Da das Thema ja öfter immer wieder aufkommt in diversen Freds, wollte ich das mal Auslagern und hier die direkt Frage an euch stellen:
Warum sehen so viele ein Problem darin, wenn Brettspiele in großen Rabatten angeboten werden? Wieso herrscht hier die Angst vor, dass dieses dem gesamten Markt schaden würde, da Leute dann "mit Käufen warten würden, bis die Spiele billiger sind"? Also warum wird Wertstabilität bei Spielen hier immer als etwas positives gesehen und eingefordert, statt sich als Käufer über niedrige Preise zu freuen?
Ich stelle zu letztem mal die These auf, dass es hier hauptsächlich darum dreht, dass sich Leute daran stören, wenn Dinge, die erworben haben andere später günstiger haben können. Das Brettspiel also als eine Art Wertanalge?
Für mich ist das mit den Rabatten auf Spielen, also dass die nach einer gewissen Zeit auch mit hohen Rabatten angeboten werden nichts negatives. Das ist eine ganz normale Marktentwicklung von einer erst in den letzten Jahren wirklich "in die Gänge geratene" Branche, die gerade dabei ist, sich so zu entwickeln, wie sämtliche andere Unterhaltungsmedien auch. Verlage und der Crowdfounding-Sektor können ja gerne versuchen , Spiele mehr und mehr als Luxusartikel zu platzieren, der Markt wird das aber regulieren - das passiert ja auch schon längst. Klar wird es hier auch immer wieder Ausnahmen geben, aber selbst diese werden Zurückfahren. Gutes Beispiel hierfür ist der aktuelle Lacerda, wo man vielmehr ein "nicht zu dem Preis", als ein "haben will" im Umfeld hört und ich in meiner lokalen Bubble der einzige bin, der das Spiel überhaupt hat. So "besonders" und "elitär", dass das, was bei anderen Medien nicht funktioniert, aber bei Brettspielen schon, ist die Branche höchstens in ihrem (falschen) Selbstverständnis...
Natürlich werden viele Verlage auf der Strecke bleiben und auch viel neue wieder neu entstehen, auch das ist ein normaler Prozess. Es wird sich aber nicht "rumsprechen, dass man nur auf Rabattschlachten warten muss". Das passiert bei anderen Medien ja auch nicht. Wann sind Verkäufe von Büchern, Cds, Videospielen und auch Kinofilmen am größten? Richtig, wenn sie neu erschienen sind - obwohl hier jeder weiß, dass diese nach spätestens einem halben jahr deutlich (!) günstiger zu haben sein werden. Man will aber immer das Neuste erleben, Mitreden können, "am Hype partizipieren". Und gerade das sehe ich bei Brettspielen noch stärker, weil es viele Leute gibt, die gerne "der sein wollen, der das neues Spiel zum Spieletreff mitbringt".
Das Argument mit der Angst, dass bei Rabattschlachten der Markt leiden würde, weil dann alle warten, bis die Sachen billiger werden, sehe ich daher null. Wie seht ihr das?