Star Wars Unlimited

  • Ich bin jemand, der ein "neues" TCG meist relativ fix "durchspielt" und da durchaus 10-20 Displays am Anfang vorbestellt und DIESE AUCH ÖFFNET.

    Da ich jemand bin, der sich teilweise in 5,-Euro-Schritten überlegt, ob er sich noch ein zusätzliches Brettspiel kauft oder nicht, befällt mich aufgrund dieser Aussage eine Mischung aus Sprachlosigkeit und bewunderndem (oder auch ein klein wenig neidvollem? :/ ) Respekt. Einfach so mal eine Vorbestellung von 1000,- bis 2000,- Euro zu machen, ohne zu wissen, ob einem das Spiel auch wirklich zusagt, ist mal ne Ansage. Und für mich letztendlich auch eine Bestätigigung, daß TCGs definitiv nicht in meiner Liga spielen. Insofern fühlt sich meine Entscheidung, darauf zu verzichten, absolut richtig an.

  • Freizeitvernichter Das ist in etwa so, als wenn bei Brettspielen jemand ungespielt KDM kauft und das dann DER Weg ist. Das ist doch hochgradig die Ausnahme und nicht die Regel. Schau dir mal auf cardmarket.com die Preise an. Die meisten Karten die du zum Spielen brauchst sind bei 2 bis 10 Cent. Kein Mensch muss 1000€ ausgeben. Wenn du Booster öffnen eher abschreckend findest schon gar nicht. Ich finde den TCG-Zirkus auch wahnsinnig und die obige Story ist crazy, wobei jeder das machen kann was er will. Also happy shopping! Aber jeder der da nicht mitmachen will, den verstehe ich. Es geht aber auch anders. Ganz sicher!

  • Es geht aber auch anders. Ganz sicher!

    Nur wenn du es wie ein Brettspiell behandelst. Also das du Decks zur Verfügung stellst und andere dann mit dir mit deinen Decks spielen. Sobald du zu einem Turnier oder öffentlichen Treffen gehst wirst du anders keinen Spaß haben. Is so. Und wenn man ein TCG einfach als Brettspiel spielt, also fertige Decks baut die man größtenteils so lässt... ja da kann man dann auch deutlich günstiger ein Radlands oder beleibiges anderes Duel-Kartenspiel im Brettspielformat nehmen.

    Und klar, wenn man das Spiel ansich eben mag kann man das auch machen wie du es machst, aber das ist eben dann quasi ein eigenes Spiel das man sich baut und nicht das Spiel das andere Spielen wenn sie sagen "ich spiele SW:U".

    Ich kenne das sehr gut von MTG, habe da früher sehr intensiv Turniere gespielt - und mit Leuten die "mal MTG" gespielt haben (so wie du mit ein paar fertigen Decks am Wohnzimmertisch) zu reden, da merkt man das es einfach zwei komplett verschiedene Spiele sind die bis auf einige Regelbegriffe so gut wie nichts gemeinsam haben.

  • Es geht aber auch anders. Ganz sicher!

    Nur wenn du es wie ein Brettspiell behandelst. Also das du Decks zur Verfügung stellst und andere dann mit dir mit deinen Decks spielen. Sobald du zu einem Turnier oder öffentlichen Treffen gehst wirst du anders keinen Spaß haben. Is so. Und wenn man ein TCG einfach als Brettspiel spielt, also fertige Decks baut die man größtenteils so lässt... ja da kann man dann auch deutlich günstiger ein Radlands oder beleibiges anderes Duel-Kartenspiel im Brettspielformat nehmen.

    Und klar, wenn man das Spiel ansich eben mag kann man das auch machen wie du es machst, aber das ist eben dann quasi ein eigenes Spiel das man sich baut und nicht das Spiel das andere Spielen wenn sie sagen "ich spiele SW:U".

    Ich kenne das sehr gut von MTG, habe da früher sehr intensiv Turniere gespielt - und mit Leuten die "mal MTG" gespielt haben (so wie du mit ein paar fertigen Decks am Wohnzimmertisch) zu reden, da merkt man das es einfach zwei komplett verschiedene Spiele sind die bis auf einige Regelbegriffe so gut wie nichts gemeinsam haben.

    hm sehe ich anders. Nur weil Tunierspieier mehr Geld ausgeben, spielen die das Spiel doch nicht anders? Ich spiele keine Tuniere, baue aber zuhause regelmäßig mein Deck um, um neue Sachen auszuprobieren. Das ist für mich dann übrigens viel mehr "eigentliches Spielen", und "tiefer im Spiel sein", als bei jemandem, der sich Listen mit guten Decks im Interner raus sucht und diese dann so zusammen stellt. Wenn ich auf Spieletreffs mal gegen anderen Spieler, auch Turniersspieler spiele, sehe ich da auch vom spielen her keinen Unterschied. Klar verliere ich gegen Turnierspieler öfter, weil die einfach in Summe die besseren Karten haben, das liegt aber dann alleine am pay-to-win. Ansonsten sehe ich da wenig Unterschiede, ausser das es zwei Lager gibt: "ich baue meine Decks selbst zusammen" vs "ich baue Decks nach internetlisten".

  • Ich weiß nicht, ob man Turnierspieler darauf reduzieren kann, dass da "Decks aus dem Internet" nachgebaut werden...denke, der Anspruch ist da doch eher seine eigenen zu bauen (das ist ja das, worauf man dann auch "stolz" ist).


    Wir haben bei Magic aber auch nur Legacy gespielt.....das hat bei uns den Reiz ausmacht....der ewig große Kartenpool....was man da an Stunden/Tagen in Scryfall verbracht hat.. Wir haben aber auch nur Themen-Decks" gebaut.


    Bspw. Vampir-, Goblin, Counter-, Meervolk-, Myr-, Mill-, Werwolf-, Kithkin-, Burndecks....und mein Liebling: Das Eichhörnchendeck.


    Das wäre mit Beschränkungen gar nicht so möglich, weil dann einfach zu wenig Karten zur Verfügung stehen.

    Und da werden die anderen natürlich angespornt, wenn einer ein sehr starkes Deck hat, da was zu "suchen", was dann dagegen funktioniert.


    Beschränkter Kartenpool oder das "rausrotieren" von Sets hätte uns keinen Spass gemacht, wenn da dann "nur" ca. 1000 Karten zur Verfügung stehen (von denen dann ja 80 % oder mehr common/uncommon und ggf., unbrauchbar sind).


    Da verstehe ich es, gerade bei neuen Spielen wie SWU, dass sich da natürlich bestimmte Decks, alleine aufgrund der (noch) beschränkten Kartenauswahl besonders hervortun.


    Wie ist denn das da bei SWU: Sollen da auch die alten Sets "rausrotieren" oder wächst da der Kartenpool einfach?

    Die glücklichen Zeiten der Menschheit sind die leeren Blätter im Buch der Geschichte.

  • Wie ist denn das da bei SWU: Sollen da auch die alten Sets "rausrotieren" oder wächst da der Kartenpool einfach?

    Ist eigentlich egal, was da jetzt gesagt wird, ein TCG kann langfristig ohne Rotation nicht überleben. Wobei es statistisch wahrscheinlicher ist, dass es eingestellt wird, bevor Rotation notwendig wird. ^^

  • Ich wollte turnierspieler gar nicht auf dem Aspekt des "decknachbaues" reduzieren, ich wollte nur sagen, dass es in meinen Augen 2 Arten von Spielern gibt, die die Decks nachbauen, und die, die den Spass daraus ziehen, selber Decks zu konstruieren. Diese beide Gruppen nehmen das Spielgefühl bestimmt unterschiedlich wahr, aber das turnierspieler und "home spieler" ein komplett anderes Spiel spielen, sehe ich absolut nicht

  • Diese Reduzierung auf Spielertypen und wofür ein Spiel steht und wer mehr Ahnung hat, ist völliger Käse. Und es ist auch nicht so, dass bei den Turnieren nur Superpros rumlaufen. Hier im Forum sind Leute, die haben weit über 1000€ ausgegeben und wohl weniger gespielt als ich. Als würde Booster aufreißen und Displays kaufen mit irgendwas korrelieren. Bei mir im Freundeskreis spielen 8 Personen SWU und davon fahren 3 auf Turniere. Derjenige der das teuerste Deck hat, das Boba-Deck, der hat beim letzten Mal hart verloren. Derjenige, der seine wertvollen Karten nicht mal gut sleeved und dem der Zirkus am Arsch vorbeigeht, dessen Deck "nicht so teuer ist", ist beim letzten Turnier weitergekommen.


    Ja, man kann irre viel Geld ausgeben. Ja, die Spiele sind leider so beschissen ausgelegt. Ja, ich kenne diese Magic Szene mit Leuten, die da ein Vermögen besitzen. Ja, auf hardcore Turnieren spielt der Geldbeutel eine große Rolle. ABER man kann es trotzdem nicht pauschalisieren und bei SWU zurzeit (!) aus meiner Sicht gar nicht. Das mag mit ein paar mehr Zyklen kippen und dann bin ich auch komplett raus, zurzeit ist der Zirkus aber noch nicht in diese Sphären abgehoben. Wer anderes behauptet, der spielt das Spiel meiner Meinung nach nicht aktiv oder kennt nur die drei teuren Power-Decks und schaut sich abseits dessen nichts an.

  • Diese Reduzierung auf Spielertypen und wofür ein Spiel steht und wer mehr Ahnung hat, ist völliger Käse. [...]

    Nichts für ungut, aber anhand von nem halben Dutzend Spielern im Freundeskreis kann man eher keine zuverlässigen universellen Aussagen treffen, das ist halt 'anecdotal evidence'.

    Selbstverständlich wird der durchschnittliche erfahrene Turnierspieler gegen den durchschnittlichen Gelegenheitsspieler gewinnen. Das liegt aber nicht ausschließlich an den teuren Decks (die meisten TCGs haben eigentlich 1-2 recht kompetitive Archetypen die recht günstig zu bauen sind, meist aggro), sondern daran, dass die Decks der Turnierspieler besser optimiert und an den Kartenpool angepasst sind und -vor allem- daran, dass ein routinierter Turnierspieler einfach besser spielt, also kontinuierlich weniger Fehler macht und bessere Entscheidungen trifft.

    Ich kann das recht wertfrei sagen, da ich in meinem Leben über unterschiedliche TCGs hinweg häufiger mal auf der einen als auch der anderen Seite gestanden habe und man den Unterschied schon recht deutlich merkt.

    Ich verstehe auch nicht, warum es da nötig ist, solche aggressiven Formulierungen wie 'beschissen' und 'Zirkus' zu verwenden - ich hab in meinem Leben viele Jahre viel Spaß gehabt mit Sammelkartenspielen und gönne das auch allen anderen, die Lust darauf haben, selbst wenn für mich die Zeit vorbei ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Xologrim ()

  • Wäre jetzt auch irgendwie merkwürdig, wenn jemand der ein Spiel regelmäßig in kompetetiven Wettkämpfen spielt, nicht öfter gegen gelegenheitsspieler gewinnen würde. Das ist im Prinzip ja bei jedem taktischen Spiel so. Das ist aber was anderes als die Aussage "turnierspieler spielen ein komplett anderes spiel"

  • Ich finde die Aussage jetzt nicht so abwegig. Die Frage ist doch, ob man sinnvoll gemeinsam spielen kann. Bei Brettspielen ist das durch die geteilten Komponenten noch prinzipiell möglich, auch wenn die Fähigkeitslevel weit auseinanderliegen sollten, bei Sammelkartenspielen (natürlich gilt dann für kompetitive LCGs dasselbe) ist zwischen einem Homebrew-Themendeck und einem optimierten Turnierdeck der Unterschied uU so groß, dass da gar kein Spiel mehr zustandekommt. Vor allem, wenn man dann noch unterschiedliche Editionszyklen etc berücksichtigt.

  • Ich finde die Aussage jetzt nicht so abwegig. Die Frage ist doch, ob man sinnvoll gemeinsam spielen kann. Bei Brettspielen ist das durch die geteilten Komponenten noch prinzipiell möglich, auch wenn die Fähigkeitslevel weit auseinanderliegen sollten, bei Sammelkartenspielen (natürlich gilt dann für kompetitive LCGs dasselbe) ist zwischen einem Homebrew-Themendeck und einem optimierten Turnierdeck der Unterschied uU so groß, dass da gar kein Spiel mehr zustandekommt. Vor allem, wenn man dann noch unterschiedliche Editionszyklen etc berücksichtigt.

    Warum? Weil nur Turnierspieler sich gute Decks bauen können, oder weil es dann eben doch wieder reines pay-to-win ist, und die turnierspieler einfach deutlich mehr investieren?


    Ich persönlich würde mich übrigens über einen turniersieg, mit einem Deck, das ich nicht komplett alleine "entworfen" habe, nicht wirklich freuen können. Irgendwie ist doch der Weg "ich such mir en gutes Deck aufm Netz, kauf mir dir karten und spiel dann auf turnieren", so ne Mischung aus Cheaten und Erfolg kaufen. Leute die mega starke Deckkombos finden, bewundere ich hingegen, da ich mich da manchmal schwer mit tue. Aber genau das, also der Deckbau, macht ja den Reiz aus. Sonst kann ich auch Paninibilchen sammeln ..

  • Warum? Weil nur Turnierspieler sich gute Decks bauen können, oder weil es dann eben doch wieder reines pay-to-win ist, und die turnierspieler einfach deutlich mehr investieren?

    Weil beides zusammen kommt bei einem TCG.

    Bei einem normalen Brettspiel hast du eben die selben Startvoraussetzungen gegen einen guten Spieler. Bei einem TCG hast du nicht nur viel weniger Erfahrung sondern auch noch die schlechteren Karten. Beides zusammen sorgt dafür das man das Spiel kaum noch sinnvoll spielen kann wenn dieses Gap zu groß ist.


    Ich persönlich würde mich übrigens über einen turniersieg, mit einem Deck, das ich nicht komplett alleine "entworfen" habe, nicht wirklich freuen können. Irgendwie ist doch der Weg "ich such mir en gutes Deck aufm Netz, kauf mir dir karten und spiel dann auf turnieren", so ne Mischung aus Cheaten und Erfolg kaufen. Leute die mega starke Deckkombos finden, bewundere ich hingegen, da ich mich da manchmal schwer mit tue. Aber genau das, also der Deckbau, macht ja den Reiz aus. Sonst kann ich auch Paninibilchen sammeln ..

    Ein TCG funktioniert über ein Meta. Wenn kein Meta vorhanden ist kann man kaum sinnvoll Decks bauen.

    Das Meta besteht aus den Decks die stark sind. Wenn du ein Deck baust muss dieses Deck Antworten auf die Fragen haben die Meta Decks stellen.

    Wenn niemand die Meta Decks spielt macht das keinen Sinn, dann weißt du nicht was die Fragen sein werden und musst immer irgendwie gegen alles was rein nehmen oder verlierst einfach mal random weil du die passende Antwort nicht hast.

    Natürlich sollten nicht alle Spieler nur Meta spielen, es ist auch total viable sich das Meta anzuschauen und dann ein Deck zu bauen das eben genau gegen die Meta Decks gut ist weil es entweder Fragen stellt auf die diese Decks keine gute Antwort haben oder alle Fragen der Meta Decks gut beantworten kann.

    Das ist aber genauso eine Leistung im Deckbau, wie es ist ein Meta Deck zu nehmen und es etwas anzupassen um etwas einzubauen das eine Schwäche ausgleicht oder eine zweite Wincondition bietet. Das hat absolut nix und null mit "cheaten" zutun.

  • Ich persönlich würde mich übrigens über einen turniersieg, mit einem Deck, das ich nicht komplett alleine "entworfen" habe, nicht wirklich freuen können. Irgendwie ist doch der Weg "ich such mir en gutes Deck aufm Netz, kauf mir dir karten und spiel dann auf turnieren", so ne Mischung aus Cheaten und Erfolg kaufen.

    Das erinnert mich an LAN-Parties in den 90ern, wo ein Bekannter irgendwann bei StarCraft nur noch den Zergling-Rush nach Schema F runtergespielt hat.

    Wobei „komplett alleine“ halt auch eine harte Vorgabe ist. Wenn ich in einem anderen Deck eine starke Kombo sehe und darum mein eigenes Deck bauen, ist das ja auch nicht mehr komplett alleine. Aber sich einfach irgendwelche Pro-Decks nachzukaufen klingt für mich auch langweilig.

  • Das erinnert mich an LAN-Parties in den 90ern, wo ein Bekannter irgendwann bei StarCraft nur noch den Zergling-Rush nach Schema F runtergespielt hat.

    Genau das: Für einen Turnierspieler ist jede Strategie die nicht gegen einen Zerglingrush gewinnt eben gar nicht Teil des Spiels.

    Für einen "Küchentisch Spieler" ist seine "Ich bunker mich ein und bau Belagerungspanzer" Strategie das beste aller Zeiten weil sein Kumpel dagegen immer verliert. Der Zerlingrush Spieler spielt einfach ein anderes Spiel.

  • Wenn ich mir also selbst ein Deck baue, ohne das Meta zu kennen, würde ih umgekehrt dann sämtliche Turniere gewinnen, weil dir anderen ja keine Chance hatten "meine Fragen" zu beantworten? Wenn du das Spiel darauf reduzierst, das nur Meta vs Meta Sinn macht, da könntest du auch Fußball auf das Elferschiessen reduzieren. Dagegen, wenn jemand sich ein optimiertes Deck aus dem Internet anschaut und dann nach seinen Vorstellungen "weiteroptimiert" sag ich ja gar nix. Nur eins dieser Decks 1:1 zu spielen stellt für mich halt keine wirkliche Eigenleistung dar.


    Warum soll man ohne Meta keine sinnvollen Decks bauen können? Diejenigen, die diese Decks gebaut/entworfen haben, hatte ja auch kein Meta und haben es trotzdem geschafft diese Decks zu entwerfen?

  • Das erinnert mich an LAN-Parties in den 90ern, wo ein Bekannter irgendwann bei StarCraft nur noch den Zergling-Rush nach Schema F runtergespielt hat.

    Genau das: Für einen Turnierspieler ist jede Strategie die nicht gegen einen Zerglingrush gewinnt eben gar nicht Teil des Spiels.

    Für einen "Küchentisch Spieler" ist seine "Ich bunker mich ein und bau Belagerungspanzer" Strategie das beste aller Zeiten weil sein Kumpel dagegen immer verliert. Der Zerlingrush Spieler spielt einfach ein anderes Spiel.

    Den Vergleich verstehe ich nicht ganz? Wenn ich sehe, dass ein Spieler den Zerglingrush spielt, passe ich halt meine eigene Strategie an, das zu unterbinden? Wenn man das nicht macht, dann spielt man "kein anderes spiel", sondern vll einfach nicht gut?

  • Ich persönlich würde mich übrigens über einen turniersieg, mit einem Deck, das ich nicht komplett alleine "entworfen" habe, nicht wirklich freuen können. Irgendwie ist doch der Weg "ich such mir en gutes Deck aufm Netz, kauf mir dir karten und spiel dann auf turnieren", so ne Mischung aus Cheaten und Erfolg kaufen. Leute die mega starke Deckkombos finden, bewundere ich hingegen, da ich mich da manchmal schwer mit tue. Aber genau das, also der Deckbau, macht ja den Reiz aus. Sonst kann ich auch Paninibilchen sammeln ..

    Früher hab ich das ähnlich gesehen. Wenn man sich allerdings die Realität anschaut, ändert sich (zumindest bei mir) die Sichtweise schnell. Profi-Spieler in jedem Spiel besitzen bei Veröffentlichung der neuen Edition Playsets von jeder einzelnen Karte. Dann setzen sie sich den ganzen Tag hin, schauen jede einzelne Karte an und überlegen, ob man damit in irgendeiner Kombination irgendwas machen kann. Innerhalb der ersten Wochen ist dann der Kartenpool 'gelöst' und es gibt nur noch Verschiebungen im Meta als Antwort auf die dominierenden Archetypen.

    Dazu habe ich weder das Geld und vor allem nicht die Zeit. Hätte ich beides und würde mein Leben nur mit dem Spielen dieses einzelnen Spiels verbringen, käme ich vermutlich zu recht ähnlichen Decks. Deshalb finde ich das eher nicht bewundernswert - es ist halt ihr Job.


    Wenn ich mir dagegen selbst ein Deck baue, ist es in fast allen Fällen einfach nur eine suboptimale Version eines im Internet bereits existierenden optimierten Decks. Bei den Online-Kartenspielen wie Hearthstone oder Legends of Runeterra sieht man das sehr schnell, wenn man da das Ranked-Format spielt. Warum soll ich mir also die Mühe machen, selbst zu basteln, um dann ein schlechteres Deck zu haben? Mir geht es primär um das Spielen und gerade bei kompetitiven Kartenspielen macht das Verlieren extrem wenig Spaß, da man meist gar nicht dazu kommt, seine auf dem Papier lustigen Kombos auszuspielen, also braucht man ein effektives Deck.


    Natürlich gibt es immer mal wieder auch Ausnahmen. Ein Freund von mir schaffte es bei Magic Anfang 2000? mal mit einem schwarz-grünen Homebrew-Midrange-Deck auf den 3. oder 4. Platz der Deutschen Meisterschaft. Da gab es auch schon Netdecking etc, trotzdem hat sein Ding funktioniert. Das war cool! Aber wie gesagt, das ist die absolute Ausnahme mAn und heute sicherlich noch seltener als damals, weil alles nochmal stärker professionalisiert ist.


    [Edit:]

    Und was die Eigenleistung angeht - die Eigenleistung besteht darin, das Deck, das man wählt, gut zu spielen. Bei einem Eurogame käme doch auch niemand auf die Idee, jemandem, der gewinnt, vorzuwerfen, er hätte keine Eigenleistung erbracht, obwohl die möglichen Strategien ja alle durch das Spiel vorgegeben werden - der Gewinner hat einfach die besseren Entscheidungen getroffen und weniger Fehler gemacht, und genau darum geht es auch bei TCGs mAn.

  • Genau das: Für einen Turnierspieler ist jede Strategie die nicht gegen einen Zerglingrush gewinnt eben gar nicht Teil des Spiels.

    Für einen "Küchentisch Spieler" ist seine "Ich bunker mich ein und bau Belagerungspanzer" Strategie das beste aller Zeiten weil sein Kumpel dagegen immer verliert. Der Zerlingrush Spieler spielt einfach ein anderes Spiel.

    Den Vergleich verstehe ich nicht ganz? Wenn ich sehe, dass ein Spieler den Zerglingrush spielt, passe ich halt meine eigene Strategie an, das zu unterbinden? Wenn man das nicht macht, dann spielt man "kein anderes spiel", sondern vll einfach nicht gut?

    Beim TCG passiert das anpassen halt beim Deckbau da du während des Spiels auf das beschränkt bist was du vorher in dein Deck eingebaut hast.

    Beim Rush ist anpassen oft auch keine Option, wenn du nicht von anfang des Spiels so spielst das du darauf vorbereitet bist, bist du tot bevor du irgendwas anpassen könntest.

    In StarCraft sind Build Orders das was bei einem TCG Decks sind.

  • Genau das: Für einen Turnierspieler ist jede Strategie die nicht gegen einen Zerglingrush gewinnt eben gar nicht Teil des Spiels.

    Für einen "Küchentisch Spieler" ist seine "Ich bunker mich ein und bau Belagerungspanzer" Strategie das beste aller Zeiten weil sein Kumpel dagegen immer verliert. Der Zerlingrush Spieler spielt einfach ein anderes Spiel.

    Den Vergleich verstehe ich nicht ganz? Wenn ich sehe, dass ein Spieler den Zerglingrush spielt, passe ich halt meine eigene Strategie an, das zu unterbinden? Wenn man das nicht macht, dann spielt man "kein anderes spiel", sondern vll einfach nicht gut?

    Es gab bei Starcraft 1 einige Zeiten, wo man mit den Zerg eine feste Build-Reihenfolge befolgen konnte und damit so schnell Zerglinge raushauen konnte, dass man dem wenig bis gar nichts entgegensetzen konnte. Das wurde durch Patches irgendwann gefixt.


    Mein Punkt ist: es macht für mich einen Unterschied, ob ich eine Gewinnstrategie 1:1 kopiere (so wie der Spieler mit dem Zergling-Rush, den er irgendwo nachgelesen hatte) oder selbst Strategien identifiziere und nutze.

  • Warum denkt ihr hier eigentlich alle so hart in Schubladen? Damit sich dann eure pauschale Meinung am besten verkauft? Noch einmal, ihr könnt das so nicht PAUSCHALISIEREN. Es gibt Leute auf Turnieren, die sind da nur Just4Fun und für das Feeling. Es gibt welche, die bauen Decks nur nach, es gibt welche, die sind voll in der Meta drin und geben viel Geld aus. Es gibt nicht DEN Turnierspieler und schon gar nicht bei einem so frischen TCG. Und wir reden hier im SWU Thread und nicht über TCG allgemein! Das bitte bedenken. Meine ganzen Ausführungen beziehen sich auf den aktuellen Stand von SWU und wir waren eigentlich bei der Debatte, wie teuer dieses Spiel ist. Und ich bleibe dabei, es ist aktuell günstiger als andere TCG (wobei ich Lorcana aktuell keine Ahnung mehr habe) und es gibt sehr gute Decks, die eben nicht so teuer sind.


    Es gibt nun Leute, die haben alle Karten zigfach und reißen nur Booster auf. Es gibt Küchentischspieler mit Proxies, die tolle Decks bauen und jeden Tag spielen. Es gibt Küchentischspieler, die hängen mit den Turnierspielern rum und besitzen die gleiche Erfahrung. Es gibt Leute, die hängen in ihrem Spieleclubs rum und veranstalten da private Turniere. Es gibt zig Formen sich mit diesem Hobby zu beschäftigen. Und noch einmal, es geht gerade um SWU und den aktuellen Stand. IamSalvation spielst du gerade das Spiel? Kennst du die Decks die man so spielt? Und die Preise? Oder erzählst du einfach nur von deinen Erfahrungen aus anderen Systemen?


    Und zu deinen Turnierspielern. Ich kenne aus Magic (und auch früher bei Netrunner) einige Leute, die sind immer auf Turniere gefahren und waren furchtbar schlechte Spieler. Ob Brettspiele oder TCG, die konnten vor allem Geld ausgeben (aber nicht so viel, um die besten Decks zu haben), haben aber selten was gerissen. Dieser beschworene Mythos des Turnierspielers ist aus meiner Sicht nicht zielführend. Ein Küchentischspieler in einer Großstadt, der viele Partien in Clubs und Treffs spielt, mag mehr über das Spiel wissen als jemand der in seinem Kaff alle paar Wochen ein Turnier mit den immer gleichen Leuten spielt.


    Xologrim Du sprichst jetzt sogar schon von professionellen Spielern. Was ist denn jetzt euer Punkt zur Szene aktuell in SWU, den Decks, Kosten und den Turniermöglichkeiten? Ich komme da langsam nicht mehr mit. Man kann jetzt um Recht zu haben 100 Dinge in den Topf werfen, aber worüber haben wir uns ursprünglich unterhalten? Ich finde, ihr habt die Diskussion in eine völlig unpassende Ecke gelenkt. Außerdem sollten wir im Rahmen bleiben. Was bringt es jetzt eine deutsche Meisterschaft bei Magic anzuführen, wenn sich Leute über SWU unterhalten? Einem Spiel, welches in den Kinderschuhen steckt, in diversen Städten in ihren Blasen gespielt wird und gerade noch nicht allzu viele Karten hat, geschweige denn viele teure Power-Decks?

  • Den Vergleich verstehe ich nicht ganz? Wenn ich sehe, dass ein Spieler den Zerglingrush spielt, passe ich halt meine eigene Strategie an, das zu unterbinden? Wenn man das nicht macht, dann spielt man "kein anderes spiel", sondern vll einfach nicht gut?

    Beim TCG passiert das anpassen halt beim Deckbau da du während des Spiels auf das beschränkt bist was du vorher in dein Deck eingebaut hast.

    Beim Rush ist anpassen oft auch keine Option, wenn du nicht von anfang des Spiels so spielst das du darauf vorbereitet bist, bist du tot bevor du irgendwas anpassen könntest.

    In StarCraft sind Build Orders das was bei einem TCG Decks sind.

    Ja ich habe StarCraft damals bis zum erbrechen gespielt, ich kenne das. Aber ja, klar musste man hier dann auf jede Taktik, die der Gegner spielen könnte vorbereitet sein, logisch. Das ist aber erstmal nichts anderes, ob man Spiele dann privat oder auf Turnieren spielt. Du musst immer (!) auf alles vorbereitet sein, was der Gegner spielen könnte und zeitgleich eine gute, eigene Strategie ins Spiel bringen. Genau das macht ja den Reiz aus, Decks selber zu entwickeln, mit denen das möglich ist.


    Ich verstehe ja durchaus was du und Xologrim meint, ich teile den Gedanken nur nicht. Er sagt ja selbst er hat keine Lust sich die Mühe zu machen, selbst ein Deck zu bauen, weil es ihm keinen Spaß machen würde, damit dann Spiele zu verlieren. Das ist ja vollkommen ok, aber letztlich auch nichts anderes, als würde ich mir in einem Online-Rollenspiel bessere Ausrüstung und Erfahrungspunkte mit Echtgeld kaufen, also klassisches Pay-to-win. Und das fühlt sich für mich persönlich halt wie Cheaten und nicht wie eine erbrachte Eigenleistung an. Ich hätte absolut keinen Spass damit, ein Deck zu spielen, dass ich nicht selbst gebaut, oder zumindest angepasst habe. Wenn ich damit spiele gewinnen würde, würde es sich für mich nie wie "mein sieg" anfühlen, sondern immer wie es sieg des Decks. Da verliere ich lieber, passe mein Deck am und werde Stück für Stück besser. Kann ja jeder so denken und spielen wie er will, aber zu sagen es wären komplett unterschiedliche Spiele ist in meinen Augen halt irgendwie überheblich und falsch

  • Wenn ich mir dagegen selbst ein Deck baue, ist es in fast allen Fällen einfach nur eine suboptimale Version eines im Internet bereits existierenden optimierten Decks. Bei den Online-Kartenspielen wie Hearthstone oder Legends of Runeterra sieht man das sehr schnell, wenn man da das Ranked-Format spielt. Warum soll ich mir also die Mühe machen, selbst zu basteln, um dann ein schlechteres Deck zu haben? Mir geht es primär um das Spielen und gerade bei kompetitiven Kartenspielen macht das Verlieren extrem wenig Spaß, da man meist gar nicht dazu kommt, seine auf dem Papier lustigen Kombos auszuspielen, also braucht man ein effektives Deck.

    Um überhaupt erstmal in die Lage zu kommen ein sinnvolles Deck zu bauen, muss man nämlich erstmal alle Meta Decks verstehen. Am einfachsten ist es dafür meist sie mal selbst zu spielen, dann merkt man eben was die wichtigen Karten sind, was einen im Aufbau stört und merkt sich besonders welche Karten einen einfach so richtig ....


    brettundpad Oh come on! Ja klar es gibt "Turnierspieler" die eigentlich Küchentisch Spieler sind und es gibt Küchentisch Spieler die das Meta so verfolgen und berücksichtigen als wären sie Turnierspieler. Bei meinen Ausführungen geht es eben nicht darum wo jemand das Spiel spielt sondern eben darum mit welchem Mindset er ran geht.

    Einmal editiert, zuletzt von IamSalvation () aus folgendem Grund: Antwort an brett

  • Wenn ich mir dagegen selbst ein Deck baue, ist es in fast allen Fällen einfach nur eine suboptimale Version eines im Internet bereits existierenden optimierten Decks. Bei den Online-Kartenspielen wie Hearthstone oder Legends of Runeterra sieht man das sehr schnell, wenn man da das Ranked-Format spielt. Warum soll ich mir also die Mühe machen, selbst zu basteln, um dann ein schlechteres Deck zu haben? Mir geht es primär um das Spielen und gerade bei kompetitiven Kartenspielen macht das Verlieren extrem wenig Spaß, da man meist gar nicht dazu kommt, seine auf dem Papier lustigen Kombos auszuspielen, also braucht man ein effektives Deck.

    Um überhaupt erstmal in die Lage zu kommen ein sinnvolles Deck zu bauen, muss man nämlich erstmal alle Meta Decks verstehen. Am einfachsten ist es dafür meist sie mal selbst zu spielen, dann merkt man eben was die wichtigen Karten sind, was einen im Aufbau stört und merkt sich besonders welche Karten einen einfach so richtig ....

    Warum muss man dafür die Meta Decks verstehen? Du musst die einzelnen Karten und ihre Zusammenhänge verstehen, aber keine Meta Decks?

  • Hier wird dem Spiel an sich jede Herausforderung abgesprochen wenn es nur darauf abzielt wer das bessere Deck mitbringt.


    Es kommt aber auch immer noch darauf an, wie ich auf die jeweilige Situation reagieren kann.


    Wenn ich die eine überdrüber Kombo nicht ziehe benötige ich eben einen Plan B oder weitere und das zeichnet dann für mich einen guten Turnierspieler aus: in einem stressigen Umfeld gute Entscheidungen treffen zu können.


    Das Deck an sich ist dann zwar die Vorbereitung aber auf ein einfaches runterspielen wird es kaum hinauslaufen.

  • Wenn ich die eine überdrüber Kombo nicht ziehe benötige ich eben einen Plan B oder weitere und das zeichnet dann für mich einen guten Turnierspieler aus: in einem stressigen Umfeld gute Entscheidungen treffen zu können.

    Immerhin wird hier von "guten" Turnierspieler gesprochen. Danke dafür. Es gibt zig schlechte (Turnier)Spieler. Diese Möglichkeit wurde bisher ja argumentativ ausgeblendet. Und es gibt übrigens noch schlechtere Verlierer. Und es gibt verdammt gute nicht-Turnierspieler mit Ahnung.


    Allerdings verstehe ich immer noch nicht wohin ihr mit euren Ausführungen hinwollt. Ich bleibe dabei, man kann zurzeit bei SWU gute, günstige Decks kaufen, ohne zig Displays und 1000€ invest und man kann als guter Spieler damit auch Spaß auf Turnieren haben UND was reißen.

  • Mir ging es nur darum, klarzustellen, dass die Aussage "Turnierspieler spielen ein anderes Spiel als Normals" in meinen Augen quatsch ist. Warum das Fass hier überhaupt aufgemacht wurde, versteh ich allerdings auch nicht ganz.

  • Ich hätte absolut keinen Spass damit, ein Deck zu spielen, dass ich nicht selbst gebaut, oder zumindest angepasst habe.

    Das führt jetzt langsam wirklich ziemlich weit weg vom Thema, aber wir leben doch in einer Welt, wo ich permanent von Leistungen profitiere und darauf aufbaue, die andere erbracht haben. Ich habe z.B. Philosophie studiert. Da ergibt es wenig Sinn, sich zu weigern, Bücher zu lesen und zu sagen 'ich möchte mir alles selbst erarbeiten' und dann bei der Antike anzufangen. In anderen Wissenschaften ist es ähnlich. Ich kann deshalb nicht erkennen, warum es für dich 'Cheaten' ist, darauf aufzubauen, was jemand anders erbracht hat.

    Nochmal:

    Meiner Ansicht nach geht es letztendlich doch darum, ob man gut spielt oder nicht. Wenn man ein Match komplett sauber runtergespielt hat, keine Fehler gemacht hat, alle Situationen richtig eingeschätzt und damit den Sieg verdient, das finde ich eine tolle Eigenleistung und dabei hilft dir auch kein Netdecking und das kann man nicht mechanisch reproduzieren, dazu muss man das Spiel und alle seine Nuancen wirklich verstanden und durchdrungen haben und -davor- habe ich Respekt. Je nachdem wie groß der Glücksanteil bei einem Spiel ist, wird nämlich der bessere Spieler überwältigend häufig gegen den schlechteren Spieler gewinnen, auch und gerade mit dem exakt selben Deck (das alte Decipher Star Wars Sammelkartenspiel ist so komplex, dass ich die Siegquote des erfahrenen Spielers bei nahezu 100% ansetzen würde, bei Lorcana ist es sicher eher möglich, auch mal mit etwas Glück oder Meta-Einfluss zu gewinnen, auch wenn man weniger Erfahrung hat) .


    brettundpad

    Ich denke durchaus, dass SWU momentan ein recht günstiges Spiel ist. Das liegt aber mEn hauptsächlich daran, dass es erst eine Edition gibt (und daran, dass das System zumindest nicht hoffnungslos mit Hyper-Rare Powerkarten gespickt ist - was cool ist!). Bin sehr gespannt, wie es sich in den kommenden Jahren entwickeln wird.

  • Xologrim Es ist aber doch etwas komplett anderes, ob ich ein Buch als Inspiration lese und dannach mit dem Wissen aus dem Buch ein eigenes schreibe und veröffentliche, oder ob ich ein Buch 1:1 abschreiben? Wenn du dir Decks anschaust und darauf hin dann ein eigenes Baust oder dieses nach deinen Vorstellungen anpasst, bin ich bei dir. Wenn du ein Deck kaufst und das dann 1:1 so spielst, ist das für mich keine Eigenleistung mehr. Ich sage ja lediglich meine Perspektive und für mich würde sich das anfühlen wie Cheaten und mir wirklich jeden Spaß am Siegen nehmen, warum hab ich ja schon erklärt. Kannst du ja gerne anders sehen

  • Ich dachte ja auch immer man kauft sich ein Starter und dann vllt nach und nach 5-10 Booster Packungen und dann hat sich das. Seit wir Star Wars: Unlimited jetzt aber im Shop gelistet haben, wurde mir die Illusion rasch geraubt.

    2-3 Booster DISPLAYS auf einmal zu kaufen, scheint da eher die Norm zu sein. Es sei jedem gegönnt, aber es ist echt der Wahnsinn was da an Geld reingesteckt wird ^^

  • Mit 5-10 Boostern kann man halt leider recht wenig anfangen, da sich die Karten auf alle möglichen Archetypen verteilen. Da ist es dann deutlich sinnvoller, gezielt einzelne Karten zu kaufen (wie ja bereits mehrfach von anderen erwähnt).

  • Um mal eine andere Perspektive noch in Bezug zu SWU in den Raum zu stellen. Das Spiel hat eben ikonische Anführer:innen, die ja einen spielerischen Kniff bereithalten. Alleine sich so eine Karte zu nehmen und dann daraus ein gutes Deck zimmern, macht Spaß. Auch hier können coole Decks bei rumkommen, bei denen man oft auf Common/Uncommens in der Symbiose angewiesen ist und keine teuren Karten braucht. Hier steckt viel Deckbauspaß für relativ wenig Geld drin. Ich muss sagen, dass ich genau diesen thematischen Aspekt super finde.

  • Ich gehe jetzt nicht auf jeden einzelnen Post nach meinem ein und versuche einfach mal, meine Dinge auf das Thema TCG und SWU zu erläutern. Ich bin seit den 90ern in TCGs "investiert". Als ich 14 war, habe ich eigentlich meinen kompletten Nebenjobverdienst in MTG und Pokemon geballert und viele dieser Karten sind immer noch in meinem Besitz. "Investiert" nehme ich hier bewusst als Wort, da ein TCG bei mir eben aus "Trading" und "Game" besteht. Somit sitze ich hier auf etlichen PSA Zeug. Warum? Weil das einfach ein - für mich - essentieller Teil des Spaßes ist, den aber NIEMAND mitgehen MUSS. Somit habe ich auch etliche "First Editions" mitgemacht und einige Spiele NACH MTG und Pokemon mit dem Release erlebt und daraus eben auch ein paar Regeln gelernt:


    1. Man benötigt ca einen 1000er, um bei einem neuen TCG (oder auch Set) ein komplettes Playset zu haben. Das mag man durchaus nicht mit den Boostern beim Öffnen bekommen, aber zumindest hat man dann genug Arsenal, um verkaufen und kaufen zu können. Ein Playset ist eben der Besitz einer jeden Karte, die man maximal dann in seinem Deck spielen kann - also hier bei SWU wären das 3x


    2. Ich habe 14 Displays geöffnet (wobei ich damals jedes Display für 85 Euro ergattern konnte). Dadurch hatte ich ein Playset zusammen und 3x eine Showcase gezogen. Ich habe etliche Hyperspace Foils und sitze zB damit auf 8 Vader und 7 Boba Fetts in unterschiedlichen Ausführungen (Foils, HS Foil, Foil). Somit ist der initiale Invest eigentlich locker wieder drin. Da ich nur englische Karten kaufen, sind diese im internationalen Verkauf auch nochmal deutlich höher als in Deutschland.


    3. Bei einem Release beobachte ich meist erstmal den Markt und den Hype drum herum. Ich habe meine Shops und bestelle verteilt vor. Mein LGS gibt mir meist den initialen Vorrat. Aber ich zahle eigentlich nie "vor". Sondern immer erst, wenn ich die Ware erhalte. Damit nehme ich mir natürlich auch den Luxus bei den "anderen" Stores zu stornieren, so wenn ich das Gefühl habe, das ein Set/Spiel auf Social Media und Communities kaum Hype erfährt.


    4. SWU habe ich auf etlichen Messen VORAB gespielt und auch bei TTS genügend Spiele gemacht, um zu wissen, dass es mir gefallen wird und es eben nicht nur "investiert" wird.


    5. Ich finde die Diskussion, ob jemand Net-Decking betreibt oder nicht ein wenig affig. Nicht jeder hat die Zeit und auch die Lust, sich hinzusetzen, Deck-Techs auf Youtube anzuschauen und/oder alle Weekly-Plays mitzunehmen. Es gab also schon immer Spieler, die es bevorzugt haben, ein gewissen Deck zu kopieren, weil ihnen das Theme gefällt, weil sie die propagierte Gameplay-Loop innerhalb des Decks mögen (damals zB Tolarian Decks bei MTG) oder einfach, weil sie denken, damit stompen zu können. UND: Das ist vollkommen iO. Das Entitlement, es mögen doch nur Spieler das Spiel spielen, die sich auch mit allen Karten und Meta etc befassen, ist schlicht dümmliches Gate-Keeping und einer der Gründe, weshalb Anfang der 2000er TCGs auch den klassischen Neck-Beard-Ruf bekamen. Ich war früher übrigens auch einer dieser Trottel, weil ich in meiner Bubble (war damals viel auf nationalen Turnieren unterwegs, ...) dachte, es gäbe ja nur die EINE Möglichkeit, ein Spiel zu spielen. Was war das früher doch ein peinliches Getue, wenn ein Spieler mit den MTG Champions-Decks, die es zu kaufen gab, einfach mitspielen wollte. Oder sich jemand die aktuellen Turnier-Decks aus dem White-Dwarf kopiert hatte. Peinlich. Nur peinlich, wie man sich da aufführte.


    6. Thema Investoren und Spieler. Die Diskussion wird es IMMER geben. Und es gibt einfach keine "one size fits them all"-Lösung. Ich finde, dass SWU derzeit ein schönes Balancing hat. Wenn man sich mal das Sabine Aggro Deck anschaut, dann kann man mit einem 100er hier schon sehr viel reißen und auch Spaß haben. Ich spiele gerade mit meinem Sohn sehr viel des aktuellen Metas und lasse ihn da auch mit dem ach-so-tollen Boba Deck vollausgestattet spielen. Und dennoch: Wir haben beide Spaß.


    AAAAAABER...wenn es für mich wichtig ist, in meinem LGS der Babbo des Raumes zu sein und "Sieg" über alles zu stellen, dann muss ich eben da auch Kohle reinbuttern und die 3x Vader und 3x Bobas im Deck haben, um auch gegen andere erfahrene Spieler eine Chance zu haben. Das wird man auch einfach in einem TCG nicht ändern können. Einen Großteil des Geldes bekommen Publisher eben über die Jagd nach seltenen Karten rein. Und das ist essentieller Teil des Systems.


    Aber so Spieler hast du halt immer. Mir ist das auch scheiß egal mittlerweile. Ich bin ü40 und muss mich nicht darüber definieren, wieviele Siege ich in einem Kartenspiel habe. Stattdessen - so wenn ich mal in meiner sehr limitierten Zeit spiele - freue ich mich, einfach zu spielen. That's it. Und das durchaus auch mit Net-Decks. Ob die jetzt im Meta sind oder nicht.


    Dass es vollkommen verrückt ist, einfach mal einen 1000er in ein Spiel zu stecken: Absolut. Es ist aber nun mal seit etlichen Jahren eines meiner Core-Hobbies und mit steigendem Alter hat man - und das ist natürlich auch ein Privileg, was nicht jeder hat -, die Möglichkeiten, das so zu tun. Nur - auch das bereits erwähnt - meist kann man beim Verkauf der Karten da mit +-100 Euro raus und hatte dann dennoch die Endorphine, die beim Öffnen der Booster gekickt haben. Verkapptes Glücksspiel also.


    In diesem Sinne: Habt alle ein schönes Wochenende und you do you! :P


    EDIT:


    Noch ergänzend: Dass es irgendwelche Vollhonks gibt, die sich zB bei der Spiel in Essen 5 Mal mit Bartrasur und Verkleidung anstellen, um Promos zu bekommen, die dann bei Kleinanzeigen verscherbelt werden, ist nicht Problem eines TCGs, sondern das ist das Problem der Menschen, die den Müll kaufen und Problem des Publishers, der das nicht im Griff hat.

  • Das ist halt trotzdem kein Merkmal was nur SWZ bietet, sondern jedes TCG. Auch Magic und Lorcana haben Commons und Uncommons in den Metadecks und das nicht zu wenige.

  • Finrod das die alle nicht aus Rares bestehen ist mir klar. War das meine Aussage? Ich kann deinen Einwand nicht nachvollziehen.

    Nein passt schon. Es wirkt halt so als glaubst du, dass SWU hier preislich und spielerisch besser dasteht als andere TCGs. Ich wollte dir eigentlich damit nur sagen, dass es da keinen wirklichen Unterschied gibt. Alle TCGs haben teure Karten, die viel Spiel sehen. Aber ebenso haben alle TCGs viele 1-10 Cent Karten, die viel Spiel in der Turnierszene sehen. Trotz allem sind Turnier-Decks bei allen TCGs (auch SWU) teuer und ja man kann auch in allen TCGs mit günstigen Decks was reissen. Mehr wollte ich auch garnicht sagen.

    Einmal editiert, zuletzt von Finrod ()

  • Okay. Solch absolute Behauptung wollte ich nocht aufstellen. Auch wenn meine Erfahrung mit meinen TCG Freundeskreis eine leicht andere ist (weil z.B. Magic teurer als SWU ist und ich dir Preise bei Lorcana am Anfang gefühlt auch etwas höher eingeschätzt hatte). Das kann bei dir mit deinen SWU und Magic Leuten natürlich anders sein.

  • 2 Sachen die hier in der Diskussion zuletzt gefehlt haben meiner Meinung nach:

    1. Trotz des Namens machen bei SWU auch die Limited Formate sehr viel Spaß. Ich habe bisher 2 Sealed (1x Prerelease, 1x Normal) und 7 oder 8 Drafts gespielt. Die haben jedes Mal Spaß gebracht und mir auch so die Sammlung erweitert. Nach dem dritten Event habe ich mir die Einzelkarten für ein Deck gekauft, mit dem ein oder anderen Raredraft sowie tauschen habe ich inzwischen das zweite Deck zusammen. Ohne ein einziges Booster oder gar Display nur zum Aufreissen gekauft zu haben.


    2. Man muss nicht alle Karten besitzen um verschiedene Decks auszuprobieren. Forcetable hat eine nur leidlich gute KI, aber Tabletop Simulator funktioniert von Anfang sehr gut. Seit neuestem gibt es auch noch Karabast.net und das ist einfach viel schneller als TTS. So kann man prima Decks und Matchups ausprobieren, sowohl um für Turniere zu üben, als auch um zu erkennen, welche(s) Deck(s) man sich mit echten Karten bauen will.