Beiträge von Enteiser im Thema „eBay Kleinanzeigen, oder: Die Abgründe der menschlichen Gesellschaft“

    Ich habe einmal die "Sicher bezahlen Funktion" als Käufer bei Kleinanzeigen benutzt und hatte gleich ein Problem. Ich wollte ein Spielepaket kaufen und habe dazu auch einen Versandgutschein einlösen wollen. Ich habe auch direkt sofort gekauft (hatte der Verkäufer so eingestellt) und sofort bezahlt.


    Ein paar Stunden später meldete sich der Verkäufer, dass es ein Problem mit dem Versand gibt, das kalkulierte Porto passte nicht bzw. es wurde eine größere Kiste zum Versand benötigt. Der Verkäufer stornierte dann den Verkauf und änderte das bestehende Angebot hinsichtlich der Versandkosten ab. Ich wollte dann wieder kaufen und nochmal die Kaufabwicklung starten. Das war leider nicht möglich, da sich der erste Bezahlvorgang noch in Abwicklung befand. Der Storno war zu sehen, aber die Zahlung konnte nicht nochmal ausgelöst werden. Gem. Info KA würde der Storno ein paar Tage dauern. Die haben offenbar abgewartet, ob die Lastschrift von meinem Girokonto klappt, bevor die das Geld an mich per Überweisung zurück zahlen.


    Da ich das Spiele-Paket unbedingt und auch schnell haben wollte, habe ich den Verkäufer gebeten, dass ich das Paket ganz normal ohne KA Kaufabwicklung kaufen möchte und habe dann ganz altmodisch via PayPal an Freunde bezahlt.


    Somit bin ich dann für das Paket zum 2.Mal in Vorleistung gegangen und hatte da schon ein mulmiges Gefühl. Da ich das Paket unter dem üblichen Marktpreis gekauft habe, ging dieses Gefühl auch nicht weg und ich hatte die Befürchtung, dass ich hier auf eine besondere Masche reingefallen bin. Ich hatte die Idee, dass der Verkäufer den Storno als Versehen bei KA anzeigen könnte und den Versandbeleg als Nachweis an KA liefert.


    Aber ein paar Tage später kam die Ware per Post bei mir an, es war alles so wie es sein sollte und nach einer Woche hatte ich auch die stornierte Zahlung von KA wieder auf dem Konto.


    Die Kombination KA Kaufabwicklung in Verbindung mit Sofort-Kauf hatte ich vorher noch nie benutzt und mir erst hinterher Gedanken gemacht, wie das genau funktioniert. Mir ist glücklicherweise letztendlich kein Schaden entstanden. Ok, ich habe das Porto dann doch selbst bezahlt und nicht via Gutschein beglichen.

    Das Erzeugen einer PayPal Adresse mit Namen und Vornamen eines Verkäufers ist kein Problem. Du kannst in deinem PayPal-Konto weitere E-Mail Adressen hinzufügen. Das Feature war meiner Meinung nach dazu gedacht, dass du bei Zahlungsvorgängen nicht mehr deine zum Login bei PayPal verwendete Mailadresse rausgeben musst.


    Da kannst du dir daher jetzt bei einem Mailanbieter deiner Wahl einen entsprechenden Mailaccount auf einen beliebige Namen erstellen und diese Mailadresse dann bei PayPal hinterlegen. Einem Käufer kannst du so relativ einfach eine andere Identität vortäuschen. Der Käufer muss genau hinschauen, um das zu bemerken. Ich meine wenn man die Empfänger Adresse eintippt, sucht PayPal im Hintergrund ob es die Empfangsadresse wirklich gibt und zeigt bei einem eindeutigen Treffer dann auch den bei PayPal im Konto hinterlegten Namen und Vornamen an in so einem Hover-Over-Fenster an. Das ist aber gerade auf dem Smartphone sehr leicht zu übersehen.

    Ich verstehe es voll und ganz, was dich hier so triggert. Ich schüttel auch manchmal den Kopf, wenn ich sehe, was für Preisvorstellungen Inserenten für ihre Spiele so haben. Aber es kann jeder die Preise verlangen, die er für richtig hält. Ist der Preis zu hoch, dann wird es schwer einen Käufer zu finden, ist der Preis zu niedrig, dann kann man sich vor Anfragen kaum retten.


    Jeder Käufer sollte zudem so mündig sein, Preise zu vergleichen und selbst zu entscheiden, ob ihm die Ware den geforderten Preis wert ist. Mache ich persönlich mehrmals am Tag. Döner für 9,00€? Backfischbrötchen 7,50€? Kleines Softeis für 4,20€? Ohne mich!

    Ich finde nicht, dass das kleinlich ist, im Gegenteil. Das ist ein richtiges und wichtiges Detail. Ansonsten müsste man ja ggf. eine Menge Schadensersatzzahlungen leisten, wenn man mehrere Interessenten für ein und denselben Artikel hat.


    Persönlich hatte ich schon einige Personen mit denen Kaufverträge zustande gekommen sind, die dann hinterher allerdings mit fadenscheinigen Aussagen kamen. Eine klare Aussage, dass man den Artikel doch nicht mehr möchte, ist mir da lieber.

    Theorie und Praxis sind 2 Paar Schuhe! Wie oft wurden in den von dir selbst erlebten Fällen tatsächlich Schadensersatzansprüche gestellt und dann auch bedient? Ich vermute mal: in keinem Fall. 😉