Das Problem an TCG ist vornehmlich, dass es eigentlich ein Hobby für sich ist. Ich hab ja vor einiger Zeit mit Flesh and Blood angefangen - und es bindet WIRKLICH viel Zeit und Mittel. Man braucht unbedingt jemanden, mit dem man auch in der Woche regelmäßig spielen kann - und beide müssen dann eigentlich für immer auf demselben Level bleiben. Will man auch mal Turniere mitspielen, dann wirds haarig: Dann muss man in die Meta eintauchen und RICHTIG Asche lassen. Bei FaB sind die meisten Karten in fast allen Boostern <1€ wert. Und dann gibt es einige wenige Karten, die in Richtung 60€ explodieren (von denen braucht man 3) und einige in Richtung 120-180€ (von denen braucht man eine). Ein turnierfähiges Deck aus dem Nichts zu stampfen kostet ca 500€. Selbst mit einem organischen Wachstum einer Sammlung, wo man sich von jeder Erweiterung ein Display holt, wird man noch mal 400€ drauf legen müssen. Zuhause kann man Proxies nutzen. Auf Turnieren nicht.
Mehr Geld heißt aber auch mehr Zeit, weil man die Decks, die man nun gebaut hat, auch tot testen muss - und dazu brauchts den oben genannten Mitspieler oder eine Internet-App. Und man muss bereit sein, rumzufahren und zu reisen. Die Wahrscheinlichkeit, das bei Dir im Dorf Faulebutter ein Turnier stattfindet, ist unwahrscheinlich. Im Falle von FaB ist Frankfurt u.a. Zentrum, weil es da einen Laden gibt, der das pusht. Jenseits davon: Wenn Du halbwegs erfolgreich bist als Spieler*in der ersten Stunde, wirst Du zu irgendwelchen Organized-Play-Events reisen müssen/wollen nach Amsterdam, Paris oder New York.
Also: Wer gerade ein Loch in seinem Leben hat, weil er mit seinem bisherigen Hobby unzufrieden ist, für den ist ein neues TCG auf jeden Fall etwas. Hat man aber Familie, ist eingebunden, hat KEINE regelmäßigen Spielpartner, die dabei mitmachen und/oder scheut regelmäßige Kosten von ca. 600€/p.a. (3 Sets pro jahr mit je 2 Displays plus ein paar Einzelkarten), der sollte die Finger davon lassen.