Beiträge von AndreasB78 im Thema „Wie gut könnt ihr verlieren?“

    Gernspieler

    Du hast da wohl etwas grundsätzlich vollkommen falsch verstanden. Ich bin - aus meine Sicht zumindest - ziemlich tolerant und verhalte mich nicht annähernd so, wie Du es mir zu unterstellen scheinst. Ok, vielleicht meiner Formulierung geschuldet und dem Medium der reinen Schriftform. Ich bin halt auf der anderen Seite aber auch ehrlich zu mir und zu anderen.


    Also: Ich muss absolut nicht jedes mal gewinnen und ich persönlich würde auch kein Spiel aufgeben und auch keine Blödsinnszüge machen, wenn ich mal abgeschlagen bin (würde mir aber auch nicht all zu sehr mehr das Hirn zermatern). Ich könnte durchaus damit leben, wenn ich in einer Runde quasi jedes Spiel verlieren würde. Es wäre mir nur nicht total egal, sondern da würde mich der Ehrgeiz packen, das ändern zu wollen (ob das dann klappt weiß man natürlich vorher nicht,…). Aber - und das sehe ich eher als Zeichen von Toleranz - ich habe eben auch ein gewisses Verständnis dafür, wenn mal jemand (ausnahmsweise!) ein Spiel abbrechen möchte, weil es ihm eben so gar keinen Spaß macht. Ich wäre seinerzeit überaus dankbar gewesen, wenn man mir das bei Talisman zugestanden hätte, denn das waren 4 Stunden pure Langeweile, die sich wie 8 angefühlt haben - aber den anderen zu liebe habe ich das ausgehalten. Mir ist aber vielmehr wichtig, dass jeder eine gute Zeit hat. Wenn ich merke, dass jemand so dermaßen gelangweilt wäre wie ich bei Talisman, dann hätte ich schon selbst keine Lust mehr darauf, das zu Ende zu spielen,…

    Aber letztlich haben doch die ganzen Spiele auch Punkte, damit man sich am Ende messen kann. Warum spiele ich denn, wenn mir das dann total egal ist? Oder warum spielt man im Sport um Punkte, wenn einem hinterher dann doch total egal ist, was man erreicht hat? Diesen komplett fehlenden Ehrgeiz verstehe ich nicht so recht. Das ist aber etwas komplett anderes als wenn ich sagen würde, ich müsste immer gewinnen.


    Viele Grüße,

    Andreas.

    Ernst Juergen Ridder

    Es ist schon ein Unterschied, wenn man in einem Spiel in den ersten Partien einiges ausprobieren möchte oder ob man auch danach möglichst thematisch spielen möchte. Die Ausprobierphase habe ich auch, aber irgendwann kommt halt der Punkt an dem man eine Idee entwickelt hast „was geht und was geht nicht“ - ab dann möchte ich schon zusehen, dass ich gewinne.


    Also mal so auf den Punkt gebracht: Deine Ansicht von Respekt voreinander beim Spiel teile ich nur bedingt, müsste es aber logischerweise, wenn wir hypothetisch betrachtet wiederkehrend miteinander spielen würden. Und ja: In der Tat spiele ich dann auch lieber nicht mit Mitspielern, die das total anders sehen als ich. Das hat auch überhaupt keine wertende Komponente - jeder soll so spielen, wie er Spaß daran hat - aber dann passt das halt einfach nicht so gut zusammen. Das dem potenziellen Mitspieler und einem selbst einzugestehen ist aus meiner Sicht auch eine Form des Respekts. Wobei es mir da aber auch um das langfristige geht: Dauerhaft würde ich in so einer Runde wohl nicht so glücklich sein (die anderen wohl auch nicht mit mir). Wenn ich aber mal beim öffentlichen Spieletreff auf Mitspieler treffe, die ganz anders drauf sind als ich, dann passt das schon.


    Viele Grüße,

    Andreas.

    Also so ein wenig Ehrgeiz auch auf der anderen Seite ist dann doch ganz schön und macht für alle das Spielerlebnis besser.

    Warum beim Spielen so leistungsorientiert? Es soll aus meiner Sicht Spielfreude bereiten, das hat mit dem Endergebnis (gemeint: Platzierung) nichts zu tun, weshalb das dann auch (mir) nicht wichtig ist.

    Warum sollte man nicht leistungsorientiert sein und wie kommst Du darauf, dass die Spielfreude mit dem Endergebnis generell nichts zu tun hat? Vor allem aber: Wie kommst Du darauf, dass das keine Spielfreude beinhalten könnte das etwas wettbewerbsorientierter zu betrachten?

    Also klar, ist jetzt etwas provokant formuliert, wollte nur mal rausarbeiten, dass man das auch ganz anders sehen kann.


    Bei mir ist das so: Gewinne ich, dann freue ich mich, verliere ich, dann eher nicht. Ich ziehe aus diesen unterschiedlichen Emotionen Motivation und Spielfreude. Sowohl bei Brettspielen als auch beim Sport. Wenn mir das alles immer wurscht wäre, dann fehlen die Kontraste: Der tolle Sieg, die krachende Niederlage. Das macht Spaß! Also doch, ich bin ja nicht überehrgeizig, aber so ein wenig mit Ehrgeiz bei der Sache sein gehört für mich schon dazu - allein schon aus Respekt vor dem Gegner.

    Also so ein wenig Ehrgeiz habe ich dann aber schon :) Ich gewinne gerne, kann aber auch verlieren. Insbesondere habe ich wenig Probleme damit, wenn mein Gegner einfach besser gespielt hat. Allerdings finde ich es dann doch etwas ärgerlich, wenn ich mal so richtigen Mist zusammengespielt und mich selbst ins Abseits geschossen habe :)

    Ich kann auch eigentlich nicht so recht nachvollziehen, wie einem das bei einem kompetitiven Spiel so total egal sein kann, ob man gewinnt oder verliert. Also so ein wenig Ehrgeiz auch auf der anderen Seite ist dann doch ganz schön und macht für alle das Spielerlebnis besser.