Der große "Warum sind Rabattschlachten (k)ein Problem für die Brettspielbranche"-Diskussionsfred

  • Gerade mal aus Interesse geschaut was ein Redakteur in Deutschland im Schnitt verdient. Also ich finde es nicht wenig:-) Auf jeden Fall nen gutes Stück mehr als ich :D Keine Ahnung iwiefern dass dann auf Redakteure in der Spielebranche übertragbar ist:-)

    Das ist kein bisschen übertragbar.

    Von was für Zahlen sprechen wir? Wenn ich Knolle richtig verstehe hat er sich die Gehälter für allgemeine Redakteure angeschaut. Da sprechen wir laut Stepstone von ca. 43k brutto im Jahr:

    https://www.stepstone.de/gehalt/Redakteur-in.html

    Ein Spieleentwickler (da gehe ich aber von einem Softwareentwickler aus) verdient wohl ca. 56k im Jahr

    Spieleentwickler/-in, Game-Designer/-in » Gehalt & Beruf | GEHALT.de

    Wie würdest du sagen sind die Zahlen nicht übertragbar? Sind die Gehälter in der Spielebranche nach oben oder nach unten zu korrigieren?

  • Aktuell habe ich auch den Eindruck, dass gebrauchte Spiele nicht mehr so gut weg gehen wie noch vor 10 Jahren.

    Das kommt schlicht und einfach auch daher, dass in den letzten 10 Jahren wesentlich mehr neue Spiele erschienen sind als in den 10 Jahren zuvor. Völlig logisch, dass das auch Auswirkungen auf den Gebrauchtmarkt hat. Auch ohne Berücksichtigung von Corona, Social Media Beeinflussung oder sonstiger Faktoren.


    die Preisvorstellungen, die viele für ihre gebrauchen Spiele haben, sind oftmals viel zu hoch. Bei nur 10€ unterschied plus Porto (!), kauf ich dann oftmals lieber das neue Spiel

    Das ist sicher richtig für den Bereich der 1-2 Jahre alten Neuheiten, erklärt aber noch lange nicht, warum 5+ Jahre alte Spiele, die den Vergleich mit aktuellen Neuheiten meiner Meinung absolut nicht scheuen müssen, bei Ebay & Co regelmäßig für 10-20 Euro weggehen. Und da rede ich nicht von den Sachen, die es halt damals auch noch gab und für die sich damals schon kaum jemand interessiert hat, sondern von Sachen auf Nominierungs- oder Empfehlungslisten beim SdJ oder Top-10-Platzierungen beim DSP. Also die Jahrgangs-Besten, ganz egal mit welcher Metrik gemessen. Zumindest die Besten sollten meiner Meinung nach auch in Zeiten der Neuheiten-Fluten mit allerlei Zeugs, das gerne in der Vergessenheit versinken darf, trotzdem dauerhafter gefragt sein. Sind sie aber irgendwie nicht.

    Wenn man das erklären will, muss man dann IMHO doch über Social Media reden und die jüngere Spielergeneration, die oft werbegetriebene Berichterstattung von Fremden für unabhängige Empfehlungen von netten Leuten hält. Totaler Humbug. Bei Social Media Influencern kommt alles, was keine Clicks bringt, einfach nicht mehr vor und das passiert schneller als der Neuheiten-Status endet.

  • die Preisvorstellungen, die viele für ihre gebrauchen Spiele haben, sind oftmals viel zu hoch. Bei nur 10€ unterschied plus Porto (!), kauf ich dann oftmals lieber das neue Spiel

    Das ist sicher richtig für den Bereich der 1-2 Jahre alten Neuheiten, erklärt aber noch lange nicht, warum 5+ Jahre alte Spiele, die den Vergleich mit aktuellen Neuheiten meiner Meinung absolut nicht scheuen müssen, bei Ebay & Co regelmäßig für 10-20 Euro weggehen. Und da rede ich nicht von den Sachen, die es halt damals auch noch gab und für die sich damals schon kaum jemand interessiert hat, sondern von Sachen auf Nominierungs- oder Empfehlungslisten beim SdJ oder Top-10-Platzierungen beim DSP. Also die Jahrgangs-Besten, ganz egal mit welcher Metrik gemessen. Zumindest die Besten sollten meiner Meinung nach auch in Zeiten der Neuheiten-Fluten mit allerlei Zeugs, das gerne in der Vergessenheit versinken darf, trotzdem dauerhafter gefragt sein. Sind sie aber irgendwie nicht.

    Wenn man das erklären will, muss man dann IMHO doch über Social Media reden und die jüngere Spielergeneration, die oft werbegetriebene Berichterstattung von Fremden für unabhängige Empfehlungen von netten Leuten hält. Totaler Humbug. Bei Social Media Influencern kommt alles, was keine Clicks bringt, einfach nicht mehr vor und das passiert schneller als der Neuheiten-Status endet.

    Klar, das mit den Social-Media Influencern und ihrem Einfluss auf das "neu neu neu" ist ein Punkt der das ganz noch verstärkt. Aber zu dem Beispiel mit den 5+ Jahre alten Spielen. Ist das wirklich so? Meiner Erfahrung nach, verhält sich das schon noch etwas anders. Da gibt es die wirklich Topspiele (hier geht es eher um Beliebtheit, als um Auszeichnungen) sind da nicht wirklich günstig zu haben. Die ganzen SdJ-Titel sind vll sogar nochmal Sonderfälle, da das meist Spiele sind, die in Massen produziert wurden und einfach die Nachfrage nicht mehr da ist, weil viele diese Spiele halt selbst schon besitzen. Dann sehe ich da viele 5+ Jahre alte Spiele, für neu für 50€ zu bekommen sind, und die dann für 30+ Porto angeboten werden. Das ist in meinen Augen für ein gebrauchtes Spiel dann immer noch zu viel. Du weisst nicht wie oft es auf den Tisch kam, wie die Qualität davon (noch) ist etc. Das wäre ich dann nicht bereit für so ein Spiel zu bezahlen, sondern würde mir auch hier das Spiele eher Neu und in Topzustand kaufen. Sachen die gut und OOP sind, sind dagegen meist nur für sehr teures Geld zu erhalten. Hast du da viele Gegenbeispiele?

  • Ich greife mal einen Satz raus, wohlwissend, dass es die Diskussion in eine komplett andere Richtung bringen kann

    Dass die logosche Folge ist, dass sich hier nur die absoluten Toptitel (oder zumindest die mit dem besten Marketing) durchsetzen, ist ja klar.

    Ohne gutes Spiel bringt auch das beste Marketing nichts, und ohne Marketing wird das beste Spiel zum kommerziellen Rohrkrepierer. Soweit logisch. Trotzdem habe ich den Eindruck, dass "Toptitel" und "bestes Marketing" immer weiter auseinanderlaufen. Wir sehen immer öfter gnadenlos gehytpe Durchschnittsware, die dann mit zwei Jahren Abstand die BGG-Rankings runterrauscht wie ein nasser Sack, und wir sehen gute Spiele oft kleinerer Verlage, die ums Verrecken niemand zur Kenntnis nehmen will. Das gab es früher nach meinem Gefühl so krass nicht.

    Und so ein bisschen bringt das dann auch zusätzliche Unordnung in den Markt, wenn eben Hypes nicht nachhaltig sind und sich Stückzahlen für die Produktion schlechter abschätzen lassen.

  • Ich greife mal einen Satz raus, wohlwissend, dass es die Diskussion in eine komplett andere Richtung bringen kann

    Dass die logosche Folge ist, dass sich hier nur die absoluten Toptitel (oder zumindest die mit dem besten Marketing) durchsetzen, ist ja klar.

    Ohne gutes Spiel bringt auch das beste Marketing nichts, und ohne Marketing wird das beste Spiel zum kommerziellen Rohrkrepierer. Soweit logisch. Trotzdem habe ich den Eindruck, dass "Toptitel" und "bestes Marketing" immer weiter auseinanderlaufen. Wir sehen immer öfter gnadenlos gehytpe Durchschnittsware, die dann mit zwei Jahren Abstand die BGG-Rankings runterrauscht wie ein nasser Sack, und wir sehen gute Spiele oft kleinerer Verlage, die ums Verrecken niemand zur Kenntnis nehmen will. Das gab es früher nach meinem Gefühl so krass nicht.

    Und so ein bisschen bringt das dann auch zusätzliche Unordnung in den Markt, wenn eben Hypes nicht nachhaltig sind und sich Stückzahlen für die Produktion schlechter abschätzen lassen.

    Geb ich dir recht, aber das ist ein generelles Problem der heutigen Zeit. Ist ja bei Filmen und Büchern nicht anders

  • HotSauce Deine Ausführungen ist unter deinen Standpunkten sicher richtig. Das lässt sich so auf verdammt viele andere Waren/Hobbys übertragen. Wenn wir nicht weitergehen wollen, dann kann man das so stehen lassen, für mich ist das aber nur eine Beschreibung und weniger die Diskussion darüber, was das für Probleme entfachen kann. Die Frage ist nur, ob diese Sichtweise eben nicht doch ein Problem darstellt. Wenn ein System auf Überproduktion setzt und auf Verramschungen, dann ist das System doch eben nicht gesund (wenn es die Norm wird). Du willst es ausblenden und das kann man, aber ich sehe da problematische Faktoren wie Übersättigung, Abkehr vom Hobby, Neuheitenflut nervt Spielgruppen, Produktionsbedingungen, Wert einer Ware sinkt insgesamt, Innovationen gefährlicher, Risikobereitschaft sinkt (z.B. wunderbar bei Videospielen zu sehen), Materialqualität könnte leiden, wo wird langfristig eingespart? Was für Alternativmodelle werden entwickelt? Wie werden Brettspiele über Hype/Influencer verkauft? Usw. Ich denke da z.B. an Videospiele und MTA oder Service-Games, immer gleiche Schablonen von Spielen (Ubisoft) oder die Abkehr vom Singleplayer (war auch mal ein Trend), hohe Marketingkosten für Hype ohne Substanz im Produkt. Es gibt oder kann eben nachhaltige Auswirkungen geben, die deinen Kreislauf zugrunde liegen, die problematisch sein können. Das wäre auch ein möglicher Blickwinkel, warum man sagen kann, hier liegt eben doch ein Problem vor.

  • Die ganzen SdJ-Titel sind vll sogar nochmal Sonderfälle, da das meist Spiele sind, die in Massen produziert wurden

    Ich rede nicht von den Gewinner-Titeln. Die sind ein Sonderfall. Sondern von den Nominierungslisten oder DSP-Platzierungen. Da kannst du im Prinzip alles durchgehen und kriegst die Sachen bei Ebay für ein Appel und 'n Ei, wenn's 5+ Jahre alt ist.

    Jedem Einsteiger in unser schönes Hobby kann ich 100% sicher garantieren, dass er da mit etwas Rechercheaufwand tolle Spiele entdecken kann, die genau zu seinem Geschmack passen.

    Die teuren Preise hast du bei Sammler-Zeugs, Sachen mit Kickstarter-exclusive Minis und sowas. Gute Spiele kriegst du sehr, sehr günstig, wenn sie nicht brandneu sein müssen. Aber klar ist natürlich: Renommee auf Social Media bringt das nicht und beim Mitspielen zum öffentlichen Spieltreff wird man im Worst Case auch nur mitleidig angeschaut, der frisch ausgelieferte Kickstarter macht da oft mehr her... Da muss man dann manchmal ein bisschen drüber stehen und die Leute dazu erziehen, sich weniger von Äußerlichkeiten blenden zu lassen. Und ein Spiel mehr als 2-3 Mal auf den Tisch zu kriegen, ist oft schon ein guter Anfang, denn danach ist bei vielen Blendern schnell die Luft raus.

  • Mein Einstiegsgehalt war 1800€, mein fertiges Gehalt war 2400€. Bis zu meinem Abgang bei Portal habe ich 2650€ verdient. Ist dir das transparent genug?

    Von deinen Zahlen würde ich geträumt haben.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • HotSauce Deine Ausführungen ist unter deinen Standpunkten sicher richtig. Das lässt sich so auf verdammt viele andere Waren/Hobbys übertragen. Wenn wir nicht weitergehen wollen, dann kann man das so stehen lassen, für mich ist das aber nur eine Beschreibung und weniger die Diskussion darüber, was das für Probleme entfachen kann. Die Frage ist nur, ob diese Sichtweise eben nicht doch ein Problem darstellt. Wenn ein System auf Überproduktion setzt und auf Verramschungen, dann ist das System doch eben nicht gesund (wenn es die Norm wird). Du willst es ausblenden und das kann man, aber ich sehe da problematische Faktoren wie Übersättigung, Abkehr vom Hobby, Neuheitenflut nervt Spielgruppen, Produktionsbedingungen, Wert einer Ware sinkt insgesamt, Innovationen gefährlicher, Risikobereitschaft sinkt (z.B. wunderbar bei Videospielen zu sehen), Materialqualität könnte leiden, wo wird langfristig eingespart? Was für Alternativmodelle werden entwickelt? Usw. Ich denke da z.B. an Videospiele und MTA oder Service-Games, immer gleiche Schablonen von Spielen (Ubisoft) oder die Abkehr vom Singleplayer (war auch mal ein Trend), hohe Marketingkosten für Hype ohne Substanz im Produkt. Es gibt oder kann eben nachhaltige Auswirkungen geben, die deinen Kreislauf zugrunde liegen, die problematisch sein können. Das wäre auch ein möglicher Blickwinkel, warum man sagen kann, hier liegt eben doch ein Problem vor.

    Ich will da nichts ausblenden, ich sehe das nur einfach anders als du. Für mich ist das eine normale, gesunde Entwicklung der Branche. Nur so kann der Kreislauf ja durchbrochen werden, und der Markt vll wieder weniger geflutet werden. Das geht aber nur wenn auch einige Verlage scheitern werden. Der Vergleich mit den Videospielen zeigt das ja: hier wird zwar gerade Zahlenmäßig viel Entlassen, die Branche ist aber trotzdem weiterhin größer als jemals zuvor und weiterhin in einem Boom. Wenn du 600 von 10000 angestellten entlässt, liest sich das viel, ist aber was anderes, als wenn du 50 von 100 Leuten entlässt. Zudem sind diese Entlassungen auch immer recht divers zu sehen, da einzelne Produktionsphasen unterschiedliche Mannstärken verlangen. Ich kann dir hierzu den passenden Podcast von thepod empfehlen. Die Risikobereitschaft sinkt hier auch nicht, es wird immer mehr Kohle in Projekte gesteckt und Innovationen und Diversität gibt es gerade im Indie-Sektor massiv. Für jedes Service-Game gibt es weiterhin riesige Singleplayerspiele mit massiven Produktionskosten. Genau der Bereich zeigt eigentlich, dass das wunderbar funktioniert.

  • Die ganzen SdJ-Titel sind vll sogar nochmal Sonderfälle, da das meist Spiele sind, die in Massen produziert wurden

    Ich rede nicht von den Gewinner-Titeln. Die sind ein Sonderfall. Sondern von den Nominierungslisten oder DSP-Platzierungen. Da kannst du im Prinzip alles durchgehen und kriegst die Sachen bei Ebay für ein Appel und 'n Ei, wenn's 5+ Jahre alt ist.

    Die Frage ist halt, was man hier als einen fairen Preis betrachtet. Für ein Spiel, dass 2015 neu 30/40/50e gekostet hat, was wäre da für dich ein fairer Preis für ein mehrfach gespieltes Spiel?

  • Die ganze Entwicklung zeigt meiner Meinung auch, wie mittelmäßig viele von den vermeintlichen Toptiteln eigentlich sind. Nur ganz, ganz wenige Spiele haben das Potenzial Klassiker zu werden, egal wie sehr manche Neuheiten von Influencer gehyped werden und mit Siegeln, Preisen und was weiß ich zugeschüttet werden. Das sieht man ja auch ein wenig daran, wie stark sich die Top 50 auf BGG von Jahr zu Jahr ändert.


    Ich hab die letzten Jahre auch wahnsinnig viele Spiele gekauft und die meisten davon haben mir auch sehr gut gefallen, aber wirkliche Supertitel waren im Endeffekt nur wenig dabei. Mein Interesse, jedes neue Spiel auszuprobieren, ist daher sehr stark zurückgegangen.

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  • Von was für Zahlen sprechen wir? Wenn ich Knolle richtig verstehe hat er sich die Gehälter für allgemeine Redakteure angeschaut. Da sprechen wir laut Stepstone von ca. 43k brutto im Jahr:

    https://www.stepstone.de/gehalt/Redakteur-in.html

    Ein Spieleentwickler (da gehe ich aber von einem Softwareentwickler aus) verdient wohl ca. 56k im Jahr

    Spieleentwickler/-in, Game-Designer/-in » Gehalt & Beruf | GEHALT.de

    Wie würdest du sagen sind die Zahlen nicht übertragbar? Sind die Gehälter in der Spielebranche nach oben oder nach unten zu korrigieren?

    Solche Zahlen sagen einfach gar nichts aus.

    1) Redakteur ist nicht gleich Redakteur. Hier werden sehr unterschiedliche Berufsfelder, die man unter dieser Bezeichnung führt, in einen Topf zusammengeworfen. Schau dir einfach mal die Stellenausschreibungen in deinem Link an. Das sind alles ganz andere Berufsbilder als Spieleredakteure. Entsprechend unterschiedlich fällt auch die Bezahlung aus, eine Durchschnittszahl ist eben nur ein Durchschnittszahl.

    2) Für Spieleentwickler gilt dasselbe, diese Bezeichnung umfasst in Statistiken quasi immer nur den digitalen Gaming-Bereich.

    3) Die Brettspielbranche ist im Verhältnis dazu eine sehr kleine Branche. Dementsprechend kann man hier keine Reichtümer verdienen. Man muss aber auch nicht am Hungertuch nagen, da gibt es noch ganz andere Berufe, die viel schlechter dran sind.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Die Frage ist halt, was man hier als einen fairen Preis betrachtet. Für ein Spiel, dass 2015 neu 30/40/50e gekostet hat, was wäre da für dich ein fairer Preis für ein mehrfach gespieltes Spiel?

    Wenn dir der DSP-Top-3 Titel von vor 5+ Jahren mehr Spielspaß bringt als 99% der aktuellen Neuheiten der 50-80 Euro Preisklasse ... warum diskutieren wir hier dann überhaupt noch, ob da 15 oder 20 Euro für ein gut erhaltenes Exemplar angemessen sind?!

  • Die Frage ist halt, was man hier als einen fairen Preis betrachtet. Für ein Spiel, dass 2015 neu 30/40/50e gekostet hat, was wäre da für dich ein fairer Preis für ein mehrfach gespieltes Spiel?

    Wenn dir der DSP-Top-3 Titel von vor 5+ Jahren mehr Spielspaß bringt als 99% der aktuellen Neuheiten der 50-80 Euro Preisklasse ... warum diskutieren wir hier dann überhaupt noch, ob da 15 oder 20 Euro für ein gut erhaltenes Exemplar angemessen sind?!

    Naja, weil du das Themenfeld damit angefangen hast, in dem du gesagt hast, das Spiele die 5+ Jahre auf dem Buckel haben bei Kleinanzeigen und Co für (zu) wenig Geld weggehen. Dem widerspreche ich halt, da ich diese Erfahrung nicht mache. Ich sehe da auch für diese Titel angemessene Preise. Anscheinend definieren wir dieses "angemessen" aber unterschiedlich, daher die ernstgemeinte Frage.

    Einmal editiert, zuletzt von HotSauce ()

  • Zu 1) und 2)

    Ja das ist mir beides vollkommen bewusst. Darum gings mir auch gar nicht.

    Mich hat nur interessiert was branchenüblich in der Brettspielwelt verdient wird.

    Persönliche Anmerkung: Ich finde schon das Durchschnittsgehalt eine Game-Entwicklers lächerlich wenig im Vergleich dazu was geleistet werden muss.

  • Die ganze Entwicklung zeigt meiner Meinung auch, wie mittelmäßig viele von den vermeintlichen Toptiteln eigentlich sind.

    Man kann Spiele nicht wirklich qualitativ bewerten.

    Man kann das statistisch machen, zb über Verkaufszahlen oder BGG Rankings, aber erstere kennen wir in der Regel nicht und zweiteres ist hochgradig verzerrt.


    Und: was für den einen Mittelmaß oder gar eine Gurke ist, kann für den anderen das Lieblingsspiel sein.


    Sogar für mein albernes Barbaria (BGG ca. 20000, deutsche Auflage 2000) erreichen mich hin und wieder Nachrichten, dass das ein hundertfach gespieltes Dauerbrennerlieblingsding ist.

    Mein Paleo ist seit 2 Jahren bubbletechnisch tot, die Verkaufszahlen sind aber immer noch hübsch und wir haben auf BGG konstant seit 2020 1000 geloggte Partien im Monat.

    Eines meiner eigenen Lieblingsspiele ist Dynasties (BGG 2000+, kommerziell iirc ein Flop).


    Was also ist dieses Mittelmaß?

  • Wobei ich kam erst jetzt dazu Paleo zu spielen und in meinen Bekanntschaftskreis sind alle begeistert ;)

  • Warum begründen eigentlich die genau gleichen Leute, die sonst (zurecht!) gerne mit "es interessiert mich nicht, was du mal dafür gezahlt hast" ankommen, bei 5+ Jahre Spielen mit "es hat damals auch nur 30 Euro gekostet", dass es heute nur noch 10-15 Euro kosten darf?

    Zum "angemessen": Ich plädiere dafür, das viel mehr vom Spielspaß und Wiederspielreiz abhängig zu machen. Alles andere, von Ausstattung bis zum (ehemaligen) Listenpreis, ist letztendlich sekundär. Und insbesondere bei den älteren Spielen heißt das dann, dass man die besten davon (und ja, das ist ein kleiner Bruchteil!) auch ruhig schon dann hoch schätzen darf, bevor die OOP-Preise explodieren und/oder eine Zweitauflage am Horizont auftaucht.

  • Ich rede nicht von den Gewinner-Titeln. Die sind ein Sonderfall. Sondern von den Nominierungslisten oder DSP-Platzierungen. Da kannst du im Prinzip alles durchgehen und kriegst die Sachen bei Ebay für ein Appel und 'n Ei, wenn's 5+ Jahre alt ist.

    Die Frage ist halt, was man hier als einen fairen Preis betrachtet. Für ein Spiel, dass 2015 neu 30/40/50e gekostet hat, was wäre da für dich ein fairer Preis für ein mehrfach gespieltes Spiel?

    Kommt für mich auf verschiedene Faktoren an:

    1) Ist das Spiel noch regulär erhältlich (sonst ggf. Sammlerpreis)

    2) Wenn ja: Zu welchem Preis?

    3) In welchem Zustand ist das Spiel?


    Wenn es ein erhältliches Spiel ist, was normal erhalten ist, würde ich sagen, ca. 75% des Neupreises (inkl. Versand). Sprich: Kostet jetzt 50, würde ich gebraucht für ca. 35-39 inkl. Versand kaufen.

    Aber das sieht jede*r vermutlich anders.

  • Mein Einstiegsgehalt war 1800€, mein fertiges Gehalt war 2400€. Bis zu meinem Abgang bei Portal habe ich 2650€ verdient. Ist dir das transparent genug?

    Von deinen Zahlen würde ich geträumt haben.

    Sind das Brutto oder Netto Zahlen (in letzterem Fall fände ich das gar nicht so wenig)?

  • Warum begründen eigentlich die genau gleichen Leute, die sonst (zurecht!) gerne mit "es interessiert mich nicht, was du mal dafür gezahlt hast" ankommen, bei 5+ Jahre Spielen mit "es hat damals auch nur 30 Euro gekostet", dass es heute nur noch 10-15 Euro kosten darf?

    Zum "angemessen": Ich plädiere dafür, das viel mehr vom Spielspaß und Wiederspielreiz abhängig zu machen. Alles andere, von Ausstattung bis zum (ehemaligen) Listenpreis, ist letztendlich sekundär. Und insbesondere bei den älteren Spielen heißt das dann, dass man die besten davon (und ja, das ist ein kleiner Bruchteil!) auch ruhig schon dann hoch schätzen darf, bevor die OOP-Preise explodieren und/oder eine Zweitauflage am Horizont auftaucht.

    So war die Begründung nicht gemeint, ich habe dich nur nach deiner konkreten Meinung gefragt, was du als angemessen erachten würdest. Ich wollte nur ein konkrtes Beispiel aufmachen mit dem Nennen der ehemaligen Kaufpreiswerte, weil du ja anhand derer denke ich auch festmachst, das Spiele zu niedrig weggehen? Wenn ein Spiel mal 20e geksotet hat und jetzt für 25e weg geht, wirst du das ja kaum "zu niedrig" finden, oder? Darum ging es mir.

    Auf diese konkrete Frage hast du mir bisher übrigens noch nicht geantwortet sondern bist nur ausgewichen. Was wäre für dich ein Preis, der für dich nicht zu niedrig wäre?


    Um mal selbst ein Beispiel zu bringen: Für ein Spiel, dass Neu noch für 50 zu haben wäre, das 5+ Jahre alt ist und mehrfach gespielt wurde, würde ich maximal noch so 20€ ausgeben, unabhängig vom damaligen Preis. Wenn das Spiel nicht mehr zu haben wäre, würde ich gucken, was damals dafür verlangt wurde (nicht Bestpreis irgendwann, sondern UVP) und danach kalkulieren. Nehmen wir mal an, das Spiel hatte ne UVP von 40, dann würde ich bei den 20 bleiben. Das liegt aber nicht am Alter des Spiels, sondern daran, dass es gebaucht ist. Ich habe immer gesagt, dass gebrauchte Spiele für mich persönlich viel Wert verlieren, sobald sie einmal ausgepömpelt sind. Normal orientiere ich mich bei Gebrauchtkäufen immer daran, was das Spiel aktuell neu kosten würde. Wenn es das Spiel nicht mehr zu kaufen gibt, definiere ich für mich selbst einen Preis, den mir das Spiel wert wäre. Da schaue ich aber aber zumindest unterbewusst schon drauf, was das Spiel mal UVP gekostet hat, es ist aber nicht das ausschlagende Argument. Wenn es die Spiele noch Neu zu kaufen gibt, ist der Preis aber immer Maßgabe bei mir.

  • Nur ein kurzer Einschub zu der noch nicht beantworteten Frage:

    Weil es Kulturgüter sind.

    Dann fehlen mir noch die Vergleiche zu historischen Gebäuden, Denkmälern und Co. - sind ja Kulturgüter

    Das eine ist ein immaterielles Kulturerbe und das andere ein materielles Kulturerbe.

    Was unterscheidet das Immaterielle Kulturerbe vom Weltkulturerbe? - Österreichische UNESCO-Kommission


    UNESCO-Anerkennung: Immaterielles Kulturerbe Brettspiel - Spiele und Spieler - unknowns.de – Das Brettspielforum (online seit 17.03.2007)


    Das war es schon. :)

  • ich sehe nirgends ein Fragezeichen ;)


  • Um mal selbst ein Beispiel zu bringen: Für ein Spiel, dass Neu noch für 50 zu haben wäre, das 5+ Jahre alt ist und mehrfach gespielt wurde, würde ich maximal noch so 20€ ausgeben, unabhängig vom damaligen Preis. Wenn das Spiel nicht mehr zu haben wäre, würde ich gucken, was damals dafür verlangt wurde (nicht Bestpreis irgendwann, sondern UVP) und danach kalkulieren. Nehmen wir mal an, das Spiel hatte ne UVP von 40, dann würde ich bei den 20 bleiben. Das liegt aber nicht am Alter des Spiels, sondern daran, dass es gebaucht ist. Ich habe immer gesagt, dass gebrauchte Spiele für mich persönlich viel Wert verlieren, sobald sie einmal ausgepömpelt sind.

    Ich würde bei den gewählten Beispielen als Käufer deutlich mehr ausgeben und als Verkäufer deutlich mehr haben wollen. Da reden wir dann bei Beispiel 1 von einem Bereich 35 bis 40 Euro mit Versand und bei Beispiel 2 würde ich auch den UVP von 40 Euro ansetzen. Wieso? Weil ich im ersten Fall immer noch eine ordentliche Ersparnis habe und ich mit gebrauchten Spielen bisher sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Im zweiten Fall ist eher die Frage, ob man das Spiel überhaupt noch bekommt. Da würde ich mindestens mit der damaligen UVP rechnen. Bei beiden Beispielen gilt jeweils die Annahme, dass die Spiele auf dem Sekundärmarkt nicht günstiger zu haben sind.


    Meine Preisvorstellungen weichen von den deinigen also um bis zu 100 % ab. Insofern ist für mich das Thema Preisstabilität also auch ein deutlich größeres Thema als für dich.

  • Lass gut sein. Wenn dir der Vergleich fehlt, ich ihn dir schreibe und du ihn so kommentierst, dann ist das i.O..

    MIr fehlte überhaupt kein Vergleich. Hättest Du dir nicht singulär meinen letzten Beitrag zum Thema Vergleiche rausgepickt, hätte man verstehen können, dass das nur eine Überspitzung war, weil ich es halt schon unsinnig finde, Brettspiele mit Filmen oder Büchern zu vergleichen. Und wenn dann noch undifferenziert von weil es sind ja jeweils Kulturgüter geredet wird, trieb ich es halt auf die Spitze.


    Eine Frage habe ich da halt trotzdem nie gestellt in oder impliziert. Darauf darf ich dann auch gerne hinweisen. Ebenso halt darauf, dass ich sehr wohl Satzzeichen benutzt habe, nur in dem Fall mal nicht am Satzende. Was trotzdem noch keine Frage impliziert.


  • Um mal selbst ein Beispiel zu bringen: Für ein Spiel, dass Neu noch für 50 zu haben wäre, das 5+ Jahre alt ist und mehrfach gespielt wurde, würde ich maximal noch so 20€ ausgeben, unabhängig vom damaligen Preis. Wenn das Spiel nicht mehr zu haben wäre, würde ich gucken, was damals dafür verlangt wurde (nicht Bestpreis irgendwann, sondern UVP) und danach kalkulieren. Nehmen wir mal an, das Spiel hatte ne UVP von 40, dann würde ich bei den 20 bleiben. Das liegt aber nicht am Alter des Spiels, sondern daran, dass es gebaucht ist. Ich habe immer gesagt, dass gebrauchte Spiele für mich persönlich viel Wert verlieren, sobald sie einmal ausgepömpelt sind.

    Ich würde bei den gewählten Beispielen als Käufer deutlich mehr ausgeben und als Verkäufer deutlich mehr haben wollen. Da reden wir dann bei Beispiel 1 von einem Bereich 35 bis 40 Euro mit Versand und bei Beispiel 2 würde ich auch den UVP von 40 Euro ansetzen. Wieso? Weil ich im ersten Fall immer noch eine ordentliche Ersparnis habe und ich mit gebrauchten Spielen bisher sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Im zweiten Fall ist eher die Frage, ob man das Spiel überhaupt noch bekommt. Da würde ich mindestens mit der damaligen UVP rechnen. Bei beiden Beispielen gilt jeweils die Annahme, dass die Spiele auf dem Sekundärmarkt nicht günstiger zu haben sind.


    Meine Preisvorstellungen weichen von den deinigen also um bis zu 100 % ab. Insofern ist für mich das Thema Preisstabilität also auch ein deutlich größeres Thema als für dich.

    Das ist ja das Interessante bei dem Thema, das hier einfach sehr unterschiedliche Auffassungen existieren, was "angemessene" Gebrauchtpreise angeht. Da gibt es auch kein "richtig" oder "falsch", dass muss jeder individuell für sich selbst festlegen. Gerade der Aspekt "wie viel an Wert verliert ein Spiel, das einmal gespielt wurde". Für mich persönlich sehr viel, da für mich das Erleben des Auspömpelns ein fester Bestandteil eines tollen Spielerlebnisses ist, für andere Verliert das Spiel dadurch kaum an Wert. Ist auch eine müßige Diskussion, wie beim Wertverfall von Autos. Im Gegenzug ist es mir, was den Preis angeht, völlig egal, ob an der Schachtel ein Knick ist oder ähnliches. Das hat bei mir keinen Einfluss auf den Kaufpreis, den ich bereit bin zu zahlen. Hier wiederum ticken andere dann ganz anders, und fordern hier dann 20 prozent Rabatt etc.


    Genau darauf wollte ich aber im Prinzip hinaus: Man kann nicht pauschal sagen, dass alte Spiele auf dem Gebrauchtmarkt zu günstig angeboten werden. Es gibt hier keine pauschale Meinung, das legt jeder individuell für sich selbst fest. Auch das ist ja übrigens dann Teil eines freien, gesunden Marktes und nicht schlechtes, sondern was sehr gutes.

  • Mein Einstiegsgehalt war 1800€, mein fertiges Gehalt war 2400€. Bis zu meinem Abgang bei Portal habe ich 2650€ verdient. Ist dir das transparent genug?

    Von deinen Zahlen würde ich geträumt haben.

    Sind das Brutto oder Netto Zahlen (in letzterem Fall fände ich das gar nicht so wenig)?

    Brutto. netto kann man ja nicht sinnvoll angeben.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Natürlich spielt persönlicher Geschmack immer eine Rolle, aber irgendwie möchte wahrscheinlich auch jeder Designer gerne Mal ein Gloomhaven, Catan oder Brass entwickeln und nicht nur ein Spiel, welches einen sehr kleinen, aber harten Kern an Fand hat. Hier geht's natürlich auch um Massentauglichkeit, die auch nicht immer etwas Gutes ist. Aber Spiele wie Gloomhaven oder Brass beweisen, dass auch weniger zugängliche Spiele ziemlich viel Erfolg haben können.


    Paleo hat mir zum Beispiel auch gut gefallen, für meinen Geschmack fehlte dem Design aber etwas, das es wahrlich vergnüglich für mich machte. Es war mir teils zu gnadenlos. Dabei fand ich die Mechanik äußerst genial und würde mich über mehr Spiele freuen, die diese nutzen. Ich dachte nach jedem Spiel, dass da etwas Großartiges drin steckt, was aber nie so wirklich zum Vorschein kommt.

  • Sind das Brutto oder Netto Zahlen (in letzterem Fall fände ich das gar nicht so wenig)?

    Brutto. netto kann man ja nicht sinnvoll angeben.

    Danke für den doch ich sage mal „intimen“ Einblick. Dies ist in der tat echt ein gutes Stück weniger als ich für diese Art von Arbeit erwartet hätte.

    Einmal editiert, zuletzt von Knolle ()

  • Brutto. netto kann man ja nicht sinnvoll angeben.

    Danke für den doch ich sage mal „intimen“ Einblick. Dies ist in der Tag echt ein gutes Stück weniger als ich für diese Art von Arbeit erwartet hätte.

    Deckt sich aber mit den Zahlen, was z.B. Redakteure in der Videospielbranche etc in etwa erhalten haben. Ist jetzt natürlich nicht exorbitant viel, aber jetzt auch kein großer Ausreißer nach unten in der Unterhaltungsbranche. Wie aber Thygra schon sagte, ist das immer schwer zu vergleichen, als Redakteursarbeit so extrem unterschiedlich in Sachen Tätigkeitsfeld sein kann

  • Ich kann bei mir selbst beobachten dass ich bei fast allen Brettspielen abwäge ob ich mich auf eine Rabattschlacht einlasse oder nicht.


    Wenn ein Spiel bei mir Interesse weckt ist für mich auch entscheidend was ich für das Geld geboten bekomme. Ich nehme mal als Beispiel Everdell. Ich finde das Grundspiel im UVP schon teuer aber die Erweiterung fast schon frech, was dort aufgerufen wird. Da ist es mir auch (fast) egal, ob Starlink den Preis vorgibt, für mich rechtfertigt sich der Preis nicht in Material, Übersetzungsarbeit oder sonstigen Faktoren. Ich liebe Everdell und hätte es sogar gerne komplett. Ich fange da jetzt nach und nach an, bei einem für mich fairen Preis auf eine gute Rabattaktion zu warten.


    Ein anderes Beispiel sind die Spiele aus der Feder von Suchy und Delicious Games. Ich mag seine Spiele, habe aber selbst keins. Warum? Gleicher Grund. Ich finde die Produktionsqualität schrecklich, Zip-Beutel Schlacht aus der Hölle und dann brauche ich das Spiel nicht. Hinzu kommt, dass ich langsam keine Lust mehr auf Spiele ohne Insert habe (gut das bald der 3D Drucker kommt). Im Grunde müsste ich die Spiele aus dem Haus nochmal für den Einkauspreis upgraden. Ich würde gerne ein Shipyard ausprobieren - wenn der Preis passt gönn ich mir das mal.


    Jetzt andere Beispiele. Gerne auch Frosted. Die Spiele aus dem Lineup interessieren mich generell fast alle. Endeavor Deep Sea ist ein Spiel was vermutlich komplett mein Geschmack trifft. 90€ für ein Euro sind im Gesamtpaket aber für mich ein Preis, den ich bereit bin zu bezahlen. Weil mich das Material (hoffentlich) begeistert und Frosted bei mir einen Vertrauensvorschuss hat aufgrund mehrere Aspekte (Übersetzungsarbeit in anderen Spielen, Support im Discord und ich einfach das Gefühl habe ein gutes Produkt zu bekommen). Too Many Bones ist es ebenso. Das Grundspiel hat mich so sehr begeistert von der Übersetzung, Produktqualität und einfach das Gesamtpaket - da bin ich dann gerne bereit direkt bei Frosted zu bestellen. Da sind mir dann 10-20€ "egal". Das geht eben so weit, dass ich All-In in einem Townsfolk Tussle bin. 20Strong ist da irgendwie eine Ausnahme, für die soweit ich das aber einschätzen kann, Frosted wenig bis garnichts kann.


    Eagle Gryphon Games mit Lacerda Spielen ist ebenfalls ein Premium Produkt, wo ich fast gerne den Preis zahle. Da kickt bei mir aber auch etwas der Sammeldrang. Inventions kam an, es ist vermutlich eine Gehirnwindung zu wild, aber ich pack das Spiel aus und bekomme eine ausgezeichnete Qualität, ein Insert und ein tolles Spiel. Da happert es aber eher an der Übersetzung...


    Ich suche nicht gezielt nach Schnäppchen bei allen Spielen, oft wird dann aber was eingetütet, wenn der Preis passt. Schlafende Götter, Tabannusi, Coffee Traders, Pandemic Iberia sind solche Spiele und alle stehen noch ungespielt im Schrank...


    EDIT: Ich verkauf auch oft Spiele die mich dann doch nicht überzeugt haben. Ich kalkuliere aber nie bei einem Brettspiel Kauf, ob es eine Wertsteigerung geben kann oder nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von muewo ()

  • Deckt sich aber mit den Zahlen, was z.B. Redakteure in der Videospielbranche etc in etwa erhalten haben.

    Moment. Ein Redakteur in der Videospielbranche ist Journalist. Der passende Posten verglichen mit dem Brettspielredakteur wäre eher sowas wie Game Producer. Und da reden wir von anderen Gehältern. Des Weiteren werden die niedrigen Gehälter der Videospielredakteure massiv durch die Einnahmen durch die VG-Wort kompensiert.

    Ich empfehle dazu folgenden gut recherchierten Podcast: https://www.gamespodcast.de/20…dienen-spiele-redakteure/

  • Da sind mir dann 10-20€ "egal".

    Ich find das amüsant. Bei Everdell ist der Preis also dreist, bei Frosted Games sind dann 10-20€ aber "egal". Da hat Frosted Games alles richtig gemacht sich als Verlag so sehr zu emotionalisieren durch ihre Arbeit, das hat Pegasus anscheinend bei dir nicht geschafft.

    Deswegen frag ich Mal direkt:
    Bekommst du bei Pegasus denn nicht das Selbe wie bei Frosted Games? Gut übersetzte Spiele, Support wenn du ihn brauchst (z.B. per Mail oder über deren Discord)?
    Also was sorgt konkret dafür, dass dir Everdell zu teuer ist, aber bei Frosted Games 10-20€ egal sind.

  • Deckt sich aber mit den Zahlen, was z.B. Redakteure in der Videospielbranche etc in etwa erhalten haben.

    Moment. Ein Redakteur in der Videospielbranche ist Journalist. Der passende Posten verglichen mit dem Brettspielredakteur wäre eher sowas wie Game Producer. Und da reden wir von anderen Gehältern. Des Weiteren werden die niedrigen Gehälter der Videospielredakteure massiv durch die Einnahmen durch die VG-Wort kompensiert.

    Ich empfehle dazu folgenden gut recherchierten Podcast: https://www.gamespodcast.de/20…dienen-spiele-redakteure/

    Den Podcast kenne ich - sehr zu empfehlen generell übrigens - ich meine aber in der Tat den Job, den du als Game Producer bezeichnest im deutschen Raum. Da waren die Gehälter recht ähnlich zu dem, was hier geschrieben wurde

    Einmal editiert, zuletzt von HotSauce ()

  • Da sind mir dann 10-20€ "egal".

    Ich find das amüsant. Bei Everdell ist der Preis also dreist, bei Frosted Games sind dann 10-20€ aber "egal". Da hat Frosted Games alles richtig gemacht sich als Verlag so sehr zu emotionalisieren durch ihre Arbeit, das hat Pegasus anscheinend bei dir nicht geschafft.

    Deswegen frag ich Mal direkt:
    Bekommst du bei Pegasus denn nicht das Selbe wie bei Frosted Games? Gut übersetzte Spiele, Support wenn du ihn brauchst (z.B. per Mail oder über deren Discord)?
    Also was sorgt konkret dafür, dass dir Everdell zu teuer ist, aber bei Frosted Games 10-20€ egal sind.

    Wenn ich jetzt ein Farshore neben Endeavor lege, ist bei letzteren schon für mich mehr drin.


    Und nochmal, falls es nicht deutlich wurde. Mir ist klar, dass ich bei unterschiedlichen Spielen mit zweierlei Maß messe. Dreh es wie du es möchtest, meinetwegen hat Frosted's Marketing Strategie bei mir gezündet was Pegasus so bei mir nicht geschafft hat.

  • Da sind mir dann 10-20€ "egal".

    Ich find das amüsant. Bei Everdell ist der Preis also dreist, bei Frosted Games sind dann 10-20€ aber "egal". Da hat Frosted Games alles richtig gemacht sich als Verlag so sehr zu emotionalisieren durch ihre Arbeit, das hat Pegasus anscheinend bei dir nicht geschafft.

    Deswegen frag ich Mal direkt:
    Bekommst du bei Pegasus denn nicht das Selbe wie bei Frosted Games? Gut übersetzte Spiele, Support wenn du ihn brauchst (z.B. per Mail oder über deren Discord)?
    Also was sorgt konkret dafür, dass dir Everdell zu teuer ist, aber bei Frosted Games 10-20€ egal sind.

    Generell find ich das noch ein spannendes Thema. Also: Bei Verlag xy geb ich gern mehr aus als bei Verlag zx. Mir persönlich ist der Verlag erstmal vollkommen Wurst. Ich entscheide individuell von Spiel zu Spiel, was es mir Wert ist, auf den Verlag achte ich hierbei meist gar nicht. Oftmals ist die Komponentenqualität ja abhängig vom "Ursprungsverlag", weil die meisten großen Titel ja eher Übersetzungen sind. Die Übersetzungsqualität ist mir dabei warum auch immer gar nicht so wichtig, wie gute Komponentenqualität. Rechtschreibfehler stören mich da recht wenig, solang vom Verständnis alles her passt. Das ich Anleitungen aber ja - wie im anderen Fred diskutiert - meist nur zum Nachschlagen nutze, trägt hierzu wohl auch einen großen Teil bei

  • Ich denke, hier wurde schon das meiste gesagt. Es gibt derzeit eine zu große Masse an Spielen, die durch Rabatte verkauft werden müssen, damit sie nicht auf dem Müll landen. Das wird auf eine Konsolidierung hinauslaufen, die zwar für manche emotional schwierig, wirtschaftlich aber nötig ist. Die Rabatte sind für viele (gerade große) Händler einfach nötig, um die Lager zu leeren und sie sind Teil des Wirtschaftskampfes. Das mag sauer aufstoßen, ist aber eben so.


    Zusätzlich gibt es im Kenner- und Expertenbereich (letztlich reden wir hier auch nur über diese Bubble) eine klare Entwicklung zum Luxusprodukt. Eine gute Mechanik reicht den meisten heute nicht mehr, es braucht auch gute Optik und Haptik (das hat mit der generellen medialen Entwicklung zu tun). Und nicht nur das, die Kenner- und Expertenbubble legt auch Wert auf Wertbeständigkeit (von Material bis Preis). Es ist für viele eben ein Luxus-, Deko- und Sammelobjekt und kein reines "Spiel" mehr. Allein der Gedanke, dass jemand mit Chipsfingern die eigenen Spiele anfasst, bereitet den meisten hier Alpträume. Ich vermute mal, dass diese Entwicklung im Familienspiel- und Wenigspielersegment deutlich geringer ausfällt. Hier wird eben primär gespielt und nicht Hobby gelebt.


    Dazu kommen Aspeke wie Nachhaltigkeit usw, die Preise nach oben treiben.


    Was bleibt am Ende? Ein Konkurrenzkampf um die Kunden und ums Überleben. Gerade die Großhändler müssen mit Rabatten agieren, um wirtschaftlich zu bleiben. Einzelhändler bekommen dadurch Probleme, aber das trifft auf alle Sektoren zu. Hier muss mit guter Beratung und kreativen Konzepten gearbeitet werden. Für die Verlage wird es auf Konsolidierung hinauslaufen. Es überleben immer nur die, die sich durchsetzen (gute Strategie, die besten Spiele usw.). Hier muss jeder schauen, wo er bleibt. Wenn z.B. Frosted Games sich von den Großhändlern unabhängig machen will und mehr in die Nische Luxusobjekt (Qualität statt Masse) vorstoßen will, klingt das doch erstmal nach einer Strategie statt Stillstand. Ob die Kunden das so mitmachen und es funktioniert, wird die Zeit zeigen.