Beiträge von Neva Kee im Thema „Star Wars Unlimited“

    Ich möchte jetzt hier keine lange Diskussion über das alte CCG eröffnen - aber richtigstellen möchte ich das dennoch kurz: Das CCG hatte sicherlich seine Probleme (hohe Einstiegshürde, hohe Spielkomplexität, am Ende starkes Powercreep, weil man am Ende des Lebenszyklus noch möglichst viel rausgehauen hat), aber eingestellt wurde es, obwohl es super lief, weil Lucasfilm Decipher trotz guter Angebote, die Lizenz entzogen hat...

    Beim alten Star Wars CCG wurden die Seiten strickt getrennt. Man spielte also entweder helle Seite oder dunkle Seite (es war schon durch die unterschiedlichen Kartenrücken klar, dass da nichts durchmischt werden kann). Die Turniere waren dann immer so aufgezogen, dass jeder ein Deck jeder Sorte mitbringen musste und man entweder 4 oder 6 Spiele machte und dann immer jeweils die Hälfte der Spiele mit jedem Deck gegen die jeweils andere Seite antreten musste.

    Das gab nie Probleme und auch, wenn eine Seite mal stärker gewesen wäre, hatten das Problem ja alle in der Hälfte ihrer Spiele.

    Die guten Spieler haben sich dennoch immer durchgesetzt.


    Ich verstehe aber durchaus, dass man sich ein solches durchaus etwas restriktives System nicht unbedingt antun wollte, weil es ja auch die Einstiegshürde erhöht und man immer mehrere Decks bauen muss.

    Ich als Spieler würde das als Herausforderung sehen, dass man dort vielleicht Combos entdecken könnte, die andere übersehen, weil sie sich geistig auf eine Seite festlegen, wenn sie ein Deck zusammenstellen. Aber thematisch finde ich das natürlich auch eher nicht.

    Ich bin ja mal gespannt, ob die Diskussion um Lootboxen aus dem Videospielbereich nicht auch irgendwann auf TCGs überschwappt.

    Persönlich finde ich das Trading Card Geschäftsmodell nämlich nach wie vor sehr fragwürdig und ich habe schon 1993/1994 bei Magic (und auch später bei eigentlich allen anderen TCGs / CCGs) immer wieder diese Suchtmomente bei mir und anderen erlebt, die in den Laden gekommen sind, um 2-3 Booster zu kaufen, aus denen dann 10 wurden, weil immer nichts Gutes drin war (oder man alternativ mal Glück hatte und dann dachte, heute kommt da bestimmt noch mehr Gutes oder der Nebenmann Glück hatte und man neidisch darauf geschaut hat).

    Die unguten Gefühle, die TCGs in diesen Momenten auslösen und das dadurch ausgelöste Kaufverhalten sind ja gerade bewusst Teil des Geschäftsmodells und imho reines Glücksspiel, genau wie Lootboxen.

    Und das wird dann mindestens bei jedem neuen Erweiterungsset wieder getriggert (auch weil man einfach beinahe sofort abgehängt ist, sobald man eine Erweiterung nicht mehr mitkauft, außer das Spiel ist so riesig, wie Magic, oder man möchte nicht auf Turnieren dabei sein).

    Auch haben TCGs einfach die wirklich unschöne Eigenschaft, dass das Gameplay letztlich so stark durch die Decks definiert ist, dass es sehr schnell langweilig wird, wenn man die nicht ständig anpasst und neu baut.

    Auch das war schon bei Magic so. Neue Combos zu finden und zu bauen war immer sehr cool und das Deck zu testen, umzubauen und schließlich ein funktionierendes zu finden auch. Aber all die coolen Decks, die ich mal gebaut habe, liegen inzwischen ungespielt herum, weil sich jedes einfach immer grob gleich spielt.

    Ab und zu wurde es in den letzten Jahren noch ausgepackt und gespielt, aber auch das ist inzwischen nicht mehr wirklich spannend.

    Um da wieder neues Feuer hineinzubekommen müsste nun eben neu gebaut werden, am besten mit? Richtig... neuen Karten.

    Und die "toten" TCGs liegen nur noch rum, auch wenn es an sich alles mal super Spiele waren. Ich könnte nicht im Traum daran denken, selbst, wenn ich gleich starke Decks hätte (was ja gar nicht so einfach ist!), das statt eines Brettspiels auf den Tisch zu bekommen.

    Gleichzeitig erfreuen sich meine uralt Brettspiele zum Teil immer noch großer Beliebtheit und haben realistische Chancen, gespielt zu werden. Sie haben außerdem nur einen minimalen Bruchteil gekostet.

    Nee, nee. Ich fühle tatsächlich immer noch einen Teil des Drangs und des möglichen Spaßes, den man mit einem TCG haben kann und ich wäre vielleicht sogar dabei, wenn all das finanzielle, glücksabhängige und spielerische um das Spiel- und Geschäftsprinzip nicht wäre und all die Probleme, die sich daraus ergeben.

    Aber so wie es steht, bin ich einfach nur raus und von außen fasziniert, wie der Hypetrain, sehenden Auges hunderte / tausende von Euros in Papier mit einem spielerischen und ungewissen Haltbarkeitsdatum zu stecken, immer noch greift. Und das auch noch gleich bei mehreren TCGs gleichzeitig.

    Bin mal gespannt, ob beide (Star Wars Unlimited und Lorcana) in zwei Jahren überhaupt noch gespielt werden...

    Wenn ich nochmal einen "Fix" TCG haben will, spiele ich lieber nochmal Hearthstone. Ich habe es zwei Jahre gespielt, keinen einzigen Cent hineingesteckt, keine Probleme, Mitspielende zu finden und man konnte auf Dauer jede Karte bauen, wenn man genug gespielt hatte. Und jetzt ruht die Sammlung halt einfach, ohne miese Gefühle und ohne physisch wesentlichen Platz zu verbrauchen. Win-Win-win ;)


    Nichtsdestotrotz: das ist ja nur der Blick aus meiner Brille... Ich hoffe, ihr holt den maximalen Spaß aus eurer Zeit mit Unlimited heraus, wenn ihr euch entscheidet, dabei zu sein! Ein kleiner Teil von mir beneidet euch auch darum, was nur zeigt, wie sehr der Sogfaktor immer noch wirkt, dabei sein zu wollen, auch wenn ich das Spiel echt hässlich finde und kaum etwas über die Mechanismen weiß ;).

    Ich behaupte ja auch nicht, dass meine Meinung für alle gilt ;)

    Ich für meinen Teil habe kein Spiel in meinem Leben so gefeiert, wie dieses.

    Begeisterung?


    Eher früh... räusper ... kindliche Deceipher-Vorschädigung.

    Das war auch mein erster Gedanke, als SWU angekündigt wurde: Woah, endlich kommt nach dem SW CCG mal wieder was...

    An SWCCG kommt meiner Ansicht nach ohnehin nie wieder ein Spiel dran - aber die Einstiegshürde hat es für viele Spieler einfach verdorben, so dass es für viele zu komplex und undurchdringlich blieb (daher in meinen Augen die schlechten Bewertungen bei BGG).

    Aber vom System, den Ideen und der Umsetzung von beinahe sämtlichen Dingen, die Star Wars ausmachen (Gefangennehmen von Charakteren und ihre Befreiung von Eskorten und Gefängnissen, Verfüttern an den Sarlacc / Rancor, Jedi-Ausbildung, Kampf mit Walkern, Schiffen, Fahrzeugen und Charakteren, mit Waffen und ohne, das Reisen auf und zwischen Planeten, sowie das Ein- und Aussteigen in und aus Schiffen und Fahrzeugen, das Sprengen von Planeten mit dem Todesstern, das Sprengen des ersten und zweiten Todessterns unterschiedlich umgesetzt, Müllpressen, Sabacc, Podrennen, "Auf die andere Seite der Macht" ziehen, Rehabilitieren von Vader, Sprengen des Bunkers / Schutzschildes, Flug durch Asteroiden - all das und noch viel mehr war mechanisch im Spiel umsetzbar - einfach ein Traum des mechanischen Worldbuildings und in meinen Augen ambitioniert und mit viel Freude von Enthusiasten umgesetzt und in meinen Augen absolut unerreicht.

    Alle Star Wars Kartenspiele danach fühlten sich für mich wie Fast-Food an - keine Bewegung von Charakteren, Kämpfe von Charakteren gegen Raumschiffe, etc.
    All das hat mich nicht überzeugt.

    Nur Rebellion konnte das Loch wieder ein wenig stopfen, aber auch da stört mich ein wenig, dass die Charaktere einfach im Universum umherspringen, wie sie wollen... ;)

    Aber hier soll es ja um Star Wars Unlimited gehen: Jaaa, habe mich zwar nicht so wirklich eingelesen, aber es wird in meiner Welt ganz sicher SW CCG nicht ersetzen können (und wollen) :D

    Ja, das wundert mich auch sehr, dass die TCGs so ein massives Comeback erleben.

    Es ist, als ob die Leute zu viel Geld hätten und es keine anderen guten Spiele gäbe:/

    Ich werde hier definitiv passen... Nicht weil es ein TCG ist (ich fand Destiny eigentlich auch ganz cool), aber weil es einfach nur noch generisch wirkt alles... Auf die Mechaniken und das System bin ich aber trotzdem gespannt...

    Jup - sehe ich inzwischen auch mehr und mehr so - wenn ich inzwischen die typischen Luke / Vader / Leia / Han - Bilder sehe, habe ich immer das ganz starke Gefühl von "been there, done that".

    Ich denke allerdings nicht, dass sich das Spiel mit alten Star Wars Kartenspielen vergleichen lassen wird. Ich finde, es klingt, als ob sie nochmal sehr einfach einsteigen wollten, um eine breite Masse an Leuten zu begeistern - also weit entfernt von der Komplexität des alten CCG und vermutlich auch noch deutlich unter dem LCG - ich tippe mehr in Richtung Destinies, auch wenn ich mir natürlich wünschen würde, dass die "Brettspielhaftigkeit" des alten CCG in irgendeinem Spiel mal wiederkehren würde... Also Charaktere, die Waffen tragen und in Fahrzeuge und Raumschiffe einsteigen, um damit von Ort zu Ort oder Planet zu Planet zu reisen. Diese Art der räumlichen Bewegung triggert mich immer sehr stark.

    Dagegen finde ich Direkt-Kämpfe zwischen Charakteren und Raumschiff-Armadas immer irgendwie befremdlich, weil man dadurch das thematische / storyhafte in meinen Augen komplett ablegt und außer losen thematischen Bezügen der Karten untereinander nicht viel übrigbleibt.

    Nein, bestimmt nicht. Aber die Zielgruppe bei einem Star Wars TCG ist 14+. Die kriegen Taschengeld, das sie dann halt nicht mehr für Drogen ausgeben können :evil:

    was eindeutig pro TCG argumentiert


    Weiß ja nicht, wie viel Taschengeld Kinder heutzutage so kriegen. Aber wenns nicht in Drogen und Alkohol investiert werden kann ...

    Vielleicht sollte man bei der Legalisierung von Cannabis gleichzeitig massiv Boosterpacks verteilen, um gegenzuwirken... :P

    Klingt wie ein weiterer Durchlauf von "Anfangshype" und dann nach einer Weile tot, wie schon so viele andere TCGs zuvor.

    Nur die Star Wars IP ermöglicht es dem Spiel, überhaupt eine Chance zu haben, dass es jemand versucht.