Wie gut könnt ihr verlieren?

  • Es kann Situationen geben, wo es allerdings nervig ist. Wenn z.B. jemand den vorne liegenden Mitspieler absichtlich begünstigt, damit er selbst auf keinen Fall letzter wird.

    Du findest es nicht richtig, wenn jemand noch auf "Platz" spielt? :/ Das kann ich jetzt so spontan nicht nachvollziehen ...

  • Wer verlieren lernen möchte, sollte mit unserem Sohn spielen. Bei Spielen wie TfM , Tapestry, Flügelschlag, Rokoko, Altiplano hat er eine Erfolgsquote von mindestens 95% in allen Runden, in denen er so spielt. Wenn wir zu dritt oder viert mit ihm spielen, geht es für uns nur darum, wer von uns Zweiter und somit "Gewinner der Normalsterblichen" wird!

  • Ich habe auch kein Problem damit, da das Endergebnis eines Spiels so ziemlich das letzte ist, was mich am Spielen interessiert. Davor kommen einfach viele andere Dinge, die weitaus wichtiger für mich sind.


    Aufgeben, gerade in 2-Spieler-Spielen empfinde ich als sehr guten Ton. Es hat auch keinen Zweck, weiterzuspielen, wenn der Ausgang total klar und nicht mehr alle Personen Spaß haben. In Mehrspielerspielen kommt das natürlich auf die Situation an und natürlich muss man auch schauen, dass man die Flinte nicht zu früh ins Korn wirft. :)

  • Es kann Situationen geben, wo es allerdings nervig ist. Wenn z.B. jemand den vorne liegenden Mitspieler absichtlich begünstigt, damit er selbst auf keinen Fall letzter wird.

    Du findest es nicht richtig, wenn jemand noch auf "Platz" spielt? :/ Das kann ich jetzt so spontan nicht nachvollziehen ...

    Ich fand es in der Situation nicht richtig, weil die Situation sich noch hätte beeinflussen lassen, wenn der Führende nicht zusätzlich noch begünstigt worden wäre und die Person das nur gemacht hat, um keinesfalls evtl. Letzter zu werden. Es ging in dem Moment eigentlich noch nicht konkret um eine Platzierung. Aber durch diesen Zug war es ein Königsmacher und die Partie war deswegen so gut wie entschieden. Dabei hätte durch eine andere Entscheidung auch ein besserer Platz für die betreffende Person drin sein können. Für so etwas habe ich dann kein Verständnis.

  • Dabei hätte durch eine andere Entscheidung auch ein besserer Platz für die betreffende Person drin sein können.

    Wenn das zutrifft, dann hat diese Person die bessere Entscheidung möglicherweise nicht erkannt?

    Oder aber:

    - Mit Zug A bin ich sicher dritter (mit dem Nebeneffekt, dass Spieler X sicher gewinnt)

    - Mit Zug B bin ich vielleicht zweiter, vielleicht aber auch nur vierter (mit dem Nebeneffekt, dass der Sieger noch nicht feststeht)

    Beide Optionen halte ich für eine legitime Wahl. Bei Zug B muss man vielleicht die Wahrscheinlichkeiten abwägen können. Kann man das nicht sehr gut, dann ist Zug A die sicherere Wahl.

  • Also so ein wenig Ehrgeiz habe ich dann aber schon :) Ich gewinne gerne, kann aber auch verlieren. Insbesondere habe ich wenig Probleme damit, wenn mein Gegner einfach besser gespielt hat. Allerdings finde ich es dann doch etwas ärgerlich, wenn ich mal so richtigen Mist zusammengespielt und mich selbst ins Abseits geschossen habe :)

    Ich kann auch eigentlich nicht so recht nachvollziehen, wie einem das bei einem kompetitiven Spiel so total egal sein kann, ob man gewinnt oder verliert. Also so ein wenig Ehrgeiz auch auf der anderen Seite ist dann doch ganz schön und macht für alle das Spielerlebnis besser.

    Einmal editiert, zuletzt von AndreasB78 ()

  • Also so ein wenig Ehrgeiz auch auf der anderen Seite ist dann doch ganz schön und macht für alle das Spielerlebnis besser.

    Warum beim Spielen so leistungsorientiert? Es soll aus meiner Sicht Spielfreude bereiten, das hat mit dem Endergebnis (gemeint: Platzierung) nichts zu tun, weshalb das dann auch (mir) nicht wichtig ist.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Ich bin in der Regel ein sehr guter Verlierer. Es kommt auf das Spielerlebnis an. Und natürlich versuche ich auch zu gewinnen. Aber wenn es dann so kommt, reicht es, die Freude nach innen zu haben.

    Und ich kann mich durchaus auch sehr gut für andere freuen, wenn sie gewonnen haben, insbesondere wenn es Personen sind, bei denen das seltener passiert.


    Schließlich erhöht das die Wahrscheinlichkeit, dass ich möglichst bald wieder mit der Person am Tisch beim Spielen sitze. Und das hat Prio 1.


    Ein Problem bekomme ich höchstens dann, wenn der Sieger der Partie ein schlechter Gewinner ist. Das wäre vielleicht auch mal ein Thema wert.

  • Also so ein wenig Ehrgeiz auch auf der anderen Seite ist dann doch ganz schön und macht für alle das Spielerlebnis besser.

    Warum beim Spielen so leistungsorientiert? Es soll aus meiner Sicht Spielfreude bereiten, das hat mit dem Endergebnis (gemeint: Platzierung) nichts zu tun, weshalb das dann auch (mir) nicht wichtig ist.

    Warum sollte man nicht leistungsorientiert sein und wie kommst Du darauf, dass die Spielfreude mit dem Endergebnis generell nichts zu tun hat? Vor allem aber: Wie kommst Du darauf, dass das keine Spielfreude beinhalten könnte das etwas wettbewerbsorientierter zu betrachten?

    Also klar, ist jetzt etwas provokant formuliert, wollte nur mal rausarbeiten, dass man das auch ganz anders sehen kann.


    Bei mir ist das so: Gewinne ich, dann freue ich mich, verliere ich, dann eher nicht. Ich ziehe aus diesen unterschiedlichen Emotionen Motivation und Spielfreude. Sowohl bei Brettspielen als auch beim Sport. Wenn mir das alles immer wurscht wäre, dann fehlen die Kontraste: Der tolle Sieg, die krachende Niederlage. Das macht Spaß! Also doch, ich bin ja nicht überehrgeizig, aber so ein wenig mit Ehrgeiz bei der Sache sein gehört für mich schon dazu - allein schon aus Respekt vor dem Gegner.

  • Was das Aufgeben in einer Mehrspielerpartie angeht bin ich da dann doch auf der "geht gar nicht"-Seite. Selbst wenn man abgeschlagen ist und bei der Siegerermittlung keine Rolle mehr spielt, kann man doch immer noch um die Plätze mitspielen. Wenn ich nicht (mehr) erster werde(n) kann, dann will ich eben Zweiter werden oder hauptsache nicht den letzten Platz belegen.

    The dice decide my fate. And that's a shame.

  • Was das Aufgeben in einer Mehrspielerpartie angeht bin ich da dann doch auf der "geht gar nicht"-Seite. Selbst wenn man abgeschlagen ist und bei der Siegerermittlung keine Rolle mehr spielt, kann man doch immer noch um die Plätze mitspielen. Wenn ich nicht (mehr) erster werde(n) kann, dann will ich eben Zweiter werden oder hauptsache nicht den letzten Platz belegen.

    Das geht natürlich nur bei Siegpunktspielen, wo es überhaupt "Plätze" gibt. Oder?

    Ich bin da anders als du, ob ich nun letzter werde oder dritter ist doch unerheblich.

  • Also klar, ist jetzt etwas provokant formuliert, wollte nur mal rausarbeiten, dass man das auch ganz anders sehen kann.

    Brauchst du nicht, ist doch klar.


    aber so ein wenig mit Ehrgeiz bei der Sache sein gehört für mich schon dazu - allein schon aus Respekt vor dem Gegner.

    Das ist mir zu einseitig. Zum einen sind für mich die anderen am Tisch keine Gegner, sondern Mitspieler, und zwar selbstverständlich auch in einem kompetitiven Spiel.


    Zum anderen heißt Respekt in dem Zusammenhang, dass ich den Ehrgeiz, gewinnen zu wollen, bei anderen durchaus achte, aber genauso erwarte, dass auch meine Grundhaltung geachtet wird. Wenn man nicht einmal im Spiel so etwas wechselseitig respektieren könnte, brauchte man nicht zusammen zu spielen. Wer im Spiel vorrangig einen Wettbewerb sieht, den er gewinnen möchte, kann das ja gerne tun, von einem Mitspieler allerdings erwarte ich (und wünsche ich mir nicht bloß), dass er auch mich nach meiner Fasson spielen lässt.


    Also, Respekt vor dem Mitspieler heißt für mich, er darf gerne gewinnen, wenn er es denn will und schafft. Es ist ja nicht so, dass ich in meiner Spielfreude nur sinnloses Zeug mache. Das wissen meine -sämtlich langjährigen- Mitspieler auch, denn auch wenn ich es nicht darauf anlege, gewinne ich ja trotzdem seit gut 40 Jahren mehr Partien als alle anderen zusammen. Wenn wir zusammen spielen, sind das meist allen unbekannte Spiele, es gibt wenig Wiederholungen. Und wenn ich ein Spiel nicht/kaum kenne, experimentiere ich lieber, lote aus, was man denn alles so machen kann, vor allem wie thematisch sich ein Spiel spielen lässt und anfühlt, als dass es mich interessierte, wie man denn spielen müsste, um gleich die erste oder zweite Partie zu gewinnen.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


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  • Das geht natürlich nur bei Siegpunktspielen, wo es überhaupt "Plätze" gibt. Oder?

    Ich bin da anders als du, ob ich nun letzter werde oder dritter ist doch unerheblich.

    Ja, klar. Siegpunkte, Geld, Platzierungen in einem Rennen oder irgendetwas anderes messbares. Hauptsächlich findet man das bei Euros. Bei AT nicht immer. Da gibt es meist ja nur "Sieg oder Blut am Schuh."

    The dice decide my fate. And that's a shame.

  • Das geht natürlich nur bei Siegpunktspielen, wo es überhaupt "Plätze" gibt. Oder?

    Ich bin da anders als du, ob ich nun letzter werde oder dritter ist doch unerheblich.

    Ja, klar. Siegpunkte, Geld, Platzierungen in einem Rennen oder irgendetwas anderes messbares. Hauptsächlich findet man das bei Euros. Bei AT nicht immer. Da gibt es meist ja nur "Sieg oder Blut am Schuh."

    An Rennspiele hab ich tatsächlich auch gedacht, und häufig gibt es da ja einfach nur eine Siegerin :) wer halt als erstes ins Ziel kommt. Daran musste ich denken :)


    Außerdem: Euro und Ameritrash zu unterscheiden ist doch soo oldschool ;)

  • Ernst Juergen Ridder

    Es ist schon ein Unterschied, wenn man in einem Spiel in den ersten Partien einiges ausprobieren möchte oder ob man auch danach möglichst thematisch spielen möchte. Die Ausprobierphase habe ich auch, aber irgendwann kommt halt der Punkt an dem man eine Idee entwickelt hast „was geht und was geht nicht“ - ab dann möchte ich schon zusehen, dass ich gewinne.


    Also mal so auf den Punkt gebracht: Deine Ansicht von Respekt voreinander beim Spiel teile ich nur bedingt, müsste es aber logischerweise, wenn wir hypothetisch betrachtet wiederkehrend miteinander spielen würden. Und ja: In der Tat spiele ich dann auch lieber nicht mit Mitspielern, die das total anders sehen als ich. Das hat auch überhaupt keine wertende Komponente - jeder soll so spielen, wie er Spaß daran hat - aber dann passt das halt einfach nicht so gut zusammen. Das dem potenziellen Mitspieler und einem selbst einzugestehen ist aus meiner Sicht auch eine Form des Respekts. Wobei es mir da aber auch um das langfristige geht: Dauerhaft würde ich in so einer Runde wohl nicht so glücklich sein (die anderen wohl auch nicht mit mir). Wenn ich aber mal beim öffentlichen Spieletreff auf Mitspieler treffe, die ganz anders drauf sind als ich, dann passt das schon.


    Viele Grüße,

    Andreas.

  • AndreasB78

    Wenn ich den Punkt erreicht habe, an dem ich eine einigermaßen konkrete Vorstellung habe, wie ich spielen sollte, um zu gewinnen, wird es für mich kritisch.


    Meistens verliere ich dann die Lust an dem konkreten Spiel, es sei denn, es lässt sich auch dann noch eher thematisch spielen und fühlt sich auch so an. Das ist aber leider nicht so oft der Fall.


    Wenn ich ein Spiel häufiger spiele, sagen wir mehr als 3-5mal, dann geschieht das ohnehin meist solo mit Spielen, die ich besonders mag und dann so spielen kann, wie ich gerade Lust habe.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Wenn ich aber nach diesem Kriterium auch noch gehen müsste, dann wäre meine Spiele-Welt eine ganz einsame.

    Ich habe in meinem Bekanntenkreis 2 Exemplare, die gewinnen knapp 95% aller Partien. Und das nur, weil die genauso denken wie du.

    Mir würde es aber fehlen, mit diesen beiden zu spielen oder aufgrund diese Quote jedes mal vorher aufzugeben, wenn ich um den Sieg oder eine Platzierung nicht mehr wetteifern könnte.


    Spielen hat doch grundsätzlich etwas mit verlieren zu tun.

    Wenn ich mich hinsetze und spiele, muss ich von vornherein damit rechnen, zu verlieren. Und wenn ich das nicht kann, sollte ich mir ein anderes Hobby suchen.

    Nun ist natürlich Aufgeben eine Option, zumindest zu zweit. Ist dann dann eben auch ein Sieg für den Gegner. Kommt auf den Blickwinkel an.

    Wenn ich aber zu dritt spiele, würde ich dem zweitplatzierten aber doch die Chance auf den Sieg nehmen.

    Das wiederum zeugt für von Egoismus und Respektlosigkeit.

    Dann würde ich natürlich überdenken, ob ich mit diesem Spieler noch weitere Partien spiele.


    Alles hat so seine zwei Seiten.

    Manchmal genügt es einfach, etwas toleranter zu sein. Ohne, dass ich dir das vorwerfen will.

    Ist halt nur meine Sicht der Dinge.

    Dies kann man natürlich anders sehen. Jeder Jeck ist anders. ;)

    Wenn immer der Klügere nachgibt, wird nur dummes getan!

  • Gernspieler

    Du hast da wohl etwas grundsätzlich vollkommen falsch verstanden. Ich bin - aus meine Sicht zumindest - ziemlich tolerant und verhalte mich nicht annähernd so, wie Du es mir zu unterstellen scheinst. Ok, vielleicht meiner Formulierung geschuldet und dem Medium der reinen Schriftform. Ich bin halt auf der anderen Seite aber auch ehrlich zu mir und zu anderen.


    Also: Ich muss absolut nicht jedes mal gewinnen und ich persönlich würde auch kein Spiel aufgeben und auch keine Blödsinnszüge machen, wenn ich mal abgeschlagen bin (würde mir aber auch nicht all zu sehr mehr das Hirn zermatern). Ich könnte durchaus damit leben, wenn ich in einer Runde quasi jedes Spiel verlieren würde. Es wäre mir nur nicht total egal, sondern da würde mich der Ehrgeiz packen, das ändern zu wollen (ob das dann klappt weiß man natürlich vorher nicht,…). Aber - und das sehe ich eher als Zeichen von Toleranz - ich habe eben auch ein gewisses Verständnis dafür, wenn mal jemand (ausnahmsweise!) ein Spiel abbrechen möchte, weil es ihm eben so gar keinen Spaß macht. Ich wäre seinerzeit überaus dankbar gewesen, wenn man mir das bei Talisman zugestanden hätte, denn das waren 4 Stunden pure Langeweile, die sich wie 8 angefühlt haben - aber den anderen zu liebe habe ich das ausgehalten. Mir ist aber vielmehr wichtig, dass jeder eine gute Zeit hat. Wenn ich merke, dass jemand so dermaßen gelangweilt wäre wie ich bei Talisman, dann hätte ich schon selbst keine Lust mehr darauf, das zu Ende zu spielen,…

    Aber letztlich haben doch die ganzen Spiele auch Punkte, damit man sich am Ende messen kann. Warum spiele ich denn, wenn mir das dann total egal ist? Oder warum spielt man im Sport um Punkte, wenn einem hinterher dann doch total egal ist, was man erreicht hat? Diesen komplett fehlenden Ehrgeiz verstehe ich nicht so recht. Das ist aber etwas komplett anderes als wenn ich sagen würde, ich müsste immer gewinnen.


    Viele Grüße,

    Andreas.

  • Nee, nee. Da hast du mich jetzt falsch verstanden.

    Ich habe dir nichts unterstellt, geschweige denn Intoleranz vorgeworfen. Das war zumindest nicht meine Absicht.

    Ich habe lediglich versucht, den Gedanken weiterzuspinnen.

    Ok, scheint mir wohl nicht gelungen zu sein.


    Ich selber habe sehr wenig Partien abgebrochen. Und wenn, dann nur mit Zustimmung aller Mitspieler.

    Ganz schlimm empfand ich aber mal den Abbruch einer Partie #Helios zu viert.

    Dem Besitzer war das Spiel zu öde und hat damit gegen uns drei entschieden. Das wirklich schlimme daran ist, dass er sich heute als Autor betitelt, wo er doch einige Belanglosigkeiten auf den Markt brachte.

    Aber auf der anderen Seite dann wirklich intolerant ist.

    So ein Abbruch geht garnicht.

    Wenn immer der Klügere nachgibt, wird nur dummes getan!

  • Die Rhetorik müssen sie aber ganz schnell aufgeben, wenn sie Profis werden wollen. Wenn sie dann in einem Spiel einen lupenreinen Hattrick für ihr Team zum 3:3-Endstand erzielt haben und auf die Tore angesprochen werden, dürfen sie nur ein zerknirschtes Gesicht machen und müssen unisono erklären, dass sie die Tore lieber für einen Sieg der Mannschaft eintauschen würden.

  • Nun ist natürlich Aufgeben eine Option, zumindest zu zweit. Ist dann dann eben auch ein Sieg für den Gegner. Kommt auf den Blickwinkel an.


    Auf was für einen Blinkwinkel kommt es denn da an, wie sieht man das denn nicht als Sieg? Ich frage ernsthaft, denn ich komme aus dem Schach und finde, in Brettspielen wird viel zu selten aufgegeben..das Problem haben natürlich aber auch Anfänger im Schach, kleine Kinder zB :) "aufgeben lernen" gehört auch irgendwie zur Schachkultur dazu.

  • Mir stellt sich die Frage nicht; ich bin Wookie 8-))

    Behaart bis zum geht nicht mehr und keine Sau versteht dich? Das tut mir leid...

    geekeriki.tv

    YouTube.com/geekeriki

  • Nico Deswegen spiele ich auch Rennspiele am liebsten in einer Kampagne. Unvergessen unsere #FormulaDe - GrandPrixs, bei denen es in jedem Rennen für die Plätze 1-9 (von 10) Meisterschaftspunkte gab! Da wurde noch um den vorletzten Platz gekämpft und selbst der Sieger hat noch mitgefiebert.

    Nein, auch bei Rennspielen zählen für mich die Plätze. Lieber 3x zweiter Platz als einmal Erster und sonst Letzter.

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Also wenn ich mir anschaue wie oft ich verliere, scheine ich ein relativ guter Verlierer zu sein. Hängt etwas von Spiel ab und ich kann auch mal frustriert sein, vor allem wenn ich ein Spiel eh schon nicht gut finde, aber alles in Allem denke ich, schaffe ich es meist den andern Leuten nich die Laune zu verderben 😄

  • Nico Deswegen spiele ich auch Rennspiele am liebsten in einer Kampagne. Unvergessen unsere #FormulaDe - GrandPrixs, bei denen es in jedem Rennen für die Plätze 1-9 (von 10) Meisterschaftspunkte gab! Da wurde noch um den vorletzten Platz gekämpft und selbst der Sieger hat noch mitgefiebert.

    Nein, auch bei Rennspielen zählen für mich die Plätze. Lieber 3x zweiter Platz als einmal Erster und sonst Letzter.

    Das ist auf jeden Fall eine sehr coole Idee! Und da kann ich das auch nachvollziehen. :)


    Für mich haben gerade solche Spiele einen großen Charme, wo es genau eine Siegerin gibt, weil man eben nicht die Punktzahlen vergleicht. Aber das ist ein anderes Thema.

  • Ich finde da muss man leistungsorientierten Sport von einem netten Spielchen unterscheiden.

  • „Marcio Amo­roso ist der Pro­totyp des Spie­lers, der nach einem 1:10 höchst zufrieden nach Hause geht, weil er das ein­zige Tor geschossen hat.“ (Paul Breitner)

    Fabian Zimmermann - Autor von Tiefe Taschen / GoodCritters

  • Auch beim Spielen sehe ich natürlich relevante Unterschiede.


    Will man Schach oder Go etwa im Verein und damit auf Turnieren spielen, muss man halt gewinnen wollen, was soll man sonst da.

    Die da wohl nicht unübliche Leistungsorientierung habe ich mal in einem Go-Verein kennenlernen dürfen, bei dem ich mal "geschnuppert" habe. Das hat für mich mit Spielen nichts mehr zu tun, das ist Leistungssport. Der arme Kerl, der mit mir (nur selbst erlerntes Go für den Hausgebrauch) spielen musste, musste schon wegen des vereinsinternen Rankings gegen mich nicht nur gewinnen, er musste mir Vorgaben geben (geht ja bei Go) und dann trotzdem mit einem Mindestpunktevorsprung gewinnen. Die waren in dem Verein so streng damit, dass niemand mit mir nur so zum Spaß und mal Probieren spielen durfte. Jedes Spiel zählte da fürs Ranking.


    Da spätestens ist mir ganz klar geworden, dass eine solche Einstellung für mich absolut nichts ist und mir jedweden Spaß am Spielen nimmt. Für mich ist der Weg das Ziel, also das Spielen an sich, das Befassen mit einem Spiel. Gewinnen ist für mich völlig unwichtige Nebensache, nehme ich mit, wenn es sich ergibt. Ergibt es sich nicht, dann nicht, Hauptsache, das Spiel hat Spielfreude bereitet.


    Also im Sinne der Ausgangsfrage: Ich kann sehr gut verlieren (gemeint ist hier ja das Verlieren beim Spielen). In einer leistungsorientierten Gesellschaft mag das sonderbar sein, aber man muss sich da auch mal entspannen können. Turnierspieler wollte ich nie werden.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Habe sowas ähnliches mal in einem Skatverein erlebt aber auch bei einem Tischtennisverein. Als Neuling auch beim "reinschnuppern". Immerhin wurde mir beim Skat angeboten mich an einem anderen Termin quasi zu trainieren bis es Sinn macht bei der Rangliste mitzumachen. Das ging beim Jugendtischtennis nicht, da sollte ich dann erst mal bei den Mädels trainieren. Was gewisse Vorteile gehabt hätte, terminlich aber ungünstig lag. Naja jedenfalls kann ich das schon nachvollziehen. Wenn man immer und immer wieder das selbe Spiel spielt muss man sich ja irgendwie motivieren und durch eine Rangliste verschuldet sich schon keiner beim Centskat 🤣

    Hatte Vereine sonst nie als so ernsthafte Veranstaltungen erlebt. Das ist aber immer die Reaktion wenn jemand erfährt, dass ich in einem Brettspielverein bin. Die Vorstellung, dass wir uns verbissen bespielen und sie eh keine Chance gegen jemanden aus einem Verein hätten. Auch wenn es viele nicht direkt sagen hatte ich privat gelegentlich schon den Eindruck, dass ein Sieg gegen mich besonders süß schmeckt, nachdem man von meiner Vereinsmitgliedschaft erfahren hat. Da ich meine Partien zum Großteil logge weiß ich, dass ich weit weniger Spiele gewinnen als es in der Wahrnehmung der vereinslosen Mitspieler der Fall ist. Das finde ich auch das Tolle am Hobby jeder kann mitspielen und kann auch gewinnen ohne vorher nebenher trainieren zu müssen. Und das Gewinnen scheint für Neulinge auch oft wichtig zu sein.

  • Mich nervt diese Sieg-Fokusierung und ich sehe sie auch als ein gesellschaftliches Problem. Das faengt oft schon bei Kindern an, geht in der Schule weiter, etc. Nichts gegen Ehrgeiz und dem Versuch, sich selbst zu verbessern. Aber das ewige Ziel, besser zu sein als die Anderen - wo fuehrt das hin? Es ist nicht viel Platz an der Spitze, fuer die Mehrheit bedeutet das, zu denn Verlierern zu gehoeren. Wir spielen meist zu dritt bis zu fuenft - wenn da einer 80% der Partien gewinnt, muss Jemand ordentlich verlieren. Wo soll der den Spass am Spiel her nehmen, wenn nur gewinnen Spass macht? Mir waeren Spiele am Liebsten, wo Gewinnen nicht das Ziel ist, sondern Spielen. Leider kenne ich da praktisch keine im Brettspielbereich, die Computerspiele haben es da besser. Aber man begegnet auch immer wieder Spielen wo ich denke: Wozu gibt es hier Siegpunkte, das ergibt gar keinen Sinn und ist auch nicht noetig.

  • Wo soll der den Spass am Spiel her nehmen, wenn nur gewinnen Spass macht?

    das ist doch zu verkürzt dargestellt. Die Welt ist doch nicht so binär.


    Also ich spiele auch Turnierschach und ja, ich versuche wenn ich eine Turnierpartie spiele, diese auch zu gewinnen. Und ja, es macht große Freude, wenn man eine gute Partie spielt und gewinnt.

    Aber daraus zu schließen, dass mir am Schach nur das Gewinnen Spaß macht, ist halt viel zu einfach gedacht. Schach ist kein einfaches Spiel und es macht mir große Freude, wenn ich für meine Verhältnisse eine gute Partie spiele. Wenn ich versuche eine gute Partie zu spielen, dann versuche ich natürlich automatisch auch zu gewinnen. Sehe jetzt nicht, warum das so schlimm für die Gesellschaft sein soll, wenn ich mich bei meinem Hobby anstrenge es möglichst gut zu machen.

    Übrigens. wäre es so, dass mir nur Gewinnen Spaß macht, dann hätte ich schon längst damit aufgehört. Denn leider bin ich nicht Magnus Carlsen und egal wie sehr ich mich verbessere, es wird immer sehr viele Spieler geben die besser sind als ich. :)


    Aber das ewige Ziel, besser zu sein als die Anderen - wo fuehrt das hin?

    Naja, auch wenn ich mit Freunden ein kooperatives Spiel spiele, versuchen wir dieses zu gewinnen. Wo ist das Problem? Nochmal, versuchen zu gewinnen heißt nicht, dass man verbissen nur aus dem Gewinnen seinen Spaß zieht.

  • Der Drang sich mit anderen im Wettstreit zu messen, ist dem Menschen - mal mehr, mal weniger - quasi einprogrammiert. Zudem spüren wohl viele in der täglichen Arbeitswelt die Auswirkungen von immer neuen Zielvorgaben, Effizienzsteigerungen, Prozessoptimierung und was da sonst noch für „tolle“ Wortschöpfungen umhergeistern. So eine „Konditionierung“ setzt sich dann natürlich im privaten Bereich fort. Die wenigsten können sich dann geistig komplett lösen und ein Spiel einzig als „sinnlose“ Beschäftigung zum geistigen Refresh nutzen.

    Aber auch spielen will gelernt sein, man muss sich nur drauf einlassen und nicht allzu verbissen sein. Etwas Konkurrenz ist ja per se nicht verkehrt, man sollte sich nur nicht krampfhaft dran klammern wenn es mal nicht so läuft - und vor allem keinen totalen Blödsinn veranstalten. ;)

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • wir spielen, weil wir Spaß am Spielen haben. ABER jeder sollte so spielen, dass man gewinnen möchte. Wir freuen uns über einen Sieg, aber verlieren ist nicht schlimm. Aussteigen selbst bei einem 2-Personen-Spiel, weil jemand haushoch führt, ist inakzeptabel. Wenn beide keine Lust mehr haben ist ok. Es darf / soll auch gesittet emotional werden. Sich ärgern bei einer Niederlage oder Freuen bei einem Sieg gehört dazu. Kooperativ / Kompetativ ist da total egal.

    Am Anfang hat meine Frau - grottenschlechte - Züge gemacht, weil bei ihr in der Familie, manche Verlierer das Spiel durch Raum warfen. Daher hatte Sie sich es angewöhnt zu verlieren, damit überhaupt gespielt wird. OK das haben wir geklärt, und jetzt wird "ernst" gespielt, denn ein "geschenkter" Sieg fühlt sich falsch an.

    Einmal - und nie wieder - haben wir bei einem Turnier mitgemacht. Hier wurde - ganz klar - auf Sieg gespielt, allerdings herrschte dort eine Wettkampfstimmung, die uns nicht gefallen hat (u.a. mit Verlierern die ausgerastet sind). Auch das nicht kommunikative während der Partien, fanden wir schade.

    Wir sehen Brettspiele unter dem Begriff Gesellschaftsspiele. D.h. wir geniessen das Spiel und das gesellige. Um ein Spiel zu geniesen sollte der Ehrgeiz vorhanden sein, das Spiel gewinnen zu wollen. Unter gesellig verstehe ich dann so was wie: "Warum machst Du nicht den Zug so, dann würdest Du 6 statt 3 Punkte bekommen". Auch wenn man dann mit 1 Punkt Rückstand verliert.

  • Mich nervt diese Sieg-Fokusierung und ich sehe sie auch als ein gesellschaftliches Problem. Das faengt oft schon bei Kindern an, geht in der Schule weiter, etc. Nichts gegen Ehrgeiz und dem Versuch, sich selbst zu verbessern. Aber das ewige Ziel, besser zu sein als die Anderen - wo fuehrt das hin? Es ist nicht viel Platz an der Spitze, fuer die Mehrheit bedeutet das, zu denn Verlierern zu gehoeren. Wir spielen meist zu dritt bis zu fuenft - wenn da einer 80% der Partien gewinnt, muss Jemand ordentlich verlieren. Wo soll der den Spass am Spiel her nehmen, wenn nur gewinnen Spass macht? Mir waeren Spiele am Liebsten, wo Gewinnen nicht das Ziel ist, sondern Spielen. Leider kenne ich da praktisch keine im Brettspielbereich, die Computerspiele haben es da besser. Aber man begegnet auch immer wieder Spielen wo ich denke: Wozu gibt es hier Siegpunkte, das ergibt gar keinen Sinn und ist auch nicht noetig.

    Ist es dann nicht gut, wenn man sich freundschaftlich im Spiel misst und dort den Drang zu gewinnen auslebt, statt irgendwelche Kollegen ind die Pfanne zu hauen um im Job hervorzustechen oder ähnliches?

    Ausstehende Spiele KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 11
    Ausstehende Erweiterungen KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 4
    Spiele Gebackt/gekauft 2022: 3
    Erweiterungen gebackt/gekauft 2022: 2
  • ich finde das kommt ein bisschen drauf an.


    Wenn in einer through the ages partie einer direkt im 1. zeitalter von 3 leute angegriffen wird, weil er mit dem militär nicht hinterhergekommen ist, finde ich es defintiv okay, wenn derjenige dann conceded.

    Steht bei Through the ages sogar in den Regeln, dass Aufgeben eine erlaubte Aktion im eigenen Zug ist.


    Finde das auch vollkommen okay, weil ich hab auch keine lust habe, 4 Stunden nur Sachen zu bauen, damit sie danach direkt wieder zerstört werden.



    So grundsätzlich verstehe ich es immer, wenn man wirklich nichts mehr machen kann, oder permanent angegriffen wird, so dass man einfach keinen Spaß hat.

    Aufgeben, nur weil man nicht mehr gewinnen kann, oder das denkt, finde ich aber eher daneben.

  • Mich nervt diese Sieg-Fokusierung und ich sehe sie auch als ein gesellschaftliches Problem. Das faengt oft schon bei Kindern an, geht in der Schule weiter, etc. Nichts gegen Ehrgeiz und dem Versuch, sich selbst zu verbessern. Aber das ewige Ziel, besser zu sein als die Anderen - wo fuehrt das hin? Es ist nicht viel Platz an der Spitze, fuer die Mehrheit bedeutet das, zu denn Verlierern zu gehoeren. Wir spielen meist zu dritt bis zu fuenft - wenn da einer 80% der Partien gewinnt, muss Jemand ordentlich verlieren. Wo soll der den Spass am Spiel her nehmen, wenn nur gewinnen Spass macht? Mir waeren Spiele am Liebsten, wo Gewinnen nicht das Ziel ist, sondern Spielen. Leider kenne ich da praktisch keine im Brettspielbereich, die Computerspiele haben es da besser. Aber man begegnet auch immer wieder Spielen wo ich denke: Wozu gibt es hier Siegpunkte, das ergibt gar keinen Sinn und ist auch nicht noetig.

    dann spiel doch kooperative Spiele. Davon gibt es doch auch 10000 Stück, selbst im Eurobereich.


    Da gewinnen entweder alle, oder es verlieren alle, wenn du den kompetetiven Gedanken beim Spielen nicht magst.