[Filmtipp] Wirklich gute Horrorfilme und welche man links liegen lassen sollte.

  • Fulci ist da nichtmal die Spitze des Eisbergs, ich sag nur "Junge Mädchen zur Liebe gezwungen" (nicht mehr beschlagnahmt, warum auch immer). Ich muss zugeben, dass ich die damalige Inszenierung aus heutiger Sicht sogar schlimmer finde, da man nicht erkennen kann, dass damals bei den Dreharbeiten irgendjemand einen Filter davor hatte, dass man hier etwas Sensibles oder Problematisches dreht. Der Blick ist da so offenkundig voyeuristisch konnotiert dass mir da eher übel bei wird, wenn ich mir vorstelle, welches Publikum damals bedient werden sollte. Gleiches gilt auch für Peckinpahs Straw Dogs und Sergio Leones Once upon a time in America, das sind beides Filme, die ich großartig finde, denen ich ihre Inszenierung der Vergewaltigung aber wirklich übel nehme.

  • Fulci ist da nichtmal die Spitze des Eisbergs, ich sag nur "Junge Mädchen zur Liebe gezwungen" (nicht mehr beschlagnahmt, warum auch immer). Ich muss zugeben, dass ich die damalige Inszenierung aus heutiger Sicht sogar schlimmer finde, da man nicht erkennen kann, dass damals bei den Dreharbeiten irgendjemand einen Filter davor hatte, dass man hier etwas Sensibles oder Problematisches dreht. Der Blick ist da so offenkundig voyeuristisch konnotiert dass mir da eher übel bei wird, wenn ich mir vorstelle, welches Publikum damals bedient werden sollte. Gleiches gilt auch für Peckinpahs Straw Dogs und Sergio Leones Once upon a time in America, das sind beides Filme, die ich großartig finde, denen ich ihre Inszenierung der Vergewaltigung aber wirklich übel nehme.

    Ja ich weiß was du meinst, auch wenn ich "Junge Mädchen...." jetzt nicht kenne...


    Kommt für mich aber auch immer auf die Glaubwürdigkeit der Szenen an, die ich den meisten Fulci Filmen einfach gänzlich abspreche.


    Das ist ein bisschen wie bei der Gewalt in Filmen. Braindead schockt mich von der Härte überhaupt nicht, weil die hier total drüber ist.

    Im Zweifel reicht dann aber ein Film mit deutlich weniger Blut, um mir wirklich in den Magen zu fahren... Da ist der Kontext für mich das Entscheidende.


    Das meine ich mit Glaubwürdigkeit. An die Szene von Once upon a time ... kann ich mich jetzt gar nicht mehr bewusst erinnern.

    Einmal editiert, zuletzt von PeeWee ()

  • Wieso muss man sowas überhaupt so darstellen? Ich meine, muss man eine Gewalttat tatsächlich bis ins Detail zeigen, um zu beschreiben wie grausam es ist? Von "irreversible" kenne ich nur die Feuerlöscher-Szene, da hätte der erste Schlag auch gereicht.


    Genau so hätte man in "Der Soldat James Ryan" auch die Messerszene rauslassen können. Wobei mich daran immer wundert, dass diese Szene mit all ihrer perfiden Art und Weise bis ins Detail gezeigt wird - üblicher Weise um die Zuschauer auf die Seite einer Partei zu bringen - die damit relativierte Racheszene ein paar Minuten später bleibt aber ziemlich offen.


    In "Pan's Labyrinth" hätte es statt der Weinflasche auch ein Schuss getan, aber auch das wird optisch wieder ausgeschlachtet bis zum geht nicht mehr. Wozu? Für mich war der General schon vorher ein Unmensch.


    Schindler's Liste kommt zu einem Großteil ohne optische Darstellung aus, Das Experiment (die deutsche Version) ebenfalls. Selbst ein "The Rock" schafft es, Bedrohung darzustellen, obwohl bis zum Zusammenbruch kaum jemand stirbt. Der Diebstahl, die Geiselnahme, der erste Raketenstart - alles passiert ohne Opfer. Hier wird die Duschraum-Szene gerade dafür benutzt, die Verfahrenheit der Situation klar zu machen, weil es eben nicht forciert wurde. Dem gegenüber haben wir neulich "Stirb langsam 2" geschaut, bei dem es auch nicht hätte sein müssen, dass ein Flugzeug abstürzt. Oder das man vorher die Personen darin sieht oder nachher verbranntes Kinderspielzeug...


    Klar, der "Villain" soll vom Publikum gehasst werden... Aber das wird ein Hans Landa auch ab Minute 1, und der kommt losgelöst vom Thema ziemlich freundlich daher.


    EDIT: Wobei gerade letzteres Beispiel zeigt, wie viel Arbeit und Planung es erfordert, eine Person in ein Licht zu rücken, ohne sie durch ihre Taten beschreiben zu lassen. Es gibt über die erste Szene bei Inglorious Basterds ganze Sammlungen an Analysevideos über Kamerawinkel, Bildausschnitt und Beleuchtung, die diese Wirkung hervorrufen.


    Ist natürlich einfacher jemandem 20x mit einem Feuerlöscher ins Gesicht zu schlagen...

  • Naja, bei Landa folgt die Tat (Ermordung der Familie) ja auf dem Fuße, auch wenn sie nicht direkt gezeigt wird. Der zu sympathische Nazi war für mich bei Tarantino ein echtes Problem, das dann eigentlich erst in der Kinoszene wieder eingeholt wird (und ich bin durchaus Tarantinofan erster Stunde). Was er hier inszenatorisch macht, ist klassisches Hollywoodkino bis hin zu John Frankenheimer, der solche Ambivalenzen ja auch immer sehr geliebt hat (siehe Manchurian Candidate oder Le Train). Ich würde aber auch nicht Inglourious Basterds und Schindlers Liste miteinander vergleichen wollen, das entwertet den einen, ohne dass es den anderen erhellt, da es doch grundlegend andere Filmgenres sind und ganz andere Ziele der Narration vorliegen.


    Ebenso kann man Irreversible nicht mit (großartigen) Actionfilmen wie Stirb langsam 2 in einen Hut werfen. Das eine ist ein moralisches Arthousedrama über Gewalt und Gegengewalt, den Feuerlöscher braucht es, um eben die Vergewaltigung zu akzentuieren, die als Gegenstück ebenso brutal daherkommt (was damals inszenatorisch noch total unüblich war). Das abstürzende Flugzeug in SL2 ist in keiner Weise etwas, was man allzu ernst nehmen oder reflektieren müsste, der Film nimmt sich dafür ja auch kaum Zeit, es ist ein reines dramaturgisches Element der Spannungssteigerung (wenn man das dann negativ findet, komm ich dann aber bei The Rock nicht ganz mit, da werden Menschen zur Belustigung des Publikums zermatscht und ein Bedrohungsszenario mit Nervengas aufgebaut, gegen das das eine Flugzeug in SL 2 nun wirklich harmlos ist).

  • Könntet ihr bitte mal wieder zum Thema "Horrorfilme" zurück und eure Exkurse über Rape&Revenge bzw Exploitation Filme in den Kinotippthread verlagern ??

    Gruß aus Frankfurt, Helmut

  • ...über Gewalt und Gegengewalt, den Feuerlöscher braucht es, um eben die Vergewaltigung zu akzentuieren, die als Gegenstück ebenso brutal daherkommt.

    Das klingt für mich fast so, als hätte der Film neben der Gewaltdarstellung keinen Inhalt.

  • Der Diebstahl,

    Da stirbt doch der erste. Es fällt dort eine Kugel runter, rollt zur Wand und zerbricht dort. Einer der Soldaten kommt nicht schnell genug raus und muss samt Giftgas eingesperrt werden, zersetzt sich erst stehend an dem Guckfenster, damit der General ihm noch ein "Es tut mir Leid" oder so zuflüstern kann, bevor der Typ zusammenbricht.

    Mit freundlichen kollegialen Grüßen


    Syrophir


    ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------


    "Die Menschen hungern nach der Wahrheit, doch wissen sie selten ihren Geschmack zu schätzen."

  • Könntet ihr bitte mal wieder zum Thema "Horrorfilme" zurück und eure Exkurse über Rape&Revenge bzw Exploitation Filme in den Kinotippthread verlagern ??

    Naja, Rape/Revenge wird gemeinhin als Bestandteil des Horrorgenres gesehen, und die Crossover-Filme sind da zumindest extrem zahlreich. Nightingale ist nunmal beides, und von dem ging die Debatte aus, die genannten Italotitel ebenfalls. Aber von mir aus können wir das hier gerne lassen.

  • ...über Gewalt und Gegengewalt, den Feuerlöscher braucht es, um eben die Vergewaltigung zu akzentuieren, die als Gegenstück ebenso brutal daherkommt.

    Das klingt für mich fast so, als hätte der Film neben der Gewaltdarstellung keinen Inhalt.

    Kann man so wirklich nicht sagen... da müsste man aber spoilern dazu...

  • Der Diebstahl,

    Da stirbt doch der erste. Es fällt dort eine Kugel runter, rollt zur Wand und zerbricht dort. Einer der Soldaten kommt nicht schnell genug raus und muss samt Giftgas eingesperrt werden, zersetzt sich erst stehend an dem Guckfenster, damit der General ihm noch ein "Es tut mir Leid" oder so zuflüstern kann, bevor der Typ zusammenbricht.

    Das ist aber ein Unfall, keine Gewalttat.

  • Na gut, das ist natürlich korrekt. Hatte es so verstanden, dass es generell ums Zeigen ging.

    Mit freundlichen kollegialen Grüßen


    Syrophir


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    "Die Menschen hungern nach der Wahrheit, doch wissen sie selten ihren Geschmack zu schätzen."

  • The Nightingale fand ich wirklich nicht gut... klar versteht man die Motive, es passieren schreckliche Dinge und die ersten paar Minuten des Films sind extrem intensiv... daraus hätte sich ein guter Film entwickeln können. Statt dessen gähnende Langeweile zumindest aus meiner Sicht...


    Ich verstehe warum der Film gefallen kann - möchte hier aber festhalten, dass man den Film anders wahrnehmen kann. Ich vermute wem dieser Film gefallen hat, dürfte auch Spaß an Bone Tomahawk oder It Comes at Night haben, bzw. wer diese Filme mochte der könnte hier seinen Spaß haben. Ich mochte diese beiden Filme nämlich auch überhaupt nicht, da sie in gewisser Weise eine ähnliche Atmosphäre haben, bzw. ist Bone Tomahawk auch teilweise ähnlich erzählt.

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  • BONE TOMAHAWK ist großartig und in meinen Augen ein moderner Klassiker.


    IT COMES AT NIGHT war okay, mir aber zu sehr "on the nose".


    Aber die drei finde ich schwer vergleichbar. Außer einer sehr ruhigen, defätistischen Grundstimmung haben die nicht viel gemein.

    Aber ich verstehe, wenn sie aus ähnlichen Gründen missfallen. Dann spare dir HOSTILES ubd THE WIND. 😁👍🏻

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Dann spare dir HOSTILES und THE WIND. 😁👍🏻

    Ich habe mit ruhig erzählten Filmen nicht grundsätzlich ein Problem SUM1 fand ich z.B. großartig, obwohl das quasi eine 1 Man Show von Iwan Rehon ist. Der passt übrigens sehr am Rande in diesen Thread.


    Vielleicht ist es der Westernanteil der Beiden Filme, da Western wirklich mein least favourite Genre ist, also ungefähr auf einer Stufe mit Romantic Comedy... nicht dass es keine Ausnahmen gibt, Django Unchained war klasse, The Hatefull 8 hingegen Grütze. Edit: Brimstone fand ich auch stark aus diesem Genre.


    Ein Horrorfilm den ich absolut klasse fand ist übrigens The Wailing ein klasse Film der auch viele Metaebenen bietet, allen voran Fremdenfeindlichkeit. Mit 2h 36Min nimmt sich der Film viel Zeit um Charakere vorzustellen, etablieren und zu entwickeln. Zudem kommt ein absolut unvorhersehbarer Twist und eine stetig steigender Bedrohungslevel den der Film vermittelt.

    Wer Abstand nehmen sollte sind Menschen, die asiatische Filme generell nicht mögen oder die Probleme mit einer Hauptrolle haben die in asiatischer Filmmanier als etwas hektisch, völlig unfähig und manchmal aufbrausend um eben diese zu überspielen dargestellt wird. Wie gesagt es findet über den Film eine Charakterentwicklung statt, doch zuvor muss dieser ja erst etabliert werden.

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    Einmal editiert, zuletzt von matthias19281 ()

  • Vielleicht ist es der Westernanteil der Beiden Filme, da Western wirklich mein least favourite Genre ist,

    Dann spare dir HOSTILES und THE WIND halt deswegen. 😅


    Und ja, THE WAILING war trotz einiger Redundanzen ganz gut, aber ich muss gestehen, dass jetzt, ein Jahr später, keinerlei Handlungsdetails mehr präsent sind. Der war halt auch sehr fahrig erzählt, fand ich.

  • Vielleicht ist es der Westernanteil der Beiden Filme, da Western wirklich mein least favourite Genre ist,

    Dann spare dir HOSTILES und THE WIND halt deswegen. 😅


    Und ja, THE WAILING war trotz einiger Redundanzen ganz gut, aber ich muss gestehen, dass jetzt, ein Jahr später, keinerlei Handlungsdetails mehr präsent sind. Der war halt auch sehr fahrig erzählt, fand ich.

    Ich könnte mir vorstellen, dass hier mehrfaches schauen angebracht ist und dem Film gut tut, bzw. dass der Film dabei noch wächst...

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  • Ja klar, wenn man den mehrmals guckt, bleibt mehr hängen, aber genau den Impuls hat er bei mir nicht ausgelöst.

    Einmal reicht mir völlig. 😅


    Grade in der Lauflänge muss mich ein Film dann noch mit mehr keshen. Rhythmus, Soundtrack, Dialoge. Notfalls wenigstens spannende Charaktere oder ungewöhnliche Konflikte. Deswegen fesselt mich ein Leone auch beim 50. Mal noch, und ein Marvel-Klopper ödet mich schon beim ersten Mal an.

    In THE WAILING war das erzählte Rätsel nett, aber die Art des Erzählens hatte nichts, wofür ich nochmal so viel Zeit aufwenden würde.

  • Um mit Begriffen der Narratologie anzukommen: Wailing war elliptisch, der kreiste wie das Licht um das schwarze Loch, darauf wartend endlich zum Kern der Sache vorzudringen. Ist das Enigma einmal gelöst, bleibt nicht viel übrig. Daher tun andere asiatische Filme (wo diese Erzählweise stark verbreitet ist) wie Memories of Murder oder Guilty of Romance gut daran, bei elliptischer Erzählweise entweder das Zentrum zu stärken (siehe die Eskalationspolitik von Old Boy) oder gar nicht erst aufzulösen. Leone hingegen ist eindeutig von der europäischen Tradition des Picaroromans beeinflusst und bevorzugt wie Don Quijote eine episodische Erzählweise. Da kann man quasi beliebig Episoden aneinanderreihen wie Lego-Steine und baut das Finale so langsam auf, kann am Rande die Figuren so stark charakterisieren, dass jedweder Schluss einem weh tut.


    Ich überlege die ganze Zeit, ob mir wirklich episodisch erzählte Horrorfilme einfallen - elliptische gibt es wie Sand am Meer, das liegt bei dem Genre einfach näher. Wenn man ihn zählen mag, ist der Giallo vielleicht noch am nächsten dran. Ansonsten vielleicht der völlig verrückte Hausu (Japan 1977), den jede/r Fan des Genres einmal gesehen haben sollte.

  • Archibald Tuttle Würde Midsommar nicht unter diese Kategorie fallen, da das Geheimnis ja recht früh enthüllt wird und sich dann die Spirale entwickelt die sich zu ihrem obskuren Happy End steigert? Auch wenn es nicht klassische Episoden sind, so könnte man diverse Abschnitte des Films doch durchaus mit entsprechenden Überschriften versehen

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  • Huutini: hier müsste man zwischen anthologisch und Episodisch unterscheiden, Anthologien gibt es im Genre seit der müde Tod wie Sand am Meer. The grudge hingegen ist ein spannender Einwand, wenn wir vom japanischen original sprechen.


    matthias19281 da bin ich bei Dir, der ist auch sehr stark von episodischen Filmen des skandinavischen Kinos beeinflusst, wie Jan Troells siebenstündigem Einwandererdrama.

  • The Mortuary


    In der kleinen Stadt Raven´s End steht ein Bestattungshaus, dessen seltsamer Besitzer, Montgomery Dark ("Echt jetzt?") auf der Suche nach einem Nachfolger ist. Dieser meldet sich in Form der hübschen blondine Sam. Beim Rundgang durch das Bestattungshaus erzählt Montgomery Dark ihr buizarre Geschichten, wie die Leute, die in seiner Leichenhalle landen, zu Tode gekommen sind.

    Vier Episoden über schlechte Taten und deren Konsequenzen werden in die Rahmenhandlung eingewoben. Der Grundton ist düster-ironisch, so dass zum Horror der ein oder andere Lacher hinzukommt. Der Ekelfaktor ist auch nicht zu verachten, die tolle Ausstattung des Films trägt stark zur angenehm-schaurigen Atmosphäre bei. Clancy Brown (Christopher Lamberts leicht irrer Schwertkampfpartner Kurgan aus Highlander) füllt seine Rolle des Montgomery Dark super aus und hat sichtlich Spaß an der Rolle. Er gibt sozusagen den Cryptkeeper für diese Version der Geschichten aus der Gruft. Auf Plausibilität sollte man den Film allerdings nicht allzu genau abklopfen, Mir hat The Mortuary überraschend viel Spaß bereitet, auch wenn der Film aufgrund einiger inhaltlicher Schwächen nicht zu 100% überzeugen kann.

    we are ugly but we have the music

  • Kennt hier jemand eigentlich Dark Skies? Nicht die Serie, sondern den Film. Erinnert in seiner Machart ziemlich an Paranormal Activity, könnte also eher Extraterrestrial Activity heißen. Als jemand, der (zu) früh schon viel Akte X geschaut hat, ist das quasi meine Art Horrorfilm ;)


    Quasi, denn obwohl der Film total spannend ist und durchaus unheimlich und mit toller Musik untermalt, ist er irgendwie total unlogisch. Nicht im Sinne der Handlung, sondern eher den handelnden Personen...


    Passiert sowas im Schnitt oder arbeiten dort keine emphatischen Menschen? ;)

  • matthias19281 da bin ich bei Dir, der ist auch sehr stark von episodischen Filmen des skandinavischen Kinos beeinflusst, wie Jan Troells siebenstündigem Einwandererdrama.

    Wie heißt denn das Drama?


    Übrigens empfinde ich die Erzählweise bei Hereditary oder The Witch auch ähnlich (nur bei Midsommar am stärksten ausgeprägt) und bis zu einem gewissen Grad auch bei Der Leuchtturm von Robert Eggers

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  • Die Tage gab es hier THE EMPTY MAN, der uns wirklich gut gefallen hat, obwohl wir ihn nicht komplett durchdrungen haben.


    Der Comicverfilmung gelingt der Spagat, irgendetwas zwischen Gruselfilm, Psychothriller, Film-Noir und fast schon Charlie Kaufmanscher Groteske zu sein und wechselt öfter mal Genre und Stimmung.

    Trotzdem bietet er etliche spannende und unheimliche Momente und James Badge Dale, sonst eher Sidekick oder in Erinnerung bleibende Nebenfigur, zeigt, dass er einen Film auch sehr gut alleine tragen kann.


    Wie gesagt war uns das Ende nicht ganz schlüssig, aber gut gefallen hat er uns trotzdem ...

  • Kein Horrorfim, aber ein Youtube-Kanal über Horrorfilme: Dead Meat.


    Neben verschiedenen Ranking-Videos und Interviews bietet der Kanal auch sogenannte Kill Count-Videos an, in denen nicht nur sämtliche in einem Film gestorbenen Tode dokumentiert werden, sondern es gibt auch locker eingestreute Hintergrundinfos zum Film, wie z.B. manche Effekte kreiert wurden. Manchmal sabbelt der Gastgeber etwas zu viel, aber das schmälert den Unterhaltungswert nicht wirklich.

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  • Am besten schickt man Frau, Kinder und Nachbarn in den Urlaub, besorgt sich eine möglichst große Projektionsfläche, eine wummernde Soundanlage und schaut sich in voller Lautstärke "Mandy" an, ein völlig abgedrehtes und vogelwildes Horror-Fantasy-Spektakel mit genialem Soundtrack und krassem Farbenrausch, bei denen selbst Nicolas Cage's überzogene Mimik wie Understatement wirkt.


    Die Story: Völlig banal. Mandy läuft durch die Gegend, ein irrer Sektenführer will sie für sich. Mit Hilfe einer Bikergang, die durch gepanschte Drogen zu einer Art Hellraiser-Xenobyten mutiert sind, werden Mandy und ihr Freund Red entführt. Den Sektenführer aufgrund seines Größenwahns und seiner Erektionsstörung auszulachen, ist ne doofe Idee und so wird Mandy vor den Augen ihres Freundes lebendig verbrannt. Auch eine doofe Idee: Red einfach leben zu lassen und wegzufahren. Und so kann sich Red befreien, besorgt sich eine Armbrust, schmiedet sich eine Axt im Klingonen-Look, greift zu Cuttermesser und Kettensäge und schnetzelt sich sich seinen Weg frei.


    Krasser Film und definitiv Nichts für Mainstream-Horror-Gucker. :love:

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    Einmal editiert, zuletzt von Lighthammel ()

  • ...und dann color from outer Space gleich hinterher, der passt dazu wie die Faust aufs Auge, zumindest die letzte halbe Stunde...

    Den fand ich tatsächlich nicht verkehrt!


    Allerdings auch erst, seitdem ich Lovecraft-Geschichten kenne und schätze. Dass eben das unheimliche eben das ist, was man nicht sieht, nicht erkennt und nicht versteht. Damals hätte ich mich darüber geärgert, dass man nichts vom Bösen sieht und dass der Horror quasi nur Wahnsinn ist. Also nichts greifbares.


    Die Anlehnung fand ich auch sehr gut :)


    [Blockierte Grafik: https://d361rg3bm4p0ta.cloudfront.net/items/86/img_86_MAIN.png]

  • Ich weiß nicht mehr wo, aber in irgendeinem Forum las ich eine fast seitenlange Beschwerde über

    Also wenn ein Film Menschen derart nachhaltig verärgert, macht er was richtig.. ;).

  • Ähm ja, das ist natürlich schon creepy und auch nicht für jeden leicht zu verdauen. Für meine Frau z.B. wäre gerade diese Szene zu viel gewesen ;)

  • Krasser Film und definitiv Nichts für Mainstream-Horror-Gucker. :love:

    Ich hatte mich aufgrund des Trailers auf Mandy gefreut, ihn sogar vorbestellt und fand ihn dann absolut langweilig.


    Color out of Space habe ich noch auf meiner Liste, aber der wurde bei IMDB noch schlechter bewertet als Mandy. Keine Ahnung, ob ich den wirklich gucken möchte.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

    Einmal editiert, zuletzt von Peer ()

  • Ich hatte mich aufgrund des Trailers auf Mandy gefreut, ihn sogar vorbestellt und fand ihn dann absolut langweilig.


    Color out of Space habe ich noch auf meiner Liste, aber der wurde bei IMDB noch schlechter bewertet als Mandy. Keine Ahnung, ob ich den wirklich gucken möchte.

    Dann lass lieber die Finger davon: Zwar ist die erste Hälfte noch eher normaler Horrorfilm, danach kippt das Ganze aber schon deutlich Richtung psychedelische Lightshow mit besonders verstörenden Einfällen und "kreativem" Monsterdesign aus Freuds Nachttischschublade.

  • Bei Rotten Tomatoes hat Mandy eine 90%ige Zustimmung der Kritiker, aber nur 66% Audience Score. In der Imdb liegt Mandy mit 7/10 auch gut da. Bei so einem speziellen Style over Substance-Film wir Mandy schon durch aus super Werte. Die Statistik nutzt Dir natürlich nichts, wenn der Film Deinen Nerv nicht trifft, Peer , aber selbst bei einer 6,2 für Color out of Space hätte ich überhaupt keine Bedenken, zumindest mal in den Film reinzuschauen, vor allem weil bei Rotten Tomatoes der Kritiker- und & der Audience Score bei jeweils über 80% liegt.


    Ich hab mir Color out of Space (nach #Graboid 's Hinweis, besten Dank dafür) zusammen mit Der Leuchtturm und Eraserhead bestellt. Man will ja Ostern nicht auf dem Trockenen sitzen 🙂

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    Einmal editiert, zuletzt von Lighthammel ()

  • Lighthammel 6,5 von 10 ;) und Color out of Space ist mit seinen 6,2 nicht weit davon entfernt. Ich nutze die IMDB gerne, bin allerdings bei Filmen mit Werten unter 7 eher vorsichtig. Mandy sah halt gut aus und ich hatte mal wieder Lust auf einen Film mit Nicolas Cage. Bei seinen kommenden Filmen warte ich jetzt erstmal wieder die Wertung auf IMDB ab, bevor ich mir einen davon hole bzw. ich warte auf ein günstiges Streamingangebot. Color out of Space konnte man "vor kurzem" bei Amazon für 99 Cent leihen. Das Angebot kommt bestimmt nochmal wieder.

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  • Peer Ich mochte Mandy auch nicht, Color out of Space dagegen sehr. War zwar in meinen Augen zu wenig Lovecraft, aber trotzdem sehr sehenswert. Der Horror war mir zu sehr, visiell einem anderen Genre Klassiker orientiert.

    Der Mann, der die Autokorrektur erfunden hat ist gestorben. Restaurant in Frieden.