Beiträge von Archibald Tuttle im Thema „Der große "Warum sind Rabattschlachten (k)ein Problem für die Brettspielbranche"-Diskussionsfred“

    Also in Volontariat-Bezahlungen im Medienbereich hatte ich ja länger gezwungenermaßen tieferen Einblick - die waren (und sind wahrscheinlich immer noch) so hoffnungslos überlaufen, dass Menschen sie heute noch kostenlos machen würden, wenn das der Gesetzgeber nicht Anfang der 2000er mal verboten hätte. In den 1990ern war das noch gang und gebe, das als Praktikum+ zu verstehen, ohne weitere Vergütung oder für damals noch 400-500 DM Pauschale (das waren aber schon nur die Traditionshäuser).


    Ich kann mir tatsächlich nur schwer vorstellen, dass die Brettspielverlage ähnlichen Zulauf haben, weiß es aber natürlich nicht. Die Medienbranche ist jedenfalls im Online-Bereich nach wie vor in Sachen Bezahlung komplett kaputt, weil es einfach viel zu viel Angebot an Arbeitskräften gibt und 90% der Arbeiten durch ausgelagerte "Selbstständige" erledigt werden, die sich und ihre eigenen Angestellten dabei massivst ausbeuten. Und da reguliert der Markt gar nichts weg, es gibt einen steten Quell an ausbeutbarem Nachwuchs.


    Ich selbst habe so lange in meinem Job gearbeitet wie ich das vor meinen Kindern (damals noch ein Kind) vertreten konnte. Irgendwann war aber einfach die Erkenntnis da, dass bei aller Expertise die ich so mitbringe der Bedarf nach meiner Tätigkeit einfach nicht ausreichend vorhanden war.


    Übertragen auf Brettspiele sehe ich ehrlich gesagt aktuell schwarz, einen größeren Markt für Hochpreisbrettspiele zu etablieren, solange die Konkurrenz ihre Spiele weiter zu bisherigen Konditionen produziert und so der Kunde das 50- Euro-Spiel in gleicher Ausstattung wie ein 20-Euro-Produkt der Konkurrenz kaufen müsste.