Das schöne ist, dass in D ja niemand gezwungen wird, (Spiele-) Redakteur zu sein. Und bei dem derzeitigen Arbeitsmarkt ist ein so niedriges Gehalt (fast) immer eine Entscheidung. Selbst bei Discountern an der Kasse verdient man doch mehr. Wenn ich mir die Leute in der Produktion anschaue, evtl. noch mit Schichten, dann drehen sich da auch viele Akademiker um.
Gespickt mit anekdotischer Evidenz: mein Traum wäre auch ein cooles Brettspielcafe. Studieren wollte ich eigentlich Philosophie oder Rhetorik. Stattdessen bin ich jetzt Syndikusrechtsanwalt und arbeite irgendwelche (bescheuerten) internen Anfragen der Mitarbeiter meines Arbeitgebers ab. Was ich sagen will: man kann doch nicht das Gehalt, für das man sich freiwillig (!) entschieden hat als Argument heranziehen, dass die Branche zu schlecht bezahlt ist? (Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass Berufe so entlohnt sein sollten, dass niemand verhungert, aber der Markt bereinigt sich auch nie, wenn sich Leute selbst knechten).