[Filmtipp] Wirklich gute Horrorfilme und welche man links liegen lassen sollte.

  • Mir erschließt sich bis heute trotz der durchaus zahlreichen Lobeshymnen die Großartigkeit nicht. Ich kann alles zwar grundsätzlich alles in dem Bereich gucken, aber es muss mich auch unterhalten. Martyrs war mir insb. in Hälfte zwei viel zu langweilig. Und eine Botschaft transportiert der Film in meinen Augen auch nicht.

  • Martyrs - Ein kompromissloser Film, der mich gestern abend sehr gepackt und bis heute morgen noch nicht losgelassen hat. Großartiges, radikales und verstörendes Werk.

    Ich bin überhaupt kein Horror-Film-Fan, aber in diesem Thread lese ich immer interessiert mit. Die Faszination an dem Thema kann ich verstehen (ich lese gerne Horror-Bücher), aber manchmal frage ich mich schon, was manche an dem ein oder anderen Film so beeindruckt. Hier zum Beispiel irritiert mich das "verstörend", dass ich als von dir positiv gemeint interpretiere. Was ist daran gut, wenn dich ein Film verstört? Wie kann man sich das vorstellen? Werden dadurch interessante Gedankengänge angestoßen oder was ist es?

  • Ste-van Ich kann zwar nicht für Martyrs sprechen, weil ich den Film nie gesehen habe (oder vor habe ihn zu sehen). Aber Horrorfilme im allgemeinen faszinieren mich (wenn sie gruselig sind). Einfach weil sie es schaffen mich den Film gebannt zu verfolgen. Warum? Ich könnte jetzt sagen, dass ich sie einfach spannend finde. Aber ich übergebe mal an intelligentere Menschen, als mich. ;)


    Darum können Horrorfilme süchtig machen - quarks.de

  • Ste-van :


    Martyrs ist definitiv kein Party-Horrorfilm, bei dem man Unterhaltung darin sucht, kollektiv erschreckt zu werden und nach Filmende mit guter Laune aus dem Kinosaal zu schlendern und den man am nächsten Tag schon wieder vergessen hat. Martyrs ist im Grunde ein Torture Porn, der im Gegensatz zu Saw, Hostel und anderen Vertretern nur wenig davon zeigt, wie Menschen gefoltert werden, sondern sich viel mehr um die Auswirkungen von Folter auf die menschliche Psyche kümmert. Somit befriedigt Martyrs trotz aller Heftigkeit auch den Gorehound und den Splatterfreund in mir nicht, aber das ist auch nicht nötig, weil der Film andere Saiten in mir zum Schwingen bringt: Die Szenen wirken oft verhältnismäßig glaubhaft und auch wenn Story und Charakterisierung der Protagonisten nur auf das Nötigste beschränkt wird, ist der Film alles andere als flach und hält einige sehr überraschende Wendungen parat. Während mir in anderen Horrorfilmen die Charaktere oft ziemlich egal sind, bin ich bei Martyrs nicht teilnahmslos geblieben, musste einige Male kräftig schlucken und hatte zwischenzeitlich auch einen ziemlichen Bammel davor, was in den nächsten Minuten noch auf einen zukommt. "Verstörend" ist für mich in dem Zusammenhang gleichzusetzen mit "beunruhigend und Horror in mir auslösend", im Prinzip das, was einen guten Horrorfilm für mich ausmacht. Nicht nur Erschreckerlis, Blut und Gekröse, sondern ein permanentes, unwohliges Gefühl. Die Intensität, mit der Martyrs das in mir ausgelöst hat, war überraschend hoch.

    we are ugly but we have the music

  • ...und ich halte den Film tatsächlich nicht für inhaltsleer. Das ist ein in tiefem Katholizismus getauchter Film über christlichen Fundamentalismus, wenn man selbst mit Märtyrergeschichten und deren Verherrlichung aufgewachsen ist ist das ein sehr starkes Antidot mit passender Schlusspointe. Aus der Rubrik torture um der torture Willen fällt mir da eher Schrott wie Philosophy of a knife ein.


    (Btw, Martyrs ist extrem gut gefilmt. Man sieht viel weniger als man denkt. Für mich in einer Linie mit Haute Tension und INSIDE, was Franko-Horror angeht. )

  • ...und ich halte den Film tatsächlich nicht für inhaltsleer. Das ist ein in tiefem Katholizismus getauchter Film über christlichen Fundamentalismus, wenn man selbst mit Märtyrergeschichten und deren Verherrlichung aufgewachsen ist ist das ein sehr starkes Antidot mit passender Schlusspointe. Aus der Rubrik torture um der torture Willen fällt mir da eher Schrott wie Philosophy of a knife ein.


    (Btw, Martyrs ist extrem gut gefilmt. Man sieht viel weniger als man denkt. Für mich in einer Linie mit Haute Tension und INSIDE, was Franko-Horror angeht. )

    Ich glaube das ist genau der Grund, warum der Film von vielen Leuten insgesamt durchaus positiv wahrgenommen wird. Die Leute erkennen darin einen Inhalt. Botschaften kann ich natürlich in so ziemlich alles hineininterpretieren. Ich bin wohl einer der wenigen "Genregucker", die mit dem Teil nichts anfangen können. Aber künstlerisch wertvoll ist der mal definitiv nicht. :D Wo bleiben denn mal wieder die wirklich guten Horrorfilme, die der Thread verspricht? Ich habe lange keinen mehr gelesen hier.

  • . Aber künstlerisch wertvoll ist der mal definitiv nicht. :D

    Das magst du so sehen, aber selbst die deutsche Feuilleton-Filmkritik, die mit Horror weitgehend auf dem Kriegsfuß steht, hat den Film positiv besprochen. Und er hat in Sitges den Hauptpreis gewonnen, was für das Horrorgenre wohl das wichtigste Filmfestival ist. Ich halte den Film ästhetisch für mindestens so relevant wie die Argentos der 1970er, und inhaltlich mindestens ebenbürtig. Wir reden ja nicht vom US-Remake.


    Wenn du horrorfilmtipps willst, dann schreib doch kurz was dir in dem Genre gefällt, dann kann man Dir sicher besser helfen.

  • Ich nehme die Aufforderung mal auf für Empfehlungs-Anfragen nach guten Horrorfilmen:

    Ich mag keine Horrorfilme, in denen explizit Folter und Leid gezeigt wird, nur um diese Folter und Leid möglichst drastisch in einem realistischen Umfeld zu zeigen. Solche Bilder möchte ich nicht in den Kopf gepflanzt bekommen. Also kein Saw (wobei Teil 1 wenigstens noch kreativ war) oder Hostel oder härteres Zeugs.

    Stattdessen finde ich subtileren oder nur angedeuteten Horror fernab von Folter und Leid wesentlich interessanter. Paranomal Activity 1 fand ich gut aufgrund der Story und des Szenarios. Ebenso IT, A Quiet Place oder Us oder Life oder Mother (Grundidee, Story und Spannungsbogen). Sind das überhaupt Horrorfilme, weil dort der Horror nur teil der Handlung ist, aber nicht der eigentliche Grund der Existenz dieser Filme?

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • ravn : Ich will es nicht zu akademisch machen, daher verkürzt: Genres sind ja keine festen, stabilen Kategorien, in die Filme einsortiert werden können. Genrekategorien dienen eher als Vermarktungstools seitens der Produzenten, andererseits als Beschreibungshilfe bei den Filmeguckern. Sprich: Zum einen sind Genrebegriffe immerzu im Wandel, was gestern Horror war, wird heute eher als Psychothriller oder gar Melodram gesehen (Psycho, Was geschah wirklich mit Baby Jane, Warte bis es dunkel ist etc.) Und: Filme entsprechen so gut wie nie einem Genre, sondern sind multigenerisch, bedienen verschiedene Genre-Kategorien. So kann ein Film für den einen klar ein Horrorfilm sein, während der andere es eher als Sozialstudie oder als Kunstfilm sieht (siehe Antlers oder Leuchtturm oder Midsommar etc.). Und zuletzt prägen sich dann, wenn ein Genre besonders erfooolgreich und/oder langlebig ist, immer mehr Subkategorien aus, beim Horror z.B. Slasher, Torture Porn, Haunted-House, Backwoods/Redneck, Home Invasion, Rape-Revenge etc.


    Sprich: Was für Dich Horror ist, ist für dich Horror. Es kann Dir halt passieren, dass Du dann mit deiner Perspektive der einzige bist, der einen bestimmten Film als Horrorfilm sieht (für meine Schwester ist Fremde Schatten, in den ich sie 1992 schleppte, immer noch der schlimmste und widerlichste Horrorfilm, den sie je gesehen hat - Gott behüte sie). Aber generell haben wir dann doch ein relativ klares Bild, was ein bestimmtes Genre ausmacht und wo wir selbst Filme einsortieren, und dieses Bild wird durch den Diskurs rund um die Filme und natürlich deren Vermarktung stark mitgeprägt.


    Genrebegriffe sind in der Hinsicht wie Werturteile: Jede/r hat sein/ihr eigenes, und dann prägt sich noch ein allgemeines im Diskurs aus, was dann zB. RottenTomatoes oder Metacritic zusammen fassen. Oder um auf oben nochmal zu referieren: Wenn Nil0 Martyrs nicht als große Filmkunst ansieht, dann ist das seine Meinung, die zumindest vom intersubjektiven Diskurs der Filmszene nicht gedeckt wird.

  • P.S.: Die von Dir genannten Filme sind für mich bis auf mother! klar als Horrorfilme einordenbar, bei mother! sind natürlich Horroranteile drin, aber der ging für mich eher in die Richtung Surrealismus/Lynch/Kunstfilm. Aber in jedem Fall ein Grenzgänger.

  • Also, vermurtlich kein Horror-Genre, aber krankheitsbedingt habe ich nun viel Zeit.

    Und da habe ich mal eben innerhalb eines Tages die komplette 1. Staffel von Sloeborn (ja schreibt sich anders) gesehen.

    Aber auch hier wird auch eine Verstörung aufgebaut, die mich extremst gefesselt hat. In Verbindung mit der momentanen Situation geht das schon mächtig unter die Haut.

    Allerdings scheint die 2. Staffel das Niveau nicht halten zu können.

    Aber die 1. Staffel ist wirklich bombe.

    Wenn immer der Klügere nachgibt, wird nur dummes getan!

  • Genrebegriffe sind in der Hinsicht wie Werturteile: Jede/r hat sein/ihr eigenes, und dann prägt sich noch ein allgemeines im Diskurs aus, was dann zB. RottenTomatoes oder Metacritic zusammen fassen. Oder um auf oben nochmal zu referieren: Wenn Nil0 Martyrs nicht als große Filmkunst ansieht, dann ist das seine Meinung, die zumindest vom intersubjektiven Diskurs der Filmszene nicht gedeckt wird.

    Ich will die Diskussion nicht zu breit treten, aber sprichst du hier wirklich von der Filmszene, oder ist es nicht doch eher die Sparten- oder Horrorszene?


    Um die Tipps zu befeuern: Welche Horrorfilme erfahren denn größtes Lob innerhalb des intersubjektiven Diskurs der Filmszene? Spannend wäre auch welche Titel bei bekennenden Horrorhassern in der Kritiker/Youtuber-Szene sehr gut ankommen.

  • Mother! war doch einfach nur eine Holzhammer-Allegorie (Ich bin mir noch unsicher, ob ich damit eine Allegorie MIT dem Holzhammer oder eine Allegorie AUF einen Holzhammer meine ... :/ ) und einer der langweiligsten Filme der letzten Jahre. Ich bin mehrmals eingepennt, und immer wieder nur durch irgendein lautes Geräusch geweckt worden, bevor ich von dem so bemüht "fiebrigen" Film wieder eingelullt wurde.

    3 Mal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • P.S.: Die von Dir genannten Filme sind für mich bis auf mother! klar als Horrorfilme einordenbar, bei mother! sind natürlich Horroranteile drin, aber der ging für mich eher in die Richtung Surrealismus/Lynch/Kunstfilm. Aber in jedem Fall ein Grenzgänger.

    Mother! habe ich immer noch nicht gesehen, er wird aber in der Kategorie Horror geführt, zusammen mit Mystery und Drama. Rotten Tomatoes sagt auch noch Thriller. Entsprechend würde ich den schon als Horrorfilm einordnen.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • Ich will die Diskussion nicht zu breit treten, aber sprichst du hier wirklich von der Filmszene, oder ist es nicht doch eher die Sparten- oder Horrorszene?


    Um die Tipps zu befeuern: Welche Horrorfilme erfahren denn größtes Lob innerhalb des intersubjektiven Diskurs der Filmszene? Spannend wäre auch welche Titel bei bekennenden Horrorhassern in der Kritiker/Youtuber-Szene sehr gut ankommen.

    Mit Youtubern kenn ich mich nicht wirklich aus. Pauline Kael etwa fand sowohl die Aldritch-Filme (Baby Jane und Wiegenlied für eine Leiche) als auch Kaufmans Die Körperfresser kommen großartig, ebenso Alien. Shining war ein Film, der von den Zeitgenossen eher negativ wahrgenommen wurde, jetzt aber als einer von Kubricks Klassikern gilt. Psycho, Experiment in Terror und Wait until dark galten lange Jahre als sehr gute Horrorfilme, bis dann irgendwann das Label Psychothriller aufkam und sie dahin umgruppiert wurden. In den 1970ern sind dann noch die Polanskis und Exorzist sehr positiv aufgenommen worden. Ebert fand zeit seines Lebens den Teenie-Horror aborrent, lobte aber ausgerechnet Chucky.


    In den letzten Jahren haben Inside, High Tension und Frontiers sehr gute Besprechungen auch bei Filmkritikern und Medien wie der EPD Film oder Filmdienst bekommen, die sonst keinen Horror mögen. It ist mit beiden Teilen sehr gut im Mainstream aufgenommen worden. It Follows, Hereditary und die A24-Titel haben breitenwirksam Aufmerksamkeit erzeugt, da sie Independent Cinema und Horror zusammen gebracht haben.

  • Gerade Slayed auf Prime gestartet. Was haben wir bisher? Jugendliche (Check) die sich zum Feiern treffen (Check). Es gibt einen Haufen Alkohol (Check). Fehlen noch Sex uns Drogen, bevor der Killer kommt…


    Wobei ich nach dem Jubel der kompletten Mädchenverbindung mit dem Wortlaut: „Wenn er nicht in dir kommt, dann kommt er auf dich.“ abschalten wollte. Ich bin zu alt für sowas. 🤦‍♂️

  • Ok... der Film hat sich dann doch in eine andere Richtung entwickelt, als gedacht... Die Partynacht machte sehr, sehr wenig des Films aus und dann waren dumme Jugendliche, die nur an das Eine denken auch nicht mehr so großes Thema wie bei anderen Vertretern des Genres.


    Das machte den Film aber nicht wirklich gut. Er war recht langatmig und konzentrierte sich eher weniger um einen Killer. Wenn er aber zuschlug, dann äußerst brutal. Lieblingswerkzeug: Akku-Schrauber - Gut, dass man sich hier nicht auf den Bosch Ixo verlassen hat...


    So zog sich der Film in die Länge ohne groß spannend zu sein. Die Auflösung war dann zwar mit einem Aha-Moment garniert, aber eigentlich auch irgendwie wieder egal.


    Lieblingsszene: Mörder schlägt zu. Eine Studentin sitzt in einem ruhigen Innenhof. Keine 10 m davon entfernt und hat eine direkte Sichtlinie darauf, wo der Kampf stattfindet.... Und bekommt es nicht mit... ;)


    Was war cool: Die Einbindung der Handy-Kommunikation. Die war mal gut gelöst und optisch schön aufbereitet.

  • 31


    Eine Gruppe Schausteller wird gefangengenommen. In einem alten Industriekomplex müssen sie sich gegen eine Horde irrer Killerclowns zur Wehr setzen, während reiche Schnösel auf den Ausgang der Kämpfe wetten. Das ist alles an Story. Keine Hintergründe, keine Erklärungen, keine tiefere Charakterzeichnung. Untertitelt ist 31 mit "A Rob Zombie Movie" und genau das bekommt man: Eine sackstarke und grimmige Atmosphäre, klasse in Szene gesetzte Splatterszenen, eine Menge Blut und Dialoge, in denen jedes zweite Wort entweder ein Synonym für Fäkalien, ein Geschlechtsteil oder eine Beleidigung ist und viel zu viel Sheri Moon Zombie. Unterhaltsamer Exploitation-Film ohne Tiefgang.



    Terrifier


    Terrifier ist ein klassischer Slasher mit wenig Story, Logiklöchern in Ozonlochgröße und Charakteren, die so strunzdumm handeln, dass man sagen muss: "Selbst schuld, wenn der Killerclown dich erwischt". Zwar geht der Film von Anfang an in die Vollen, aber die Dauerhatz auf junge Frauen ermüdet schnell und trägt nicht über die gesamte Filmlänge. Dazu kommen lächerliche handwerkliche Patzer, wenn z.B. jemandem ein Messer in den Schädel gerammt wird und sich dabei die gesamte Perücke dreht, weil man einen Kunstblutbeutel unter ihr versteckt hat.

    ABER: Mit dem Killer, Art the Clown, hat man eine sehr sehr coole Horrorfigur erschaffen. Ein Silent Killer, der wie Michael Myers kein Wort verliert, aber wie Freddy Kruger seine "Spässchen" macht, sich auch sehr clownesk bewegt, aber trotzdem keine Witzfigur ist und Bedrohung ausstrahlt. Art the Clown war auch der Grund, den Film zu Ende geguckt zu haben.


    Teil 2 scheint übrigens wohl abgedreht zu sein. neben privaten Investoren hat man auch per Crowdfunding nochmal um die 200.000$ eingenomman, um bessere special effects zu erreichen. Ideen für enen 3. Teil gibt es auch schon und eine Graphic Novel - Reihe. Terrifier scheint seine Fans gefunden zu haben.

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  • Bei den Kinotipps habe ich ja schon erwähnt, dass mir Scream 5 sehr gut gefallen hat und ich blendend unterhalten wurde.


    Vor Scream lief der Trailer zu The Sadness. Der sieht mega creepy aus und ist in der Kino-Prioritätenliste direkt auf Platz 1 geschossen:


    [Externes Medium: https://youtu.be/ZxNfEHFd7mQ]


    Ein deutlich weniger prickelndes Sequel war Predator Upgrade. Das Original war ein SciFi-Actionfilm, bei dem der Horroranteil eher gering ausfiel. Trotzdem ist Predator ein cooler Streifen, der auch heute noch Spaß macht. Predators von Nimrod Antal (produziert von Robert Rodriguez) war eine sehr ordentliche Fortsetzung. Predator Upgrade verkommt zu einer Revue der Albernheiten. Der ideale Party-Splatter-Film, wenn man mit Kerlen vorm Fernseher sitzt, die zweite Kiste Bier angerissen und die erste Flasche Tequila geleert hat und leider auch nur in dem Zustand zu ertragen. Meine Güte, was für ein Griff ins Klo. Und das von Shane Black, der im Original eine Rolle gespielt und die Drehbücher zu einigen der größten Action-Klassiker der 80er und 90er geschrieben hat.

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  • Achtung, "The Sadness" ist aus der Rubrik "extrem krass". Der Film hat mit viel Mühe ungekürzt nur eine Kinofreigabe erhalten, d.h. dass man wenn man sichergehen will ihn in der Form zu sehen ins Kino gehen muss oder sich die Heimauswertung "unter der Ladentheke" kaufen muss, solange sie noch nicht indiziert oder gar beschlagnahmt wurde - letzteres halte ich bei diesem Film tatsächlich für ziemlich wahrscheinlich.

  • The Sadness läuft bei mir um die Ecke scheinbar leider nur an einem Tag im Kino und die guten Plätze sind bereits weg. Hab ihn mir jetzt mal vorbestellt.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • Achtung, "The Sadness" ist aus der Rubrik "extrem krass". Der Film hat mit viel Mühe ungekürzt nur eine Kinofreigabe erhalten, d.h. dass man wenn man sichergehen will ihn in der Form zu sehen ins Kino gehen muss oder sich die Heimauswertung "unter der Ladentheke" kaufen muss, solange sie noch nicht indiziert oder gar beschlagnahmt wurde - letzteres halte ich bei diesem Film tatsächlich für ziemlich wahrscheinlich.

    Passiert sowas heute noch?! Ich war damals total erstaunt, dass ich (Ü18) die Starship Troopers DVD ungeschnitten "unter der Ladentheke" des Saturns in Dortmund kaufen konnte. Ich habe das "Werbeverbot" eigentlich für einen Witz gehalten.


    In der Regel ist man doch was Indizierung angeht sehr weich geworden. Wenn man mal sieht, was für Computerspiele damals indiziert wurden und wie man sich heute darüber kaputtlache würde...

  • The Sadness läuft bei mir um die Ecke scheinbar leider nur an einem Tag im Kino und die guten Plätze sind bereits weg. Hab ihn mir jetzt mal vorbestellt.

    Bei uns läuft der momentan noch gar nicht. Kinowüste Niedersachsen. Ich werde mir wohl die Blu Ray Special Edition vorbestellen.

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  • Achtung, "The Sadness" ist aus der Rubrik "extrem krass". Der Film hat mit viel Mühe ungekürzt nur eine Kinofreigabe erhalten, d.h. dass man wenn man sichergehen will ihn in der Form zu sehen ins Kino gehen muss oder sich die Heimauswertung "unter der Ladentheke" kaufen muss, solange sie noch nicht indiziert oder gar beschlagnahmt wurde - letzteres halte ich bei diesem Film tatsächlich für ziemlich wahrscheinlich.

    Woran liegt das? Torture Porn? Krasse Häutungsszenen ala Martyrs? Oder eher Splatter im Kopf?

  • Es dürfte die Verbindung von Sex und Gewalt sein, in dem Film macht eine Pandemie Menschen zu mordenden und vergewaltigenden Bestien. Dabei gibt es jede Menge Splatter im Stil der alten italienischen Zombiereißer (natürlich CGI und "echter"), u.a. Detailaufnahmen von


    Dabei ist der Tonfall fast durchgehend todernst, die "Zombies" sind und bleiben eigentlich normale Menschen, nur völlig enthemmt, was Mordlust und Sextrieb angeht.


    Und da Sex und Gewalt in Verbindung eine Rolle spielen und zugleich Menschen entmenschlicht werden, kommt sogar die gute alte Tante FSK an ihre Grenzen - das sind genau die Dinge, die strafrechtlich in Deutschland relevant sind, da potentiell Grundgesetz-verletzend. Letztlich kann man sagen, wenn heute ein Film noch Ärger mit der FSK kriegt, dann liegt später wirklich ein juristischer Grund vor, dass der Film doch noch indiziert (oder sogar beschlagnahmt) werden kann. Das Juristen-Gutachten, dass dann auf den Filmen prangt, schützt den Film jedenfalls nicht.


    Mit Indizierungen wie Starship Troopers (dem man ja vorgeworfen hat, NS-Propaganda zu verherrlichen) hat das heute nichts mehr zu tun.

  • Okay Archibald Tuttle, dein Spoiler reicht mir um zu wissen, dass ich den nicht brauche!

    Genau derselbe Gedanke schoss mir gerade auch durch den Kopf... Bei Cinema Strikes Back wurde der Film vor kurzem als hart tituliert... Dabei hatte ich definitiv noch keine derartigen Bilder im Kopf... Brauch ich dann auch nicht...

  • Ist halt was für die harte Horror-Fangemeinde wie vermutlich Dvdscot und Besucher des Fantasy-Filmfests. Als Corona-Parabel ist der gar nicht Mal so unspannend, und natürlich könnte man den Film sogar protofeministisch lesen wenn man wollte. Mir war es zuviel Gekröse, aber wie gesagt, das ist Geschmackssache.

  • Wir haben früher auch alles wegeguckt... bis runter zu Nekromantik und vergleichbaren Dingen... es konnte nicht extrem genug sein.


    Aber inzwischen bin ich auf der Seite der Zartbeseiteten gelandet. Ich mag so etwas einfach nicht mehr sehen. Bringt mir keinen Mehrwert mehr.


    Liegt vielleicht daran, dass ich inzwischen Kinder habe, ich weiß es nicht. Ist aber eigentlich auch egal, warum. Ich habe ja die Freiheit, solche Filme nicht gucken zu müssen.

  • Wir haben früher auch alles wegeguckt... bis runter zu Nekromantik und vergleichbaren Dingen... es konnte nicht extrem genug sein.


    Aber inzwischen bin ich auf der Seite der Zartbeseiteten gelandet. Ich mag so etwas einfach nicht mehr sehen. Bringt mir keinen Mehrwert mehr.


    Liegt vielleicht daran, dass ich inzwischen Kinder habe, ich weiß es nicht. Ist aber eigentlich auch egal, warum. Ich habe ja die Freiheit, solche Filme nicht gucken zu müssen.

    Das halte ich für einen völlig "normalen" Werdegang. Und nix gegen Nekromantik, einer der wenigen deutschen Filme, die im Museum of Modern Art liegen.

  • Aber inzwischen bin ich auf der Seite der Zartbeseiteten gelandet. [...]


    Liegt vielleicht daran, dass ich inzwischen Kinder habe, ich weiß es nicht. Ist aber eigentlich auch egal, warum. I

    Jup, seit unsere Lütte da ist, kann ich auch definitiv nicht mehr alles gucken.


    Danke für den Spoiler, Archibald Tuttle . Ich denke, ich muss da nochmal tief in mich gehen, ob ich das Ding schauen möchte. Erinnert mich dann doch zu sehr an die Crossed Graphic Novels von Garth Ennis und anderen Autoren, und die fand ich schon sehr abstoßend.

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    Einmal editiert, zuletzt von Lighthammel ()

  • Danke, Archibald Tuttle . Wollte nur abklopfen, ob der was ist oder nicht, weil Torture Porn einfach nix für uns ist. 🤷🏻‍♂️

    Der "Skandal" erinnert mich an Zeiten von UROTSUKIDOJI. 😁


    Aktuell feiern wir übrigens ALL OF US ARE DEAD ab.

  • Mal ne Frage... Sind (spoilergerecht ausgedrückt) einige der Darsteller vollanimiert oder wie bekommt man das mit Jugendschutz vereinbart? Oder kommt sowas nicht ohne Grund aus Asien?!


    Ich meine, es gibt in den USA ja sogar Fälle, in denen Kinderdarsteller nichtmal den eigenen Film sehen dürfen (und sollten). Das hier ist ja dann das Loch im Boden...


    Wie kaputt muss man eigentlich sein um sowas zu machen oder gar (sorry Leute) zu kaufen?! ;)