Das vom Kunden abschöpfbare Geld ist nunmal begrenzt, daran ändern auch neue Vertriebsmodelle nichts. Wenn alle Verlage z. B. gleichzeitig ihre Preise verdoppeln würden, würden die Käufer nicht automatisch doppelt soviel zahlen, sondern eher nur halb soviel kaufen und noch mehr selektieren.
Grundsätzlich sehe ich das ganz genauso. Die zur Verfügung stehende Geldmenge der Kundschaft ist nun mal endlich. Vor allem, und das ist dann doch irgendwo ein recht spezielles Problem der Brettspiel-Blase, wächst sie nicht im gleichen Maße mit wie das durchschnittliche Brettspiel immer mehr Zeugs für immer mehr Geld wird.
Jedoch ist das Brettspiele-(Kauf)-Hobby kein geschlossenes Bezugssystem, sondern steht im Wettbewerb mit anderen Geldausgaben. Auf dieser Ebene, d.h. letztendlich auf Kosten anderer möglicher Hobbys, würde es denjenigen, die mit Spielen ihre täglichen Brötchen verdienen, dann doch wieder helfen, wenn man ihre Arbeit mehr wertschätzen würde und z.B. den "fairen" Preis von Spielen weniger in Kilos von Spielmaterial samt ihrem Deluxifizierungsgrad bemessen würde.
Da muss man dann doch irgendwo konstatieren, dass andere Anbieter von Hobbyleistungen offensichtlich besser von ihrer Arbeit leben können. Vielleicht ist es auch schlicht zu einfach, beliebig weit aufgemotzte Durchschnittsspiele in China herstellen zu lassen, um sie mit Influencer-Werbung und Crowdfunding zu vermarkten. Auf der einen Seite gut, dass im Prinzip jeder diesen Marktzugang hat. Auf der anderen Seite blöd für die gesamte Branche, wenn es jeder dahergelaufene Möchtegern-Autor dann auch wirklich tut...