Beiträge von brettundpad im Thema „Der große "Warum sind Rabattschlachten (k)ein Problem für die Brettspielbranche"-Diskussionsfred“

    HotSauce Deine Ausführungen ist unter deinen Standpunkten sicher richtig. Das lässt sich so auf verdammt viele andere Waren/Hobbys übertragen. Wenn wir nicht weitergehen wollen, dann kann man das so stehen lassen, für mich ist das aber nur eine Beschreibung und weniger die Diskussion darüber, was das für Probleme entfachen kann. Die Frage ist nur, ob diese Sichtweise eben nicht doch ein Problem darstellt. Wenn ein System auf Überproduktion setzt und auf Verramschungen, dann ist das System doch eben nicht gesund (wenn es die Norm wird). Du willst es ausblenden und das kann man, aber ich sehe da problematische Faktoren wie Übersättigung, Abkehr vom Hobby, Neuheitenflut nervt Spielgruppen, Produktionsbedingungen, Wert einer Ware sinkt insgesamt, Innovationen gefährlicher, Risikobereitschaft sinkt (z.B. wunderbar bei Videospielen zu sehen), Materialqualität könnte leiden, wo wird langfristig eingespart? Was für Alternativmodelle werden entwickelt? Wie werden Brettspiele über Hype/Influencer verkauft? Usw. Ich denke da z.B. an Videospiele und MTA oder Service-Games, immer gleiche Schablonen von Spielen (Ubisoft) oder die Abkehr vom Singleplayer (war auch mal ein Trend), hohe Marketingkosten für Hype ohne Substanz im Produkt. Es gibt oder kann eben nachhaltige Auswirkungen geben, die deinen Kreislauf zugrunde liegen, die problematisch sein können. Das wäre auch ein möglicher Blickwinkel, warum man sagen kann, hier liegt eben doch ein Problem vor.

    Ich musste das im vollen zitieren. Das sind ganz schön viele Probleme, oder? Also, wenn wir den Blick von uns selber und dem Geldbeutel abwenden und die Branche insgesamt betrachten, sehe ich da multiple Probleme. Und ganz ehrlich, da kommen ja noch einige dazu (global gesehen und wie hergestellt wird). Man kann das also von zwei Seiten aus sehen. Yeah, geil, wieder nen Schnapper. Dann hat man keine Probleme. Diese Sicht finde ich aber langweilig und ein Stück unreflektiert, wenn das Hobby als ganzes geliebt wird. Vor allem braucht man darüber nicht diskutieren, weil es natürlich nett ist, günstig ein Brettspiel zu kaufen. Oder aber man betrachtet es umfangreicher und schaut auf die Gründe.

    Billigfleisch liegt auch im Regal. Einer muss es ja kaufen.

    Warum wird in solchen Threads nie verstanden, dass das Spiel immer das gleiche bleibt, egal wo du es kaufst, aber sich andere Güter in der Qualität unterscheiden?


    Cards against Humanity für 5€ = Cards against Humanity für 15€, das macht für die Produktbeschaffenheit keinen Unterschied. Biofleisch hingegen =/= Billigfleisch. Bitte beim Thema bleiben und an den Vergleichen feilen, sonst kann hier jeder alles behaupten und irgendwann dreht man sich (wie gewohnt) im Kreis.

    Da hast du absolut Recht. Das Argument bezog sich auch nicht auf die Qualität, sondern die Argumentation, die Lager sind voll, also ist das Verramschen besser als wegschmeißen. Ich möchte mich hier auch gar nicht rechtfertigen. Müssen andere ja auch nicht.

    Ich frage mal anders. Cards against Humanity für 5€, wieso wird das gemacht? Was könnten die verschiedenen Gründe sein? Und falls damit hier und da sogar vielleicht noch Gewinn gemacht wird, was heißt das dann für das Produkt?


    Nochmal. Mir geht es nicht um den Preis. Und ob man ein böser Mensch ist, wenn man das Spiel kauft (was Schwachsinn wäre). Die Frage war: Warum sind Rabattschlachten (k)ein Problem für die Brettspielbranche. Und ich glaube, Rabattschlachten können Anzeichen für Probleme in einer Branche sein und führen oft zu ungesunden Ergebnissen.


    Ja aber mit dem Billigfleisch-argument kann man doch wunderbar politisieren und emotionalisieren. Weil niemand wird sagen dass er Billigfleisch toll findet und da das analog zu günstigen Brettspielen ist, können die nicht toll sein.

    Puh...

    Ich habe jetzt länger überlegt was ich dazu schreibe. Ich möchte dir am Ende einfach nur mitteilen, dass ich es Schade finde, wie Du reagiert hast. Kann ich nichts machen. Ich treffe anscheinend bei dir immer den falschen Ton. Tut mir Leid. Ist nicht meine Absicht. Ich empfinde das "puh..." und "emotionalisieren" als unschön.

    Der springende Punkt ist, dass das System halt schon nicht funktioniert, wenn wir Rabattschlachten und diesen irrsinnigen Preisverfall haben. Klar, ich freue mich auch über einen Adventskalender, wo ich mal nen guten Schnapper machen kann. Die Frage war aber, Warum sind Rabattschlachten (k)ein Problem für die Brettspielbranche und ich sehe ein Problem, sogar sehr unterschiedlich viele. Klar, man kann das jetzt ganz persönlich betrachten. Auf seinen Kontostand. Darauf das Lager geleert werden müssen. Ich kann das aber auch größer betrachten. Billigfleisch liegt auch im Regal. Einer muss es ja kaufen. Ist nicht meine Argumentation.

    Nur, das schöne ist doch, dass du nichts kaufen musste was du nicht kaufen möchtest. Nur darf diese Entscheidung zum Glück jeder Einzelne für sich selbst treffen. Mir ist es z.B. am Ende lieber ein Produkt wird mit Rabatt verkauft als ohne Rabatt auf die Müllhalde gefahren. ;)

    Genau. Ich muss nicht alles kaufen. Ich darf kritisieren. Ich darf sogar ambivalent auftreten, weil das Leben komplizierter ist. Und alle anderen können das auch.


    MetalPirate Ja, da wird das Thema nämlich schnell RSP. Ich weiß nämlich nicht, wie sehr wir eine soziale Marktwirtschaft noch haben, wenn man sich die Eskalation in vielen Bereichen anschaut und inkludiert, dass global gesehen, solche eine soziale Marktwirtschaft eben nur deshalb möglich ist, weil wir so einen "wunderbaren" globalen Süden haben. Aber wie du so schön gesagt hast, dass würde den Rahmen hier sprengen.

    Und das kann ich am Ende als Konsument nicht befürworten. Freier Preiskampf ist ein zentrales Argument der freien Marktwirtschaft.


    Ich will eigentlich keine politische und wirtschaftliche Diskussion führen. Aber bei dem Satz, da stolpere ich direkt über so viele gedankliche Baustellen.


    Haben wir eine freie Marktwirtschaft?

    Ist eine Marktwirtschaft und einem Welt-System Kapitalismus erstrebenswert?

    Wohin führt uns das? Welchen Irrtümer und Mythen sitzen wir da auf, wenn wir solche "Phrasen" uns erzählen?

    Und wie falsch entstehen denn Preise zurzeit ohne Inkludierung des echten Ressourcenverbrauchs und ohne die Beachtung von Ausbeutung abseits kapitalistischer Zentren in der Peripherie?

    Ist also ein freier Preiskampf das, was wir als Konsumenten wirklich brauchen? Ich sage da ganz klar nein und wenn, dann geht es nur indem wir in unserer Gesellschaft massiv viel Ausblenden, was uns noch derbe auf die Füße fallen wird.


    Ich finde Rabattschlachten scheiße und ich mag Waren nicht, die sich so unter Wert verkaufen, weil es mir vor Augen führt, das etwas nicht stimmen kann. Ich habe nichts gegen ein Angebot. Aber so wie ich kein T-Shirt für 3€ kaufen mag, so mag ich kein wertiges, üppig produziertes Brettspiel für einen Bruchteil seines Preises kaufen. Die Gründe sind die gleichen, es ist bis auf den Faktor des eigenen Geldbeutels in allen anderen Bereichen keine gute Sache.