Alles anzeigenNa klar ist das ne Masche. Gibt es wahlweise auch mit "Budget für Geschenke zwischen Geschwistern", "armer Student" oder was auch immer.
Sorry, aber auf mich wirkt deine Aussage schon etwas anmaßend:
Pauschal allen Leuten Unwahrheiten zu unterstellen und dogmatisch in eine Schublade zu stecken, finde ich auf sozialer / gesellschaftlicher Ebene daneben.
Ich bin gerade in Elternzeit (und da müssen wir uns schon etwas einschränken) und habe letztens auch mal gefragt, ob es deshalb in Ordnung wäre, bei 200€ die 16€ Versand bereits zu inkludieren - der Verkäufer ist mir sofort entgegen gekommen, was Ich supernett fand.
Wenn es nicht völlig hanebüchene Preisvorschläge und Geschichten sind, wieso nicht auch einfach mal nett sein, sofern man nicht gerade selbst in einer prekären Situation als Verkäufer steckt?
Abgesehen davon ist hier in D handeln immer noch relativ negativ besetzt - in Thailand habe ich auf Märkten meist nur 40% des VK vorgeschlagen, dort wird das aber kulturell fast erwartet. (Da man den Käufer nicht kennt, weiß man natürlich oft genug nicht, wie derjenige sozialisiert wurde, insofern sollte man den ein oder anderen Vorschlag daher nicht unbedingt persönlich nehmen.)
Natürlich soll das nicht heißen, dass manche es total übertreiben oder unverschämt sind; ich wollte nur den Aspekt betonen, dass es auch hier mehr als s/w gibt und es manchmal ein besseres Gefühl hinterlässt, wenn die eigenen Schätze in gute Hände kommen oder sich jemand endlich freut, als 5€ mehr zu bekommen…
Ps.: Ein paar konkrete Beispiele von mir:
Habe auf bgg mal eine seltene Promo verschenkt und kostenlos nach Spanien verschickt - da kam echt ein Brief mit einem kleinen selbstgenähten, echt hübschen Stoffbeutel für Brettspiele zurück, mit einem herzlichen Dank - das hat mich viel mehr gefreut, als ich mich über 12€ gefreut hätte.
Bin ein anderes Mal im Preis runtergegangen und habe den Gorm nur wenig über Neupreis verkauft - habe danach noch einmal eine Dankesmail mit Fortschritten bei der Bemalung bekommen.
Hatte aber ausgerechnet hier auch schon den Fall, dass ich selbstproduziertes Spielbehör zum Selbstkostenpreis angeboten habe, jemand das total toll fand und auf meine Kostenangabe das ganze plötzlich zu teuer fand - sowas finde ich ehrlicherweise peinlich, zumal man im Vorfeld ja schon weiß, wie viel die Materialien / Bestellung in der Produktion kostet.
Irgendwie passen deine Beispielen eigener zuvorkommender Art nicht mit den Annahme der "Masche" zusammen. Das eine (nehme ich jetzt an) wurde aus einer altruistischen Grundhaltung heraus getan (die Promo verschenk), während der Verweis auf die Lebensumstände bei Preisverhandlung eine soziale/moralische Komponente in eine reine monetäre Sache vermischt. Letzteres ist gezielt an eine Art von "Mitleid" zu appellieren, um den Wert einer Sache in der Preisverhandlung nicht mehr im Vordergrund zu lassen. Das ist schlicht manipulativ.
"Nett" zu sein ist völlig in Ordnung, sofern sie ohne Erwartungshaltung passiert. Meinen Verkäufen lege ich stets kleine Goodies bei, ohne das es von mir erwartet wird. Was ich aber hingegen ablehne sind genau solche Anfragen "ich habe weniger Geld weil...". Da schnaufe ich einfach nur kurz durch und bitte darum diese Metaebene zu verlassen und schlicht zu sagen "das zahle ich dir". Dann können wir reden. Es geht schlicht ums Geschäft unter fremden Leuten auf einer anonymen Plattform.