Beiträge von Senator im Thema „Wie gut könnt ihr verlieren?“

    Habe sowas ähnliches mal in einem Skatverein erlebt aber auch bei einem Tischtennisverein. Als Neuling auch beim "reinschnuppern". Immerhin wurde mir beim Skat angeboten mich an einem anderen Termin quasi zu trainieren bis es Sinn macht bei der Rangliste mitzumachen. Das ging beim Jugendtischtennis nicht, da sollte ich dann erst mal bei den Mädels trainieren. Was gewisse Vorteile gehabt hätte, terminlich aber ungünstig lag. Naja jedenfalls kann ich das schon nachvollziehen. Wenn man immer und immer wieder das selbe Spiel spielt muss man sich ja irgendwie motivieren und durch eine Rangliste verschuldet sich schon keiner beim Centskat 🤣

    Hatte Vereine sonst nie als so ernsthafte Veranstaltungen erlebt. Das ist aber immer die Reaktion wenn jemand erfährt, dass ich in einem Brettspielverein bin. Die Vorstellung, dass wir uns verbissen bespielen und sie eh keine Chance gegen jemanden aus einem Verein hätten. Auch wenn es viele nicht direkt sagen hatte ich privat gelegentlich schon den Eindruck, dass ein Sieg gegen mich besonders süß schmeckt, nachdem man von meiner Vereinsmitgliedschaft erfahren hat. Da ich meine Partien zum Großteil logge weiß ich, dass ich weit weniger Spiele gewinnen als es in der Wahrnehmung der vereinslosen Mitspieler der Fall ist. Das finde ich auch das Tolle am Hobby jeder kann mitspielen und kann auch gewinnen ohne vorher nebenher trainieren zu müssen. Und das Gewinnen scheint für Neulinge auch oft wichtig zu sein.

    Ist das eigentlich schlechter Stil, aufzugeben? Beim Schach wirft man auch seinen König um, wenn man weiß, dass man verloren hat. Ich hab das letzte Woche bei Ankh gemacht - ich hatte keine Figuren außer dem Gott auf dem Feld und lag bei Ankh Powers UND Followern hinten. Irgendwie ergab es keinen Sinn mehr, die Partie zu einem regulären Ende zu bringen.

    In einem Spiel mit nur zwei Personen seh ich das nicht als Problem. Wenn einer weiß er hat eh keine Chance mehr, warum die Qual verlängern?

    Bei mehr Personen ist es schwierig zu sagen. Würde ich als letzter eher erdulden als die anderen überreden zu wollen auch aufzugeben, damit der Führende gewonnen hat. Man will ja auch nicht, dass jemand sich vielleicht verpflichtet fühlt aufzugeben.

    Ein Bekannter von mir wirft immer schnell die Flinte ins Korn. Bin mir aber nicht sicher ob ich ihn darum als schlechten Verlierer sehen würde. Glaube er sieht nur manchmal die Möglichkeiten nicht. Ist mir aber nur im Nachhinein aufgefallen, als er mal in einer Partie Zug um Zug passen wollte statt zu bauen oder Karten zu ziehen. Beim nachlesen in der Anleitung stand fest, dass es diese Option nicht gibt. Es hat sich dann geklärt, er dachte er könne seine Zielkarte nicht mehr erfüllen, obwohl es zu dem Zeitpunkt noch eine Alternative Route gab, die nicht frei gewesen wäre. Das er auch Strecken bauen darf, die nicht mit dem seiner Zielkarte zu tun haben ist ihm irgendwie auch entfallen. Ist bestimmt auch schon bei anderen Spielen vorgekommen, aber dann Passen manchmal valide ist kann man das schlecht überprüfen.

    Sabotiert man andere Spieler in Euros nicht zwangsläufig? ;)

    Klar! Es ging mir aber darum, dass es SpielerInnen gibt, die das gezielt vor allem immer gegen eine Person betreiben. Ich hatte das hier sogar irgendwo schon einmal geschrieben, aber ich hatte so jemanden in der Spielgruppe. Das war eigentlich ein sehr guter Freund, aber nachdem ich öfters in unserer Gruppe gewann und er eigentlich nie, beschloss er Züge so zu planen, das ich immer den größten Schaden hatte. Er gewann weiterhin nie, ich aber auch nur sehr schwer. Es macht einfach keinen Spaß, wenn da einer in jedem Spiel sitzt, der selber keinen Siegeswillen besitzt und nur zerstören will.

    Sowas finde ich auch irgendwie seltsam. Man kann ja mitspielen und wenn einem das eigene Ergebnis egal ist, dann sei das eben so. Aber wenn man sich dann einen Spaß daraus macht anderen einfach nur zu schaden, dann hat man bei Gesellschaftsspielen nichts verloren.

    Das schätze ich am Brettspielverein, da ist vielen auch noch die Platzierung wichtig selbst wenn sie nicht gewinnen. Dort wird noch optimiert damit man wenigstens zweiter oder nicht letzter wird oder um seine persönliche Highscore zu knacken. Oder im Königsmacherfall der Zug gewählt, der einen selbst am meisten Punkte bringt.

    Aber ich find es auch nicht schlimm wenn im privaten Rahmen andere Beweggründe eine Rolle spielen. Hat ja auch sein gutes wenn seltsame Ansichten zum Vorschein kommen bevor sie aufs reale Leben Einfluss haben.