Ich finde spannend, dass so viele hier Scythe und Terraforming Mars nennen!
Ich finde sowohl Viticulture als auch Scythe ziemlich spannend und beide vermitten für mich ein "ähnliches" Spielgefühl. Bei beiden Spielen steht das "Rennen" zu den Siegpunkten im Vordergrund. Dabei muss man versuchen eine Engine aufzubauen die bestmöglich die aktuellen Gegebenheiten der Spieler (Aufträge in Viticulture, Factions in Scythe) ausnützt.
Bei Terraforming Mars verstehe ich noch eher, wieso einige es als überschätzt empfinden. Immerhin spielt man an diesem Spiel schon zu zweit gute 90 Minuten und wünscht sich eigentlich nach ca. 60, dass das Spiel bald endet, obwohl es eigentlich wirklich gut ist und Spaß macht.
Unterschätzt:
Die Glasstraße: Ein wirklich tolles, knackiges und hirnverdrehendes Spiel. Zusätzlich hat Uwe Rosenberg hier noch einen Bluff/Deduction Mechanismus eingebaut der das Spiel nach ein paar Partien auf ein ganz neues Level hebt! Obwohl eine Runde in 45 Minuten gespielt werden kann ist das Spiel trotzdem eher kein "Feierabend" Spiel sondern wird bei uns an Wochenenden und "kurzen" Arbeitstagen hervorgeholt.
Red7: Wenn man ein kleines Kartenspiel aus der Tasche zückt, die Regeln erklärt und es anschließend ganz ruhig wird am Tisch, weil jeder Mitspieler komplett in seine Kartenhand vertieft ist, weiß man, dass es sich um ein außergewöhnliches Spiel handelt. Ich habe dieses Spiel mit ca. 5 unterschiedlichen Spieler-Gruppen gespielt und konnte immer das gleiche Bild beobachten. Anspannung, Stille und extreme Zufriedenheit, wenn man seine Gegner "ausspielen" konnte :)! Multi-Card Use at its best!
Honorable Mentions:
Ginkgopolis: Ein tolles Lege- und Area-Control Spiel! Die Erweiterung bringt nochmal einiges an taktischen Möglichkeit mit und lädt zur explorierung neuer Strategien ein. Einziges Manko: Es braucht 1 - 2 Partien bis man wirklich verstanden hat welche Entscheidungen wichtig sind um das Spiel "ordentlich" zu spielen.
Battle for Rokugan: Man nehme Game of Thrones - The Boardgame, entferne den unnötigen "fluff" und Schwupp, hat man ein sehr ähnliches Spiel welches man - in fast Vollbesetzung - in ca. 60 - 90 Minuten Spielen kann!
Überschätzt:
Pandemic: In jeder Version... Ein Spiel welches man als Co-Op am Besten Solo spielt :/!
Tzolk'in: 100% Open Information mit minimaler Variation beim Setup... Wenn ich wirklich 1:1 die selben Aktionen (oder extrem ähnliche Strategien) in jeder Runde verfolge, weil sich am Setup und den Aufgaben quasi nichts ändert, nur um noch 2 Punkte mehr "rauszuquetschen" ist das für mich eher ermüdend als "spannend".
Russian Railroads: Siehe Tzolk'in...
Five Tribes: AP-galore... Und Setup...
T.I.M.E Stories: OMFG.... Geniale Idee... aber leider in der Umsetzung komplett verpatzt... Wenn man ordentlich "zwischenspeichern" könnte, um dann an verschiedenen Stellen wieder neu zu starten (und die Entscheidung wo und wann man den neuen Zyklus beginnt als strategisches Element integriert) würde das Spiel - wahrscheinlich - bei uns besser ankommen. So ist es eigentlich nur "Rinse and Repeat"...