Freitag beim Spieltreff gab es zwei Erstpartien für mich. Wendake hatte ich lange auf meiner Wunschliste und dann auf der Messe letztes Jahr zum Schnäppchenpreis zugeschlagen. Seitdem lag es (abgesehen von einer Solo-Kennenlernpartie kurz nach der Messe) noch ungespielt im Schrank.
Die Erstpartie zu viert hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Die Aktionen sind schön miteinander verzahnt und es gibt Einiges zu beachten, trotzdem spielt sich Wendake nicht allzu kompliziert. Die Fortschrittsplättchen, die man über die Handelsaktion erwirbt, können einen in eine gewisse Richtung lenken, z.B. die Maskenaktion verstärken oder zusätzliche Einsatzmöglichkeiten für die Rohstoffe bringen.
Spannend ist der Aktionswahlmechanismus mit den 3x3 Plättchen, die in einer Reihe ausgeführt werden müssen, nach Nutzung am Ende der Runde umgedreht und nach unten geschoben werden. Dazu darf man nach jeder Runde noch ein Plättchen gegen ein stärkeres austauschen. Das ist schon eine interessante und runde Sache.
Der zweite Erstpieler in unserer Runde hat uns ganz schön rund gemacht, für mich reichte es nach gut 2:15 Stunden zu einem geteilten 2. Platz beim 41-30-30-23.
Kleiner Kritikpunkt… am Ende wird der Plan schon relativ voll und ein wenig unübersichtlich. Vielleicht legt sich das aber auch mit weiteren Partien. Ersteindruck BGG 8/10, durchaus noch mit Potenzial nach oben.
Anschließend gab es eine 3er Partie Newton. Simone Luciani, der hier einer der beiden Autoren ist, hat u.a. mit T’zolkin und Marco Polo ja zwei meiner Lieblingsspiele mitentwickelt, so dass ich auf Newton gespannt war, ohne aber allzu große Erwartungen zu haben. Unterm Strich hat es mich aber durchaus positiv überrascht.
Dass man im Prinzip auf drei Leisten bzw. Plänen mit verschiedenen Figuren rumläuft, dabei verschiedene Boni und Wertungen einsammelt, ist erstmal nicht sonderlich originell. Gut gefallen hat mir aber der Mechanismus, über den die Aktionen gesteuert werden. Der sorgt auch dafür, dass sich Newton relativ flott spielt. Im Prinzip kann bzw. sollte man zu Beginn jeder Runde mehr oder weniger die komplette Runde vorausplanen und dann seine fünf Karten runterspielen. Das Buchregal sollte man dabei nicht vernachlässigen, bringt per Rundeneinkommen für volle Reihen oder Spalten einen Großteil der Punkte.
Zu erwähnen ist sicherlich noch, dass sich Newton sehr solitär spielt. Abgesehen vom gelegentlichen Wegschnappen von runden Boni-Plättchen und Karten, gibt es keinerlei Interaktion. Das sollte man mögen, wenn man bei Newton Spaß haben will.
Mich hat Newton insgesamt gut unterhalten und ich würde es gerne nochmal spielen, auf der Einkaufsliste landet es aber erstmal noch nicht. Wir haben 1:30 Stunden gebraucht und am Ende gewann ich beim 75-69-48, das geht mit ein bisschen mehr Erfahrung aber sicher auch noch etwas schneller. Ersteindruck BGG 7,5/10.
Am Sonntag dann noch eine gesellige Runde zu Hause und zunächst mit Bora Bora zu viert eine weitere Erstpartie für mich bzw. in dem Fall für alle Beteiligten. Entsprechend schleppend sind wir ins Spiel gekommen. Verglichen mit anderen Spielen von Stefan Feld habe ich Bora Bora zumindest als recht unzugänglich empfunden. Nach zwei Runden hat sich das dann aber gelegt und es lief runder. Ich habe mich zu Beginn eines Spiels schon länger nicht mehr so ahnungslos gefühlt.
Es kam in unserer Runde auch relativ schnell das Gefühl auf, dass man teilweise ein wenig den Würfeln ausgeliefert ist bzw. sich häufig in Situationen befindet, in denen man nur wenige Optionen hat, vor allem, wenn man drei hohe Zahlen gewürfelt hat. Wenn dann nicht grade ein blauer Gott verfügbar ist, ist man im zweiten und spätestens im dritten Zug schon sehr eingeschränkt.
Ich setzte auf Frauen, sammelte Muscheln und baute viele Hütten, sammelte auch Aufträge, die dazu passten. Ein Mitspieler, der eher auf Männer und die Tätowierungsleiste ging, war zwar die meiste Zeit Startspieler und lange in Führung, wurde aber am Ende letztlich nur Dritter. Am Ende reichte es nach 2:15 Stunden für mich knapp zum Sieg… 159-154-147-120.
Die Meinungen gingen hinterher ein wenig auseinander, richtig begeistert war niemand. Mir hat es aber schon recht gut gefallen und ich würde es gerne in nicht allzu ferner Zukunft nochmal spielen. Eine Bewertung wage ich hier noch nicht.
Im Anschluss gab es erstmals zu fünft Auf den Spuren von Marco Polo, mit Venedig, aber ohne Gefährten. Es traten an: Matteo Polo (weißer Würfel), Raschid (Nicht-Würfler), Mercator (Schnorrer), die Polo-Brüder und Rusticiano (6 Bonuskarten).
Mit den Polo-Brüdern, die ich eigentlich nicht besonders gerne spiele, war ich in den ersten vier Runden überwiegend mit Reisen beschäftigt, schaffte so zwar meine Reiseaufträge und wurde alle Hütten los, konnte aber auch bis zum Beginn der letzten Runde lediglich meinen Startauftrag erfüllen. Vier weitere erfüllte Aufträge in Runde 5 hievten mich dann immerhin noch auf einen unerwarteten zweiten Platz. Gegen Matteo Polo, der sich auch am stärksten in Venedig ausbreitete, war aber diesmal kein Kraut gewachsen, zumal er auch als erster in Beijing war und mit Abstand die meisten Aufträge erfüllte.
Endstand nach knapp 2,5 Stunden… 91-80-77-58-53. Hat uns auch zu fünft sehr gut gefallen. Nur mit Venedig zusätzlich bleibt es trotzdem schön eng.
Als Absacker dann noch eine Runde Welcome To, bei der wir alle an dem Ziel scheiterten, alle Pools in zwei Straßen zu bauen. Vermutlich waren die Punktezahlen deshalb relativ niedrig… Platz 2 beim 92-83-82-69.
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