Beiträge von matthias19281 im Thema „Wie gut könnt ihr verlieren?“

    Mich nervt diese Sieg-Fokusierung und ich sehe sie auch als ein gesellschaftliches Problem. Das faengt oft schon bei Kindern an, geht in der Schule weiter, etc. Nichts gegen Ehrgeiz und dem Versuch, sich selbst zu verbessern. Aber das ewige Ziel, besser zu sein als die Anderen - wo fuehrt das hin? Es ist nicht viel Platz an der Spitze, fuer die Mehrheit bedeutet das, zu denn Verlierern zu gehoeren. Wir spielen meist zu dritt bis zu fuenft - wenn da einer 80% der Partien gewinnt, muss Jemand ordentlich verlieren. Wo soll der den Spass am Spiel her nehmen, wenn nur gewinnen Spass macht? Mir waeren Spiele am Liebsten, wo Gewinnen nicht das Ziel ist, sondern Spielen. Leider kenne ich da praktisch keine im Brettspielbereich, die Computerspiele haben es da besser. Aber man begegnet auch immer wieder Spielen wo ich denke: Wozu gibt es hier Siegpunkte, das ergibt gar keinen Sinn und ist auch nicht noetig.

    Ist es dann nicht gut, wenn man sich freundschaftlich im Spiel misst und dort den Drang zu gewinnen auslebt, statt irgendwelche Kollegen ind die Pfanne zu hauen um im Job hervorzustechen oder ähnliches?

    Oder im Königsmacherfall der Zug gewählt, der einen selbst am meisten Punkte bringt.

    Hehe. Das ist das persönliche Pet Peeve eines Mitspielers, der dreht regelmäßig am Rad, wenn jemand gegen das eigene Interesse weniger Punkte nimmt, um den Sieg des Führenden zu verhindern. Nett finde ich das auch nicht, aber das kann ich wenigstens noch als spielerisch verstehen, da man sich so der Illusion hingeben darf, den Spielausgang beeinflusst zu haben. Aber narzisstisch ist das auch. Bei uns flog da schonmal das Spielbrett von Barrage durchs Zimmer.

    Jetzt verstehe ich endlich das mit dem Königsmacher :lachwein::lachwein::lachwein:


    Es wäre mir nie in den Sinn gekommen weniger Punkte als möglich zu machen nur um jemandem den Sieg zu nehmen! Was für ein Irrsinn :lachwein::lachwein::lachwein:

    Interessantes Thema - also erst mal ich persönlich finde, dass man immer spielt mit dem Ziel zu gewinnen, alles andere erschließt sich mir nicht, das ist wie in Auto steigen los fahren und mal schauen wo man raus kommt. Muss man verbissen gewinnen? Nein, ich finde es aber auch nicht schlimm wenn andere Spieler an der einen oder anderen Stelle in einer Partie mal 10 Minuten überlegen müssen.

    Hierzu noch als Hintergrund, dass ich in meiner Kindheit/Jugend/jungem Erwachsenen sein viel Schach gespielt habe (im Verein) und prinzipiell keinen Unterschied sehe zwischen Schach und z.B. ner Runde Agricola oder Trickerion unter Freunden. Man misst sich spielerisch in seinem Können.


    Zum Thema Verlieren - kann ich ziemlich gut, auch wenn es mich unter bestimmten Voraussetzungen ärgert. Ich versuche gerne mal Extremstrategien oder versuche etwas das nicht gerade offensichtlich ist um zu sehen wo ich damit lande. Natürlich ist bei sowas das Gewinnen ein untergeordnetes Ziel, dabei zählt eher das Verstehen des Systems, welches ein Spiel offeriert.

    Ich persönlich ärgere mich beim Verlieren, wenn man ein Spiel spielt bei dem am Ende das Glück entscheidet, besonders wenn ein Spiel länger dauert. Wir spielen ja zumeist Euros und Wirtschaftsspiele ohne nennenswerten Glücksfaktor, wenn dann aber doch das Glück zuschlägt ist es besonders ärgerlich. Aber damit kann ich leben.

    Wo ich mich sehr ärgern kann sind Spiele die mehr oder minder auf Glück basieren oder zumindest starke Elemente haben, hier sei z.B. Eclipse genannt. Da ich echt Scheiße an den Händen habe beim würfeln finde ich es ätzend wenn irgendwas ausgewürfelt wird. Bei solchen Spielen macht mir dann aber auch das Gewinnen keinen Spass, weil es nicht mein Verdienst ist.


    Es gab aber auch schon Spiele, bei denen ich nicht schnell genug verlieren konnte - King of Tokyo z.B. Kniffel ist kein Spiel sondern etwas, das man zum Foltern einsetzen kann und das "Aufs Maul"-Thema macht es nicht besser. Bei meiner ersten und einzigen Partie konnte ich es nicht erwarten auszuscheiden, da hat Verlieren Spass gemacht... eine der furchtbarsten Spielerfahrungen ever...


    Und zum Thema mit der Partnerin spielen: WIr gönnen uns beim Spielen nicht mal den Dreck unter den Fingernägeln