Die Schwarze Liste - Kickstarter mit unverhältnismäßig großen Verzögerungen oder Total-Ausfall

  • Als SoB-Minecart Backer der ersten Kampagne würde ich sagen, dass sie sich da einfach selbst vom KS-Hype-Train haben mitreissen lassen und das einfach eine Notwendigkeit war, um überhaupt zu überleben. Ich habe das akzeptiert, auch wenn es ewig gedauert hat und es total nervig war, all die Dinge schon im Laden zu sehen...

    Dann frag ich mich wieso das bei SoB FF und insbesondere SoB Adventures eher noch schlimmer wird... der PM zu Adventures ist noch nicht mal offen. Und das content extra in abgespeckter Form für KS gemacht wurde obwohl eine entsprechende retailversion existiert ist für mich als MINECART Unterstützer einfach fragwürdig.

    Okay - dazu kann ich nichts sagen, da ich nach dem Ursprungs-KS genug Material für ein Leben mit SoB hatte und die anderen Kamapgnen nicht weiter verfolge...dann hast Du vielleicht einfach recht - klingt nach Verpeiltheit und Gewinnoptimierung...

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

  • Dann frag ich mich wieso das bei SoB FF und insbesondere SoB Adventures eher noch schlimmer wird... der PM zu Adventures ist noch nicht mal offen. Und das content extra in abgespeckter Form für KS gemacht wurde obwohl eine entsprechende retailversion existiert ist für mich als MINECART Unterstützer einfach fragwürdig.

    Durch Kickstarter bekommen sie das Geld halt gleich und sind auf der sicheren Seite. Würden sie es direkt in den Handel geben, würden sie ihre Sachen langsamer/schwerer loswerden und müssten in Vorleistung gehen.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • Ich empfehle diese Liste bei BGG: Controversial or Fraudulent Kickstarters. | BoardGameGeek

    Neben dieser Liste (die meiner Meinung nach jeder, der sich für Kickstarter-Spiele interessiert, abonniert haben sollte) gibt es noch eine zweite Liste bei BGG, die etwas mehr in die Richtung dieses Threads geht:

    https://boardgamegeek.com/geeklist/247437


    Ich selbst halte mich für überdurchschnittlich vorsichtig bei Kickstarter, bin aber (bei deutlich über 100 Crowdfunding-Projekten bisher) auch schon mal mit Totalverlust eingegangen. Bei Solarius Mission 2nd Edition. Da denkt man: Zweitauflage eines bekannten Spiels, da kann eigentlich nicht viel schief gehen. Doch. Es kann. Totalverlust. Zwei weitere Projekte bei absolut renommierten Verlagen hängen und es ist fraglich, wie es weiter geht. Einmal weil der Verlagschef überraschend verstorben ist.

    Sowas und genauso auch die ganzen Erfahrungsberichte hier zeigen mir: Man kann eben nicht Kickstarter-Preise 1:1 mit Retail-Preisen vergleichen. Ein "so viel Geld ist mir das Spiel wert" tut es alleine nicht. Im Crowdfunding-Bereich trägt der Backer das gesamte Projektrisiko, und das ist ja nicht nur das Risiko, gar nichts zu erhalten, sondern auch noch das viel größere Feld der Spiele, die am Ende die Erwartungen nur teilweise erfüllen. Ich finde, dass der Backer da das Recht hat, ein gutes Angebot zu erwarten. Also besser als vergleichbar ausgestattete Retail-Veröffentlichungen und nicht nur genauso gut bepreist. Für das Risiko, das man übernimmt, muss es eine Kompensation irgendeiner Art geben. Exklusives, Preis, was-auch-immer. Aber eben irgendwas. (Ausnahmen möglich für sympathische Kleinverlage und Erstlingsprojekte, bei denen andere Maßstäbe gelten als bei etablierten Verlagen.)

    Leider geht die Entwicklung in eine andere Richtung. Es gibt kaum mehr Kickstarter-Spiele unter 50 Euro. 100 Euro und mehr ist der neue Normalfall. Und die Backer machen's weiter mit und reden sich auch alle Probleme, vor allem mit langen Lieferzeiten und sonstigen gebrochenen Versprechen, auch noch fröhlichschön. Die Macher sagen sich dann natürlich: solange die Backer das so mitspielen, lasst uns immer weiter an der Preisschraube drehen. Von der ursprünglich Crowdfunding-Idee ist Kickstarter meilenweit weg. Das ist reiner Kommerz. Kein Vorwurf an die Macher: Die machen aus ihrer Sicht alles richtig.

    Ich habe mittlerweile meine Kickstarterei drastisch zurückgefahren. Lohnt sich normalerweise einfach nicht. Bei den wirklichen Highlights aus diesem Bereich ist es 99% sicher, dass man das Spiel auch später noch bekommt. Sei es Retail oder sei es im Rahmen einer zweite Kickstarter-Kampagne, bei der man dann immer noch einsteigen kann. BTW: Meine bisherigen Highlights unter den Neuheiten dieses Jahres sind Faiyum und Bonfire. Beides zusammen günstiger als so mancher Kickstarter und jeder kann's ohne irgendwelche Risiken oder lange Wartezeiten beim Händler seiner Wahl kaufen. Warum gibt's dann eigentlich immer so viel Bohei um irgendwelche 08/15-Kickstarter? Nur weil Rahdo mal wieder irgendwas hochjubelt oder weil irgendwelche Leute ihre dreistelligen Ausgaben sich schön reden müssen? Einfach mal sich trauen selbst zu denken, FOMO ausschalten und schon gibt's Entspannung...

    In diesem Sinne zurück zum Thread-Titel: Schwarze Liste? Klar, dafür! Wenn da die Backer nicht konsequent zeigen, dass sie zwielichtiges Verhalten auf Kickstarter mit Nicht-Backen bestrafen, dann ist das nur eine Ermutigung für solches Verhalten.

  • Auf meiner persönlichen Blacklist stehen bisher nur zwei Firmen:

    Leder Games und Steamforged

    Leder Games mit "VAST: Mysterious Manor"

    Der einzige Kickstarter, bei dem ich bisher (gewollt) leer ausgegangen bin, war VAST: Mysterious Manor.

    Da gab´s schon erste Exemplare - die preislich auch noch günstiger waren - letztes Jahr in Essen und auch die amerikanischen Backer hatten das Spiel schon länger, bevor man überhaupt etwas vom Shipping an die Europäer geschrieben hatte.

    Habe daraufhin einen Refund beantragt, der von LederGames auch komplett ohne Probleme durchgeführt wurde.

    Steamforged mit "Dark Souls"

    Der ärgerlichste Kickstarter für mich bisher, da zeitlich absolut verspätet und auch wenige konkrete Infos - letztlich erfolgte doch noch eine Auslieferung eines Spiels, aber trotzdem ist Steamforged damit bei mir unten durch.

  • Ich habe bisher einen Totalausfall und auch wenn es ab und an noch Updates gibt, glaube ich nicht mehr an ein Fulfillement:

    Saga World Builder: Modular tiles for tabletop and D&D games by Saga — Kickstarter

    Es war sogar mein allererstes KS-Projekt, das ich gebacken habe. Damals für meine Rollenspielgruppe, die jetzt schon nicht mehr existiert. Lieferung sollte eigentlich Oktober 2017 sein, mittlerweile ist das also drei Jahre her.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Was mich mittlerweile eher an Kickstarter abschreckt sind zu den eh schon teuren Grundpreisen, die Preise die für Porto und Versand dazu kommen. Sorry aber zwischen 10 und 30 € on top bin ich einfach nicht bereit zu zahlen. Im Retailbereich muss man dann ganze auch mit kaufmännisch mitkalkulieren.

  • Puh, wenn ich das so lese scheine ich ja noch auf der bright side of Kickstarter zu leben. Wartet, ich klopf noch schnell auf Holz und werfe Salz...


    Ist eigentlich noch eine arme Seele bei The Everrain dabei? Auslieferung war für Oktober 19 geplant, also kein Vergleich zu den hier genannten Verzögerungen.

    Die absolute Kommunikationsstille über mehrere Monate hinweg lässt mich da aber auch nicht gerade ruhig schlafen. Wenn was kommt sieht man lediglich Mini-Berge aus der China-Fabrik, ich will vor dem Hintergrund einer sicher noch ausstehenden Übersetzung gar mich daran denken dass ich die deutsche Version des Spiels gewählt habe.

  • Puh, wenn ich das so lese scheine ich ja noch auf der bright side of Kickstarter zu leben. Wartet, ich klopf noch schnell auf Holz und werfe Salz...


    Ist eigentlich noch eine arme Seele bei The Everrain dabei? Auslieferung war für Oktober 19 geplant, also kein Vergleich zu den hier genannten Verzögerungen.

    Die absolute Kommunikationsstille über mehrere Monate hinweg lässt mich da aber auch nicht gerade ruhig schlafen. Wenn was kommt sieht man lediglich Mini-Berge aus der China-Fabrik, ich will vor dem Hintergrund einer sicher noch ausstehenden Übersetzung gar mich daran denken dass ich die deutsche Version des Spiels gewählt habe.

    Wobei es da Anfang November ein großes Update gab, inklusive Ankündigung von Shipping Timelines im nächsten Update: The Everrain by Grimlord Games » Production update: Loose all sail! — Kickstarter

    Ich habe 2019 mit dem Gedanken gespielt, im Late Pledge einzusteigen, habe mich dann aber dagegen entschieden.

    Das Thema hat mich dann nicht so stark abgeholt.

  • Puh, wenn ich das so lese scheine ich ja noch auf der bright side of Kickstarter zu leben. Wartet, ich klopf noch schnell auf Holz und werfe Salz...


    Ist eigentlich noch eine arme Seele bei The Everrain dabei? Auslieferung war für Oktober 19 geplant, also kein Vergleich zu den hier genannten Verzögerungen.

    Die absolute Kommunikationsstille über mehrere Monate hinweg lässt mich da aber auch nicht gerade ruhig schlafen. Wenn was kommt sieht man lediglich Mini-Berge aus der China-Fabrik, ich will vor dem Hintergrund einer sicher noch ausstehenden Übersetzung gar mich daran denken dass ich die deutsche Version des Spiels gewählt habe.

    Da bin ich entspannt. Die Grimlords werden schon liefern. Wenn die Verzögerung dem Spiel gut tut, dann nehme ich das gerne in Kauf.

  • Mein erster Totalausfall war "Perfect Crime" von Grublin Games. Ich war leider noch zu grün, um zu bemerken, dass das von vornherein so geplant und mit dem Titel dokumentiert war.


    Für den Autor kam unglücklicherweise eine scheinbar schwere Erkrankung dazu, sodass er von dem Geld am Ende auch nichts hatte und seine Firma dicht machen musste... :(

  • Confrontation von Sans Detour dürfte wohl das beste Beispiel dafür sein, wie man einen Con-Job abzieht und die Leute trotz aller roten Flaggen immer noch 450k investieren.

    L'Art Noir
    Game Design, Translation and Media Studio

  • Ich bin da ganz bei MetalPirate !

    KIckstarter wird völlig überbewertet.

    Wenn die Verlage wieder die Verantwortung von Anfang an übernehmen müssten, würde es wahrscheinlich etwas weniger an Angebot geben...aber man würde sich vorher Gedanken machen müssen.

    Wenn kleine Verlage wie z.B. Hall Games mit Bonfire das gescheit hinbekommen....warum soll es bei anderen renommierten Verlagen nicht auch gehen.

    Ja, ich bin auch bei KS Projekten dabei, organisiere SBs....aber das muss sich im Rahmen halten.

    Wenn hier jemand schreibt, das er über 1000,- Euro in ein einziges Projekt gesteckt hat.... und verloren hat, ich würde das auf gar keinen Fall irgendeinem Verlag vorstrecken.

    Wir hatten dazu ja auch schon Themen hier bezüglich richtig miese Arbeitsbedingungen, sowohl bei KS als natürlich auch in den Billiglohn Ländern....Dazu kommt noch das Thema Umwelt...

    Letztendlich ist KS ja nichts anderes als ein kostenloser Kredit, den sich die Macher der Kampagnen einsacken.... und das z.T. ohne Gegenleistung, wie man anhand der Erfahrungen hier ja sehen kann, veruntreuen.

    In jeden anderen Bereich würde man dafür strafrechtlich verfolgt werden. (aber die KS AGBs sind da ja „anders“). Man verdient ja schließlich eine Menge Geld damit.

    Meiner Meinung nach hätten Cranio, What‘s Your Game und auch andere Verlage nie mit solchen Kampagnen anfangen dürfen....

    WYG hatte bis zum Madeira KS ausschließlich selbst finanziert und super Produkte auf den Markt geworfen....bei der Madeira Kampagne läuft nun alles schief....für beide Seiten....

    Ich selbst suche mir ganz genau aus was ich unterstützen werde..... und der preisliche Rahmen in dem ich in Vorkasse gehe wird bei mir für 2021 nochmals kleiner...einfach weil ich kein Bock habe, dass alle irgendwie auf Pump erst anfangen zu arbeiten 🤨

    Kann ich bei meinem Job ja auch nicht....

    So....“Tinte“ ist alle.....😂

  • Im Crowdfunding-Bereich trägt der Backer das gesamte Projektrisiko, und das ist ja nicht nur das Risiko, gar nichts zu erhalten, sondern auch noch das viel größere Feld der Spiele, die am Ende die Erwartungen nur teilweise erfüllen. Ich finde, dass der Backer da das Recht hat, ein gutes Angebot zu erwarten. Also besser als vergleichbar ausgestattete Retail-Veröffentlichungen und nicht nur genauso gut bepreist. Für das Risiko, das man übernimmt, muss es eine Kompensation irgendeiner Art geben. Exklusives, Preis, was-auch-immer. Aber eben irgendwas. (Ausnahmen möglich für sympathische Kleinverlage und Erstlingsprojekte, bei denen andere Maßstäbe gelten als bei etablierten Verlagen.)

    Ich gebe dir da absolut recht. Wie du ja auch angesprochen hast, finde ich es sehr wichtig als (potentieller) Backer zu unterscheiden: Auf der einen Seite sind da kleine Verlage oder gar Einzelakteure, die sich eine Entwicklung und Umsetzung ohne das Crowdfunding gar nicht leisten könnten. Auf der anderen Seite sind die etablierten Verlage, die dort einfach nur eine Art "Vorbestellungsaktion" machen und damit mal eben das Produktionsrisiko gemütlich auf die Backer umlegen (hallo CMON, hallo Queen). Wie sehr man zweiteres Verhalten gut oder schlecht findet muss natürlich jeder selbst entscheiden, da gibt es nicht nur schwarz und weiß. Aber dass in diesen Fällen die Erwartungen an einen guten Preis oder irgendwelche exklusiven Goodies da sind, kann ich verstehen. Mindestens möchte man das Spiel jedoch als erster in der Hand halten, was leider in der Vergangenheit auch allzu oft nicht mehr der Fall war. Bei den "kleinen" gehe ich sogar so weit, dass ich nichtmal zwingend das Produkt erwarten würde - im Endeffekt habe ich da meinen Beitrag dazu geleistet, dass sich jeder Spieler (inklusive mir) ein Spiel kaufen kann, dass ich spannend fand :)


    Wie immer entscheidet da eben sehr stark der Käufer, so lange weiter gebackt wird, haben die Anbieter wenig Anreiz was zu ändern. Man muss allerdings auch zugeben dass die Kampagnen da oft sehr gut gestaltet sind. Marketing-typisch wird da sehr stark auf das Gefühl, was zu verpassen (FOMO) gesetzt - und obwohl die Kampagnen da meist sehr vage sind, bekommt man oft den Eindruck ein einmaliges Angebot vor sich zu haben. Da durchzublicken ist oft schon ganz schön schwierig und unter Umständen auch mit hohem Rechercheaufwand verbunden. Genau hier könnte eine Übersichtliche "schwarze Liste" natürlich helfen etwas mehr Überblick zu behalten.


    Dass Kickstarter selbst für Creator nicht immer der perfekte weg sein muss, hat Jamey Stegmaier in seinen sehr ausführlichen Erfahrungsberichten zu den Stonemaier-Projekten sowie der Abkehr von Kickstarter beschrieben, auf jeden Fall lesenswert, wenn man sich dafür interessiert: Insights from My Projects – Stonemaier Games

  • In jeden anderen Bereich würde man dafür strafrechtlich verfolgt werden. (aber die KS AGBs sind da ja „anders“). Man verdient ja schließlich eine Menge Geld damit.

    Den Rechtsweg gibt es weiterhin und jeder kann sowohl Kickstarter als auch einen Projektersteller verklagen. Wird ja auch teilweise gemacht, allerdings gibt es meistens nichts zu holen, wenn ein Projektersteller pleite geht.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

    Einmal editiert, zuletzt von Peer ()

  • In jeden anderen Bereich würde man dafür strafrechtlich verfolgt werden. (aber die KS AGBs sind da ja „anders“). Man verdient ja schließlich eine Menge Geld damit.

    Den Rechtsweg gibt es weiterhin und jeder kann sowohl Kickstarter als auch einen Projektersteller verklagen. Wird ja auch teilweise gemacht, allerdings gibt es meistens nichts zu holen, wenn ein Projektersteller pleite geht.

    Genau...machen kann man....aber es bringt nix 🤨

  • Kickstarter hat sicher Reserven. Allerdings kenne ich mich mit dem amerikanischen Recht nicht aus. Gerade deswegen ist es gut und wichtig, dass es europäische Plattformen wie die Schmiede gibt, die dem hiesigen Recht unterliegen.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

    Einmal editiert, zuletzt von Peer ()

  • Im Übrigen können sich auch kleine Verlage und Einzelkämpfer abseits von KS etablieren....

    Ich denke z.B. an Fragor .....die hatten einfach mit Vorbestellungen gearbeitet....da hätte man denen, wenn etwas schief gelaufen wäre wenigstens noch am Messestand einen auf die Nase geben und danach noch mit zwei-drei Kurzen den Frieden danach begießen können. 😂

    Ich erinnere mich auch noch an einen Verlag, der Vorbestellungen zur Abholung Messe, online angenommen hat, Bezahlung bei Abholung....dann stellte sich heraus, das Geld reicht nicht...für die Reise nach Essen, die Standmiete und das Hotel....alles zu knapp kalkuliert...da das Geld für die Spiele ja erst während bzw. nach der Messe wieder reinkam...Der arme Kerl hat sich dann via e-mail an die Vorbesteller gewandt und gefragt ob man nicht doch schon mit Vorkasse einverstanden wäre.....das ist für mich mal was ehrliches....das sind die Leute, die Unterstützung brauchen....


    (Ich stelle mir gerade vor CMON legt Fragor Spiele über KS neu auf...Basis Pledge...~179,- aufwärts plus jede Figur als extra Add On.....) .....ne wat gruselig...🙈

  • HCeline Danke für den Link - es ist sehr aufschlussreich das zu lesen. u.a.:

    Zitat

    Distributors typically buy from publishers at a 60% discount off MSRP. Let’s use Scythe as an example to show the difference in margins. Scythe has an $80 MSRP. Scythe costs about $22 to make and ship from China to a distributor. So when a distributor buys it for $32, we make a profit of $10. There was a close equivalent (retail edition plus promos) on Kickstarter for $59. Kickstarter/Stripe take 10%, and the per-unit courier cost subsidy built into that price ended up being around $15. So that puts the total cost around $43 for a total profit of $13.

    Lessons Learned from Quitting Kickstarter as a Creator, Part 2 – Stonemaier Games

  • Im Übrigen können sich auch kleine Verlage und Einzelkämpfer abseits von KS etablieren....

    Ich denke z.B. an Fragor .....

    Gerade mit Bezug auf die mittlerweile nicht mehr existente Firma Fragor Games könnte man darüber diskutieren, ob das in modernen Zeiten nicht

    Zitat

    Im Übrigen konnten sich auch kleine Verlage und Einzelkämpfer abseits von KS etablieren....

    heißen müsste. Deren Geschäftsmodell der (leider nur in Teilen) überproduzierten, teuren Liebhaberspiele ist durch nicht zuletzt durch Kickstarter gekillt worden.

    Ob man das nun gut findet oder nicht: Sehr viele, wenn nicht gar die meisten, der in den letzten Jahren bekannt gewordenen neu gegründeten Verlage haben dies maßgeblich durch Crowdfunding-Spiele geschafft.

  • Ich persönlich finde das gut. Durch Crowdfunding haben auch Konzepte eine Chance, die von "herkömmlichen" Investoren direkt abgewunken werden - auch abseits unseres Hobbys ;)


    Und unter den Brettspielen gibt es bestimmt auch genügend, die nie von den etablierten Verlagen umgesetzt worden wären, das sind teilweise sicher kleine "Herzensangelegenheiten", aber auch bei großen Brocken wie Gloomhaven kann ich mir gut vorstellen, dass wir das ohne Kickstarter nicht gesehen hätten. Allein wegen des Umfangs benötigt sowas ja ein großes Investment und es war vorher unklar, ob es diese Nische zwischen Brett- und Rollenspiel wirklich zu besetzen gilt.


    Für Nischenhobbies ist dieses ganze Crowdfunding wirklich ein Segen! Dass es schwarze Schafe gibt ist vermutlich nicht zu vermeiden - und es wäre wünschenswert wenn die Plattformbetreiber wie Kickstarter etwas aktiver darin wären Missbrauch vorzubeugen.

  • Bei den "Fehlschlägen" fehlt auch noch "Dwarves in Trouble" von Hex Games



    Hier wurde das Basisspiel in Europa erfolgreich ausgeliefert, aber alle Erweiterungen und die Backer in den USA hat noch niemand gesehen.

    (Lustiger weise gibt es auf der Kickstarter Seite alle paar Monate mal Wortmeldungen des Verlags, der behauptet alle Karten / Münzen oder

    was weiß ich wäre da und sie würden in den nächsten 14 Tagen mit dem Verschicken beginnen.


    Ein zwischenzeitlich von den Machern gestartetes Projekt wurde nach massiven Protesten wieder gestoppt.

  • toi, toi, toi! Bei mir seit 2014 insgesamt 35 beendete KS-Projekte und derzeit noch 14 offene - und alles ohne Ausfall oder die Befürchtung darum. Die Wartezeit von etwa 20 Monaten auf Tang Garden war m.W. bislang die längste, da war schon viel Geduld erforderlich. Nun bin ich sehr Euro-lastig unterwegs, die entsprechenden Spiele und Projekte vom Umfang her also selten im dreistelligen Bereich und vielleicht auch deshalb etwas "robuster" zu realisieren.

  • ...

    Ein deutscher Verlag macht erst keine Ahnung wie viele Sprachen der Regeln und danach die „deutsche Übersetzung“ fand ich auch sehr abenteuerlich.... 😩

    ...

    Der Verlag ist zwar in Berlin zuhause, setzt sich aber, meines Wissens nach, aus einer bunten, überwiegend Englisch sprechenden, Mischung aus Leuten zusammen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist.

    Exakt so ist es!

  • Dass es schwarze Schafe gibt ist vermutlich nicht zu vermeiden - und es wäre wünschenswert wenn die Plattformbetreiber wie Kickstarter etwas aktiver darin wären Missbrauch vorzubeugen.


    da wird nichts vorgebeugt, denn von jedem Dollar bleiben rund 10% bei Kickstarter hängen und die dummen Schaafe gehen nicht zur Neige

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Gerade mit Bezug auf die mittlerweile nicht mehr existente Firma Fragor Games könnte man darüber diskutieren, ob das in modernen Zeiten nicht

    Zitat

    Im Übrigen konnten sich auch kleine Verlage und Einzelkämpfer abseits von KS etablieren....

    heißen müsste. Deren Geschäftsmodell der (leider nur in Teilen) überproduzierten, teuren Liebhaberspiele ist durch nicht zuletzt durch Kickstarter gekillt worden....

    Da verstehe ich den Zusammenhang jetzt nicht.

  • Dass es schwarze Schafe gibt ist vermutlich nicht zu vermeiden - und es wäre wünschenswert wenn die Plattformbetreiber wie Kickstarter etwas aktiver darin wären Missbrauch vorzubeugen.


    da wird nichts vorgebeugt, denn von jedem Dollar bleiben rund 10% bei Kickstarter hängen und die dummen Schaafe gehen nicht zur Neige

    Klar, so ist das. Für Kickstarter (und die anderen Plattformbetreiber) gilt natürlich genau das gleiche: Die Abstimmung geht über den Geldbeutel der Kunden - so lange das Geschäft läuft, gibt es kaum Anreiz was zu ändern. Man sollte nur immer im Auge behalten, welchen Stellenwert Imageschaden spielt; gerade in einer digitalen Kundengruppe die ständig in den sozialen Medien unterwegs ist, muss man das im Auge behalten. Das wird Kickstarter sicher tun - natürlich stets mit der eigenen Umsatzmaximierung im Auge ;)

  • Ja, das war glaube ich vielen klar, das es mit Valley da Probleme geben wird.

    Ich hatte noch während der Kickstarter lief mit dem Kläger auf boitajeux ein BuBu gespielt. Er hat mich gewarnt, dass er versuchen wird das Geld welches Valley ihm schuldete beizutreiben

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • hier waren es 160$, allerdings muß ich zugeben, dass mir das Ausfallrisiko bekannt war :$

    Ja, das war glaube ich vielen klar, das es mit Valley da Probleme geben wird. Bei mir war es so, trotzdem habe ich sogar noch mehr versenkt. Zum Glück zeigt lit die App es gerade nicht an. Glaube es waren 300?

    Ach herrje, nicht weiter drüber nachdenken!

    Total kurios bei mir ist ja noch, das ich zwar das ursprüngliche #UpFront nicht mehr habe, die Erweiterung #Banzai dafür aber schon. Warum die damals nicht mit weggegangen ist...:/

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Ich hatte das Glück Up Front vor Jahren in GB für 40£ Gebraucht zu kaufen. Daheim geöffnet und mich gefreut, dass in der Box auch noch Banzai und Desert War enthalten waren. 8-))

    Wäre trotzdem fast beim Valley Games Kickstarter eingestiegen. Weiß gar nicht mehr was mich zurückgehalten hat.



    You know I'm born to lose, and gambling's for fools

  • Micknick : Es wird ja oft gesagt, dass Kickstarter die Einstiegshürden in den Spielemarkt für Neulinge gesenkt habe. Das mag in den Anfangszeiten von Crowdfunding mal so gewesen sein (und viele der frühen Kickstarter-Spielverlage sind heute bekannte Namen der Branche), aber ich bin mir nicht so sicher, dass das immer noch so ist. Wir leben jetzt in einer Zeit, in der Kickstarter von großen, etablierten Firmen dominiert und als Plattform für Direktvermarktung mit Risikoabwälzung genutzt wird. Möglicherweise sind die Einstiegshürden inzwischen sogar höher als sie es früher in der Vor-Kickstarter-Zeit für Spiele-Enthusiasten wie die Lamont-Brüder mal waren.

    Ich würde ein großes Fragezeichen daran machen, ob sowas wie Fragor Games in der heutigen Zeit noch möglich wäre. Also dass zwei Brüder ohne großes Team aus Grafikern, Social Media Experten oder anderen Spezialisten originelle eigene Spielideen umsetzen und damit innerhalb der Spieleszene gewissen Kult-Status erlangen können. Die Fragor-Spiele hatten immer das gewisse komplett überproduzierte Etwas (Figuren! Der Berg in Game of Gnomes!), aber mit dem, freundlich ausgedrückt, unterdurchschnittlichem Artwork bei Karten oder Spielplan würde sowas heute doch direkt untergehen. Gleichzeitig sind einzelne überproduzierte Komponenten keine Besonderheit mehr, sondern der Regelfall.

    Hinter dem heutigen Kickstarterspiel stecken normalerweise direkt ein halbes Dutzend darin involvierte Leute mit entsprechenden Vorab-Investitionen für Grafik, Werbung oder Social Media Betreuer. Das muss man als Macher erstmal stemmen können. Eine Crowdfunding-Kampagne, die da nicht das Niveau erreicht, das die Profis vorgeben, wird vom durchschnittlichen Endkunden doch direkt weggeklickt.

  • Ich habe Burning Suns inkl. aller Erweiterungen gebacked und als die Backer des Grundspiels nach 4 Jahren endlich ihres bekamen, musste ich dann auch nur noch ein fünftes Jahr warten um mein Spiel mit den Erweiterungen zu erhalten, aber immerhin, es kam an.

    Bisher hatte ich noch keinen Totalausfall, habe aber auch nicht mitgezählt wie viele KS ich gebacken habe.

  • Ja, das war glaube ich vielen klar, das es mit Valley da Probleme geben wird. Bei mir war es so, trotzdem habe ich sogar noch mehr versenkt. Zum Glück zeigt lit die App es gerade nicht an. Glaube es waren 300?

    Ach herrje, nicht weiter drüber nachdenken!

    Total kurios bei mir ist ja noch, das ich zwar das ursprüngliche #UpFront nicht mehr habe, die Erweiterung #Banzai dafür aber schon. Warum die damals nicht mit weggegangen ist...:/

    Habs mir dann bei WGV geholt ;)
    Nochmal einiges reingebuttert, aber die Karten sind sehr gut.