Der große "Warum sind Rabattschlachten (k)ein Problem für die Brettspielbranche"-Diskussionsfred

  • Das ist die Lösung. Jetzt muss ich mir auch noch Gedanken darum machen, wer welches Spiel bekommt. Gibts bei BG Stats die Möglichkeit einen Erben zu pflegen?

  • Ich finde es berechtigt Brettspiele auch als Kulturgut zu verstehen. Aber dann sollte die Gesellschaft auch einen Weg suchen dies zu fördern ohne die koordinierende Funktion des Marktes zu opfern, der Preis wäre zu hoch. Unter anderem dafür zahle ich Steuern. ;)

    Ich argumentiere doch überhaupt nicht in die Richtung.

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Das ist die Lösung. Jetzt muss ich mir auch noch Gedanken darum machen, wer welches Spiel bekommt. Gibts bei BG Stats die Möglichkeit einen Erben zu pflegen?

    Schreib einfach ein Testament auf einen Zettel. Datum und Unterschrift nicht vergessen. ;)

  • Meine steile These: Zum Shopping-Vergnügen gehört die Schnäppchensuche als psychologische Komponente zwingend dazu.

    Unsere Redaktion benötigt Verstärkung.
    Wir suchen Brettspielprofis als News-Autoren und Rezensenten.

    Auch in anderen Themenbereichen kann man sich beteiligen, etwa Videospiele oder Filme und Serien.

    Wichtig: Wir sind ein kleines Team, erwarten Aktivität, dafür werden Ihr eng an die Hand genommen und könnt etwas lernen.


    Lust mitzumachen? >>> Infos <<<

  • Und das kann ich am Ende als Konsument nicht befürworten. Freier Preiskampf ist ein zentrales Argument der freien Marktwirtschaft.


    Ich will eigentlich keine politische und wirtschaftliche Diskussion führen. Aber bei dem Satz, da stolpere ich direkt über so viele gedankliche Baustellen.


    Haben wir eine freie Marktwirtschaft?

    Ist eine Marktwirtschaft und einem Welt-System Kapitalismus erstrebenswert?

    Wohin führt uns das? Welchen Irrtümer und Mythen sitzen wir da auf, wenn wir solche "Phrasen" uns erzählen?

    Und wie falsch entstehen denn Preise zurzeit ohne Inkludierung des echten Ressourcenverbrauchs und ohne die Beachtung von Ausbeutung abseits kapitalistischer Zentren in der Peripherie?

    Ist also ein freier Preiskampf das, was wir als Konsumenten wirklich brauchen? Ich sage da ganz klar nein und wenn, dann geht es nur indem wir in unserer Gesellschaft massiv viel Ausblenden, was uns noch derbe auf die Füße fallen wird.


    Ich finde Rabattschlachten scheiße und ich mag Waren nicht, die sich so unter Wert verkaufen, weil es mir vor Augen führt, das etwas nicht stimmen kann. Ich habe nichts gegen ein Angebot. Aber so wie ich kein T-Shirt für 3€ kaufen mag, so mag ich kein wertiges, üppig produziertes Brettspiel für einen Bruchteil seines Preises kaufen. Die Gründe sind die gleichen, es ist bis auf den Faktor des eigenen Geldbeutels in allen anderen Bereichen keine gute Sache.

  • und ich mag Waren nicht, die sich so unter Wert verkaufen, weil es mir vor Augen führt, das etwas nicht stimmen kann. Ich habe nichts gegen ein Angebot. Aber so wie ich kein T-Shirt für 3€ kaufen mag, so mag ich kein wertiges, üppig produziertes Brettspiel für einen Bruchteil seines Preises kaufen. Die Gründe sind die gleichen, es ist bis auf den Faktor des eigenen Geldbeutels in allen anderen Bereichen keine gute Sache.

    Das sehe ich anders: Es ist vollkommen legitim (und fast auch nicht anders darstellbar), dass sich Unternehmen und Händler auch mal verkalkulieren - oder bewusst überproduzieren, um Stückkosten zu senken.

    Ergo ist es auch für Unternehmen am Ende durchaus besser, dass Du für Ware, die ansonsten entsorgt werden würde/müsste, halt zumindest noch einen Teil des Preises zahlst.

    Rabatte ja auch erst dadurch zustande, weil günstig irgendwas aufgekauft wurde (bpw. Insolvenzen, Lagerräumungen Überkapazitäten) und ein Verzicht deinerseits rückwirkend niemandem hilft, die Lehre aus zu hohen Stückzahlen daraus besteht aber ja trotzdem.

  • Haben wir eine freie Marktwirtschaft?

    Nein, wir haben (bisher) eine soziale Marktwirtschaft. Die ist nicht optimal, aber (bisher) besser als alles andere, was sonst so in der Vergangenheit ausprobiert wurde.


    Ich will eigentlich keine politische und wirtschaftliche Diskussion führen.

    Eben. Und deshalb ist von meiner Seite aus jetzt hier auch Schluss.

  • Die Tatsache, dass externe Effekte in der realen Welt oft nicht ausreichend gut internalisiert werden und wessen "Schuld" das ist, führt sicherlich tatsächlich zu weit.

    Nur, das schöne ist doch, dass du nichts kaufen musste was du nicht kaufen möchtest. Nur darf diese Entscheidung zum Glück jeder Einzelne für sich selbst treffen. Mir ist es z.B. am Ende lieber ein Produkt wird mit Rabatt verkauft als ohne Rabatt auf die Müllhalde gefahren. ;)

  • Der springende Punkt ist, dass das System halt schon nicht funktioniert, wenn wir Rabattschlachten und diesen irrsinnigen Preisverfall haben. Klar, ich freue mich auch über einen Adventskalender, wo ich mal nen guten Schnapper machen kann. Die Frage war aber, Warum sind Rabattschlachten (k)ein Problem für die Brettspielbranche und ich sehe ein Problem, sogar sehr unterschiedlich viele. Klar, man kann das jetzt ganz persönlich betrachten. Auf seinen Kontostand. Darauf das Lager geleert werden müssen. Ich kann das aber auch größer betrachten. Billigfleisch liegt auch im Regal. Einer muss es ja kaufen. Ist nicht meine Argumentation.

    Nur, das schöne ist doch, dass du nichts kaufen musste was du nicht kaufen möchtest. Nur darf diese Entscheidung zum Glück jeder Einzelne für sich selbst treffen. Mir ist es z.B. am Ende lieber ein Produkt wird mit Rabatt verkauft als ohne Rabatt auf die Müllhalde gefahren. ;)

    Genau. Ich muss nicht alles kaufen. Ich darf kritisieren. Ich darf sogar ambivalent auftreten, weil das Leben komplizierter ist. Und alle anderen können das auch.


    MetalPirate Ja, da wird das Thema nämlich schnell RSP. Ich weiß nämlich nicht, wie sehr wir eine soziale Marktwirtschaft noch haben, wenn man sich die Eskalation in vielen Bereichen anschaut und inkludiert, dass global gesehen, solche eine soziale Marktwirtschaft eben nur deshalb möglich ist, weil wir so einen "wunderbaren" globalen Süden haben. Aber wie du so schön gesagt hast, dass würde den Rahmen hier sprengen.

  • Billigfleisch liegt auch im Regal. Einer muss es ja kaufen.

    Warum wird in solchen Threads nie verstanden, dass das Spiel immer das gleiche bleibt, egal wo du es kaufst, aber sich andere Güter in der Qualität unterscheiden?


    Cards against Humanity für 5€ = Cards against Humanity für 15€, das macht für die Produktbeschaffenheit keinen Unterschied. Biofleisch hingegen =/= Billigfleisch. Bitte beim Thema bleiben und an den Vergleichen feilen, sonst kann hier jeder alles behaupten und irgendwann dreht man sich (wie gewohnt) im Kreis.

    Hierfür werde ich zu 100% gebannt.

  • Ich finde die Politisierung und das infragestellen der sozialen Marktwirtschaft an dieser Stelle auch absolut fehl am Platz und stark ideologisch eingefärbt.

    Ich sehe auch nicht inwiefern die aktuelle Situation Ach so schädlich sein soll, schließlich geht es den meisten Verlagen sehr gut. Bisher beschwert sich nur Frosted Games, das sie so nicht weiter machen können. Das hat sicher Gründe, aber sie scheinen nicht branchenweit zu gelten.

    Und jetzt kommt sicher: Aber Redakteure verdienen viel zu wenig.

    Was ich darüber weiss, wurde ich prinzipiell zustimmen, aber jeder Redakteur hat die Wahl auch in einem anderen Berufsfeld zu arbeiten, besonders wo, und verzeiht mir liebe Redakteure, denn ich schätze eure Arbeit, der Beruf des Brettspielredakteurs nicht wichtig für das gesellschaftliche System ist.

    Merken die Verlage also, dass ihnen die Redakteure weglaufen, ist eigentlich die logische Konsequenz an den Arbeitsbedingungen zu Schrauben. Und die meisten Redakteure die ich kenne haben hoch qualifizierte Abschlüsse.

    Wer sagt "ich arbeite nicht des Geldes wegen" bringt sich halt selbst in eine - auf Verhandlungen bezogen - nachteilige Situation. Ich hab selbst der Angestellten Seite als Pädagoge den Rücken gekehrt, weil das Gehalt nicht zu Meinen Vorstellungen passte. Bin ich halt selbstständig, mittlerweile seit 6 Jahren.


    Ich sehe das alles nicht als immanente Begründung die Preise kontrollieren zu wollen. Und bisher sehe ich auch von Kundenseite hauptsächlich Argumente für eine Preisstabilität die ich persönlich als romantisiert einordne. "der Wert der eigenen Sammlung", "schade, wenn tolle Spiele verrammscht werden."

    Was sich am Markt nicht durchsetzt fliegt raus und wird am Ende rabattiert, egal wie toll man das Spiel individuell findet. Ich vermute jeder Redakteur findet seine betreuten Spiele toll und dann schaut mal, wie viel Mittelmaß jährlich rauskommt.

    Eine weitere Motivation die für mich hier rauskommt ist der Gebraucht Markt - und das es schon so sehr dazugehört spiele für möglichst viel Geld weiter zu verkaufen finde ich viel negativer, als wenn Händler von ihrem Spielraum Gebrauch machen um Titel zu rabattieren.

  • Ich hab das Gefühl, dass die Diskussion besonders durch die vielen Angebote von Asmodee im letzten Jahr angetrieben wurde. Hier Frage ich mich, ob jemand eines der rabattierten Spiele überhaupt gekauft hätte, wäre es nicht heruntergesetzt worden? Bei den Spielen handelte es sich zu 90 % um Rohrkrepierer oder wie bei Pandemic Spiele, von denen massiv zu viele produziert wurden und die auch nicht zum gewünschten Zeitpunkt in die Läden kamen, weil es Lieferengpässe gab.


    Ansonsten nehme ich diese Rabattschlachten gar nicht so extrem wahr. Ja, manchmal gibt's ein Spiel für ein paar Euro irgendwo billiger, aber extrem ist es selten. Nach ein paar Jahren kommen manche Spiele dann ins Angebot, aber das wundert mich auch nicht, wenn die Verlage jedes Jahr etliche neue Spiele herausbringen. Außerdem bieten die Rabatte auch die Chance, neue Kunden für ältere Spiele zu gewinnen, die hoffentlich schon ihre Kosten in den ersten Jahren wieder reingebracht haben.

    Es gibt nur ganz wenig Dinge, die ihren Hype über lange Zeit aufrecht erhalten können. Das ist doch fast überall so.

  • Der springende Punkt ist, dass das System halt schon nicht funktioniert, wenn wir Rabattschlachten und diesen irrsinnigen Preisverfall haben. Klar, ich freue mich auch über einen Adventskalender, wo ich mal nen guten Schnapper machen kann. Die Frage war aber, Warum sind Rabattschlachten (k)ein Problem für die Brettspielbranche und ich sehe ein Problem, sogar sehr unterschiedlich viele. Klar, man kann das jetzt ganz persönlich betrachten. Auf seinen Kontostand. Darauf das Lager geleert werden müssen. Ich kann das aber auch größer betrachten. Billigfleisch liegt auch im Regal. Einer muss es ja kaufen. Ist nicht meine Argumentation.

    Nur, das schöne ist doch, dass du nichts kaufen musste was du nicht kaufen möchtest. Nur darf diese Entscheidung zum Glück jeder Einzelne für sich selbst treffen. Mir ist es z.B. am Ende lieber ein Produkt wird mit Rabatt verkauft als ohne Rabatt auf die Müllhalde gefahren. ;)

    Genau. Ich muss nicht alles kaufen. Ich darf kritisieren. Ich darf sogar ambivalent auftreten, weil das Leben komplizierter ist. Und alle anderen können das auch.


    MetalPirate Ja, da wird das Thema nämlich schnell RSP. Ich weiß nämlich nicht, wie sehr wir eine soziale Marktwirtschaft noch haben, wenn man sich die Eskalation in vielen Bereichen anschaut und inkludiert, dass global gesehen, solche eine soziale Marktwirtschaft eben nur deshalb möglich ist, weil wir so einen "wunderbaren" globalen Süden haben. Aber wie du so schön gesagt hast, dass würde den Rahmen hier sprengen.

    Die Billigfleisch-Analogie finde ich - auch wenn ich deinen Punkt verstehe - leider unpassend. Da wird ein billiges Produkt produziert, im Gegensatz zu "wertvollerem" Bio-Fleisch.

    Bei den Spielen wird nicht bewusst für den Billigmarkt produziert - hoffe ich zumindest.

  • Ja aber mit dem Billigfleisch-argument kann man doch wunderbar politisieren und emotionalisieren. Weil niemand wird sagen dass er Billigfleisch toll findet und da das analog zu günstigen Brettspielen ist, können die nicht toll sein.

    Puh...

  • Und jetzt kommt sicher: Aber Redakteure verdienen viel zu wenig.

    Gerade mal aus Interesse geschaut was ein Redakteur in Deutschland im Schnitt verdient. Also ich finde es nicht wenig:-) Auf jeden Fall nen gutes Stück mehr als ich :D Keine Ahnung iwiefern dass dann auf Redakteure in der Spielebranche übertragbar ist:-)


    Viele spannende Antworten hier im Thema. Eigentlich gleiche ich das „gesparte“ Geld bei Rabattangeboten bei Spielen aus, indem ich beim Crowdfunding draufzahle :lachwein:

  • Billigfleisch liegt auch im Regal. Einer muss es ja kaufen.

    Warum wird in solchen Threads nie verstanden, dass das Spiel immer das gleiche bleibt, egal wo du es kaufst, aber sich andere Güter in der Qualität unterscheiden?


    Cards against Humanity für 5€ = Cards against Humanity für 15€, das macht für die Produktbeschaffenheit keinen Unterschied. Biofleisch hingegen =/= Billigfleisch. Bitte beim Thema bleiben und an den Vergleichen feilen, sonst kann hier jeder alles behaupten und irgendwann dreht man sich (wie gewohnt) im Kreis.

    Da hast du absolut Recht. Das Argument bezog sich auch nicht auf die Qualität, sondern die Argumentation, die Lager sind voll, also ist das Verramschen besser als wegschmeißen. Ich möchte mich hier auch gar nicht rechtfertigen. Müssen andere ja auch nicht.

    Ich frage mal anders. Cards against Humanity für 5€, wieso wird das gemacht? Was könnten die verschiedenen Gründe sein? Und falls damit hier und da sogar vielleicht noch Gewinn gemacht wird, was heißt das dann für das Produkt?


    Nochmal. Mir geht es nicht um den Preis. Und ob man ein böser Mensch ist, wenn man das Spiel kauft (was Schwachsinn wäre). Die Frage war: Warum sind Rabattschlachten (k)ein Problem für die Brettspielbranche. Und ich glaube, Rabattschlachten können Anzeichen für Probleme in einer Branche sein und führen oft zu ungesunden Ergebnissen.


    Ja aber mit dem Billigfleisch-argument kann man doch wunderbar politisieren und emotionalisieren. Weil niemand wird sagen dass er Billigfleisch toll findet und da das analog zu günstigen Brettspielen ist, können die nicht toll sein.

    Puh...

    Ich habe jetzt länger überlegt was ich dazu schreibe. Ich möchte dir am Ende einfach nur mitteilen, dass ich es Schade finde, wie Du reagiert hast. Kann ich nichts machen. Ich treffe anscheinend bei dir immer den falschen Ton. Tut mir Leid. Ist nicht meine Absicht. Ich empfinde das "puh..." und "emotionalisieren" als unschön.

  • Knolle das zeigt sehr schön, viel und wenig hängt immer von der individuellen Situation ab.

    Mein Berufseinstieg waren 1700 netto (ledig, ohne Kinder). Meine Mutter, die die letzten Jahre im Einzelhandel gearbeitet hatte (Lidl, Abteilungsleiterin bei Obi) fand das viel Geld.

    Damals kam ich super damit aus - aus heutiger Sicht ist mir das viel zu wenig und ich finde man sollte mehr verdienen.

  • Gerade mal aus Interesse geschaut was ein Redakteur in Deutschland im Schnitt verdient. Also ich finde es nicht wenig:-) Auf jeden Fall nen gutes Stück mehr als ich :D Keine Ahnung iwiefern dass dann auf Redakteure in der Spielebranche übertragbar ist:-)

    Das ist kein bisschen übertragbar.

  • Was mir bei der ganzen Thematik hier noch fehlt:

    Wir diskutieren halt auch über eine Branche, die coronabedingt halt einen deutlichen Hype hatte, dann auch von den Lieferschwierigkeiten betroffen war - und nun Menschen volle Spielregale, aber wieder Zeit für andere Dinge haben. Um mal ein bisschen zu polemisieren. Und das Ganze auch noch aus einer extremen Bubble-Wahrnehmung betrachtet.

    Hier trifft gerade vieles aufeinander, teilweise halt mit verzögernden Auswirkungen. Angefangen bei wieder geänderten Marktbedingungen (Inflation, Normalisierung des sozialen Gesellschaftsleben), aber einer gestiegenen Auswahl an Exit-Games für zu Hause Spielen.


    Manch einer sollte hier glaub ich auch mal die Pferde im Stall lassen und weniger dramatisieren, bzw. im Hinterkopf haben, dass die ganze Branche über die letzten Jahre eine nicht unbedingt übliche Entwicklung genommen hat.

  • Hier Frage ich mich, ob jemand eines der rabattierten Spiele überhaupt gekauft hätte, wäre es nicht heruntergesetzt worden? Bei den Spielen handelte es sich zu 90 % um Rohrkrepierer oder wie bei Pandemic Spiele, von denen massiv zu viele produziert wurden

    Solche "Rohrkrepierer" wie

    Ankh (BGG Platz 224)

    Res Arcana (BGG Platz 146)

    Abgrundtief (BGG Thematic Platz 120)

    Cryo (extrem gutes Production Value, bekannte Autoren, in DE aber Flop da direkt durch Z-Man vertrieben und vor der Asmodee aktion merkwürdigerweise eher schlecht zu bekommen)

  • Ich hab nicht alle 3 Seiten durchgelesen: Haben wir schon darüber gesprochen, dass die Preissteigerungen für Spiele in den letzten 10 Jahren den Leuten immer mehr auf die Tasche gehen?


    Einerseits werden wir von den Verlagen so konditioniert, dass wir alle paar Wochen neue Spiele kaufen sollen (die Hypemaschine läuft ja auf vollen Touren), andererseits wurden Spiele immer teurer. Das alte 40 war das neue 60, das alte 60 ist das neue 80. Und dann gibts halt "Ausreißer" wie Farshore, die das Ganze noch mal nach oben drehen. Noch vor wenigen Jahren war 100 eine magische Grenze - jetzt gibt es ständig Kickstarter, die an die 200 stoßen. Revive lag schon bei 80, Das Unbewusste ist bei Frosted für 70 gelistet,


    Gleichermaßen haben die Leute ja nicht MEHR Geld in der Tasche als noch vor 8 Jahren. Die Verlage wiederum sind drauf angewiesen, DASS wir kaufen, denn ohne Kunden gäbe es ja auch keinen Verlag.


    Dass in der Konsequenz dann zugeschlagen wird, wenn Spiele stark rabattiert werden, ist für mich sehr nachvollziehbar. Ich versuche, meine Spielekäufe tatsächlich auf Rabattaktionen zu bündeln. Manchmal muss man ein Spiel sofort haben und zahlt drauf - manchmal wartet man ein Jahr und bekommt es signifikant günstiger.


    Ich freue mich natürlich über die immense Spieleauswahl, die uns derzeit wöchentlich zur Verfügung gestellt wird - wenn jetzt allerdings 15% weniger Spiele jährlich auf den Markt kämen und Spiele dadurch vielleicht wieder mehr an Wert gewinnen, wäre das für mich auch cool.

  • Das sind ja die benannten Überproduktionen. Cryo fand ich selbst nur mittel - Laurie hat da seinen "Rückholmechanismus" wieder mal eingesetzt. Ich hab schon Dwellings hier und hätte mir eher noch Whistle Mountain gekauft - Cryo hat für mich dagegen etwas abgestunken. Hat man keines der anderen beiden, ist Cryo sicher ein cooles Spiel, mit dem man durchaus Spaß haben kann.

    Aber das zeigt ja auch nur, dass die Spiele, die verramscht werden, nicht schlecht sind - sie sind in der Regel nur nicht SEHR SEHR gut. Die Vielspieler haben aber Schränke, in denen schon sehr viele SEHR gute Spiele sind. "Solide" oder "gut" reicht da oft nicht.

  • Ich finde es auch nicht das beste Spiel der Welt, aber wo hier von "90%" Rohrkrepierern geredet wurde dachte ich ich zähl mal kurz auf was mir noch spontan im Kopf ist vom Lager.

  • Rohrkrepierer ist sicher das falsche Wort, aber bis auf Abgrundtief hatten wir alle hier und haben sie wieder verkauft, weil sie bei uns nicht angekommen sind. Da war Cryo noch das was am längsten geblieben ist...

  • ich hab nicht gesagt, dass die Spiele schlecht sind. Vor allem Ankh ist meiner Meinung nach absolut großartig und das Beste der drei lang-Spiele. Aber, ich denke Mal, die haben sich in DE nicht so gut verkauft, ergo: Rohrkrepierer. Ankh hatte zudem auch noch einige schlechte bzw. nicht sehr gute Rezensionen bekommen, was sich ja auch negativ auf Verkäufe auswirkt.

  • Ich hab nicht alle 3 Seiten durchgelesen: Haben wir schon darüber gesprochen, dass die Preissteigerungen für Spiele in den letzten 10 Jahren den Leuten immer mehr auf die Tasche gehen?

    Hinzu kommt aus meiner Sicht, daß man meistens nicht nur das eine Hobby hat, sondern interessensmäßig breiter aufgestellt ist. Und die Preissteigerungen betreffen dann natürlich alle Freizeitaktivitäten. Das hat bei mir schon wesentlich dazu beigetragen, daß ich meine Hobbyausgaben deutlich zurückgefahren habe und nur noch sehr selektiv einkaufe. Sei es, wenn mich etwas übermäßig stark interessiert oder wenn es zur Vervollständigung bestimmter Themengebiete dient. Und selbst da kaufe ich es lieber ein paar Monate später mit entsprechenden Rabatten, als daß ich diese Dinge zum UVP erwerbe. Wären #Lorcana oder #StarWarsUnlimited vor drei bis fünf Jahren erschienen hätte ich mich wahrscheinlich ohne viel Nachdenken draufgestürzt. Jetzt aber habe ich mich bei beiden TCG nach jeweils längerer Bedenkzeit dagegen entschieden. Die Entscheidungen fielen mir zwar bei weitem nicht leicht, aber das Geld sitzt nun mal nicht mehr so locker wie damals.

  • Gerade mal aus Interesse geschaut was ein Redakteur in Deutschland im Schnitt verdient. Also ich finde es nicht wenig:-) Auf jeden Fall nen gutes Stück mehr als ich :D Keine Ahnung iwiefern dass dann auf Redakteure in der Spielebranche übertragbar ist:-)

    Das ist kein bisschen übertragbar.

    Kann ich bestätigen. Habe auch in der Spielebranche in der Redaktion gearbeitet. Das ist kaum mehr als ein Leidenschaftsberuf.

  • Das ist kein bisschen übertragbar.

    Kann ich bestätigen. Habe auch in der Spielebranche in der Redaktion gearbeitet. Das ist kaum mehr als ein Leidenschaftsberuf.

    Alles klar. Kaum Vorstellbar aber gut. Das durschnittsgehalt laut Google lag so bei 3500€ Brutto. Für weniger würde ich mir das doch nicht antun :P Aber klar Leidenschaft :)

  • Aber klar Leidenschaft :)

    , die Leiden schafft. ;)


    Und deshalb bin ich bei sowas meist im Zwiespalt. Klar möchte jeder bestmöglichst verdienen, aber andererseits ist auch jeder selbst für sich und seine eigenen Prioritäten verantwortlich. Ich selbst könnte in meinem Beruf auch um einiges mehr verdienen, müßte dann aber Einschränkungen hinnehmen, die ich mit meiner derzeitigen Lebenssituation nicht vereinbaren könnte bzw. möchte. Der Grat zwischen berechtigtem Interesse an einem auskömmlichen Einkommen und dem neidischen Vergleichen mit Besserverdienenden in derselben Branche ist meines Erachtens recht schmal.

  • Aber klar Leidenschaft :)

    , die Leiden schafft. ;)


    Und deshalb bin ich bei sowas meist im Zwiespalt. Klar möchte jeder bestmöglichst verdienen, aber andererseits ist auch jeder selbst für sich und seine eigenen Prioritäten verantwortlich. Ich selbst könnte in meinem Beruf auch um einiges mehr verdienen, müßte dann aber Einschränkungen hinnehmen, die ich mit meiner derzeitigen Lebenssituation nicht vereinbaren könnte bzw. möchte. Der Grat zwischen berechtigtem Interesse an einem auskömmlichen Einkommen und dem neidischen Vergleichen mit Besserverdienenden in derselben Branche ist meines Erachtens recht schmal.

    Das ist durchaus auch ein valider Punkt. Das Thema, welches Gehalt für welche Arbeit gerecht und angemessen ist, lässt sich eh nicht klären und sollte hier auch nicht weiter thematisiert werden. Das aber jeder für seine Arbeitssituation selbst verantwortlich ist, aber schon. Ich könnte auch deutlich mehr verdienen, als ich es tue, aber müsste dann auch deutlich mehr arbeiten und hätte vermutlich weniger Spass dabei als jetzt. Dabei gehe ich alleine aus dem Grund "Geld verdienen" arbeiten, aus keinem anderen. Ich arbeite komplett losgelöst von meinen Interessen und meinem Studienbackground und habe keinerlei persönliche Bezüge zu meinem Job. So hab ich meine 40h Woche, mache keinerlei Überstunden und habe genug Zeit für Familie und Freizeit. Ich hätte auch zwei andere Optionen: Option A, mir nen Job suchen, wo ich mich selbst verheize, Überstunden mache und das doppelte verdiene. Oder Option B, in meinem "gelernten Beruf" als Historiker arbeiten, mich selbst verwirklichen und knapp die Hälfte von dem verdienen, was ich jetzt verdiene. Welchen Weg er da gehen möchte, kann und muss jeder für sich selbst entscheiden. Das alle drei letztlich Unterschiedliches Einkommen sichern, sollte aber auch selbstverständlich sein.

  • Meine Oma hat wohl nicht viel von "menschlicher Natur" und "Informationsfluss des freien Markts" gehalten, da hieß es immer: "Was nichts kostet ist auch nichts." 🤷🏻‍♂️😊

    ...und wer billich kauft, kauft zwei mal... :D

    Beides richtig! Diese Erfahrungen muss jeder selber machen…;)

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • ...

    Und jetzt kommt sicher: Aber Redakteure verdienen viel zu wenig.

    Was ich darüber weiss, wurde ich prinzipiell zustimmen, aber jeder Redakteur hat die Wahl auch in einem anderen Berufsfeld zu arbeiten...

    Danke dafür! Aber das Ganze kann man fast auf die ganze Brettspiel Branche ausweiten.

    Manchmal hat man den Eindruck, dass man ein schlechtes Gewissen haben muss, ein Spiel zu kaufen, weil man quasi Sklavenarbeit unterstützt. Menschen in Deutschland werden gezwungen für Hungerlöhne Spiele zu entwickeln, zu lokalisieren und herzustellen. Kinder bekommen nichts zu essen, weil ein Redakteur nichts verdient.

    Verlage machen nicht genug Marge, weil selbst in China Löhne gezahlt werden. Da beschwert sich kein Verlag über billige Produktionskosten...


    Wenn Leute in Deutschland auf Geld verzichten, weil ihnen der Job Spaß macht, dann ist es mir doch egal. Wenn Spiele verramscht werden, die mich interessieren, freu ich mich, weil ich mein Geld auch nicht zum Fenster rauswerfen will.


    Ich versuche mittlerweile Spiele nur noch gebraucht zu kaufen, weil ich dadurch viel Geld sparen kann und ich genug habe, was ich spielen kann, bis der Preis für Gebraucht soweit gefallen ist, dass er mir passt oder ein Rabatt vorhanden ist im normalen Handel, der mir taugt.

    Dann hab ich auch keinen Blindkauf, ich hab mich genug informieren können, was das Spiel wirklich macht. Denn oft sind neue Spiele doch nicht vom Spielgefühl so geil, wie Verlage uns vorher angekündigt haben 😉



    Und wenn mancher jetzt sagt, wenn alle so denken würden, würde es keine Spieleverlage mehr geben, dann sind wir ehrlich, würde es immer noch genügend Spiele am Gebrauchtmarkt geben, so dass wir den Rest unseres Lebens keine Langeweile hätten.


    Auf öffentlichen Spieleabenden wird man doch oft schon blöd angeschaut, wenn man ein Spiel mitbringt, das letzte Woche schon mal am Tisch war.

    Sich reinbeißen, Strategie entwickeln lieber nicht, lieber n neues Spiel, bei dem man die halbe Partie im dunklen stochert um dann zu merken, was von Anfang an gut gewesen wäre.


    1000 Neuheiten, Toplisten in denen Spiele vorne sind, weil sie sich um Thema XY drehen, aber der Inhalt nicht bekannt ist. Youtuber, die Spiele hochfeiern, weil sie neu sind und doch schon einmal gespielt und da das geilste Ding ever waren...

    Die Verlage haben doch selbst dazu beigetragen, indem sie immer mehr Spiele veröffentlichen, dass die Schraube von geiler Scheiß zu altem Rotz sich immer schneller dreht und dadurch die Spiele, die letztes Jahr rauskamen verramscht werden müssen, da sie Staub ansammeln.

  • Auf öffentlichen Spieleabenden wird man doch oft schon blöd angeschaut, wenn man ein Spiel mitbringt, das letzte Woche schon mal am Tisch war.

    Sich reinbeißen, Strategie entwickeln lieber nicht, lieber n neues Spiel, bei dem man die halbe Partie im dunklen stochert um dann zu merken, was von Anfang an gut gewesen wäre

    Ich bin aus dieser Spirale vor Jahren ausgestiegen und zum Glück sieht meine Spielegruppe das auch so. Da werden Spiele jetzt auch mal ausgereizt und neues kommt eher selten auf den Tisch.


    Aktuell habe ich auch den Eindruck, dass gebrauchte Spiele nicht mehr so gut weg gehen wie noch vor 10 Jahren.

  • Auf öffentlichen Spieleabenden wird man doch oft schon blöd angeschaut, wenn man ein Spiel mitbringt, das letzte Woche schon mal am Tisch war.

    Sich reinbeißen, Strategie entwickeln lieber nicht, lieber n neues Spiel, bei dem man die halbe Partie im dunklen stochert um dann zu merken, was von Anfang an gut gewesen wäre

    Ich bin aus dieser Spirale vor Jahren ausgestiegen und zum Glück sieht meine Spielegruppe das auch so. Da werden Spiele jetzt auch mal ausgereizt und neues kommt eher selten auf den Tisch.


    Aktuell habe ich auch den Eindruck, dass gebrauchte Spiele nicht mehr so gut weg gehen wie noch vor 10 Jahren.

    Bei uns ist das gemischt. Gibt immer eine bunte Mischung aus neu und alt. Das gebrauchte Spiele nicht mehr so gut weg gehen liegt in meinen Augen an 2 punkten:

    A) es gibt einfach viel mehr (gute) Spiele als vor 10 Jahren

    B) die Preisvorstellungen, die viele für ihre gebrauchen Spiele haben, sind oftmals viel zu hoch. Bei nur 10€ unterschied plus Porto (!), kauf ich dann oftmals lieber das neue Spiel

  • Ich musste das im vollen zitieren. Das sind ganz schön viele Probleme, oder? Also, wenn wir den Blick von uns selber und dem Geldbeutel abwenden und die Branche insgesamt betrachten, sehe ich da multiple Probleme. Und ganz ehrlich, da kommen ja noch einige dazu (global gesehen und wie hergestellt wird). Man kann das also von zwei Seiten aus sehen. Yeah, geil, wieder nen Schnapper. Dann hat man keine Probleme. Diese Sicht finde ich aber langweilig und ein Stück unreflektiert, wenn das Hobby als ganzes geliebt wird. Vor allem braucht man darüber nicht diskutieren, weil es natürlich nett ist, günstig ein Brettspiel zu kaufen. Oder aber man betrachtet es umfangreicher und schaut auf die Gründe.

  • Aktuell habe ich auch den Eindruck, dass gebrauchte Spiele nicht mehr so gut weg gehen wie noch vor 10 Jahren.

    Wenn man Hallertau für 16€ neu kaufen kann, bei einem UVP Hersteller von 78,30€... dann ist dieses Spiel auf dem Gebrauchtmarkt nichts mehr wert. Zumindest für Informierte wie uns. Und das ist mit ganz vielen Spielen in den letzten Monaten passiert.

    Auch das Signal, das man damit setzt ist verheerend. Aber genau darum gehts ja in diesem Thread.

  • Und das kann ich am Ende als Konsument nicht befürworten. Freier Preiskampf ist ein zentrales Argument der freien Marktwirtschaft.


    Ich finde Rabattschlachten scheiße und ich mag Waren nicht, die sich so unter Wert verkaufen, weil es mir vor Augen führt, das etwas nicht stimmen kann. Ich habe nichts gegen ein Angebot. Aber so wie ich kein T-Shirt für 3€ kaufen mag, so mag ich kein wertiges, üppig produziertes Brettspiel für einen Bruchteil seines Preises kaufen. Die Gründe sind die gleichen, es ist bis auf den Faktor des eigenen Geldbeutels in allen anderen Bereichen keine gute Sache.

    Das ist doch im Grunde eine interessante Kernfrage: Wie hoch ist denn der Wert eines Brettspiels? Beziehungsweise: Wer legt den Wert fest?


    - Man könnte meinen, das täten zunächst die Verlage allein, weil ihnen Kosten entstanden sind durch beispielsweise Konzeption und Produktion bis zur Marktreife.


    - Man könnte es aber auch so sehen, dass Händler (oder ein Vertrieb) den Wert eines Brettspiels bestimmen, weil sie es letztlich sind, die die Ware tatsächlich verkaufen müssen. Ein Spiel ist dann so viel wert, wie es der Verkaufspreis zulässt.


    - Oder bestimmen nicht die Kunden selbst den Wert? Sie müssen am Ende der Nahrungskette das Geld für die Ware locker machen. Und genau da schwingt ja viel Subjektivität mit. Mit persönlich (als Beispiel) ist ein Lacerda-Brettspiel keine 1xx Euro wert. Schön verzahnt, aber überladen, und nach der Hälfte der Partie-Zeit ziemlich öde. Fürn Fuffi würd ichs aber mitnehmen.


    Letztlich hängt der Wert eines Brettspiels also vermutlich von vielen Faktoren ab, auch der Dynamik des Marktes selbst (Alter des Spiels, Innovationen bei der Produktion, Trends...). Und es treffen mehrere Parteien aufeinander: Verlage, die pro Werk möglichst viel verdienen wollen; Händler, die ihre Ware loswerden und nicht horten wollen; und Kunden, die gern auch mal einen Euro sparen und aufgrund der Masse an Spielen ohnehin selektiv vorgehen, also ein begrenztes Budget haben.

    Unsere Redaktion benötigt Verstärkung.
    Wir suchen Brettspielprofis als News-Autoren und Rezensenten.

    Auch in anderen Themenbereichen kann man sich beteiligen, etwa Videospiele oder Filme und Serien.

    Wichtig: Wir sind ein kleines Team, erwarten Aktivität, dafür werden Ihr eng an die Hand genommen und könnt etwas lernen.


    Lust mitzumachen? >>> Infos <<<

    2 Mal editiert, zuletzt von Spielpunkt.net ()

  • brettundpad Ich weiß nicht - man kann das als unreflektiert ansehen - man kann aber auch als unreflektiert ansehen, wenn die Kundensicht außen vor gelassen wird.

    Das ist ein bisschen wie in der Fahrradbranche: Da gab es in der Corona-Zeit eine Goldgräberstimmung, die zu einer Flut an neuen Modellen zu erhöhten Preisen geführt hat, die jetzt immer günstiger werdend abverkauft (verramscht?) werden müssen wegen einer gewissen Marktsättigung.

    Der durchschnittliche Fahrradfahrer benötigt halt nur eine bestimmte Zahl an Fahrrädern.


    Ich finde, so etwas kann man sehr wohl auf die Brettspielwelt übertragen: Wegen Corona viel (oder in unserem Fall überhaupt erst) gekauft, dann recht viele angesammelt, Sättigung tritt ein.


    Natürlich sind Ramschpreise für die (kleineren) Brettspielverlage schädlich, aber die Verantwortung dafür an die Käufer zu übertragen halte ich für zu einfach gegriffen. Vielleicht ist der Markt einfach kleiner als die Menge der produzierten Spiele...

    Einmal editiert, zuletzt von kyrilin ()

  • Oder aber man betrachtet es umfangreicher und schaut auf die Gründe

    Un genau diese, den Brettspielsektor spezifisch betreffenden Gründe, geht es aber ja genau. Ob die Markt- oder Weltwirtschaft generell im Argen liegt, oder nicht, ist ein ganz anderes Thema und gehört an eine andere Stelle, das würde nur ausarten, die Diskussion.


    Betrachten wir die Brettspiele: produktionsbedingungen sind hier gleich gut/schlecht wie in anderen, vergleichbaren Branchen (Gehälter, Produktion in China, gesteigerte Kosten etc). Genauso wie bei Büchern, Videospielen und Co gab es nach/während Corona einen Boom, der dazu geführt hat, dass der Markt mit immer neuen Spielen überschwemmt wurde (und immer noch wird). Die Zeit, alles zu spielen, hat niemand von uns. Also gibt es einen immer stärkeren Wettbewerb um die Gunst, die Zeit und vor allem das Geld des Kunden. Hier Konkurrieren Neuerscheinungen nicht nur mit anderen Neuerscheinungen, Sondern auch mit dem Sekundärmarkt und auch anderen "Freizeitbeschäftigungen". Dass die logosche Folge ist, dass sich hier nur die absoluten Toptitel (oder zumindest die mit dem besten Marketing) durchsetzen, ist ja klar. Im Umkehrschluss folgt daraus dann, dass alle anderen Titel dann zwangsläufig günstiger werden müssen, um "Aufmerksamkeit zu erregen". Da immer neue Titel nachkommen müssen irgendwann die Lager geleert werden und das alte Zeug raus. Dann geht das verramschen los. Hier erhofft man sich dann Synergieeffekte, so dass auch Toptitel mal günstiger Angeboten werden, um vll Leute zum Mitbestellen von anderen Titeln anzuregen. Das ist ein ganz normaler Handelskreislauf, der auch absolut gesund ist. Das ist zwar alles etwas vereinfacht ausgedrückt, zeigt aber in meinen Augen, warum hier absolut kein Problem vorliegt