Beiträge von Volu im Thema „Der große "Warum sind Rabattschlachten (k)ein Problem für die Brettspielbranche"-Diskussionsfred“

    Ich denke, hier wurde schon das meiste gesagt. Es gibt derzeit eine zu große Masse an Spielen, die durch Rabatte verkauft werden müssen, damit sie nicht auf dem Müll landen. Das wird auf eine Konsolidierung hinauslaufen, die zwar für manche emotional schwierig, wirtschaftlich aber nötig ist. Die Rabatte sind für viele (gerade große) Händler einfach nötig, um die Lager zu leeren und sie sind Teil des Wirtschaftskampfes. Das mag sauer aufstoßen, ist aber eben so.


    Zusätzlich gibt es im Kenner- und Expertenbereich (letztlich reden wir hier auch nur über diese Bubble) eine klare Entwicklung zum Luxusprodukt. Eine gute Mechanik reicht den meisten heute nicht mehr, es braucht auch gute Optik und Haptik (das hat mit der generellen medialen Entwicklung zu tun). Und nicht nur das, die Kenner- und Expertenbubble legt auch Wert auf Wertbeständigkeit (von Material bis Preis). Es ist für viele eben ein Luxus-, Deko- und Sammelobjekt und kein reines "Spiel" mehr. Allein der Gedanke, dass jemand mit Chipsfingern die eigenen Spiele anfasst, bereitet den meisten hier Alpträume. Ich vermute mal, dass diese Entwicklung im Familienspiel- und Wenigspielersegment deutlich geringer ausfällt. Hier wird eben primär gespielt und nicht Hobby gelebt.


    Dazu kommen Aspeke wie Nachhaltigkeit usw, die Preise nach oben treiben.


    Was bleibt am Ende? Ein Konkurrenzkampf um die Kunden und ums Überleben. Gerade die Großhändler müssen mit Rabatten agieren, um wirtschaftlich zu bleiben. Einzelhändler bekommen dadurch Probleme, aber das trifft auf alle Sektoren zu. Hier muss mit guter Beratung und kreativen Konzepten gearbeitet werden. Für die Verlage wird es auf Konsolidierung hinauslaufen. Es überleben immer nur die, die sich durchsetzen (gute Strategie, die besten Spiele usw.). Hier muss jeder schauen, wo er bleibt. Wenn z.B. Frosted Games sich von den Großhändlern unabhängig machen will und mehr in die Nische Luxusobjekt (Qualität statt Masse) vorstoßen will, klingt das doch erstmal nach einer Strategie statt Stillstand. Ob die Kunden das so mitmachen und es funktioniert, wird die Zeit zeigen.