Beiträge von AndreasB78 im Thema „Was sind eure jeweils Top 2 der für euch meist unterschätzten und überschätzten Spiele?​“

    Also in Summe hat mir Catan auch mehr gegeben, aber ich habe seit vielen Jahren das Gefühl, mit Catan „fertig“ zu sein. Vielleicht ändert sich das mal wieder und ich spiele es doch noch mal, aber El Grande ist für mich immer noch die Nummer 1 der Gebietskontrollspiele und für mich das Highlight von Wolfgang Kramer der dadurch für immer einen Stein bei mir im Brett hat. :) Aber: Ich habe mich noch nicht von meinen alten „Die Siedler von Catan“-Ausgaben und Erweiterungen getrennt - ein wenig glimmt der Funke also noch ;)


    Viele Grüße,

    Andreas.

    AndreasB78 ich meine nicht nur den Start, sondern habe auch in späteren Phasen immer wieder Situationen erlebt, wo Züge recht sicher weit vorplanbar waren. So etwas wie jemand braucht noch einen Stern und muss dafür 2x zwei Züge hintereinander auf seinem Board ausführen ohne, dass es große Berührungspunkte zu den Mitspielern gibt. Klar kann es dann hier und da wie auch in der Startphase vorkommen, dass es sinnvoll sein kann doch mal was anderes zu machen, mir persönlich ist das aber bei Scythe zu selten.

    Ich sag es mal so: Bei Scythe kommt es oftmals auf Nuancen an. Einen Zug schneller sein, einen Mech zur richtigen Zeit am richtigen Ort in den Weg stellen, vor dem anderen bei der Begegnung oder in der Fabrik sein, etc. Oftmals besteht die Interaktion einfach nur aus der „potenziellen Bedrohung“ durch einen Mitspieler („Kann ich es wirklich wagen diesen Mech wegzuziehen oder mopst mir dann ein anderer meine Rohstoffe?“), weil ein echter Angriff in dem Spiel extrem hohe Kosten verursachen kann. Klar gibt es Züge, die ich sicher ausführen kann, aber dann rummst es halt (mehr oder weniger subtil) an anderer Stelle, wenn die Mitspieler auf Zack sind. Ich finde das alles andere als solitär und gerade diese subtile Art der Interaktion und diese ständige hintergründige Bedrohung, finde ich so genial an dem Spiel, aber ich kann auch nachvollziehen, dass einem diese Art und Form der Interaktion nicht zusagt, dass man lieber dem anderen direkt ein Einsatzfeld zustellt, eine Karte wegschnappt, etc.

    Also dann sage ich es mal so. Die von Dir genannten Kritikpunkte werden aus meiner Sicht beim all-in-Scythe abgemildert, aber ich glaube nicht, dass es das Spiel für Dich ausreichend verändert, um es richtig gut zu finden, denn egal was es für Erweiterungen sind, Scythe bleibt Scythe :)


    Viele Grüße,

    Andreas.

    Aber vielleicht solltest du dazu auch die Meinung von einen Scythe-Fan einholen. Ich habe Scythe von Anfang an eher kritisch gesehen. (Und trotzdem bisher 100% meiner Partien gewonnen, weil mir das Spiel irgendwie zu liegen scheint, auch wenn's mich nicht begeistert.)

    Hi,


    also ich gehöre ja zu der „Gattung“, aber im Wesentlichen würde ich Dir auch zustimmen.

    Mit dem Grundspiel ist man irgendwann „durch“. Das fand ich persönlich auch nicht tragisch, weil die meisten dazu schon mehr Partien benötigen, als sie ein Spiel normalerweise spielen. Aber bei „all-in“ ist Auswendig lernen unmöglich (gibt ja jetzt unendliche Vielfalt) - da entwickelt man dann eher eine Art „Methodenkompetenz“ würde ich sagen. Also sehe ich den Kritikpunkt am Grundspiel als vollkommen gelöst an. Nur, wie Du sagst, es wird kein anderes Spiel dadurch. Scythe ist halt Scythe und fühlt sich immer noch wie Scythe an.


    Viele Grüße,

    Andreas.

    Solltest du mal die Möglichkeit haben, Scythe mit anderen Völkern/Brettern oder anderen Zielen zu spielen, gibt ihm ruhig nochmal eine Chance.

    Was mich bei Scythe etwas stört, ist das es längere Zugfolgen auszuführen geben kann, die völlig unabhängig von den Mitspielern sind. Wenn es dumm kommt, kenne ich schon meine nächsten fünf Züge und muss auf die anderen warten. Wird das durch die Erweiterungen auch besser?

    Also das Spiel kann natürlich eine gewisse relativ solitäre Startphase nicht verleugnen, aber wenn Du 5 Züge lang komplett ignorierst, was die Mitspieler machen, dann wirst Du gegen einen erfahrenen Spieler auch im Grundspiel Schwierigkeiten bekommen. Beispielsweise kann man schon darauf achten, welcher Rekrut sinnvollerweise ins Spiel gebracht werden sollte oder wer sich darauf vorbereitet, schnell zur Fabrik zu stürmen oder ob jemand versucht, die Begegnungen vor einem selbst abzugrasen. Immerhin ist man ja so ab Zug 6-8 für gewöhnlich schon recht mobil. Sind natürlich nur relative Kleinigkeiten, aber das Spiel ist halt auch ein knallhartes Rennen, wo es auf Kleinigkeiten ankommt und welches nach ca. 18-22 Zügen schon wieder vorbei ist.


    Um aber auf die eigentliche Frage zurückzukommen: Ja, das ändert sich etwas - IMHO jedoch nicht vollkommen grundlegend - die Luftschiffe können da einiges bewirken, es gibt „Sachen“ in der Fenris-Erweiterung, die ich hier nicht Spoilere, der modulare Spielplan ändert das ein wenig, usw. Also bei „Scythe-All-In“ sehe ich das weiter abgemildert.

    Aber ich bin da auch nicht immer so objektiv, weil ich das Spiel extrem gerne mag. Ich finde auch, dass es andere Spiele gibt, die zu Beginn relativ solitär sind und dann fahrt aufnehmen und finde das auch nicht dramatisch. Eher sogar ganz gut: Man baut etwas auf und dann schickt man das ins Rennen gegen andere Mächte. :)


    Viele Grüße,

    Andreas.

    Wenn wir über unter–/überschätzt reden, sollten wir dann nicht das vollständige Spiel betrachten?

    Also auch wenn ich noch so gerne mein Lieblingsspiel Scythe verteidige, aber auf 7 Völker kommt man ja erst in der Erweiterung und das normale Spiel hat halt nur 5. Im Grundspiel allein ist die Variabilität halt nicht soooo riesig. Wobei es auch da für 20 bis 30 Partien viel zu entdecken geben sollte. Wer spielt schon seine Spiele so oft ;)


    Ansonsten könnte man auch einfach den modularen Spielplan nehmen, dann sieht es wieder ganz anders aus, was Variabilität angeht - selbst mit nur 5 Völkern. Dann gibt es ja auch noch die Luftschiffe und die Fenris-Erweiterung,...


    Viele Grüße,

    Andreas.

    Ein wenig enttäuscht mich ja dieser Thread. Dass sich einem bei den überschätzten Spielen manchmal die Fußnägel leicht nach oben aufrollen hatte ich ja erwartet. Es ist nie schön zu sehen wenn etwas aus eigener Sicht gut gelungenes woanders nicht ankommt. Geschenkt!


    Aber bei der anderen Hälfte des Threads hätte ich mir schon ein paar mehr Geheimtips erhofft. Also Spiele die man so gar nicht kennt. Die meisten der bei unterschätzt genannten Spiele sind wohlbekannt und werden von vielen halt als nicht so gut eingeschätzt. Wo sind denn die Kleinode an denen ich auf Messen aufgrund einer unscheinbaren Schachtel und nicht vorhandenem Markteting einfach vorbeilaufe. Wo die kleinen Print N Play Spiele die jemand mal gebastelt hat und toll fand?

    Na, also wenn Aurimentic oder Dicetopia nicht in diese Kerbe schlagen, was dann?

    Folgende Meinungen sind natürlich rein subjektiv:

    Überschätzt:
    Battlestar Galactika
    -> mir ein Rätsel, was da auch nur annähernd Spaß dran machen soll, stundenlang eine Karte zu ziehen und zu überlegen, welche anderen ich nun in die Mitte schmeißen soll. Dazu kommt, dass mir nicht klar ist, warum man sich als Zylon eigentlich verstecken sollte, wenn man als offener Zylon viel mächtigere Möglichkeiten der Sabotage hat?
    (Nö, ich muss das jetzt auch nicht erklärt bekommen. Selbst wenn es dafür sinnvolle Gründe gibt möchte ich sie nicht rausfinden, weil mich der "gefühlt" immer gleiche Rundenablauf über so lange Zeit total anödet :) )?


    Terraforming Mars
    -> ich habe ja so das eine oder andere persönliche Problemchen mit dem Spiel und wie bereits ausführlich besprochen auch wohl nicht so richtig die passende Gruppe. Ich kann auch erkennen, warum das Spiel anderen Spaß macht. Aber was daran jetzt so unfassbar gut und super duper sein soll verstehe ich einfach nicht.


    "honorable mention"
    La Granja
    -> Ne, ich finde es nicht wirklich schlecht, ich finde es sogar ganz in Ordnung. Aber aus meiner Sicht ist das Ding so "fitzelig" mit zig Einzelschritten pro Zug/Runde, dass ihm jegliche Eleganz fehlt. Das ist ein Spiel, was mir mit jeder Partie weniger gefallen hat.

    Unterschätzt:
    Aurimentic
    -> Für mich eine kleine Perle. Meine Erfahrung: Wer Spaß daran hat so zu denken, wie es z.B. Kingdom Builder notwendig macht (das Spiel hat aber nichts mit Kingdom Builder zu tun), der hat eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass ihm Aurimentic auch gefällt.


    Dicetopia
    -> 6 Züge, jeweils mit Entscheidungen auf 3 Ebenen, Bluff, "take that", optional Spezialfähigkeiten, optional Varianz beim Spielablauf, Spieldauer von 20 Minuten mit Erklärung - Donnerwetter, da steckt was in der Schachtel.


    "honorable mention" (nicht ganz aber ein wenig ernst gemeint):

    Scythe
    -> jetzt mit der ganzen Variabilität und den Erweiterungen und dem modularen Spielbrett fällt aus meiner Sicht der Kritikpunkt weg, dass Scythe im Grunde durchrechenbar ist und nach einer gewissen Anzahl an Spielen an Reiz verliert. Jetzt ist es perfekt. 11/10 bei BGG ;) Warum steht es also bei "unterschätzt", obwohl es viele Anhänger hat und bei BGG weit oben steht? Ganz einfach, es gibt noch Leute, die das anders sehen :lachwein:

    Viele Grüße,

    Andreas.