall wurden dadurch die einzelnen Gefahren, die die Figuren in Angst und Schrecken versetzten zum schmückenden Beiwerk, welches zwar teilweise toll aussah, aber eben keine Gänsehaut verursachte. Kennt noch jemand diese alten "Geister" Comichefte von früher? Ich würde sie am ehesten noch damit vergleichen.


    Man kann den Film zwar gut anschauen, aber man sollte nicht hoffen, dass die Stimmung, die zu Beginn herrscht, jemals wieder im Film aufkommen wird. Wer also Anfänger im Genre kennt und es ihnen Schmackhaft machen möchte, ohne sie zu sehr zu verstören... Das ist euer Film... ;)

  • Kennt noch jemand diese alten "Geister" Comichefte von früher? Ich würde sie am ehesten noch damit vergleichen.

    Ich meine, die Comics hießen Gespenster Geschichten. Da fand ich das Porträt der Monster/Geister/Untoten zu Anfang oftmals gruseliger als die nachfolgenden Geschichten selbst. Aber ich habe diese Reihe geliebt.


    Seltsam? Aber so steht es geschrieben...

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  • Die Soska-Schwestern sind recht rührig im Horrorgenre und haben u.a. mit American Mary billig produzierten, aber soliden und recht effektiven Body Horror inszeniert. Ihr letzter Streich war Rabid, ein Remake eines David Cronenberg- Films.


    See No Evil habe ich als Horrorfilm in Erinnerung, der zwar nicht besonders originell war, aber durch einen ordentlichen Härtegrad und ein düsteres Setting einigermaßen zu gefallen wusste. Wrestler Kane spielte dabei einen religiös-fanatischen Killer und beeindruckte dabei deutlich mehr durch eine enorme physische Präsenz als durch eine nuancierte Mimik.


    Was kommt dabei raus, wenn sich die gehypeten Soska-Schwestern des Sequels zu See No Evil annehmen?


    Kurz: Ein Desaster. Ein unsinniges Script trifft auf schlechte Schauspieler in einer lustlosen Inszenierung. Die Story: Pathologin Amy hat Geburtstag und will Freunde in einer Bar treffen, als die Leiche von Mörder Jacob Goodnight eingeliefert wird. Was machen Amys Freunde? Sie besuchen sie im Leichenschauhaus, um auf ihren Geburtstag anzustoßen. Als ein Pärchen der Clique zwischen den Leichen vögelt, ist Jacob Goodnight weniger tot als gedacht, verursacht einen Coitus Interrupts, jagt anschließend die Protagonisten durch das Gebäude und dezimiert sie in guter, alter, sehr generischer Slasher-Manier, wobei sich der Freundeskreis genretypisch natürlich äußerst dämlich anstellt. Abgesehen von ein paar gut gemachten Kills bietet See No Evil 2 wenig Sinn und Verstand und leider noch weniger Unterhaltung.

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  • Hagazussa - Der Hexenfluch


    Wow, harter Tobak. Hagazussa ist kein lupenreiner Horrorfilm sondern eher ein bleischweres Arhouse-Drama mit Elementen psychologischen Horrors. Die Bilder und die Klangkulisse sind dabei überragend und tragen sehr zum Horror bei, der sehr langsam, zunächst leise, aber gnadenlos und zum Ende auch sehr gewaltig und gewalttätig daher kommt - und ohne einen einzigen Jumpscare aus. Dialoge sind sehr selten und kurz, dafür wird sehr viel mit Mimik gearbeitet und die schauspielerische Leistung von Aleksandra Cwen ist einfach überragend gut.


    Zur Story - wenn man sie denn so nennen will: Spätes Mittelalter in den Alpen: Albrun lebt als kleines Mädchen mit ihrer Mutter von der Dorfgemeinschaft isoliert. Sie werden als Hexen angesehen. Albruns Mutter siecht elendig an der Pest dahin. 20 Jahre später lebt Albrun immer noch allein in der Hütte, wird von der Dorfgemeinschaft gemieden, sogar gehasst und angegriffen. Je aggressiver die Dorfgemeinschaft wird, desto seltsamer verhält sich die labile Albrun, bis sie schließlich zerbricht und eine Katastrophe auslöst.


    Ich bin mir nicht sicher, ob ich den Film gut oder schlecht fand und ob ich ihn überhaupt komplett verstanden habe. Aber beeindruckend und intensiv ist dieses Drama auf jeden Fall. Werde ich mir nochmal anschauen.

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