Beiträge von pst im Thema „Wie gut könnt ihr verlieren?“

    Ich denke da zum Beispiel an "Das tiefe Land". Das macht uns eigentlich immer viel Spass. Jeder versucht auf seine Art, sein eigenes Gut aufzubauen, seinen Teil zum Deich beizutragen, ein guter Buerger zu sein. Ein schoenes Aufbauspiel eben und alle sind zufrieden. Bis zum Schluss, wenn abgerechnet und ploetzlich bewertet und ein Ranking gemacht wird. Als ob man sich im echten Leben staendig mit jedem Anderen messen wuerde? Aber vielleicht lebe ich ja in einer Blase und "Mein Haus, mein Auto, meine Frau" war gar kein Werbe-Witz, sondern ernst?

    Mich nervt diese Sieg-Fokusierung und ich sehe sie auch als ein gesellschaftliches Problem. Das faengt oft schon bei Kindern an, geht in der Schule weiter, etc. Nichts gegen Ehrgeiz und dem Versuch, sich selbst zu verbessern. Aber das ewige Ziel, besser zu sein als die Anderen - wo fuehrt das hin? Es ist nicht viel Platz an der Spitze, fuer die Mehrheit bedeutet das, zu denn Verlierern zu gehoeren. Wir spielen meist zu dritt bis zu fuenft - wenn da einer 80% der Partien gewinnt, muss Jemand ordentlich verlieren. Wo soll der den Spass am Spiel her nehmen, wenn nur gewinnen Spass macht? Mir waeren Spiele am Liebsten, wo Gewinnen nicht das Ziel ist, sondern Spielen. Leider kenne ich da praktisch keine im Brettspielbereich, die Computerspiele haben es da besser. Aber man begegnet auch immer wieder Spielen wo ich denke: Wozu gibt es hier Siegpunkte, das ergibt gar keinen Sinn und ist auch nicht noetig.