Beiträge von thomasd87 im Thema „Der große "Warum sind Rabattschlachten (k)ein Problem für die Brettspielbranche"-Diskussionsfred“

    Ich wollte nirgends etwas von Geldgier andeuten. Ich kann absolut verstehen, dass ein Verlag seinen Angestellten gute Gehälter zahlen möchte und finde das grundsätzlich auch unterstützenswert. Allerdings glaube ich, dass wenn das gelingt, das nur das Problem für die Angestellten dieses Verlags löst. Gleichzeitig wird damit die Branche aber für andere attraktiver, die schon zuvor damit geliebäugelt haben, das aber aufgrund des niedrigen Lohnniveaus nie umgesetzt haben. Und diese schaffen dann weitere Konkurrenz, nicht alle können erfolgreich sein (es sein denn der Markt wächst insgesamt) und es wird wieder und vermutlich noch mehr niedrigbezahlte Spieleautoren, Redakteure, Grafiker, Übersetzer usw. geben. Und da spielt die Passion, die für einen kreativen Job eine weitere Motivation gegenüber einer Verwaltungstätigkeit oder ähnlichem schafft, schon eine Rolle. Würde alles gleich bezahlt, dann gäbe es vermutlich sehr viele Künstler und Entertainer.

    Genau was ich meine. Wenn Held sein und Steuerberater sein gleich bezahlt sind wählen alle Held. Dann macht aber keiner mehr deren Steuererklärung…

    Sehe ich auch so. Das wäre eine Utopie.

    Ich bin auch nicht ganz zufrieden mit der Argumentation "selbst Schuld, wenn du dir den Beruf in Branche XY ausgesucht hast", aber die Wahrheit ist doch das nicht alle Branchen gleich gut bezahlen. Es wurde das Beispiel der Couch aufgegriffen und ja ich finde die Couch sollte teurer sein als ein Brettspiel, genauso wie ein konstruiertes Fahrrad teurer sein sollte. Letzteres kann sogar im Falle einer Fehlkonstruktion Menschenleben kosten. Also da sollte man wirklich mal auf dem Teppich bleiben. Es gibt schon eine Hierarchie von lebensrelevanten Gütern und das ist auch in Ordnung so. Am Ende des Monats, wenn mein Kühlschrank leer ist, gehe ich nicht nach Thalia, sondern in den Netto. Damit will ich nicht sagen, dass die Kassierer besser als Redakteure bezahlt werden sollten, nur das diese Arbeit ist in der Lebenswirklichkeit sehr vieler Menschen (mengenmäßig) wichtiger als ein Brettspiel ist. Auch der Softwareentwickler nicht so wichtig wie der Projektmanager der mehrere Projekte stämmt und in der Gesamtrechnung relevanter für das gesamte Unternehmen ist. Auch der HR-Manager ist wichtiger als der einzelne Mitarbeiter usw. Die Arbeit von Redakteuren erachte ich persönlich als sehr wichtig, aber für die Masse ist diese Arbeit nicht so relevant wie andere Güter.