Beiträge von Judge Penguin im Thema „Wie gut könnt ihr verlieren?“

    Ich verstehe deine Frau sehr gut, weil es mir in dem Punkt ganz ähnlich geht. Der Weg ist das Ziel. So "gut" wie möglich spielen, ein schönes, thematisch sinniges Spielerlebnis haben, das ist es letztlich, woraus ich meine Spielfreude schöpfe. Hat mich das Spiel gut unterhalten, bin ich zufrieden. Punkte und Gewinnen sind mir gleichgültig.

    Geht uns genauso. Deshalb hören meine Frau und ich beim Punktezählen auch auf zu zählen, wenn klar ist wer gewonnen hat. Ob der Gewinner um 10 oder um 50 Punkte gewonnen hat, ist für uns nicht wichtig, wozu also noch die letzte Münze oder Ressource zählen? Generell empfinde ich Punktezählen ohnehin als notwendiges Übel zur Feststellung des Spielausgangs und habe keinerlei Interesse an Highscore-Jagden.

    Ist das eigentlich schlechter Stil, aufzugeben? Beim Schach wirft man auch seinen König um, wenn man weiß, dass man verloren hat. Ich hab das letzte Woche bei Ankh gemacht - ich hatte keine Figuren außer dem Gott auf dem Feld und lag bei Ankh Powers UND Followern hinten. Irgendwie ergab es keinen Sinn mehr, die Partie zu einem regulären Ende zu bringen.

    In einem Spiel mit zwei Spielern finde ich es sogar guten Stil. Lieber aufgeben, wenn man eh keine Siegchancen mehr hat, als das Spiel unnötig in die Länge zu ziehen. Langfristig sorgt das beim Gewinner für Langeweile und macht die Partie hinten raus kaputt. Auch wenn ich es sonst für unsportliches Verhalten halte, habe ich meinem Gegner in solchen Situationen auch schon angeboten, seine Kapitulation anzunehmen.