Mechs VS Minions

  • Also für alle, die jetzt kein solches Kunstwerk bekommen haben:


    Das Bild oben lügt (trügt). Als ich das heute Mittag auf Arbeit gesehen habe, dachte ich noch an eine normale Verpackungaber das ist solch eine Riesenkiste! Über 6 Kilo vollgepackt mit Miniaturen, fetter Pappe und und und.... mit einer Liebe bis ins kleinste Detail.. das habe ich so noch nicht in der Hand gehabt. Da hat sich jemand verdammt viel Mühe gemacht. Wenn es auch nur halbwegs spielbar ist..
    Bin ja sowas von begeistert und das Dank dieses Forums ohne das ich wohl nie auf die Idee gekommen wäre 80€ für ein Spiel auszugeben, oder es überhaupt nur in meinen Spielhorizont gerückt wäre.
    Ich schlaf heut neben der Kiste:-)

    Allein die kleinen Details... Ist euch mal aufgefallen, dass jedes Minion in jede Form passt? Nicht wie bei Zombicide, das einen nach der Partie eine halbe Stunde lang zum puzzeln zwingt welcher Zombie in welche Form passt. Hier passt alle in jede Form, obwohl sie total unterschiedlich sind!


    Auf der Rückseite der Schachtel steht auch nicht einfach "1 Sanduhr" sondern "1 Zhonyas Stundenglas" - das ist ein in League of Legends kaufbares Item :D

  • Bei mir fährt der Übersetzungskit seit Freitag mit dem UPS Fahrzeug durch die Gegend......bin mal gespannt, ob er heute rein zufällig bei uns vorbeifährt......denn dann könnte er, wenn er denn wollte, mir endlich den Kit bringen....

  • Kann mir einer sagen, wie die Maße vom Spielekarton sind? Ich muss das Spiel gleich beim UPS Access Point abholen.

    51cm 35 cm und 12 cm hoch (Das Spiel - Falls Du den Versandkarton meinst, den hab ich nicht mehr :) )

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

  • Die Qualität dieser Produktion ist schier unglaublich - die schaffen dies zu einem Preis, da fangen manche Kickstarter Kampagnen erst an (und das ohne Inlay oder Prepainted Miniatures)!!
    Ich bin immer noch von den Socken - den Karton und den Inhalt auf Fotos oder in einem Video zu sehen ist ganz nett. Den Inhalt dann aber wirklich in voller Größe zu sehen und vor allem in Händen zu halten ist toll.


    Zum Glück war der Spielkarton sehr dick, denn bei UPS ist man wohl nicht gerade zimperlich damit umgegangen - eine Ecke war etwas eingedrückt. Ich denke bei einem normalen Spielekarton wäre dieser an der Ecke eingerissen.
    Die passenden Inlays, die vielen Miniaturen, die liebevoll gestalteten und vorgemalten Hauptcharaktere, die Materialien selbst (dickes Plastik, tolle Würfel, Mettalmünzen und -scheiben), die mit glänzenden Applikationen versehenen Geländeboards, die ebenfalls aus dicken Karton und sehr großen Spielerboards, die noch verschlossene Kiste eines Monsters, was gerade im Begriff ist auszubrechen, die Spielanleitung die sehr gut in die Abläufe einführt, das Kampagnensystem welches nach und nach weitere Aspekte des Spielens mit sich bringt und und und......haben einen für mich in dieser Form noch nicht gekannten Spielaufforderungscharakter und ich bin absolut neugierig, dass Spiel selbst zu erkunden - die bisherigen Missionsvideos die es im Netz gibt, habe ich mir aus Spoilergründen gar nicht erst angesehen!


    Dann kommt ja auch noch dazu, dass die sowohl die Audiountermalung für´s Spiel selbst, als auch professionelle Sprecher für das Erzählen der einzelnen Missionen kostenlos zur Verfügung stellen (natürlich die Audiofiles und nicht die Sprecher selbst...).


    Wie schaffen die das? Ob RIOT hier ein Verlustgeschäft macht?
    Ansonsten könnten sich andere Firmen hier mal anschauen, wie´s gemacht wird.


    Die hauen da ein Erstlings(?)-Brett-Spiel raus, was bei BGG mit 8.2 Punkten steht - aktuell Platz 22 im BGG-Ranking und Platz 7 der thematischen Spiele und Platz 17 der Strategiespiele innehat.
    Wenn ich das bei BGG recht sehe, zeichnet das RIOT-Team selbst für das Design verantwortlich.
    Dabei (weil es die Diskussion in einem anderen Thread gab) gibt es weder auf dem Titel der Verpackung noch auf der/den Anleitung(en) irgend einen Hinweis auf den/die Spiel-Designer selbst (oder habe ich den übersehen?).


    Merkt man mir an, wie begeistert ich bin? Ich denke nicht..... :whistling:

    2 Mal editiert, zuletzt von FischerZ ()

  • Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie ein Verlustgeschäft machen. Damals habe ich bei einem namhaften Hersteller für ein Kartenspiel mit rund 250 Karten und ein paar Tokens nach einem Produktionspreis angefragt. Man konnte sich den Umfang in etwa vorstellen wie bei Android:Netrunner oder dem Star Wars LCG - Grundsets. So ein Teil lag im ersten Angebot, ohne Verhandlungen, bei ca. 11€/Stück bei einer Menge von 1000 Stück. Da ist sicherlich a) noch mehr Fleich am Messer, wenn man in Verhandlungen geht und b) war der Stückpreis für 2000 Stück schon eine ganze Ecke (!) tiefer, unter 7€.


    Das ist natürlich niemals nicht mit dem Produktionsstand von MvM vergleichbar, aber ich könnte mir vorstellen, dass sie damit nicht viel Gewinn erwirtschaften, zumal die Waves, wenn ich mich nicht irre, immer auf 2000 Stück limitiert sind.


    Ich denke aber das passt sehr gut zur Riot-Strategie, wie ich hier schon viel gezeigt habe. Die hauen auch "mal eben" eine einstündige Dokumentation über ihr Musik-Produktions-Team und deren Arbeit raus, stellen ein Orchester auf die Beine und komponieren einen Song, ganze Videos, nur um einen Charakter zu promoten, den jeder kostenlos bekommt. Ich denke, man kann diese Aktionen als "Tue Gutes und rede drüber"-Marketing abstempeln. Unterm Strich machen sie mit ihrem Hauptprodukt (League of Legends) mehr als genug Gewinn um damit diese Marketingaktionen zu fahren, die wiederum den Kauf von League of Legends ankurbeln. Dass MvM mehr nicht ist als nur ein "Beiprodukt" zeigt allein schon, dass es im Shop unter sonstiges versteckt ist. Wenn auch ein extrem gutes "Beiprodukt".


    PS: Songs/Musikvideos um Champions/Skins/Events anzukurbeln:


    Curse of Amumu (Champion):


    Get Jinxed (Champion):


    Pentakill (Skin-Kollektion):


    Xayah und Rakan (Champions):


    Elementary Lux (besonderer Skin):


    Mein persönliches Highlight: Tales of the Black Mist (Ankündigung zum jährlichen Halloween-Event):

  • Das ist natürlich niemals nicht mit dem Produktionsstand von MvM vergleichbar, aber ich könnte mir vorstellen, dass sie damit nicht viel Gewinn erwirtschaften, zumal die Waves, wenn ich mich nicht irre, immer auf 2000 Stück limitiert sind.

    ich meine die erste englische Wave von Mechs vs. Minions lag bei 15.000 Stück und war ausverkauft. die zweite sollte ebenfalls auf 15.000 Stück kommen.
    Da lohnen sich dann auch kleinere Margen.
    Ich gehe konform mit Dir, dass sich nicht viel Gewinn da ansammelt (wäre auch lächerlich im Vergleich zu deren sonstigen Umsätzen), aber ich glaube nicht, dass da ein Verlust eingefahren wird.

  • Ah OK, bei den 2000 bezog ich mich auf die DE-Variante. Ja also im Endeffekt wird das alles weiter die Marke ankurbeln, aber nicht direkt ein Gewinnträger sein. Mir fällt leider der Fachbegriff dafür gerade nicht ein... :/

  • Also mir ist Wurscht ob Beiprodukt oder Umsatztreiber. Wenn dann so ein Ding rauskommt - können BMW, Mercedes, Porsche und andere gerne mal ein Rennspiel als Beiprodukt machen. Dann können sie es auch unter sonstiges verkaufen. :)

  • Möglichkeit 3 wäre natürlich, dass die Gaming-Industrie bei ihren Mengen im einstelligen Eurobereich produziert und uns seit Jahren verarscht ;)


    dagobert-duck-wirft-froehlich-einen-goldtaler-in-die-luft.png

  • Non-Profit?


    Was man da für 75$ bekommt ist der Wahnsinn.


    Mechs vs Minions war übrigens DER Geheimtitel der letzten Spiel in Essen. Es hat sich ein Stück weit herum gesprochen, dass da was kommt aber keiner wusste genau was. Während des Designs des Spiels wurden immer wieder "Größen" aus der Szene (Blogger wie Tom Vasel u.a.) eingeladen, um eine Meinung und Kritik zu äußern und das stetig zu verbessern. Sie mussten ein NDA unterzeichnen, so dass sie nicht darüber berichten durften, daher tauchte das Spiel auch so plötzlich auf.
    Ich hatte es letzte Jahr zwar mitbekommen, war aber nicht dort am Stand aufgetaucht. Es war dann wohl recht flott ausverkauft wie man sich denken kann :)


    Ich kann mir gut vorstellen, dass es ein reines Prestigeobjekt von Riot ist und da evtl noch was rein gebuttert wird. Oder zumindest nach Kostendeckungsprinzip produziert wird.

  • Es hat mich übrigens zum nachdenken gebracht, warum Riot, quasi Mutter aller MOBAs kein Moba als Brettspiel herausbringt und nicht vielleicht auch eine Turnier-Szene wie z.B. bei X-Wing aufbaut. Daran haben sich ja schon viele die Zähne ausgebissen. Vielleicht ist es vernünftig einfach nicht möglich, da vieles, was ein Moba ausmacht, in Echtzeit passiert? Vom FoW mal ganz zu schweigen. Viele Lösungsansätze von Projekten wirkten oft ein wenig "Clunky" auf mich.


    PS: Mutter der MOBAs in sofern, dass wohl 2 Erfinder des Ur-Mobas "DOTA" - damals noch eine Mod für Warcraft 3 - die Firma gegründet haben. Die restlichen haben DOTA 2 entwickelt, was zwar nicht ganz so erfolgreich ist, aber mit Valve im Rücken irrsinnig hohe Geldbeträge von 20 Millionen Euro bei Turnieren um sich schmeißen kann.

  • Naja... vielleicht weil es ne Videospielbude ist und um seine Stärken weiß und jetzt nicht versuchen will in anderen Gewässern zu fischen?


    Ich meine mich auch dunkel daran zu erinnern, gelesen zu haben, dass Riot nicht vor hat das jetzt zu wiederholen. Sag niemals nie, aber es klang zumindest nicht so als sei es anders geplant.

  • Du meinst kein weiteres Brettspiel zu entwickeln?


    Wie sich wohl herausstellt haben sie neben Marketing auch schlicht die Stärke gute Spiele zu entwickeln. MvM ist Championsleague, egal ob man über das Material, den Spielspaß oder das "drum herum" wie z.B. die Hörbücher spricht. So liest man zumindest überall.


    Das könnten die wegen meiner ruhig noch öfter bringen :)

  • Verlust glaube ich auch nicht, Nullsumme könnte ich mir aber durchaus vorstellen.
    Kann auch sein, dass das Spiel eine 'Belohnung' für einige Mitarbeiter/Game Designer war, nach dem Motto: 'Hey, statt einem Firmenwagen dürft ihr jetzt mal so'n Ding machen.'
    Und Nullsumme würde denen doch bei ihren Verdiensten vollkommen ausreichen.


    Man darf nicht vergessen, dass das Spiel, wenn es regulär über den Handel gekommen wäre, dann ca. 150 gekostet hätte, wenn man eine Marge einrechnet. Insofern könnte das schon passen ..

  • Naja... vielleicht weil es ne Videospielbude ist und um seine Stärken weiß und jetzt nicht versuchen will in anderen Gewässern zu fischen?


    Ich meine mich auch dunkel daran zu erinnern, gelesen zu haben, dass Riot nicht vor hat das jetzt zu wiederholen. Sag niemals nie, aber es klang zumindest nicht so als sei es anders geplant.

    Ich habe jetzt leider keine Einblicke, wie so ein junges Unternehmen arbeitet. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass sie den Brettspiele als Expansionsmarkt sehen. Das wirft im Vergleich zu ihrem Kerngeschäft so gut wie gar nichts ab. Ich kann mir eher vorstellen, dass alles mal als ein "extrakurrikuläres" Nebenprojekt von ein paar Mitarbeitern begonnen hat. Einfach mal die Spieleentwicklungsfähigkeiten auf was anderes als MOBAs übertragen. Da die Jungs und Mädels da wahrscheinlich auch gar nicht mal so schlecht in dem Bereich sind, ist auch was ordentliches rausgekommen. Vielleicht sind die dann einfach zum Chef gegangen, haben es als Herzensangelegenheit dargestellt und um Budget aus dem Marketing gefragt.


    Wahrscheinlich Break-Even erreicht bei hohen Auflagen, Mitarbeiter durch ein Herzensprojekt motiviert und einen (leichten) Werbeeffekt erzielt. Das wäre aus meiner sicht eine Runde Sache. Dass irgendeiner der Manager auf die Idee gekommen ist, dass es doch super wäre, ein Brettspiel zum Selbstkostenpreis zu vertreiben, und dann eine Abteilung damit beauftragt hat, kann ich mir irgendwie weniger vorstellen.

  • Wie schaffen die das? Ob RIOT hier ein Verlustgeschäft macht?

    Gar nicht so schwer...


    1. Lass gewisse Mitverdiener (Handel) weg. Die wollen normalerweise auch immer was vom Kuchen haben.
    2. Fertige in China.
    3. Kalkuliere mit sehr, sehr spitzem Bleistift


    Klar ist der bei "normalen" Sprung Spielenzwischen Material und Preis recht hoch. Aber es wird oftmals auch vergessen, dass ein Verlag auch andere Kostenfaktoren hat, als das reine Material...


    Aber keine Angst... Bei Mechs vs. Minions dürfte noch genügend hängen bleiben... ;)

  • Ich habe jetzt leider keine Einblicke, wie so ein junges Unternehmen arbeitet. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass sie den Brettspiele als Expansionsmarkt sehen.

    Laut einem Interview ist der Chef von Riot begeisterter Brettspieler, der einfach mal das geilste Brettspiel aller Zeiten entwickeln wollte... :)

  • Aber keine Angst... Bei Mechs vs. Minions dürfte noch genügend hängen bleiben... ;)

    Das kann ich mir beim besten willen kaum vorstellen. "Etwas" möchte ich nicht ausschließen aber "genügend" im Sinne von "ich hab Gehälter zu zahlen" und Wachstum und so der ganze Kram glaube ich nicht... das würde im Umkehrschluß ja fast schon bedeuten, dass auch andere große Buden so eine Qualität produzieren könnten (und eben genügend übrig bliebe) uns aber mit so "minderer Qualität" abspeisen

    Laut einem Interview ist der Chef von Riot begeisterter Brettspieler, der einfach mal das geilste Brettspiel aller Zeiten entwickeln wollte... :)

    Hast Du dazu eine Quelle? Es fällt mir wirklich schwer Background-Info zu finden... war ja auch ein Geheimprojekt aber irgendwas muss ja zu finden sein

  • der einfach mal das geilste Brettspiel aller Zeiten entwickeln wollte...

    Hm....das liegt dann glaube ich im Auge des Betrachters.....alles in allem liegt hier meiner Meinung nach eine sehr schönes Beispiel vor, was mit Geld alles machbar ist - egal ob man das jetzt positiv oder sogar negativ sehen will oder muss.
    Auch die Vorlieben der Spieler sind ja zu berücksichtigen - nicht jeder mag kooperative Spiele, nicht jeder mag Programmier-Spiele und eventuell mag man auch nicht kooperative Kampagnen-basierte-Programmier-Spiele mit Miniaturen. Für diese Spieler ist #MvsM bestimmt nicht das "geilste Brettspiel aller Zeiten".


    Für mich persönlich ist es das aber aktuell - ob das für alle Zeiten gilt, wage ich zu bezweifeln, aber wer weiß?! Dann bin ich jedenfalls froh, dass ich ein Teil davon war und kann meinen hoffentlich auch Brettspielenden Enkeln davon erzählen bzw. denen das zeigen!!
    Ob es das auch spielerisch hält, kann ich noch nicht beurteilen - bin aber guter Hoffnung!


    Die Großen der Branche (Asmodee - gibt es eigentlich sonst noch "Große"? :whistling: ) sollten sich hier mal ein Beispiel nehmen, wie es gehen kann.
    In Bezug auf die Qualität der Minis kann sich vor allem FFG mal ein Stück abschneiden - besonders seit den enttäuschenden Minis von #VdW2 !!

  • Nun durfte ich meines auch vom UPS Shop abholen. Ein wirklicher Brummer. Schade ist nur, dass ich mich verplappert habe und meine Frau es nun als Geburtstagsgeschenk einkassiert hat. Ich muss also nochmal gut 2 Wochen auf die erste Session warten. Aber zumindest mal auf die Verpackung konnte ich einen Blick werfen.


    Was ich ansonsten hier vernehme, macht die Wartezeit umso länger. So ähnlich hab ich mich früher immer gefreut, wenn es auf Weihnachten zu geht. Schön, dass sowas auch heute noch funktioniert :D


  • Mechs vs Minions war übrigens DER Geheimtitel der letzten Spiel in Essen. Es hat sich ein Stück weit herum gesprochen, dass da was kommt aber keiner wusste genau was. Während des Designs des Spiels wurden immer wieder "Größen" aus der Szene (Blogger wie Tom Vasel u.a.) eingeladen, um eine Meinung und Kritik zu äußern und das stetig zu verbessern. Sie mussten ein NDA unterzeichnen, so dass sie nicht darüber berichten durften, daher tauchte das Spiel auch so plötzlich auf.
    Ich hatte es letzte Jahr zwar mitbekommen, war aber nicht dort am Stand aufgetaucht. Es war dann wohl recht flott ausverkauft wie man sich denken kann :)

    Kann sein, dass Du was falsch erinnerst in Details?


    Riot Games hat auf der SPIEL 2016 nicht ausgestellt. Das Spiel war auch nicht vor Ort. Stattdessen startete am Donnerstagabend der Messe die Vorbestellung der englischen Wave 1. Hatte ich persönlich völlig verpasst, weil ich da beim "Essen in Essen" sass. Tom Vasel hatte im Vorfeld (am 19. September) im Rahmen seiner Videoserie "Miami Dice" das Spiel besprochen und auch in Details gezeigt: Miami Dice #205: Mechs vs. Minions (League of Legends Board Game) | The Dice Tower Somit war vor der Vorbestellung relativ klar, was man da für ein Spiel bekommt, auch wenn es in natura nochmals beeindruckender aussieht.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • @toomuchcoffeeman: Quelle suche ich später. Ein Freund beschäftigt sich aktuell sehr mit Hintergründen. Dort kam dann eben auch Mechs vs Minions auf den Schirm.


    @FischerZ Wie viele Einheiten wurden verkauft? 15.000? Zu 79,- $ das Stück. Was kostet so ein Spiel in der Herstellung/Versand? Ein paar Überlegungen.


    70,- $ = 15.000 * 9,- $ = 135.000 $
    60,- $ = 15.000 * 19,- $ = 285.000 $
    50,- $ = 15.000 * 29,- $ = 435.000 $
    40,- $ = 15.000 * 39,- $ = 585.000 $


    Bzgl. Gehälter... Ich denke die Arbeitskraft ist eh schon im Haus und durch die Videospiele bezahlt. Man kann sie also auch mal an andere Projekte setzen. Ob die Arbeitskosten/Miete/etc. noch groß einfließt weiß ich nicht. Vielleicht wurde auch so gerechnet, dass ein Grafiker für eine Minion Miniatur (Beispielsweise) 2 Tage Arbeit investieren muss. Die restlichen kann er also weiter an den gewinnträchtigen Sachen arbeiten.


    Und ja, mir ist bewusst, dass die oben aufgeführten Preise keine wirkliche Grundlage haben. Sie sind einfach mal zum Überschlagen da. Ich denke, dass wir uns bei den Produktionskosten + Versand irgendwo zwischen 50 % und 75 % des Preises befinden. Die Range ist recht groß und durch die Rechenbeispiele abgebildet. Genaue Zahlen wirst du jedoch nur von Riot Games erhalten. Wobei ich nicht glaube, dass sie die veröffentlichen würden... ;)


    Nun zum Unterschied zu einem "normalen" Spieleverlag. Dieser trägt:


    - Grafiker/Designer (der muss je Spiel neu bezahlt werden, da dieser nicht bereits im Haus sitzt)
    - Produktion
    - Autorenmarge
    - Zwischenhandel
    - Einzelhandel


    Sagen wir mal für ein 40,- € Spiel liegen die Produktionskosten + Versand (Rein das Material selbst) tatsächlich bei um 10,- €, bleiben dennoch keine 30,- € pro Spiel hängen. Außerdem ist die Frage, ob ein "normaler" Verlag gleich 15.000 Einheiten eines Spiels absetzt, sofern es keinen Hype auslöst. Dann brauchen wir noch Rücklagen für Spiele, die nicht gut laufen... Und und und...


    Aber da fließt so viel mit ein. Leute die was verdienen wollen (und sollen!), Mischkalkulationen, Quersubventionierungen, etc. etc.


    Also sehe ich keine Verschwörung der Spieleindustrie, denke jedoch dennoch, dass sich Mechs vs. Minions finanziell gelohnt hat. :)

  • Kann sein, dass Du was falsch erinnerst in Details?
    Riot Games hat auf der SPIEL 2016 nicht ausgestellt. Das Spiel war auch nicht vor Ort. Stattdessen startete am Donnerstagabend der Messe die Vorbestellung der englischen Wave 1. Hatte ich persönlich völlig verpasst, weil ich da beim "Essen in Essen" sass. Tom Vasel hatte im Vorfeld (am 19. September) im Rahmen seiner Videoserie "Miami Dice" das Spiel besprochen und auch in Details gezeigt: Miami Dice #205: Mechs vs. Minions (League of Legends Board Game) | The Dice Tower Somit war vor der Vorbestellung relativ klar, was man da für ein Spiel bekommt, auch wenn es in natura nochmals beeindruckender aussieht.

    Ja, das ist möglich. Um welchen Titel es sich handelte wußte ich nicht, ich habe nur ein Video vom Dice Tower geschaut (glaube ne Top 10 Most Anticipated Essen) und da hat er gesagt es gibt da nen Titel da wüsste keiner was drüber und man dürfe nicht drüber reden und das hielt ich für Mechs vs Minions

  • Laut einem Interview ist der Chef von Riot begeisterter Brettspieler, der einfach mal das geilste Brettspiel aller Zeiten entwickeln wollte... :)

    Das hier erklärt mehr: New friends face off at Potluck Game Night | Riot Games & Working at Riot | Riot Games


    So weit entfernt vom Thema Brettspiele ist Riot Games da nicht. Der Schritt zum eigenen Brettspiel war da nur eine Frage der Zeit, auch wenn man bedenkt, dass die in Amerika die typischen "mach eine Woche mal was Du willst und stell es danach vor"-Projekttage der New Economy Firmen haben. Deutschland ist da noch gaaaaanz weit von dieser Denke entfernt.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

    2 Mal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Was hältst Du als LoL-Experte eigentlich von den bisher erschienenen MOBA-Brettspielen?

    Mhhhh, das ist wirklich eine schwierige Frage! Wenn man mal klar definiert, was ein Moba überhaupt ausmacht. Es ist in Echtzeit, nicht rundenbasiert. Das ist schon mal eine sehr große Hürde. Dann kommt es sehr stark auf die Teamkomposition an. Das kann man sich sehr einfach im Vergleich zum Fußball vorstellen: Ein Team, das nur aus Stürmern besteht, kann schlecht verteidigen. Mit Glück gewinnen, aber es ist keine ausgewogene Kombo.


    In Lol äußert sich das in etwa so. Ein Schwertkämpfer "Yasuo" teilt ziemlich aus, steckt aber nichts ein. Ein sehr schneller, dafür wirklich schwierig zu spielender Champion. Sein stärkster Angriff ist grob gesagt, dass er zu einem Ziel oder einer Gruppe Zielen springt, diese mit seinem Schwert bearbeitet und auf den Boden klatscht. Allerdings müssen sich die Ziele dafür in der Luft befinden. Das kann er selbst nur mit einer einzigen Fähigkeit. Jeder 3. Treffer seines Schwertstichs lädt ihn mit einem Wirbelsturm auf, den er zielgerichtet oder punktuell auslösen kann - der allerdings nach ein paar Sekunden verfällt. Das liest sich schon kompliziert, oder? Wenn man den aber nun kombiniert mit Malphite, einem Golem, der auf Knopfdruck ein ganzes Team in die Luft werfen kann, dann muss Yasuo nur noch "R" drücken um das Feuerwerk zu starten. Und das sind nur 2 von 5 Champions pro Team, die gut mit einander harmonieren. Es geht um Synergieeffekte. Hier sieht man mal ganz gut, was in einem Profi-Match tatsächlich drinsteckt:



    EDIT: Und nicht, dass die theoretische Basis nicht schon kompliziert genug wäre, kommt dazu noch ein ganz großer Teil Motorik. Alles zu wissen aber nicht umzusetzen, weil man vielleicht nicht schnell genug ist, nicht präzise genug mit der Maus, etc. Das ist die andere Seite der Medaille. Dazu gibt es auch ein sehr schönes Video. Faker ist quasi der Midlaner des asiatischen Raums, mehrfacher Weltmeister. Zed ist dabei sein erklärter Lieblingschampion und man munkelt zurecht er wäre der beste Zed-Spieler der Welt. (Noch mit der alten Grafik)



    Dazu kommt, dass jeder Champion im Pool mindestens einen Counter hat. Das ist ein Champion, der gegen ihn richtig effektiv ist. Beispielsweise Garen und Teemo: Garen ist ein riesiger Typ mit Schwert, der klassische Ritter aus RPGs, wie man ihn sich so vorstellt. Tödlich im Nahkampf, aber geringe Reichweite, dafür "tanky" wie Sau und Leben ohne Ende. Teemo hingegen ist ein kleiner Typ, der mit Giftpfeilen um sich schießt (Gift ist hervorragend gegen Ziele, die viel Lebenspunkte aufbauen), einen Sprint einlegen kann um zu flüchten und sein Ziel blenden kann, sodass normale Angriffe ihn verfehlen. Ein gut gespieler Teemo sticht einen Garen auf der Lane komplett aus, weil der gar nicht in Schlagdistanz kommt, ohne zu verrecken. Das bei 130 Champions in der Balance zu halten ist nahezu unmöglich in einem Brettspiel. Riot selbst bringt alle 2 Wochen einen Patch heraus, der sich an Spielstatistiken orientiert und die Werte der Champions "balanced".


    Jede Position (Top, Jungle, Mid, Schütze, Supporter) ist quasi ein eigenes Spiel für sich:

    • Auf der Toplane hat man meist die dicken "Bruiser" oder Tanks 1:1 gegeneinander. Da geht es sehr viel um Lane-Control (Wo befinden sich die Minions? Wie kann ich eine Wave beeinflussen, damit sie das tut, was ich möchte?) und müssen einen Blick auf den Herald/den Baron haben (ein NPC-Monster, dessen Erlegung einen kräftigen Bonus gibt).
    • Auf der Midlane passiert dasselbe wie auf der Toplane. Nur ist die Lane wesentlich kürzer - das Micromanagemend ist nicht so wichtig, da die Lane schneller "zurückgesetzt" wird. Auf der Toplane muss ich ein hohes Risiko eingehen, wenn ich die Wave-Control einmal verloren habe. Dafür battlen sich in der Midlane meist die Magier und Assassinen - leichte, schnelle Champions, die kurzzeitig viel Schaden raushauen können, aber wenig aushalten.
    • Der Jungler ist keiner Lane zugewiesen, sondern durchstreift den Dschungel, "ernährt" sich von dortigen Monstern und "überfällt" die Lanes in der Hoffnung einen Kill zu holen. Je nach Komposition können diese Jungs Tanks sein, Assassinen, Magier, etc. Hier ist der große Trick die Stärke der Gegner einzuschätzen, des eigenen Teams, zu wissen, wann man wo sein muss, etc. Da man den gegnerischen Jungler nie sieht, wenn er nicht selbst aufgedeckt wurde, weiß man nie, wo er zuschlagen wird.
    • Auf der Botlane findet man den ADC (Schützen) und den Supporter.

      • Der ADC ist extrem Itemabhängig, braucht also viiiiel Gold und ist ein absoluter Lategame-Charakter. Dafür aber auch eine wahre Glaskanone. Bei dem kommt es mehr als bei allen anderen Klassen auf die Positionierung und die Wavecontrol an und er ist natürlich das Top-Prio-Ziel für gegnerische Assassinen, die das genaue Gegenteil von ihm sind. Er ist langsam, unmobil, haut aber auf Distanz kräftig viel Schaden über Zeit raus. Je länger ein Kampf dauert, desto besser für den ADC. Ein Assassine kann kurzzeitig viel Schaden raushauen, ist sehr mobil, hat aber kaum Reichweite.
      • Der Supporter ist dafür da, den Schützen anzufüttern, damit der im Lategame alles reißt. Ein Supporter definiert sich dadurch, dass Items ihn kaum besser machen. Einfach erklärt: Ein Schütze ist besser, je stärker seine Waffe ist. Ein Supporter hat schon auf niedrigem Level eine hohe Effizienz. Einen Gegner für 2 Sekunden zu betäuben funktioniert immer gleich, egal ob ich 1.000 oder 10.000 Gold habe. Viel "Utility", wenig Schaden. Daher passen die ganz gut zum ADC. Der eine braucht jeden Cent, dem anderen ist Geld (nahezu) egal.



    Wie man hier sieht sind das alles teilweise sehr schwierig umzusetzende Mechanismen, ohne dass das Spiel zu einer Matheaufgabe verkommt, die kein Mensch mehr lösen kann. Dazu kommen noch die vom Computer gesteuerten Minions, die eigene Zielprios, Schadens- und Lebenswerte haben und in unterschiedlichen Varianten daher kommen.


    Dazu kommen dann noch die unterschiedlichen Items, von denen es nochmal über 100 gibt und die sowohl "für mich" als auch "gegen einen Gegner" gebaut werden können.


    Die 2 größten Probleme auf dem Brett sind meiner Meinung nach sind, dass man immer sieht was der Gegner macht und dass das Spiel nicht in Echtzeit abläuft.


    Dennoch gefiel mir bisher der Ansatz von #SuperFantasyBrawl am besten, der greift das Thema am direktesten auf. Guards of Atlantis funktionierte ohne Lanes und in einer Art Mehrheitenbildung. Das wirkte auf mich nicht sehr überzeugend, ich habe es aber auch noch nicht gespielt. Ein anderes Projekt hatte bei Kickstarter keinen Erfolg und wurde abgesagt, dessen Namen habe ich nicht mehr parat, aber da waren die Positionen festgeschrieben und der Jungler war eine Art Zufallskarte. Das wirkte noch aufgesetzter.


    Wie Du siehst: Ganz viel drin, das in Brettspielform sehr klobig wirken würde.

  • Ich glaube ja wir werden nie heraus bekommen, ob und wie viel Geld Riot mit dem Spiel verdient hat oder verdienen wird... :)

    Nein... mir ging es nur darum


    a) Zu zeigen, dass Riot Games zwar ein geil aussehendes Spiel abgeliefert hat, damit aber keine Verluste einfahren wird.
    b) Die "normalen" Verlage nicht zu vollkommen überhöhten Preisen verkaufen.


    Man kann beide Verlagskonzepte einfach nicht 1 zu 1 miteinander vergleichen.

  • @Maftiosi: Ein wenig ausführlicher hättest Du mir ja schon antworten können...


    Was hältst Du von LOAD?



    Beschwer dich nicht, das war harte Arbeit ;)


    Daran störte mich etwas die uninspirierte Map, aber ich habe es auch nicht gespielt. Ich werde mir mal ein Video dazu ansehen!


    Bedingt durch den Fog of War gehört kluges Handeln dazu. Man weiß ja nie wo der Gegner ist und muss abschätzen wie riskant eine Aktion ist. Wenn plötzlich der gegnerische Jungler + Midlaner auf der Toplane auftauschen steht es direkt 1:3 und die reißen mit ziemlicher Sicherheit den 1. Turm. Dann ist die Frage: Läuft man hinterher und versucht zu retten, was geht? Nutzt man die Gelegenheit (da man ja weiß wo das halbe Team des Gegners ist) und macht irgendwo anders druck? Das sind alles Dinge, die nicht funktionieren solang man sieht, wo der Gegner steckt.