Wie gut könnt ihr verlieren?

  • Ein Bekannter von mir wirft immer schnell die Flinte ins Korn. Bin mir aber nicht sicher ob ich ihn darum als schlechten Verlierer sehen würde. Glaube er sieht nur manchmal die Möglichkeiten nicht. Ist mir aber nur im Nachhinein aufgefallen, als er mal in einer Partie Zug um Zug passen wollte statt zu bauen oder Karten zu ziehen. Beim nachlesen in der Anleitung stand fest, dass es diese Option nicht gibt. Es hat sich dann geklärt, er dachte er könne seine Zielkarte nicht mehr erfüllen, obwohl es zu dem Zeitpunkt noch eine Alternative Route gab, die nicht frei gewesen wäre. Das er auch Strecken bauen darf, die nicht mit dem seiner Zielkarte zu tun haben ist ihm irgendwie auch entfallen. Ist bestimmt auch schon bei anderen Spielen vorgekommen, aber dann Passen manchmal valide ist kann man das schlecht überprüfen.

  • Ist das eigentlich schlechter Stil, aufzugeben? Beim Schach wirft man auch seinen König um, wenn man weiß, dass man verloren hat. Ich hab das letzte Woche bei Ankh gemacht - ich hatte keine Figuren außer dem Gott auf dem Feld und lag bei Ankh Powers UND Followern hinten. Irgendwie ergab es keinen Sinn mehr, die Partie zu einem regulären Ende zu bringen.

  • Ist das eigentlich schlechter Stil, aufzugeben? Beim Schach wirft man auch seinen König um, wenn man weiß, dass man verloren hat. Ich hab das letzte Woche bei Ankh gemacht - ich hatte keine Figuren außer dem Gott auf dem Feld und lag bei Ankh Powers UND Followern hinten. Irgendwie ergab es keinen Sinn mehr, die Partie zu einem regulären Ende zu bringen.

    In einem Spiel mit nur zwei Personen seh ich das nicht als Problem. Wenn einer weiß er hat eh keine Chance mehr, warum die Qual verlängern?

    Bei mehr Personen ist es schwierig zu sagen. Würde ich als letzter eher erdulden als die anderen überreden zu wollen auch aufzugeben, damit der Führende gewonnen hat. Man will ja auch nicht, dass jemand sich vielleicht verpflichtet fühlt aufzugeben.

  • Bei mehr Spielern ist das eher schlechter Stil.

    Es hängt etwas von board state und vom Zeitpunkt ab, aber oftmals kommt es dann (besonders Area Control) zu einer starken Verschiebung des Machtgefüges.

    Einfaches Beispiel. Ich habe den schwächsten links von mir, meinen größten Gegner im Kampf um den Sieg rechts von mir. Eigentlich muss ich versuchen ihn in die Schranken zu weisen gleichzeitig darf ich meine linke Flanke aber nicht öffnen. Wenn jetzt aber der linke aufgibt, dann brauch ich mich darum gar nicht mehr kümmern oder habe im schlimmsten Fall sogar Zugriff auf Ressourcen die mir vorher verwehrt geblieben sind.

    geekeriki.tv

    YouTube.com/geekeriki

  • Ist das eigentlich schlechter Stil, aufzugeben? Beim Schach wirft man auch seinen König um, wenn man weiß, dass man verloren hat. Ich hab das letzte Woche bei Ankh gemacht - ich hatte keine Figuren außer dem Gott auf dem Feld und lag bei Ankh Powers UND Followern hinten. Irgendwie ergab es keinen Sinn mehr, die Partie zu einem regulären Ende zu bringen.

    Klassischer Fall von "Kommt drauf an", würde ich sagen. Ist es eine Mehrspielerpartie, die noch für andere Spieler spannend ist? Wie lang würde das Spiel noch gehen? Wie aussichtslos ist die Situation wirklich? Jedes mal aufzugeben, wenn man ein bisschen im Rückstand ist wäre zu viel, eine Partie, bei der ein Spieler absolut chancenlos ist, noch der Form halber zu Ende zu spielen kann aber auch schlecht investierte Zeit sein.

    Für mich vor allem auch eine Frage, was das für ein Spiel ist. Wie sehr kann sich ein Spieler aus dem Spiel kegeln oder gekegelt werden? Bei einem klassischen Eurospiel, bei dem jeder ungefähr gleich viel machen kann nur eben der eine schon mehr Punkte auf dem Konto hat, die man wohl nicht mehr einholt, finde ich es sehr viel eher zumutbar das zuende zu spielen, als ein Spiel, bei dem ein verlierender Spieler kaum mehr Möglichkeiten hat. In Schach mit seinen letzten paar Figuren noch ewig gegen eine Übermacht weiterzuspielen oder in Risiko noch mit 2 Ländern in der Ecke auszuharren oder bei Magic ohne Länder dazusitzen finde ich da schon eine andere Qualität.

  • Sehr gut, denke ich. Zumindest beschwere ich mich nie und lobe mein (e) Gegner für tolle Züge und interessante Strategien und möchte dazulernen 😀

    Zu verlieren bedeutet für mich, dass entweder mein Gegner die Nase vorn, oder ich das Spiel besser kennenlernen muss und wenn ich es bereits gut kenne, mein Gegenüber als tolle Herausforderung betrachte!

    Mir persönlich ist es nicht wichtig zu gewinnen, sondern während dem Spielen gut unterhalten zu werden, alles andere ist zweitrangig.

    Bei Spielen mit sehr hohem Glücksanteil weiß man zu Beginn evtl. bereits, worauf man sich eingelassen hat, oder im Anschluss, wo man bei der Spielauswahl für die Zukunft gerne drauf verzichten möchte.

    Falls sich jemand ärgern sollte, würde ich nach dem Grund fragen und nach einer Lösung suchen und alles ganz entspannt angehen 😊

    Viel eher habe ich die Sorge kein ernstzunehmender Gegner zu sein, wenn ich zu oft hintereinander verliere und mein Gegenüber die Lust verlieren könnte gegen mich zu spielen haha

  • Ist das eigentlich schlechter Stil, aufzugeben? Beim Schach wirft man auch seinen König um, wenn man weiß, dass man verloren hat. Ich hab das letzte Woche bei Ankh gemacht - ich hatte keine Figuren außer dem Gott auf dem Feld und lag bei Ankh Powers UND Followern hinten. Irgendwie ergab es keinen Sinn mehr, die Partie zu einem regulären Ende zu bringen.

    Klassischer Fall von "Kommt drauf an", würde ich sagen. Ist es eine Mehrspielerpartie, die noch für andere Spieler spannend ist? Wie lang würde das Spiel noch gehen? Wie aussichtslos ist die Situation wirklich? Jedes mal aufzugeben, wenn man ein bisschen im Rückstand ist wäre zu viel, eine Partie, bei der ein Spieler absolut chancenlos ist, noch der Form halber zu Ende zu spielen kann aber auch schlecht investierte Zeit sein.

    Für mich vor allem auch eine Frage, was das für ein Spiel ist. Wie sehr kann sich ein Spieler aus dem Spiel kegeln oder gekegelt werden? Bei einem klassischen Eurospiel, bei dem jeder ungefähr gleich viel machen kann nur eben der eine schon mehr Punkte auf dem Konto hat, die man wohl nicht mehr einholt, finde ich es sehr viel eher zumutbar das zuende zu spielen, als ein Spiel, bei dem ein verlierender Spieler kaum mehr Möglichkeiten hat. In Schach mit seinen letzten paar Figuren noch ewig gegen eine Übermacht weiterzuspielen oder in Risiko noch mit 2 Ländern in der Ecke auszuharren oder bei Magic ohne Länder dazusitzen finde ich da schon eine andere Qualität.

    Wir haben das zu zweit gespielt. Und ja: eigentlich gilt das auch für Euros, die man zu zweit spielt - einige dieser Euros verlaufen ja recht linear und da ist dann ggf. schon früh absehbar, dass man es nicht mehr drehen können wird. Aber da würde ich wohl eher zu Ende spielen - einfach, um noch mal zu testen, wie viele Punkte ich (für mich) am Ende rausholen kann.

  • Gewinnen oder verlieren ist mir relativ egal, ich ärgere mich manchmal über mich selbst wenn ich nen dummen Zug mache oder nen guten Zug zu spät sehe, aber ich hab mir verlieren an sich gar kein Problem, zum Glück. Schlechte Verlieren sind echt anstrengend.

  • Ich verliere lieber ein spannendes und intensives Spiel, als dass ich ständig langweilige Spiele gewinne.

    Verlieren gehört dazu, ebenso wie das Gewinnen. Beides ist aber für mich nur der Endpunkt des eigentlichen Ziels: Der Spielspass vor der Endwertung.

    Beim Volleyball bzw. Sport im Allgemeinen bei mir genau das Gleiche.

  • Ist das eigentlich schlechter Stil, aufzugeben? Beim Schach wirft man auch seinen König um, wenn man weiß, dass man verloren hat. Ich hab das letzte Woche bei Ankh gemacht - ich hatte keine Figuren außer dem Gott auf dem Feld und lag bei Ankh Powers UND Followern hinten. Irgendwie ergab es keinen Sinn mehr, die Partie zu einem regulären Ende zu bringen.

    Ich hätte auf jeden Fall gelacht, wenn Du aufspringst, hektisch in Kisten/Boxen/Regalen/Schubladen kramst, Dich wieder hinsetzt, den König auf das Spielfeld stellst und diesen wortlos umkippst.


    Viel schlimmer finde ich es, wenn jemand, der eh schon haushoch führt, in seinem letzten Zug noch versucht überall das letzte Pünktchen raus zu quetschen, beim Ausführen evtl. noch eine bessere Kombo sieht, die Aktion rückgängig macht und sich die nächsten 5-10min daran ergötzt, was ein geiler Hengst er ist.

    Bei der Nachbesprechung, egal ob regulär gespielt oder vorzeitig abgebrochen, habe ich kein Problem, wenn man beim zusammen räumen noch die liegen gelassen Möglichkeiten zur Punkteausschöpfung auslotet.

  • Ist das eigentlich schlechter Stil, aufzugeben? Beim Schach wirft man auch seinen König um, wenn man weiß, dass man verloren hat. Ich hab das letzte Woche bei Ankh gemacht - ich hatte keine Figuren außer dem Gott auf dem Feld und lag bei Ankh Powers UND Followern hinten. Irgendwie ergab es keinen Sinn mehr, die Partie zu einem regulären Ende zu bringen.

    Ich hätte auf jeden Fall gelacht, wenn Du aufspringst, hektisch in Kisten/Boxen/Regalen/Schubladen kramst, Dich wieder hinsetzt, den König auf das Spielfeld stellst und diesen wortlos umkippst.


    Viel schlimmer finde ich es, wenn jemand, der eh schon haushoch führt, in seinem letzten Zug noch versucht überall das letzte Pünktchen raus zu quetschen, beim Ausführen evtl. noch eine bessere Kombo sieht, die Aktion rückgängig macht und sich die nächsten 5-10min daran ergötzt, was ein geiler Hengst er ist.

    Bei der Nachbesprechung, egal ob regulär gespielt oder vorzeitig abgebrochen, habe ich kein Problem, wenn man beim zusammen räumen noch die liegen gelassen Möglichkeiten zur Punkteausschöpfung auslotet.

    Ok. DAS wäre super gewesen. So wurde "nur" der Gott umgekippt ;)


    Und ja: das ist für mich auch schlechtes Gewinnen. In der Regel WEISS man ja, dass man verloren hat. Hier noch 1-2 Punkte raus zu kitzeln, um den persönlichen Highscore zu brechen, ist aus meiner Sicht eher unhöflich.

  • Verlieren geht gar nicht... 😤

    Vor allem wenn mein Gegenspieler mir dabei noch eine wichtige Karte vor der Nase wegschnappt.

    Und er mit dieser überheblichen Leichtigkeit das Spiel gewinnt.

    Dann schreie ich ihn meistens an, nie wieder mit ihm etwas zu spielen!

    Okay, da ich ausschließlich solo spiele wird das dem Automa möglicherweise egal sein. 😉

  • Ist das eigentlich schlechter Stil, aufzugeben? Beim Schach wirft man auch seinen König um, wenn man weiß, dass man verloren hat. Ich hab das letzte Woche bei Ankh gemacht - ich hatte keine Figuren außer dem Gott auf dem Feld und lag bei Ankh Powers UND Followern hinten. Irgendwie ergab es keinen Sinn mehr, die Partie zu einem regulären Ende zu bringen.

    In einem Spiel mit zwei Spielern finde ich es sogar guten Stil. Lieber aufgeben, wenn man eh keine Siegchancen mehr hat, als das Spiel unnötig in die Länge zu ziehen. Langfristig sorgt das beim Gewinner für Langeweile und macht die Partie hinten raus kaputt. Auch wenn ich es sonst für unsportliches Verhalten halte, habe ich meinem Gegner in solchen Situationen auch schon angeboten, seine Kapitulation anzunehmen.

  • Am meisten fuchst mich Verlieren, wenn ich bereits kurz nach einer eigenen Aktion merke, dass die eine falsche Entscheidung (was vergessen/übersehen) war und mich wahrscheinlich um den Sieg gebracht hat.


    Oder wenn Spiele von der Sitzreihenfolge abhängig sind, weil ein starker Spieler nachfolgend davon profitiert, direkt vor/hinter einem schwächeren zu sitzen. Dann lieber dadurch verlieren, dass bewusst gegen mich gespielt wird. Das ist wenigstens noch Anreiz.

  • Ich denke die Mischung macht's. Nur gewinnen ist doof und nur verlieren ist auch doof. Haushoch zu gewinnen ist mir genauso zuwider wie haushoch zu verlieren. Bei ersterem sind meine Mitspieler genervt, bei letzterem bin ich genervt. Kommt eines davon vermehrt vor, wird es schwierig.

    Am liebsten sind mir knappe Spiele. Ob ich dabei gewinne oder verliere, ist dann fast egal, weil das Spielerlebnis insgesamt positiv war.

    Das Beste am Mensch ist sein Hund.

  • Ich finde die frage schwierig. Wenn ich sage: Mir ist es egal ob ich gewinne oder verliere, gehe ich ja auch mit genau dieser Einstellung in ein Spiel und bin ja gar nicht motiviert, dass ich gewinne. Weil am Ende ist es mir ja auch egal.


    Ich mag es überhaupt nicht zu verlieren, weder im Brettspiel noch beim Fußball.

    Allerdings bin ich (fast :P ) nie ein schlechter Verlierer und überlege eher, warum ich verloren habe.


    Aber einen gewissen Ehrgeiz habe ich schon zu gewinnen.

    The Tiger and the Lion may be more powerful ... but the Wolf doesn´t perform in the circus.

    Regelmäßig kann man mir beim Datteln zuschauen twitch.tv/imaginewolfi

  • Zum Thema aufgeben: Das ist für mich, wie so vieles andere auch, verhandelbar.

    • Natürlich darf man als (scheinbar) Unterlegener vorschlagen, ob man nicht gemeinsam die Partie abbricht (nicht nur bei Spielen für zwei Spielerinnen).
    • Ebenso natürlich muß man aber auch damit umgehen können, wenn die anderen Spielerinnen dem Vorschlag nicht zustimmen und weiterspielen wollen.

    Für mich hat die Frage, wie man sich benimmt, wenn man sieht, wie die Felle davon schwimmen, viel mit Erziehung, Reife und Charakter zu tun. Für mich ist das eine Kernkompetenz, die Spielen lehren kann: Frustrationstoleranz. Hilft auch an vielen anderen Stellen im Leben.

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  • Viel schlimmer finde ich es, wenn jemand, der eh schon haushoch führt, in seinem letzten Zug noch versucht überall das letzte Pünktchen raus zu quetschen, beim Ausführen evtl. noch eine bessere Kombo sieht,...

    Das kann aber auch interessant sein. Wenn mir einer zeigt, wie er bei Cooper Island 40 und mehr Punkte holt, wär ich auch als Verlierer interessiert dabei zu sehen, was noch alles geht.

  • Da muss ich die Antwort aufteilen, je nachdem mit wem ich spiele. Mit meiner holden und ihren Lieblingsspielen (Azul, Mille Fiori, Alhambra, Sagrada) ist verlieren für mich quasi vorprogrammiert. Sollte ich doch MAL gewinnen, ihr wisst schon, Glück und so…

    In normaler Runde wird ehrvoll zu Ende gespielt, es sei denn, alle sind sich einig das ein Abbruch für alle mehr bringt. Persönlich möchte ich schon gern gewinnen, habe aber keinerlei Probleme mit verlieren. Insbesondere dann nicht, wenn ich keine Fehler in meinen Entscheidungen entdecke und der/die anderen einfach gut gespielt haben. Über allem steht aber immer der Spass am Hobby, da muss nicht alles übermäßig ernsthaft sein!

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Wenn ich sage: Mir ist es egal ob ich gewinne oder verliere, gehe ich ja auch mit genau dieser Einstellung in ein Spiel und bin ja gar nicht motiviert, dass ich gewinne. Weil am Ende ist es mir ja auch egal.

    Gäbe es meine Frau nicht, würde ich Dir da zustimmen... Sie hat mir gezeigt, dass es das doch gibt/bzw. das geht.

    Und ich bin da auch nach Jahren noch nicht dahinter gestiegen - ihr geht sämtliches Kompetitive vollständig ab ("Gebt doch jedem 'ne Medaille...") und wenn sie sagt, ihr ist es am Ende egal ob sie gewinnt oder nicht, dann glaube ich es ihr. Während des Spiels selbst ist sie jedenfalls immer am bestmöglichen Zug interessiert. Jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, frage ich mich zugegebenermaßen, ob es über die letzten Jahre, während derer sie (glücklicherweise) immer mehr spielt, etwas anders geworden ist, aber ich glaube letztendlich nicht. Wie gesagt, so ganz durchgestiegen bin ich bei den (wirren?) Gedankengängen da noch nicht, aber ich glaube, ihr geht es einfach darum, optimal zu spielen und das bestmögliche Ergebnis zu erzielen - wenn das am Ende nicht für den Gewinn reicht, ist das auch kein Problem. Man (sie) spielt ja nicht um zu gewinnen...

    Keine Ahnung, ob ich diese Eigenart jetzt verständlich widergeben konnte - ich versteh's halt selbst nicht...

  • Eigentlich ist das gar nicht so schwierig zu verstehen. Man muss sich nur mal von dem Ergebnisgedanken lösen. Sobald man versteht, dass die Bewertung der eigenen Leistung nicht nur vom Gewinnen oder Verlieren abhängt, dann ist es nur folgerichtig, dass man nicht alleine auf das Ergebnis fokussiert ist. Damit geht überhaupt nicht einher, dass man nicht versucht zu gewinnen und nicht sein Bestes gibt. Es ist ja nun auch nicht so, dass immer der Bessere gewinnt.


    In einem Fußballbuch für Kindertrainer gab es dazu mal ein super Beispiel zu lesen:

    Ein Kind kommt nach dem Spiel nach Hause.

    Fragt der Vater: "Und, wie habt ihr gespielt?".

    "Wir haben 10:2 verloren.".

    "Und warum freust du dich dann so?".

    "Ich hab die 2 Tore geschossen!".

    Einmal editiert, zuletzt von MarS ()

  • Beim Schach wirft man auch seinen König um, wenn man weiß, dass man verloren hat.

    Wieso das denn? Genau so, wie man ein Remis anbieten kann, kann man auch aufgeben.


    Bei mehr als zwei Spielern mag das anders sein, wenn man auch als sicherer Verlierer nicht ausscheiden kann, ohne den anderen das Weiterspielen unmöglich zu machen.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Wenn ich sage: Mir ist es egal ob ich gewinne oder verliere, gehe ich ja auch mit genau dieser Einstellung in ein Spiel und bin ja gar nicht motiviert, dass ich gewinne. Weil am Ende ist es mir ja auch egal.

    Gäbe es meine Frau nicht, würde ich Dir da zustimmen... Sie hat mir gezeigt, dass es das doch gibt/bzw. das geht.

    Und ich bin da auch nach Jahren noch nicht dahinter gestiegen - ihr geht sämtliches Kompetitive vollständig ab ("Gebt doch jedem 'ne Medaille...") und wenn sie sagt, ihr ist es am Ende egal ob sie gewinnt oder nicht, dann glaube ich es ihr. Während des Spiels selbst ist sie jedenfalls immer am bestmöglichen Zug interessiert. Jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, frage ich mich zugegebenermaßen, ob es über die letzten Jahre, während derer sie (glücklicherweise) immer mehr spielt, etwas anders geworden ist, aber ich glaube letztendlich nicht. Wie gesagt, so ganz durchgestiegen bin ich bei den (wirren?) Gedankengängen da noch nicht, aber ich glaube, ihr geht es einfach darum, optimal zu spielen und das bestmögliche Ergebnis zu erzielen - wenn das am Ende nicht für den Gewinn reicht, ist das auch kein Problem. Man (sie) spielt ja nicht um zu gewinnen...

    Keine Ahnung, ob ich diese Eigenart jetzt verständlich widergeben konnte - ich versteh's halt selbst nicht...

    Ich verstehe deine Frau sehr gut, weil es mir in dem Punkt ganz ähnlich geht. Der Weg ist das Ziel. So "gut" wie möglich spielen, ein schönes, thematisch sinniges Spielerlebnis haben, das ist es letztlich, woraus ich meine Spielfreude schöpfe. Hat mich das Spiel gut unterhalten, bin ich zufrieden. Punkte und Gewinnen sind mir gleichgültig.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Früher wahr ich teilw. auch von Ehrgeiz zerfressen, wie einige heute noch.😉

    Habe mich manchmal über meine eigenen Fehler aufgeregt, sie aber dennoch als ungerecht empfunden...wie naiv.🙈

    Der Spass tritt spätestens dann in den Hintergrund, wenn man anfängt in eine Analyseschleife zu geraten...und das zu 99% selber nicht merkt.

    ...oder alles ausdiskutieren und vergleichen möchte, und wenn es überflüssige Kleinigkeiten sind.😉


    Seit ich das fantastische Hobby vor knapp über 2 Jahren (wieder-) entdeckt habe, geniesse ich es mit einer gesunden Portion Ehrgeiz, die bei einem verlorenen Spiel mit einem "war trotzdem geil, vielleicht beim nächsten mal" endet.


    Denn eins ist und bleibt gewiss:

    EIN SPIEL IST NUR EIN SPIEL IST NUR EIN SPIEL !!!😊☝


    Just my 2 cents


    ...aber jeder so, wie er möchte✌

  • Wenn ich sage: Mir ist es egal ob ich gewinne oder verliere, gehe ich ja auch mit genau dieser Einstellung in ein Spiel und bin ja gar nicht motiviert, dass ich gewinne. Weil am Ende ist es mir ja auch egal.

    Gäbe es meine Frau nicht, würde ich Dir da zustimmen... Sie hat mir gezeigt, dass es das doch gibt/bzw. das geht.

    Und ich bin da auch nach Jahren noch nicht dahinter gestiegen - ihr geht sämtliches Kompetitive vollständig ab ("Gebt doch jedem 'ne Medaille...") und wenn sie sagt, ihr ist es am Ende egal ob sie gewinnt oder nicht, dann glaube ich es ihr. Während des Spiels selbst ist sie jedenfalls immer am bestmöglichen Zug interessiert. Jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, frage ich mich zugegebenermaßen, ob es über die letzten Jahre, während derer sie (glücklicherweise) immer mehr spielt, etwas anders geworden ist, aber ich glaube letztendlich nicht. Wie gesagt, so ganz durchgestiegen bin ich bei den (wirren?) Gedankengängen da noch nicht, aber ich glaube, ihr geht es einfach darum, optimal zu spielen und das bestmögliche Ergebnis zu erzielen - wenn das am Ende nicht für den Gewinn reicht, ist das auch kein Problem. Man (sie) spielt ja nicht um zu gewinnen...

    Keine Ahnung, ob ich diese Eigenart jetzt verständlich widergeben konnte - ich versteh's halt selbst nicht...

    ja also ich finde das nicht schwierig nachzuvollziehen. Ich finde es interessant schlaue Züge zu machen, wenn meine Strategie oder mein Plan aufgeht und ein wenig die Züge zu optimieren (so, dass es zeitlich für die anderen im Rahmen bleibt). Das finde ich interessant und ich Spiele natürlich auf Sieg, alles andere macht ja auch irgendwie das Spielgeschehen kaputt.


    Aber ob ich letztendlich gewonnen habe oder nicht, dass ihr mir letztendlich egal, was kann ich mir denn davon kaufen? Wen juckt es denn, dass ich Spiel XY an Tag Z gewonnen habe? Hauptsache es hat Spaß gemacht und wenn die anderen besser gespielt haben, dann haben sie halt besser gespielt. Wenn ich rein willkürlich aus Glück verliere, dann nervt mich das schon manchmal aber genauso wenn ich aus Glück gewinne bilde ich mir halt nix drauf ein. Hab gestern Burgen von Burgund gewonnen, wow, hab halt gut gewürfelt und bin jetzt cool? Nö, hab halt Glück gehabt.


    Ich logge ja sogar meine Partien und sehe daher meine WIn-% und ganz ehrlich: I don't care. Bei meiner Ex-Freundin war das anders, für die war das loggen ganz schlimm weil wenn es eine Statistik gibt, dann muss sie ganz oben stehen, sonst hat sie keine Ruhe. Wäre mir viel zu anstrengend.

  • Ich verstehe deine Frau sehr gut, weil es mir in dem Punkt ganz ähnlich geht. Der Weg ist das Ziel. So "gut" wie möglich spielen, ein schönes, thematisch sinniges Spielerlebnis haben, das ist es letztlich, woraus ich meine Spielfreude schöpfe. Hat mich das Spiel gut unterhalten, bin ich zufrieden. Punkte und Gewinnen sind mir gleichgültig.

    Geht uns genauso. Deshalb hören meine Frau und ich beim Punktezählen auch auf zu zählen, wenn klar ist wer gewonnen hat. Ob der Gewinner um 10 oder um 50 Punkte gewonnen hat, ist für uns nicht wichtig, wozu also noch die letzte Münze oder Ressource zählen? Generell empfinde ich Punktezählen ohnehin als notwendiges Übel zur Feststellung des Spielausgangs und habe keinerlei Interesse an Highscore-Jagden.

  • So "gut" wie möglich spielen, ein schönes, thematisch sinniges Spielerlebnis haben, das ist es letztlich, woraus ich meine Spielfreude schöpfe. Hat mich das Spiel gut unterhalten, bin ich zufrieden. Punkte und Gewinnen sind mir gleichgültig.

    Dem (und somit auch dem Verhalten meiner Frau) kann ich mich ja weitgehend anschließen - genau dann bin ich auch erst einmal "(grund-)zufrieden". Allerdings ist da doch schon das Ziel, am Ende zu gewinnen. Wenn's nicht klappt, ich mich zuvor aber gut unterhalten habe, ist's auch gut. Dennoch habe ich glaube ich schon immer neben dem "Gut spielen" das Ziel, möglichst auch zu gewinnen.

    Vermutlich ist es bei uns so wie bei vielen andern auch - in einer festen Spielegruppe gibt es immer Spiele, die eher x, und andere, die eher y gewinnt. Und da freue ich mich dann nochmal besonders, wenn es mir dann alle Jubeljahre mal gelingt - in unserem Fall beispielsweise - Concordia zu gewinnen.

  • Wenn ich sage: Mir ist es egal ob ich gewinne oder verliere, gehe ich ja auch mit genau dieser Einstellung in ein Spiel und bin ja gar nicht motiviert, dass ich gewinne. Weil am Ende ist es mir ja auch egal.

    Gäbe es meine Frau nicht, würde ich Dir da zustimmen... Sie hat mir gezeigt, dass es das doch gibt/bzw. das geht.

    Und ich bin da auch nach Jahren noch nicht dahinter gestiegen - ihr geht sämtliches Kompetitive vollständig ab ("Gebt doch jedem 'ne Medaille...") und wenn sie sagt, ihr ist es am Ende egal ob sie gewinnt oder nicht, dann glaube ich es ihr. Während des Spiels selbst ist sie jedenfalls immer am bestmöglichen Zug interessiert. Jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, frage ich mich zugegebenermaßen, ob es über die letzten Jahre, während derer sie (glücklicherweise) immer mehr spielt, etwas anders geworden ist, aber ich glaube letztendlich nicht. Wie gesagt, so ganz durchgestiegen bin ich bei den (wirren?) Gedankengängen da noch nicht, aber ich glaube, ihr geht es einfach darum, optimal zu spielen und das bestmögliche Ergebnis zu erzielen - wenn das am Ende nicht für den Gewinn reicht, ist das auch kein Problem. Man (sie) spielt ja nicht um zu gewinnen...

    Keine Ahnung, ob ich diese Eigenart jetzt verständlich widergeben konnte - ich versteh's halt selbst nicht...

    Um Frauen zu verstehen, kannst du auch versuchen die Wüste zu fegen! 8o

    Wenn immer der Klügere nachgibt, wird nur dummes getan!

  • Wie gesagt, so ganz durchgestiegen bin ich bei den (wirren?) Gedankengängen da noch nicht, aber ich glaube, ihr geht es einfach darum, optimal zu spielen und das bestmögliche Ergebnis zu erzielen - wenn das am Ende nicht für den Gewinn reicht, ist das auch kein Problem. Man (sie) spielt ja nicht um zu gewinnen...

    klingt eigentlich als würde Deine Frau Golf spielen

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Früher war ich mal ein schlechter Verlierer aber ich han jetzt was gefunden was dagegen hilft...


    Einmal editiert, zuletzt von Gelöscht_20220907 ()

  • Verlieren gehört ebenso wie gewinnen zum Spielen dazu. Wenn es eine nette Runde mit einem spannenden Spiel war, macht mir das überhaupt nichts aus. Es kann Situationen geben, wo es allerdings nervig ist. Wenn z.B. jemand den vorne liegenden Mitspieler absichtlich begünstigt, damit er selbst auf keinen Fall letzter wird. Dabei wäre im anderen Falle alles noch offen gewesen. Oder wenn jemand unbedingt ein Spiel mitspielen möchte, welches einfach eine oder zwei Stufen über seinem persönlichen Level liegt und dann das ganze Spiel über persönliche Betreuung braucht. Wenn ich deswegen dann verliere, weil ich überhaupt nicht in mein eigenes Spiel reingekommen bin, dann ärgert es mich ein klein wenig, weil sich das irgendwie nach verschwendeter Zeit anfühlt. Vor allem ist das eigentlich für die ganze Runde etwas spaßbefreit. Leider kamen solche Situationen in letzter Zeit ab und zu mal vor.

    Doch meistens ist alles gut - ich seh das völlig entspannt und nicht so verbissen.

  • Ich bin ein guter Verlierer. Ich verlier halt nicht, da meine Mitspieler wissen, was gut für sie ist.

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester: