Beiträge von Brettspiel Dude im Thema „Der große "Warum sind Rabattschlachten (k)ein Problem für die Brettspielbranche"-Diskussionsfred“

    Ich rede nicht von den Gewinner-Titeln. Die sind ein Sonderfall. Sondern von den Nominierungslisten oder DSP-Platzierungen. Da kannst du im Prinzip alles durchgehen und kriegst die Sachen bei Ebay für ein Appel und 'n Ei, wenn's 5+ Jahre alt ist.

    Die Frage ist halt, was man hier als einen fairen Preis betrachtet. Für ein Spiel, dass 2015 neu 30/40/50e gekostet hat, was wäre da für dich ein fairer Preis für ein mehrfach gespieltes Spiel?

    Kommt für mich auf verschiedene Faktoren an:

    1) Ist das Spiel noch regulär erhältlich (sonst ggf. Sammlerpreis)

    2) Wenn ja: Zu welchem Preis?

    3) In welchem Zustand ist das Spiel?


    Wenn es ein erhältliches Spiel ist, was normal erhalten ist, würde ich sagen, ca. 75% des Neupreises (inkl. Versand). Sprich: Kostet jetzt 50, würde ich gebraucht für ca. 35-39 inkl. Versand kaufen.

    Aber das sieht jede*r vermutlich anders.

    Das sind ja die benannten Überproduktionen. Cryo fand ich selbst nur mittel - Laurie hat da seinen "Rückholmechanismus" wieder mal eingesetzt. Ich hab schon Dwellings hier und hätte mir eher noch Whistle Mountain gekauft - Cryo hat für mich dagegen etwas abgestunken. Hat man keines der anderen beiden, ist Cryo sicher ein cooles Spiel, mit dem man durchaus Spaß haben kann.

    Aber das zeigt ja auch nur, dass die Spiele, die verramscht werden, nicht schlecht sind - sie sind in der Regel nur nicht SEHR SEHR gut. Die Vielspieler haben aber Schränke, in denen schon sehr viele SEHR gute Spiele sind. "Solide" oder "gut" reicht da oft nicht.

    Ich hab nicht alle 3 Seiten durchgelesen: Haben wir schon darüber gesprochen, dass die Preissteigerungen für Spiele in den letzten 10 Jahren den Leuten immer mehr auf die Tasche gehen?


    Einerseits werden wir von den Verlagen so konditioniert, dass wir alle paar Wochen neue Spiele kaufen sollen (die Hypemaschine läuft ja auf vollen Touren), andererseits wurden Spiele immer teurer. Das alte 40 war das neue 60, das alte 60 ist das neue 80. Und dann gibts halt "Ausreißer" wie Farshore, die das Ganze noch mal nach oben drehen. Noch vor wenigen Jahren war 100 eine magische Grenze - jetzt gibt es ständig Kickstarter, die an die 200 stoßen. Revive lag schon bei 80, Das Unbewusste ist bei Frosted für 70 gelistet,


    Gleichermaßen haben die Leute ja nicht MEHR Geld in der Tasche als noch vor 8 Jahren. Die Verlage wiederum sind drauf angewiesen, DASS wir kaufen, denn ohne Kunden gäbe es ja auch keinen Verlag.


    Dass in der Konsequenz dann zugeschlagen wird, wenn Spiele stark rabattiert werden, ist für mich sehr nachvollziehbar. Ich versuche, meine Spielekäufe tatsächlich auf Rabattaktionen zu bündeln. Manchmal muss man ein Spiel sofort haben und zahlt drauf - manchmal wartet man ein Jahr und bekommt es signifikant günstiger.


    Ich freue mich natürlich über die immense Spieleauswahl, die uns derzeit wöchentlich zur Verfügung gestellt wird - wenn jetzt allerdings 15% weniger Spiele jährlich auf den Markt kämen und Spiele dadurch vielleicht wieder mehr an Wert gewinnen, wäre das für mich auch cool.