Beiträge von Smuntz im Thema „Wie gut könnt ihr verlieren?“

    Zitat aus meinem Profil in diesem Forum, seit ich hier angemeldet bin:

    "Worauf es mir beim Spielen ankommt... : Jeder muss gewinnen wollen, aber auch der Letzte soll Spaß haben"

    Was ist denn das bitte für ein Spiel, bei dem nicht jeder nach dem Sieg strebt? Natürlich nicht verbissen und "um jeden Preis", aber das ist für mich Zugangsvoraussetzung, alles andere sind Spielverderber. Und das würde ich nicht so sagen, wenn ich es nicht (gottseidank selten) erlebt hätte. Ich bemühe zum Vergleich gerne diesen klassischen "Wettlauf".

    Natürlich spielen da schon mal individuelle Talente rein, die den einen öfter, den anderen weniger oft gewinnen lassen. Wer das für wichtig hält, ist dann aber eben auch fehl am Platze - das meint der zweite Teil der Aussage. Jeder soll im Rahmen seiner Möglichkeiten auf Sieg spielen und alle sollen Spaß haben - dann ist das Spiel gelungen, egal wie es für jeden ausgehen mag.

    Viel schlimmer finde ich es, wenn jemand, der eh schon haushoch führt, in seinem letzten Zug noch versucht überall das letzte Pünktchen raus zu quetschen, beim Ausführen evtl. noch eine bessere Kombo sieht,...

    Das kann aber auch interessant sein. Wenn mir einer zeigt, wie er bei Cooper Island 40 und mehr Punkte holt, wär ich auch als Verlierer interessiert dabei zu sehen, was noch alles geht.

    Verlier ich gerne? (...) Gegen andere auch, dann habe ich es gut erklärt. (...)

    Das merke ich mir. :)

    ...und es ist ja auch nicht falsch. Wenn ich ein Spiel erkläre, belasse ich es nie nur bei den Regeln, sondern weise gleich auf strategische Knackpunkte hin, wie man z.B. nicht starten sollte, was im Hinblick auf die Endwertung bedeutsamer ist und was nicht, eben wo der Hase langläuft. Das ist ja nicht uneigennützig, das Spiel soll auch mit Neulingen halbwegs auf Augenhöhe stattfinden können, damit auch ich meinen Spaß daran habe und mich gefordert sehe. Wir spielen ja schließlich Spiele, wo das oft genug möglich ist, eben nicht sowas wie Schach. In meiner Runde erfahrener Vielspieler werde ich so auch in einem Experten-Euro durchaus von Einsteigern auf die Plätz verwiesen. Gegen gewinnen habe ich aber auch nichts ^^

    PS: es gab hier mal einen Thread, wo der Verdacht geäußert wurde, dass Erklärbären eher zum Verlieren neigen, weil sie sich ggf. nicht so sehr aufs eigene Spiel konzentrieren. Da ist was dran, stört mich aber nicht.

    Die Partnerschaft spielt ja wohl eine große Rolle, sonst würde das Thema bei der allgemeinen Fragestellung nicht so die Antworten dominieren ;)

    Schon mal mit 'nem Pärchen gespielt, die ob ihrer Turteleien sich im Spiel nichts Böses tun wollten? Furchtbar, sag ich Euch, da vergeht einem der Spaß am Spiel und man muss an sich halten, der Liebe nicht gewaltsam ein Ende zu bereiten. Da ist völlig egal, wer verliert oder gewinnt, bloß bitte nicht noch einmal.

    Wenn meine Holde am Tisch sitzt, dann weiß ich auch gleich, wo der (spielerische) Feind zu erwarten ist. Ich bin dann nämlich der Allerletzte, dem von ihr im Spiel was geschenkt wird, frei nach dem Motto "der kann das ab, schließlich will er ja spielen und wegrennen tut er auch nicht". Und was soll ich sagen... sie hat recht und es ist gut so! Nichts wär schlimmer, als dass andere mit uns diese unsägliche Erfahrung machen müssten.

    Verlier ich gerne? Gegen meine Frau immer. Gegen andere auch, dann habe ich es gut erklärt. Aber verschenkt wird nichts, ich geb mein Bestes.