Bei allem Pragmatismus und Risikobewusstsein ist Crowdfunding seitens des Project Creators aber auch kein rechtsfreier Raum und darf dies auch nicht sein.
Veruntreuung von Geldern, Intransparenz und bewusstes Lügen zum eigenen Vorteil sind Nogos und ersteres mit ziemlicher Sicherheit unter EU-Recht auch illegal. Wenn alle Backer so pragmatisch reagieren würden und es keinen jucken würde, wäre derartiges Vorgehen bei Kickstarter und Gamefound zukünftig in noch größerem Stil an der Tagesordnung.
Und wenn ich zum Anlocken von noch mehr Backern die Rechte der Backer um bedingungslose Refundmöglichkeiten erweitere und das in meiner Kampagnenbeschreibung verschriftliche, dann muss ich mich auch daran halten, selbst wenn das meine Firma in den Ruin führen sollte.
Insofern finde ich die lautstarke Reaktion in der Commentsection durchaus auch gerechtfertigt und positiv im Sinne der Gefahrenprävention für andere Backer in der Zukunft.
Ja Crowdfunding hat seine Risiken, die man als Backer akzeptieren muss. Alles gefallen lassen muss man sich aber auch nicht. Es gibt ja auch schon diverse rechtskräftige Urteile mit Hinblick auf Gelderveruntreuung bei Crowdfunding-Kampagnen.
Also ich würde mal sagen Shitstorm hat Mythic jetzt schon seit langem eingesteckt, die Gefahr, dass das niemand mitbekommt, ist also äußerst gering.
Aber wenn man der Meinung ist, dass hier bewusst betrogen wurde, sollte man dann nicht den Rechtsweg einschlagen?