Eure Entwicklung innerhalb des Hobby Brettspiel

  • Hi!


    Mich würde mal interessieren, wie sich euer Geschmack bezüglich unseres gemeinsamen Hobbies Brettspiele über die gesamte Zeit, oder einen Teilabschnitt entwickelt, verändert bzw. gefestigt hat.


    Ich bin erst Ende 2017 zu diesem Hobby gekommen und habe zunächst erst einmal informationstechnisch alles aufgesaugt, was der Markt hergab.

    Das erste halbe Jahr lang habe ich ausschließlich das Herr der Ringe LCG gespielt, bis es mir zu den Ohren rauskam, um mich dann überwiegend den Eurogames zuzuwenden.

    Auf Kickstarter habe ich angefangen, einige Spiele zu backen, die mir persönlich sehr vielversprechend erschienen.

    Nun ein Jahr später hat sich das ganze für mich etwas gewandelt.


    Viele Spiele, die ich vor einem Jahr noch gebacken habe, würden heute nicht mehr unbedingt in meinen Fokus geraten.

    Die Zahl der Kickstarter hat sich deutlich verringert.

    Heute bin ich mehr und mehr an Spielen interessiert, die auf normalen Wegen in den Handel kommen, weil sie einfach interessanter sind und sich mein Interesse auch etwas weg vom pompösen, hin zu guten mechanischen Eurogames bewegt hat.


    Ein Spiel wie Blackout Hong Kong beispielsweise, hätte ich vor einem Jahr vielleicht noch nicht mal ansatzweise auf dem Schirm gehabt, aber dadurch, dass man so langsam aber sicher auch dahinter kommt, wer die Designer und Autoren der Spiele sind, bekommt man so langsam aber sicher auch ein Gefühl dafür, welches Spiel einem gefallen könnte.


    Ich ertappe mich auch mehr und mehr dabei, nicht nur die neuen, sondern auch, oder vor allem gelobte Spiele älterer Jahrgänge ausprobieren zu wollen.


    Wie ist das bei euch? Hat sich das Interesse innerhalb des Hobbies Brettspiel bei euch auch verändert, vielleicht sogar auf andere Genres verlagert und wie ging das vorstatten?

    Ich bin gespannt!

    Meine derzeitigen Lieblingsspiele:

    1. Revive
    2. Die verlorenen Ruinen von Arnak
    3. Woodcraft

    geplant für 1. Quartal '23: Shogun no Katana, Final Girl, Pessoa, Golem, Oltree

    Top all-time Euro's:

    Top all-time Thematic :


    4 Mal editiert, zuletzt von cold25 ()

  • cold25

    Hat den Titel des Themas von „Eure Entwicklung innerhalb des Brettspielhobbies“ zu „Eure Entwicklung innerhalb des Hobby Brettspiel“ geändert.
  • Nö, ist im wesentlichen seit 30 Jahren unverändert. Das was mir da gefallen hat, gefällt mir noch heute. Heute gibt es halt noch mehr. Es gab nur in sehr jungen Jahren den Absprung von Monopoly, MÄDN und dergleichen. Die habe für immer einen Platz im Herzen, aber ich möchte sie nicht mehr spielen - außer mal mit kleinen Kindern vielleicht.

  • Ich habe mit den klassischen Familienspielen angefangen: Kniffel, Monopoly und Konsorten. Dazu kam immer mal wieder ein von meinem Vater entwickeltes Spiel auf den Tisch.


    Ab der 6ten Klasse wurde ich dann von einem Schulkameraden mit dem Magic-Virus infiziert und es wurde jede Pause gezockt (außer es ging eine Schafkopf-Runde zusammen). Daneben weitere Klassiker wie Risiko und auch Rollenspiele.


    Mit Abschluss der Schule wurde dann Magic langweilig ich habe mit Tabletops angefangen - Warhammer Fantasy. Zusätzlich kamen dann die aktuellen Spiele des Jahres und verschiedene Euros auf den Tisch. Zu dieser Zeit habe ich mit meiner Frau auch ab und an die Messe in Essen besucht und die Sammlung wuchs auf über 300 Spiele an.


    Mit der Geburt der Kids rückten die Brettspiele dann in den Hintergrund und so begannen meine "Dark Ages". Ab und an kam am Abend ein kurzes 2er auf den Tisch, aber meistens war der Schlaf wichtiger. Jetzt, da der Kleinste doch ein wenig zuverlässiger schläft, ist auch wieder an Brettspiele zu denken. Durch die Entwicklungen in den letzten 10 Jahren ist auch vieles auf den Markt gekommen, was mich sehr anspricht. Kickstarter ist dabei ein ganz kleiner Teil, aber Awaken Realms packt mich immer wieder :).


    Ansonsten tendiere ich wohl mehr in Richtung Expertenspiele wie früher, auch weil ich entsprechende Mitspieler habe. Trotzdem habe ich auch weiterhin viel Spaß an Familienspielen oder unterem Kennerniveau, jetzt halt mit den großen Kods und meiner Frau.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • und so begannen meine "Dark Ages".

    :D

    Meine derzeitigen Lieblingsspiele:

    1. Revive
    2. Die verlorenen Ruinen von Arnak
    3. Woodcraft

    geplant für 1. Quartal '23: Shogun no Katana, Final Girl, Pessoa, Golem, Oltree

    Top all-time Euro's:

    Top all-time Thematic :


  • In jungen Jahren hab ich mit den üblichen Spielen wie Monopoly und Hotel angefangen. Café International war auch immer groß im Kurs. Wobei schon damals schon ein Miniaturen Dungeon Crawler das persönliche Highlight war: Legenden des Sagor.


    Hab dann in der Jugend kaum gespielt. Erst als ich mit Pen & Paper Rollenspiel angefangen habe, habe ich durch meine P&P Gruppe dann mal die ersten FFG Titel wie Arkham Horror, Runebound, WoW das Brettspiel kennen gelernt und gesuchtet.


    Der Fokus bei meiner Spieleauswahl ist immer noch stark auf das Fantasygenre, thematische Spiele allgemein und Minaturenspiele ausgerichtet - auch als Ersatz für die nicht mehr existenten Rollenspielgruppen. Da die Zeit aber einfach echt knapp ist und wir auch nicht mehr so den Nerv für ewig lange Spiele haben, achte ich bei meiner Spieleauswahl mehr und mehr darauf, dass die Spiele vom Management nicht mehr so fiddly sind. Weiterhin haben wir in unserer Brettspielrunde doch sehr viel unterschiedliche Brettspielinteressen und viele sind dem Kaufrausch verfallen (mich eingeschlossen :saint:), sodass gefühlt jede Woche wieder ein neues Spiel auf dem Tisch steht. Da das Hobby mittlerweile auch so teuer geworden ist, kaufe ich in der Regel nur Spiele, die auch Solo-freundlich sind. Dann kann ich wenigstens gewährleisten, dass die auch mal mehr als 1x im halben Jahr auf dem Tisch landen ^^.

  • Als Kind habe ich meine kleineren Cousins zu Hotel und ähnlichen Spielen genötigt. War schon immer der, welcher in der Familie am liebsten gespielt hat.


    Viel später als Erwachsener kam dann Siedler von Catan auf den Tisch, gefolgt von ein paar typischen Kaufhaus Spielen.


    Erst vor 5 Jahren entdeckte ich auf einem Spieletreff die richtige Spielewelt.

    Am Anfang waren es vor allem die Euro-Schwergewichte, die mich interessierten. Heute geht es dann doch vermehrt in zwei Richtungen...

    Coole Partyspiele und Room Escape für meine Nichtspieler Freunde

    Mehr Thematische Spiele und Miniaturen, auch oft von Kickstarter, für mich und die Vielspieler. Wobei ich bei den wirklich guten Euros auch noch schwach werde.

  • Ich hab' an meinem 10. Geburtstag ein 3M Speed Circuit bekommen. Englisch. Mein Cousin hat mir das übersetzt und von da an gings los. Risiko, Cluedo, Scotland Yard ... alles, was man so im deutschsprachigen Raum bekommen konnte.


    In einem Fachgeschäft hab' ich dann Games Workshop Spiele gesehen ... wow! Talisman, Dungeonquest, Blood Royale, Fury of Dracula, Curse of the Mummy's Tomb ... das was soviel geiler als die "normale" Kost! Dann kamen die ersten Cosims: Panzerblitz, Squad Leader ... die ganze Avalon Hill Palette hab' ich damals entdeckt. Und auch die Rollenspiele, ganz besonders WFRPv1.


    Meine Gruppe ist dann später dem aufkommenden Eurogaming verfallen und ich habe mitgespielt, bin aber dann doch draufgekommen, dass mir das nicht so taugt. Jetzt bin ich wieder zurück bei meinen Anfängen: Adventure gaming, Ameritrash, RPGs ... das einzige was ich mir aus dem "Euro"-Bereich behalten habe, sind die 18xx Spiele.

  • Das zu meiner Kinderzeit Übliche: Leiterspiel, Herzblättchen, 66 usw., Mädn, Halma, Dame, Mühle, Schach, Monopoly, Rommé, Canasta, Mah Jongg.


    In der Jugendzeit war im wesentlichen spielerische Sendepause.


    Als Student 1968 3M-Spiele in der Buchhandlung entdeckt, richtig teuer damals. Dafür galten die nicht als Kinderspiele, im Spieleladen gab es die gar nicht. Dann habe ich erfahren, dass es in USA viele Spiele gibt, die es in Deutschland nicht gibt. Also fing ich an, selbst Spiele von dort zu beziehen. Das war noch recht umständlich, weil man zur Bezahlung hier in Deutschland bei der Bank einen auf eine US-Bank gezogenen $-Scheck kaufen und mit der Bestellung nach USA schicken musste. Das änderte sich erst, nachdem ich Diplomacy kennengelernt hatte. Walter Luc Haas aus Basel, mittlerweile längst verstorben, gab damals eine hektographierte Spiele"zeitung" heraus, in der er Diplomacy per Post spielen ließ. Da damals Datenschutz wohl gar nicht galt und er über seine Kontakte nach USA erfahren hatte, dass ich zu den Diplomacy-Käufern gehörte, hat er mich angeschrieben. Daraus entwickelte sich ein ständiger Kontakt, der dann irgendwann dazu führte, dass ich US-Spiele über ihn bezog, weil er einen Online-Handel damit aufgezogen hatte.


    Das war die Zeit der CoSims. Danach dann 18xx, die lange Zeit meine Lieblingsspiele waren.


    Dann Fantasy und SF, auch etwas D&D u.a..


    Dann kam Catan (1995), dem bis heute in seinen vielen Variationen meine besondere Wertschätzung gilt.


    Danach entwickelte sich das Genre ja recht rasant mit vielen, vielen Möglichkeiten. Es begann (ausgehend von 18xx) eine starke Entwicklung Richtung Eurogames, Rosenberg- und Feld-Spiele-Fan, bis ich für mich erkannte, dass weitgehend abstraktes Denken -im Beruf tagtäglich gefordert- mich spielerisch nicht zufriedenstellt. Das führte dann letztlich zum heutigen Stand: Punkte sind Schall und Rauch, Spiele, in denen es themenfern und recht abstrakt nur um Punkte geht -oder noch viel schlimmer: um die Jagd nach dem Überbieten des eigenen Highscores- öden mich fast immer nur noch an. Nur im Einzelfall lasse ich mich da noch dazu hinreißen, die abstrakte Schönheit einer Mechanik anzuerkennen, auch wenn es mich spielerisch dann eher nicht zur Wiederholung reizt.


    Inzwischen gilt meine "Liebe" Spielen, die ein Thema haben, das sich in ihren Mechaniken wirklich wiederfindet. Da steht durchaus nicht Fantasy/SF im Vordergrund, auch ("echt"-)historische Themen finden mein Interesse.


    Am besten ist noch, wenn eine Spielmechanik gerade wegen des Themas des Spiels verwendet wird: Niedriger Wasserstand behindert die Schifffahrt; Kohle verliert an Qualität, wenn sie über ein Flusshindernis transportiert werden muss; Geröll muss abgebaut (eine Trasse vorbereitet) werden, bevor man da Schienen legen kann; schlechtes Wetter be-/verhindert Arbeiten usw. usf..


    Überhaupt gar nicht gehen Spiele mit Mechaniken, die geradezu themenwidrig sind, auch wenn sie spielmechanisch funktionieren mögen: In einer Stadt gekaufte Ware erscheint wie durch ein Wunder in der Segelschiffzeit auf einem Schiff, das sich weit weg auf hoher See befindet; Gebäude oder Helfer sind in der Lage, den Lauf der Sonne zu beeinflussen usw. usf..


    Extremstrategien mag ich nicht (wie z.B. die eigenen Leute ohne Not hungern zu lassen, nur weil man sie dann für mehr Punkte ausbeuten kann). Ich versuche auch nicht herauszufinden, wie ich ein Spiel "kaputt" spielen kann.


    Mittlerweile bin ich eher ein Genussspieler; das thematische Erlebnis reizt.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Wie ich zum Spielen (zurück) kam, schrieb ich an dieser Stelle.


    Hier gehe ich jetzt eher auf meine Entwicklung des Spielegeschmacks ein, allerdings nur kurz, weil ich mich da selber noch nicht so richtig begreife.


    Früher habe ich alles kennenlernen wollen, was hübsch aussah oder gehyped wurde. Ich kannte ja sehr wenig und konnte fast allen Spielen auch irgendwas abgewinnen. Ich war viel auf dem Spieletreff in Braunschweig und lernte dort v.a. kleinere (Party-)Spiele und tendenziell klassischere Eurogames kennen. Zunehmend merkte ich dann, was ich nicht mochte: Multiplayer-Solitär, Punktsalat, nicht integrierte oder langweilige Themen (hier sehr lesenswert zusammengefasst). Meine Eurogame-Entwicklung lief also zunehmend hinaus auf Spiele mit viel Interaktion, integrierter Thematik und interessanten Siegbedingungen oder wegen dorthin. Es ist nicht so, dass ich diesen Geschmack neu entwickelte, aber er wurde mir erst durch die Erfahrungen wirklich bewusst. Und es darf gerne episch sein - ich brauche keine langweiligen Spielerfahrungen, ich mag es involvierend. Splotterspiele, Concordia, Brass, Argent oder auch Clans of Caledonia sind Spiele, für die ich heutzutage brenne.


    Davon ab gibt es aber auch Spiele fernab des Euro-/Wirtschaftssektors, die ich heutzutage sehr schätze. Das erste richtige Ameritrashspiel, was ich kennenlernte, war Arkham Horror. Dann gab es eine kürzere Zeit bei mir, in welcher ich fast alles mit hübschen Minis spannend fand. Das wurde bei mir aber alles durch Kingdom Death:Monster gekillt. Den Minis kann nichts das Wasser reichen. KD:M ist für mich zu einer Art "Lifestyle"-Game geworden. Daneben und neben 7th Continent, Arkham Horror LCG und künftig Tainted Grail haben es Kampagnenspiele mit einem Langzeitanspruch bei mir eher schwer. Dennoch ist Etherfields leider auch noch interessant...


    Zusammengefasst würde ich sagen: Ökonomische Spiele mit viel Thema und Interaktion und vereinzelt erlebnisintensiver Ameritrash sind denke ich meins. Aber mir ist es wichtig, mich da nicht festzulegen und offen zu bleiben. Es gibt immer wieder gute Spiele, die man leicht übersehen kann, wenn man zu selektiv schaut.

    "In the heart of the city dwells a delicate gamer who appreciates good gaming over all things. Sadly, the precious time and money he protects are desired by too many." (Flower Knight, Kingdom Death; frei nach Eigenbedarf abgewandelt)


    Meine Sammlung

    Meine Tauschliste

  • Bei mir lief der Übergang von den Kinderspielen direkt zu Magic und auch Warhammer 40000. Beide wurden auch bis zum Exzess und bis in die mittleren bzw. Endzwanziger während des Studiums gespielt. Zeitgleich kam bei all den Magic-Kollegen Dominion ziemlich gut an, so dass auch dieses immer öfter den Weg auf den Tisch fand. Danach kamen dann erste Gehversuche mit Agricola und dann Village, bevor ich mich wieder mit einem alten Bekannten zusammen fand, der schon eine regelmäßige Spielgruppe hatte, wo ausschließlich irgendwelche Eurogames gespielt wurden. Danach habe ich mich dann auch nach lokalen öffentlichen Spieletreffs umgesehen und bin auch fündig geworden. Zwar war der Spieletreff eher nicht so meins, so dass dieser nur kurzzeitig als Alternative her halten konnte, aber zeitgleich konnte ich in der Umgebung einige Freunde für Brettspiele begeistern. Zudem habe ich über gesellschaftsspieler-gesucht.de noch eine weitere Gruppe im Frankfurter Raum gefunden (dort bin ich alle zwei Wochen für 2 bis 3 Nächte auf Dienstreise). Diese zocken bevorzugt Ameritrash-Spiele und ich bin begeistert dabei. So begeistert, dass ich nun auch in meinen anderen Gruppen mal das ein oder andere Spiel dieser Art dort angetriggert habe. Dort werden dann zwar bevorzugt die Coop-Spiele dieser Art gezockt, aber halt auch mal ein Tsukuyumi oder Cthulhu Wars. Eurogames mag ich noch immer. Bei denen bin ich aber sehr picky geworden. Auch optisch stelle ich an diese mittlerweile andere Ansprüche (sowas wie Carpe Diem oder Newton fliegt daher leider allein schon deswegen aus meinem Interessensbereich) und das Spiel muss schon der Megaobersuperkracher Deluxe 2000 sein (bzw. ein Freund mich davon überzeugt haben), damit ich dem nicht ablehnend gegenüber stehe.

  • Bei meinen Großeltern habe ich Mensch Ärgere Dich nicht und Rommé kennengelernt, bei meinen Eltern Monopoly und bei meinen Kumpels Risiko. Genossen habe ich diese Runden immer, war es doch eine schöne Zeit mit Menschen die man mochte.


    Im Studium gab es dann auf einmal ein Spiel des Jahres. Hase und Igel oder Sagaland kamen ganz gut als Ausgleich zu Funktionalanalysis oder Elektrodynamik. Danach haben die Siedler von Catan die Szene ebenso belebt wie Magic the Gathering. Zu meinen Favoriten wurden Spiele die man heute als Euros ohne Glücksanteil bezeichnen würde. Cosims hielt ich für Kriegsverherrlichung und sie wurden daher abgelehnt. Cosmic Encounter hielt ich für ein nicht genügend ausbalanciertes und daher schlechtes Design.


    Ein kleiner Verlag mit angeschlossenem Geschäft im Frankfurter Gallusviertel führte dann bei mir zu der Erkenntnis, dass es abseits der „Standardware“ auch interessantes aus dem Ausland gab: Welt der Spiele brachte Civilization, Britannia und Empire heraus, letzteres war nichts anderes als History of the World. Civilization hat spfort gezündet, die beiden anderen haben gedauert. Die Welt der Cosims und der 18xx habe ich spät entdeckt, auch wenn ein 1835 bereits vor 30 Jahren gekauft wurde. Cosims sind für mich inzwischen die optimalen Zweipersonenspiele und 18xx die besten Wirtschaftssimulationen die mir untergekommen sind. Und Cosmic Encounter ist halt Trash, das muss gar nicht bis in die letzte Ecke ausbalanciert sein.


    Die Spiele sind über die Jahre sowohl mechanisch als auch von der Ausstattung besser geworden. Trotzdem können viele alte Spiele auch heute noch gut neben den Neueren bestehen, wie die große Zahl an Wiederveröffentlichungen zeigt. Und so lerne ich zwar immer noch gerne etwas neues kennen (man will ja auf dem Laufenden bleiben), aber es muss auch nicht mehr alles direkt nach der Veröffentlichung auf den Tisch.


    Allgemein gilt bei mir die Regel: egal wie groß das Zeitfenster zum Spielen ist, am besten füllt man es mit genau einem Spiel. Je epischer um so besser. Ich kann mich heute noch an ausufernde Schlachten um Jakutien bei Risiko, an zähe Kaledonier bei Britannia und an manchen Konkurs in 18xx-Spielen erinnern. Solche Momente machen das Spielen für mich aus. Ich hoffe da kommen noch viele dazu.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

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    4 Mal editiert, zuletzt von Herbert ()

  • Als Kind gerne :chess:und :carrera:

    Dann erschien 1984 DSA und aus Schulfreunden wurden:wikinger::hexe::zauberer::elfe::cthulhu: mit denen ich auch :poker: und :aliengamer:bis weit in die Studienzeit spielte. Irgendwann kam ich als Schüler das erste mal in den Laden "Das Spiel" in Hamburg und lernte :shoot:kennen. Regeln und Zeitdauer kamen aber einem :training: gleich und diese Spiele lagen letztlich wie :rip:im Regal. Zum Ende des Studiums wurde Zeit knapp und man traf sich eher zum :grill:


    Dann bekamen die :wikinger::hexe::zauberer::elfe: :cthulhu: nacheinander :liebe: und :baby:, einige :vogel:gänzlich weg.


    Auch ich fiel in erstes spielerisches Dark Age, bis ich nach einigen :train:in Berlin landete und dort über einen Spieletreff zum ersten mal Eurospiele, aber auch CDGs kennen lernte. Und ich wurde auf Internetseiten & Foren hingewiesen. So fand ich auch zu unknowns und traf einige persönlich - hallo Sankt Peter und hallo Gerrit. Gerade in den Abenden bei Sankt Peter habe ich eine enorme Vielfalt an Spielen kennen gelernt.


    In dieser Zeit fragte ich nicht was ist :geld3:und meine Spiele wuchsen deutlich zu einer Sammlung an. Was bei meiner :liebe: zu ersten :butcher: führte...



    Euros konnten mich nicht langfristig begeistern und ein zweites berufsbegleitendes Studium ließ mich am Spielspaß mancher Spiele zweifeln - hier verfestigte sich meine Meinung zum JASE. Ich habe ein paar ältere Titel aus dem Segment, um diese mal mit der Familie oder Nachbarn hervorzuholen. Aber bevor ich mir aktuell einen Rosenberg, Feld oder Pfister kaufe, braucht es schon einen deutlichen Mehrwert gegenüber meinen älteren Spielen.


    Außerdem kamen nach der Geburt meiner Tochter dann mit der Zeit neue spielerische Interessen.


    Völlig anders dagegen bei Cosims, narrativen Strategiespielen, Wargames und Ameritrash - hier können sich Mechanismen doppeln, aber wenn mir das Thema im Regal fehlt, dann
    :gafw:



    Meister Yoda aka MeisterYoda führte mich in dieser Zeit mittels VASSAL an ASL SK heran - vielen Dank nochmal! Leider fehlt ihm beruflich und privat die Zeit, dies fortzuführen.



    Ein erneuter :train:führte mich weg aus Berlin und direkt in mein aktuelles zweites spielerisches Dark Age...


    Aber nicht nur berufsbedingt fehlt die Zeit zum Spielen, denn meine :baby: ist inzwischen :hopping:und bald :triniti:, schaltet aber bei dem Thema Schule leider auf :lalala:. Nach der Arbeit muss ich dann regelmäßig mit ihr üben, was sich wie :moil:anfühlt ...
    Abends bin ich dann einfach froh, wenn ich mit meiner :liebe: auf der Terasse noch


    :pfeife:



    Und im Nachbardorf wohnt ein super Spielpartner...

    Meine Spielesammlung umfasst daher viele Kinder-/ Familienspielen und Ameritrash / Wargames und sieht aus wie :apfelbirne:


    Soweit meine Entwicklung im "Hobby Brettspiel". Wer weiß was die :merlt: bringt...


    Einmal editiert, zuletzt von Sir Pech () aus folgendem Grund: Absatzeditierung

  • So richtig gestartet: thematische Ameritrash-Spiele.


    Dann schnell bemerkt, wie flach diese sein können.


    Immer größer, immer komplexer, immer länger.


    Dann gelernt was Downtime ist und dass es einen sehr schmalen aber eleganten Grat gibt zwischen komplex und überfrachtet.


    Seit dem suche ich die Spiele, die mit möglichst wenig Regeln maximal viel ermöglichen.


    So etwas, das in Max. 30 Minuten erklärt ist, dich aber 2-4 Stunden fesselt und dabei noch hochwertig - aber bedacht - produziert ist.

  • Ich habe schon immer gerne gespielt und mir als Kind Brettspiele gewünscht. So einen Brettspielkarton auspacken, dieser schöne Geruch, das Auspöppeln, schönes Material, Dinge im Spiel zu entdecken, das ist für mich noch heute jedes Mal wie Weihnachten!

    Sagaland, Mausefalle, Hase und Igel... aber auch Canasta oder Rummikub, fand ich als Kind toll.

    Später dann ging es bei mir eher in Richtung Fantasy und ich hatte so Stippvisiten und Ausflüge in PenandPaper/Rollenspiel. Bis ich dann sehr schnell wieder - dauerhaft - bei Brettspielen gelandet und geblieben bin.

    Fantasy wie Herr der Ringe/Ringkrieg das Brettspiel, liebe ich bis heute. Aber z.B. auch so was schräges wie Schweine im Weltall fand ich früher cool.

    Ich bin immer gerne in Spieleläden gegangen und habe da gestöbert, das mache ich bis heute und finde auch eigentlich immer irgendetwas schönes, was ich so noch nicht habe und gerne spiele.


    Heutzutage mit dem Internet, dem riesigen Angebot und der Informationsmöglichkeit, die es so früher einfach nicht gab, hat sich aber auch mein Spielerepertoire etwas verändert, allein schon, weil ich mehr englische Spiele habe, die es so im normalen Fachhandel - jedenfalls bei mir zu hause - so nie zu kaufen gab/gibt. Einige wenige Kickstarter sind hinzugekommen und große epische Fantasy-Spiele, die ich im Spieleladen leider nicht gefunden habe.


    Für mich waren meine ersten größeren kooperativen Spiele wie Ghost Stories, Arkham Horror 2. Edition und Pandemie (alte PegasusVersion), die Spiele, die bei mir vieles verändert haben.

    Dieses intensive gemeinsame Spielerleben, sich gemeinsam anstrengen, zusammenarbeiten und dann über einen gemeinsamen Sieg freuen, waren extrem schöne und lange Spieleabende. Seitdem ist einer meiner Schwerpunkte im Bereich der kooperativen Spiele. Oder aber auch gerne mal semikooperativ wie z.B. für mal zwischendurch Das tiefe Land oder Robin Hood and the Merry Men im Bereich der Euros.


    Space-Games mag ich auch sehr gerne. Twilight Imp war eine einzigartige Erfahrung und fasziniert mich immer wieder. Später dann Eclipse oder das friedlichere Kepler.


    Descent war (in der ersten alten Auflage) mein erstes großes Fantasy-Dungeoncrawler Spiel, neben WoW und dann auch Runebound.

    Ich spiele immer noch sehr, sehr gerne Miniaturen-Spiele, Dungeon-Crawler, Fantasy und Spiele mit Interaktion, Entscheidungs- und Entwicklungsfreiräumen und eigenem Charakter, den man entwickelt und über einen epochalen Zeitraum spielt. Derzeit vor allem Sword&Sorcery, Folklore oder Gloomhaven und das geniale 7th Continent. Aber auch kompetitive Spiele wie Runewars mag ich immer noch sehr gerne.


    Ganz oben stehen aber auch immer wieder Eldritch Horror und Arkham Horror und Arkham Horror LCG, bei dem mich gerade der neue Zyklus "Der gebrochene Kreis" echt vom Hocker haut.


    Für Civ-Spiele habe ich aber auch eine große Schwäche. Das alte Civilization mag ich bis heute immer noch sehr gerne, Clash of Culture oder Through the Ages (wobei die 2. Auflage doch deutlich runder und besser ist als die erste und ich freue mich schon auf die Erweiterung) landen immer wieder gerne auf dem Tisch.


    Was ich auch immer noch sehr schätze und gerne spiele sind Splotter Spiele. Roads and Boats, Antiquity, neuerdings auch FoodChain, das sind einfach extrem gute Spiele.

    Bei Euro-Spielen suche ich mir aber inzwischen sehr genau aus, was ich da kaufe. Ich brauche nicht das 40. Lehm gegen Steine-Tausch-Spiel. Davon habe ich inzwischen einfach so sehr viele und so oft solche Spiele gespielt, dass ich da immer schaue, ob ich das wirklich "brauche" und ob es etwas Neues hat, was noch nicht in meinem Regal steht. Mir ist da der Wiederspielreiz sehr wichtig. Lieber weniger Spiele, in die man sich reinarbeiten kann und lange immer wieder gerne spielen kann, ohne sofort die eine oder die beste Strategie zu finden, landen gerne in meinem Regal und auf meinem Tisch.

    Euros, die eng verwoben sind und die ohne ChiChi auskommen, bevorzuge ich da.


    Meine Ausflüge in den Bereich der Cosims waren eher kurz. Twilight Struggle oder Comancheria finde ich hervorragend, aber Kriegsspiele mag ich eher nicht.


    Insgesamt ist heutzutage mein Schwerpunkt derzeit im Bereich der kooperativen Spiele, Deckbuilder mag ich auch (Aeons End...). Eine gutes Euro verschmähe ich nicht, dann aber eher im Expertenbereich und entweder mit Interaktion wie z.B. das geniale Brass oder FoodChainMagnate oder mit Aufbau, Thema und episch wie das geniale Antiquitiy.


    Was mir überhaupt nicht liegt, sind diese Brettspiel-Hybride und dieser App-Mix. Alle Erfahrungen damit haben mir nicht gefallen. Damit bin ich dauerhaft durch. Mag sein, dass das eine moderne Entwicklung ist, mir wäre aber lieber, wenn da nicht zwanghaft dran herumgedoctert wird, sondern wieder mehr in gute, tiefe und langfristig fesselnde Brett-Spiele investiert wird, als in App-Mixe, die meiner Erfahrung nach immer für eine gewisse Unruhe führen und mehr dazu beitragen, dass man sich mehr mit App-lesen und Bildschirm gucken befasst, als mit einem Spiel und den MitspielerInnen. MhO

  • Ich spiele auch schon seit ich denken kann sehr viel und auch gerne Brettspiele. Meine Mutter hat früher regelmäßig Brettspiele gekauft und ein Weihnachten ohne nicht mindestens ein Brettspiel für die Familie unter dem Baum gab es nie (und gibt es bis heute nicht, heute kaufe ich dieses aber meistens). Lieblingsspiele waren damals als Kind die üblichen Verdächtigen, sowas wie Scotland Yard, Cluedo Hotel, Adel verpflichtet, das Pokemon-Sammelkartenspiel und natürlich Risiko. Etwas später haben wir dann ziemlich in unserem Freundeskreis Spiele wie Magic, Siedler, Risiko oder Heroquest Abende lang gespielt.


    Nach Abschluss der Schule wurde das Brettspielen etwas weniger, alle sind zum Studieren woanders hin gezogen, man ist Abends öfter ausgegangen und auch dem zweiten großen Hobby PC Spiele wurde zu der Zeit etwas mehr Aufmerksamkeit zuteil ;)


    Während des Studiums haben wir dann wieder vermehrt Brettspiele gespielt, der kleine Schrank reichte nicht mehr aus, ein größerer kam und auch dieser reichte schnell nicht mehr aus. So holten wir auch erst einmal auf, was wir die Jahre zuvor verpasst hatten und legten uns alle möglichen Spiele zu, die uns vom Thema her ansprachen (meist Fantasy oder auch Sci-Fi). Mit der Zeit störten wir uns aber daran, dass wir bei so vielen Spielen oftmals keines wirklich regelmäßig spielen konnten, da ja immer noch ein anderes im Regal "darauf wartet" noch ausprobiert zu werden oder schon so lange ungespielt herumliegt.


    Die Sammlung wuchs weiter und irgendwann habe ich den Entschluss gefasst, dass ich Spiele, die eine Art "Konkurrenz" im Regal haben was Genre, beste Spieleranzahl, Thema, etc. angeht, sofort wieder verkaufe, sofern sie im Vergleich zu dem anderen Spiel einfach nicht mithalten können. So auch mit Spielen, bei denen der Funke nicht recht schnell auf uns übergesprungen ist. Lieber habe ich dann von einem Spiel, das unsere Spielgruppe liebt, alle Erweiterungen und eventuell noch ein Paar zusätzliche Extras (Inlays, spezielle Tokens, Spielertableaus,...) als etliche verschiedene Spiele zu "sammeln" und im Regal verstauben zu lassen.


    Heute haben wir daher eine überschaubare Anzahl an Brettspielen, die dann aber auch in der Häufigkeit auf den Tisch kommen können, dass es sich lohnt. Trotzdem kaufe ich gerne neue Spiele und unterstütze auch regelmäßig Kickstarter-Spiele, verkaufe sie aber recht zügig wieder, falls klar werden sollte, dass das Spiel nicht in unsere Runde passt.


    Unser Spielegeschmack hat sich über die Jahre aber nicht maßgeblich verändert. Wir mögen immer noch am liebsten thematische Spiele, die auch optisch was hermachen und vor allem umfangreich sind und eine lange Spieldauer aufweisen. Wir treffen uns jeden Samstag und spielen dann den gesamten Nachmittag bis spät in den Abend/Nacht und haben deshalb auch ausreichend Zeit für solche umfangreichen Spiele und Kampagnenspiele.


    (Favoriten: Kingdom Death: Monster, Shadows of Brimstone, Twilight Imperium 3rd, Descent, Mage Knight, Runewars, Runebound 2nd, LCGs/TCGs)

  • + Amitrash mit viel Atmosphäre

    - Eurogames mit verschachtelten Mechaniken


    - Regelwerkmonster

    + Mehr Spiel als Regelwerkhürden

    Wenn man das konsequent verfolgt bleibt aber nicht viel übrig.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Gibt da noch genug Spiele, bei denen man spielt auf Basis des Regelwerks und nicht mit dem Regelwerk kämpft, weil es zu verschachtelt, kompliziert und umständlich anstatt eleganz verschlankt ist. Zumal sich Spielegeschmäcker auch ändern können und zumindest bei mir in Bewegung sind. Ab und zu ein Euroklopper in passender Runde ist ok, sofern den jemand gut erklären kann, aber bitte nicht als einzige Spiele-Nahrung. Passt schon - für mich.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • - weniger Kickstarter backen

    + mehr Vorselektion


    - weniger zuvor Ungespieltes kaufen

    + mehr vorher selbst ausprobieren wenn möglich


    - weniger "Gleiches" kaufen

    + mehr Suchen nach Einzigartigem, was im Regal noch fehlen könnte


    = trotzdem den "guilty pleasures" treu bleiben und die eigenen Wurzeln und Vorlieben nicht verleugnen (Asymmetrie/variable player powers, Area Control, Drafting, diesdas)

    = ruhig dennoch mal einen "Bauchentscheidungskauf" wagen und im Notfall wieder verkaufen (Freude ist dann umso größer, wenn man recht hatte und einem das Spiel top gefällt)

    = gleich gebliebene Informationssucht, so viel wie möglich aufsaugen

    = gleich gebliebene Listensucht, zu alles und jedem


    Das ist so grob das, was mir dazu einfällt.

    Lg :)

  • Mir fällt es extrem schwer, mich bei dem Thema wirklich kurz zu fassen. Dazu sind es über all die Jahre viel zu viele Einflüsse und viel zu viele Spiele gewesen … Die groben Trends: Liebe für abstrakte und Kartenspiele sowie ein Hang zum kompetitiven Spielen war wohl schon immer da – genauso wie Skepsis gegenüber Zufallselementen ;) Je interessanter die Entscheidungen sind und je höher die Entscheidungsdichte ausfällt, desto eher gefällt mir ein Spiel – heute noch mehr als früher. Je älter ich werde, desto mehr fokussiere ich mich auf die mir wirklich wichtigen Spiele und Inhalte. Wenn ich die richtigen Leute mit hinreichend viel Zeit zur Verfügung hätte, würde ich heutzutage wohl ausschließlich Hardcoresachen (Splotter, 18xx, Lacerda etc.) spielen.


    Mein Curriculum Ludorum in der tl;dr-Fassung:

    Spiele des Jahres mit Familie => Schach => Monopoly, Auf Achse, Poker mit Kumpel => Rummikub, Rommé & Canasta mit Oma => Siedler => Siedler PC-Version => Brettspielwelt.de => Carcassonne, Lost Cities, Kardinal & König, Puerto Rico, Tichu, Halali etc. => SPIEL, Turniere, Ligen, Meisterschaften, Poker => BSW-/Spiele-Treffen => abstrakte Spiele, Age of Steam, Race for the Galaxy, unknowns, Brass, Ruhm für Rom => Boardgamearena, Boite a jeux, BoardgameCore => Burgen von Burgund, Haggis, Heavy Euros, Splotter, Kanban, Twilight Struggle => 18xx


    … und der Wall-of-Text¹-Version:


    ¹ LibreOffice sagt: 2.082 Wörter, 13.440 Zeichen =O

  • Was ist das... das ist ja Cool... der Anfang (ca 2001)

    Jahrelanges: Alles ist awesome... bis ca 2017
    Ich kaufe, was anderen gefallen könnte, war das Motto


    2018: Die große Frustration... Wieso spiele ich diese Scheiß überhaupt.
    Große Solospielzeit.


    Seitdem: 18XX ... Heavy Economic Games und wenige sehr ausgewählte leichte Spiele (Blue Lagoon, Weltausstellung 1893 als Beispiele)
    Ich bin heute in dem Stadium: Grumpy old man.

    Ich halte das Verhalten der Verlage für bekloppt: Produzieren des Produzierens wegen.Alles wird in zu großer Auflage produziert, zu viel Schrott und Mittelmaß. Am Ende bleibt der Ramschhaufen. Ich habe mich von den meisten Neuheiten abgewandt. Ich verfolge die Verlagsprogramme nicht mehr. Habe meine Social media Accounts gesäubert, und folge nicht jedem mehr. Und ich bin in keinen guck mal was ich tolles habe Gruppen mehr. Ich kaufe NIE wenn es Schnäppchenaktionen gibt und seit Anfang 2019 maximal 1 Spiel im Monat.

    Am größten Freude bereitet mir das Spielen von 18XX Spielen und Splotter Games. Aber auch Klassiker gewinnen immer mehr an Boden. Löwenherz, Condottiere, Aquire, Modern Art, Chinatown...

    Aktuell versuche ich mich wieder mehr mit dem Spielen an sich zu beschäftigen, was angesichts des Terminplanes der Familie kaum möglich ist.... :) Ich schieb es mal aufs Sommerloch :)


    Gruß
    daniel

  • Mein Vater hat früher mit meinem Bruder und mir gerne gespielt. Das waren dann aber die Klassiker: Mühle, Dame, Schach, Mädn, Monopoly, Skat & Romme. Ab und an gab es dann zu Weihnachten neuere Brettspiele: #Alaska, #Shogun, #Teufelsdreieck & #Stratego.

    Mit Nachbarskindern wurde fanatisch "Öl für uns alle" gespielt. Später in Jugendgruppen dann #SvC und #Risiko.

    In der Schule wurde viel Skat und DoKo gezockt; in der Oberstufe lange Partien #Diplomacy.

    Dann formte sich aus ein paar Freunden eine #BattleTech Intressengemeinschaft mit regelmäßigen Schlachten.

    Im Studium gab es eine DSA-Zeit und Warhammer 40k wurde mal ausprobiert. Eingeschlagen habe dann aber im Studium die Kartensammelspiele: Ein wenig Magic, ganz viel BattleTech (bis zur Zerstörung durch den Re-Launch) und auch ein paar andere Formate wie "Legends of the burning Sands", "Deadlands: Doomtown" & "7th Sea".

    Dann: Sendepause..................................... außer einer regelmäßigen Skatrunde.

    Mit #Carcassonne ging es 2008 wieder los. Es wurde viel ausprobiert seit dem. Im Grunde aber noch nicht genug, mir mangelt es meist an Mitspielern und Zeit. Mittlerweile habe ich mir aber hier und da wieder Regelmäßigkeiten erkämpft. Beim ganzen Ausprobieren habe ich dann aber auch gemerkt, dass mir Spaß am Spiel wichtiger ist, als Komplexität auf dem Tisch. Bei Trivialität bin ich dann aber auch wieder draußen.

    So pendelt sich nun meine Top-10 bei folgenden 11 Spielen ein: #TerrafomingMars, #Lancaster, #Orleans, #TheCaptainIsDead, #AufDenSpurenVonMarcoPolo, #RäuberDerNordsee, #PuertoRico, #UnderwaterCities, #Funkenschlag, #RoboRally & #CoreWorlds

    Versuche in die Ebene von #Feudum und #RisetoNobility sind schnell Versandet. Auch das von euch an mich herangetragene Kickstartern hat sich für mich entzaubert. Knapp zwei Jahre lang verschiedenes gebacken, aber nur ca 20% blieb im Regal. Diese art von Quote ist es nicht wert sich die Zeit mit KS zu vertreiben.

    Meine aktuelle Kampagne lautet: Gute Spiele häufiger spielen.

    Vielspieler im Körper eines Gelegenheitsspielers

  • Hi!


    Wie ist das bei euch? Hat sich das Interesse innerhalb des Hobbies Brettspiel bei euch auch verändert, vielleicht sogar auf andere Genres verlagert und wie ging das vorstatten?

    Also ich spiele eigentlich schon so lange ich denken kann....angefangen mit "Das Malefiz Spiel", dann #AugenAufRichtigoderFalsch (ein absout geniales Spiel für Kinder ab 4 oder 5 Jahren, bei dem man Fragen zu Wimmelbildern gestellt bekommt...ist mir ein Rätsel, wieso dieses Spiel nicht wieder neu aufgelegt wurde...)...danach bekam ich von meinen Eltern #DerschwarzeTurm, weil man das alleine gut spielen konnte -> meine Eltern spielen eher weniger Brettspiele ....dann gab es Schach und viel, ja sogar sehr viel #HeroQuest, was ich über Jahre gesuchtet hatte....im Studium dann oft ein Rollenspiel ( #Midgard ) gespielt und weiterhin Hero Quest gezockt.....erst am Ende des Studiums, mit Veröffentlichung der Spiele #Tikal , #Java , #Carcassonne bin ich dann so richtig in die Brettspielwelt eingetaucht.

    Mein Geschmack hat sich seitdem etwas geändert. Am Anfang rauchte mir die Rübe schon nach derRegellektüre von z.B. #LaCita . Dies hat sich mitlerweile dahingehend geändert, als dass ich -bei den mir bekannten Brettspielen- keinerlei Einschränkungen mehr habe, da mir das Regelstudium wirklich gefällt und zudem man sich an Komplexitätsgrade von Spielen gewöhnt: Ein Spiel, welches ich noch vor 20 Jahren als komplex angesehen habe, ist nun "überschaubar" (was die Regellektüre betrifft) ....da gibt es mitlerweile mE ganz andere Spiele ;)


    Was sich bei mir ein wenig geändert hat: Ich habe meinen Tellerrand etwas erweitert, indem ich nicht nur die "Standard-Euros" spiele, sondern diesbezüglich keine Einschränkuingen mehr mache. Tabletop-Spiele sind bei mir jetzt nicht so im Fokus, aber alles andere schon. Von daher hat sich bei mir der Geschmack dahingehend geändert, indem ich andere Spiele, abseits der Euro-Komfortzone, nun auch interessant finde. Das fing damit an, dass ich bei vielen Spielen verleichbare Mechanismen fand und aber einmal "etwas anderes" kennenlernen wollte. Von daher war der erste Schritt bei mir, neben den Euros, die Solospiele von DVG zu spielen. Allesamt eine andere Art von Spiel, aber stellenweise eine Wucht, wie z,B. #FieldCommanderNapoleon.

    Früher spielte ich viele Standard-Euro, wie #StoneAge, #Agricola, #SäulenderErde , #Caylus . #PuertoRico usw....alles sehr gute Spiele...aber heute spiele ich auch gerne #BloodRage, #Zombicide, #Alone, #the7thContinent usw.


    Von daher: Mein Spielegeschmack hat sich mit den Jahren dahingehend verändert, indem für mich auch andere Spiele, abseits der Euro-Komfortzone (Komfortzone, weil viele Autoren bewährte Mechanismen mE oft nur irgendwie neu vermixen), interessant sind.

    Ein Spiel muss mich für den Abend unterhalten können...wie es das tut, ob dies nun ausgefeilte Mechanismen sind oder einfach nur die Story wirklich gelungen ist, oder einfach nur, weil es Spaß macht, sich mal wieder auf einer Karte zu kloppen (a la Blood Rage), ist mir mitlerweile egal. Da bin ich weniger restriktiv als früher. Mein Filter hat sich dahingehen aufgelockert, denn nur so lernt man neue Mechanismen kennen.


    Es ist daher naheliegend, dass zu meinen Lieblingsspielen #Eclipse und #Scythe gehören, die eine Mischung aus Euro und Ameritrash sind....aber auch Spiele wie #TooManyBones oder #KingdomDeathMonster darauf zu finden sind......aber natürlich sind in den top 10 auch astreine Vertreter des Euros ;)


    Von daher: Mein Spielgeschmack ist nun definitiv breiter aufgestellt, als dies noch vor 10 oder 15 Jahren der Fall war,

    16 Mal editiert, zuletzt von Braz ()

  • Wie bei so manch anderem auch, begann alles mit dem Rollenspiel. Anfang der 80´er Jahre meinte mein damals bester KumpeL: Haste Lust auf ein paar Mark nebenbei? So kam es , das wir dann in Berlin den deutschen Ableger von D&D sowie die Science-Fiction Variante Sternengarde promoteten. Natürlich spielten wir das dann auch selber, zeitweise sogar 2x wöchentlich in verschiedenen Gruppen. Dann kam "Das schwarze Auge" und wir wechselten zu diesem System (mit der legendären "Maske des Meisters" ^^). Später stoppelten wir unser eigenes System zusammen, quasi von jedem etwas - der Rollenspielbereich explodierte ja förmlich.


    Dann entdeckten wir Talisman als spielerisches Neuland, passte auch gut, da beim Rollenspiel die Luft irgendwie raus war - alles an Abenteuer incl. selbst designten wurde gespielt. Völlig eingefangen wurde ich dann im Laden "Das Spiel", damals von M. Hardel geführt und mutierte allmählich zum "lebenden Inventar".

    Auch private Spieltermine bei ihm eröffneten Wunderwelten (in einer 6-Zimmer Wohnung waren 3 für und zum spielen reserviert) und Avalon Hill wurde der neue heilige Gral! Blöderweise kam dann Magic-The Gathering auf den Markt, anfangs belächelt und später ein Groschengrab sondergleichen! Glücklicherweise kam ich von diesem Suchtmittel (ja, das war es im nachhinein betrachtet) finanziell glimpflich wieder los - alles für ca. 5000 DM verkauft! Ein Teil des Geldes wurde dann in ASL versenkt...


    Wöchentliche Spielerunden in privater Runde oder im o.g. Laden, später dann im Spielbrett Berlin, rundeten den gesamten Brettspielbereich ab. Nach meinem Umzug ins Rheinland vor 12 Jahren war ein Jahr lang spielerische Flaute, danach aber entdeckte man die spielerischen Treffs hier. So bin ich denn inzwischen auch wieder in 2 Treffs verankert. Thematisch sind mir Spiele mit Schience-Fiction und WW2 oder CIV-Thema inzwischen die liebsten. Die ganzen Standardeuros oder CoOp´s, Familygames, abstraktes, allzu seichtes, werden üblicherweise links liegengelassen und nur zur Not mal mitgespielt.

    Das in aller kürze, oh Gott: Ist ja mein halbes Leben...nur nicht weiter drüber nachdenken!

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

    Einmal editiert, zuletzt von Torlok ()

  • Versuche in die Ebene von #Feudum und #RisetoNobility sind schnell Versandet.

    Warum? Das zu erfahren, fände ich interessant.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Warum? Das zu erfahren, fände ich interessant.

    Ich hole mal ein ganz kleines Bisschen aus: Meine Job-Beschreibung in meinem Arbeitsvertrag lautet System-Analytiker. Davon leite ich mal frei ab, dass es mir recht leicht fällt Regelwerke direkt und indirekt zu lernen, Muster zu erkennen, Prozesse zu definieren, strukturiert zu arbeiten, mich selbst zu motivieren und tolerant gegenüber undurchsichtigen Informationslagen zu sein.

    Ich arbeite mich also gerne in neue Spiele ein und Komplexität schreckt mich nicht ab. In den beiden erwähnten Fällen verlockte mich das Layout und die Thematik. So weit so gut.

    Und dann sind da noch die Leute mit denen ich am Tisch sitze und zusammen spielen möchte. Ich nenne die Gruppe mal heterogen, was deren Motivationslevel angeht. Runtergebrochen habe ich Schwierigkeiten damit Spiele an den Mann zu bringen, wenn ich mehr als 15 Minuten Regeln erklären muss. Liegt aber nicht daran, dass ich zwischendurch Bier trinke, sondern eher an der Aufmerksamkeitsspanne einiger Mitspieler.

    Aber auch selbst habe ich in dem letzten Jahr gelernt, dass ich meinen Reaktor nicht immer auf 100% fahren muss. Ich bin entspannter und kann besser genießen, wenn ich auf Bauchspiel umschalte. Und Bauchspiel funktioniert irgendwie im Expertenbereich nicht so gut.

    [Blockierte Grafik: https://i.pinimg.com/originals/49/e2/9b/49e29bef17fd7f5c530f61cd5b2a8f12.gif]

    Vielspieler im Körper eines Gelegenheitsspielers

  • Und dann sind da noch die Leute mit denen ich am Tisch sitze und zusammen spielen möchte. Ich nenne die Gruppe mal heterogen, was deren Motivationslevel angeht. Runtergebrochen habe ich Schwierigkeiten damit Spiele an den Mann zu bringen, wenn ich mehr als 15 Minuten Regeln erklären muss. Liegt aber nicht daran, dass ich zwischendurch Bier trinke, sondern eher an der Aufmerksamkeitsspanne einiger Mitspieler.

    Aber auch selbst habe ich in dem letzten Jahr gelernt, dass ich meinen Reaktor nicht immer auf 100% fahren muss. Ich bin entspannter und kann besser genießen, wenn ich auf Bauchspiel umschalte.

    Kann ich gut nachvollziehen, geht mir mit meiner Gruppe ähnlich.


    Und Bauchspiel funktioniert irgendwie im Expertenbereich nicht so gut.

    Wohl wahr.


    Für Feudum gilt das sicher.


    Bei Rise to Nobility geht Bauchspielen schon eher, vorausgesetzt, man hat die innere Logik verstanden und vermittelt (etwa: Leute, die für mich arbeiten sollen, muss ich anwerben und ansiedeln, wozu ich ihnen ein Haus bauen und andere Bedürfnisse (quasi Lohnersatzleistungen) befriedigen muss, usw.); merken muss man sich nicht viel, fast alles ist auf dem Spielplan aufgezeichnet; die Kanzlei-Erweiterung lässt man einfach weg. Dann kann das gehen.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea