Spieleindrücke und Empfehlungen von der SPIEL'23 in Essen

  • Weil es in der Tütenschau eher untergeht und auch andere Threads nicht geeignet sind, fände ich es schön, wenn alle, die wollen, in diesem Thread ihre Spieleindrücke (im Sinne von gespielt oder zumindest erklären lassen) von der SPIEL'23 schreiben würden. Was hat Euch gefallen? Was weniger gut? Was habt ihr aus welchen Gründen mitgenommen oder liegengelassen?


    Wir fangen mit einem Zitat aus einem anderen Thread an:

    Falls du Lust und Zeit hast, würde mich interessieren, warum es dir gut gefallen hat und ggf. auch mit welchen Spielen es vergleichbar wäre (wenn dir x gefällt, magst du sicher auch Galactic Cruise). Danke.

    Bin noch unterwegs in die Unterkunft, deshalb erst einmal die Kurzfassung: Nicht nur die Ikonographie und Optik (Ian O'Toole) sondern auch viele Spielelemente und deren Zusammenstellung haben mich an Titel von Lacerda denken lassen (knappes Geld- und Ressourcenmanagement, eine Art Reputationsleiste, viele interagierende Parts, bei denen es auf das Timing sehr ankommt, Worker Placement mit zunächst nur 2 Arbeitern...). Ich muss Raketen bauen, darin Räume für Touristen, Reisen planen, genug Nahrung, Sauerstoff, Treibstoff organisieren, mit Werbung Passagiere anlocken etc. Beim Worker Placement kann ich immer 2 Aktionen wählen, mehr Einsatzfelder mit Zahnrädern verbinden, um mehr Auswahl zu haben. Durch die verbauten Zahnräder schalte ich mehr Lager für Ressorcen frei. Ich kann alle Aktionen mit Aktionskarten verbessern. Wenn andere Spieler einen meiner zuvor genutzten Arbeiter vertreiben, bleibe ich länger im Spiel, muss nicht zurücksetzen als Zug und bekomme einen Bonus meiner Wahl (Ressource oder Geld z.B.) usw.


    Vom Anspruch bin ich eher bei The Gallerist, als bei z.B. Lisboa.

    Blog (manchmal sogar über Brettspiele): deesaster.org

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  • Noch nicht angespielt, aber in dieser Form nicht angekündigt gewesen: Am Stand von Geek Attitude Games (3W120) gibt es für das sprachneutrale Bruxelles 1893: Belle Epoque auch eine gedruckte deutsche Spielanleitung. Ich habe zugeschlagen (65 Euro).

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  • Meine erste Empfehlung, während ich noch im Zug sitze und es online auf BGA spielen konnte (um 6:30 Uhr findet man irgendwie wenig Spieler ;) ).


    #MapsofMisterra hat mir sehr gut gefallen. Es gibt nen zentralen Plan und jeder hat nen eigenen. Im Zug wähle ich Landschaftsplättchen, die ich bei mir hinlege. Diese werden dann auf den zentralen Plan übertragen. Liegt dort noch nichts, kommt die Landschaft unbestätigt hin. Ist es eine andere unbestätigte, wird sie überbaut. Ist es die gleiche, wird sie bestätigt und ist damit fix. Mit meinem Kartograph laufe ich über den Plan und kann nur an diese Stelle etwas legen. Punkte gibt es für Deckungsgleichheit mit dem zentralen Plan. Aber auch für persönliche Ziele auf dem lokalen Plan.


    Mir gefällt das Spiel aus zwei Gründen: Die Interaktion ist selbst zu zweit sehr hoch. Ständig werden unbestätigte Felder überbaut und immer kommt man sich in die Quere. Teilweise ist das schon echt fies, wenn ich jemand die Wertung einschränke. Zweitens gefällt mir die Abwägung enorm, ob ich auf meinem lokalen Plan den zentralen kopiere (durch bestätigte Felder der Mitspieler) oder ob ich meine Zielkarten erfüllen will. Das sind echt spannende und kniffelige Entscheidungen.


    Daher: Maps of Misterra bei Sit Down (3-Y120).


    Gruß Dee

  • Wir fanden Capital ganz ansprechend.

    Gibt's bei (oder neben) Stronghold Games in Halle 3.


    Das Spiel geht um den großen Börsencrash 1929 (also den Black Friday).

    Es ist eine Art Workerplacer, bei dem wir durch An- und Verkauf Siegpunkte generieren.

    Am Anfang jeder Runde muss jeder anzeigen welche und wie viele der fünf verschiedene Aktien er kauft bzw. verkauft. Das geschieht in man die Werte in so ein kleines Kästchen einsetzt, danach revealen alle gleichzeitig.

    Das Spiel endet sofort, wenn der Kurs soweit gefallen ist, das alle Aktien darüber stehen. Damit verlieren aber alle.

    Dazu kommen noch Ereignisskarten und Karten die einen Effekt in der Runde haben.

    Interessant fand ich auch, dass jedes Spiel ein wenig anders ist, da das Raster an das man seine Worker stellt aus Karten besteht die gemischt werden.


    Soll Ende diesen Jahres / Anfang nächsten Jahres dann bei Kickstarter online gehen.


    Die Qualität ist für einen Prototypen schon extrem gut.


  • Ich erlaube mir jedes Jahr auf der Messe einen kleinen Impulskauf und dieses Jahr ging's voll ins Schwarze:


    #Faraway ist auf Anhieb mein liebster Absacker geworden. Super Simple Regeln (über 8 Runden werden Karten gedraftet und von links nach rechts in einer Reihe ausgelegt, dann am Ende aber in umgekehrter Reihenfolge von rechts nach links gewertet) mit sehr hohe Spieltiefe. Das ganze ist in 20 Minuten runtergespielt und fühlt sich extrem clever an. Absolute Empfehlung!

  • #PathofCivilisation (gespielt)

    Langweiliger als 7 Wonders. Das kann ich leider überhaupt nicht empfehlen.


    Flick Quest: Rise of Heroes (gespielt)

    Hab den Prototypen gespielt und es hat mir viel Spaß gemacht. Ein cooperatives Schnippsspiel mit Fantasy-Thema.

    Irgendwie so eine Art Pandemie mit zusätzlichen Quests. Es gibt Abenteuerkarten, so ähnlich wie bei Galaxy Trucker, und mehrere Szenarien die die Hauptquest vorgeben. Könnte ich mir auch gut vorstellen Solo zu spielen (man braucht dann nur eine Unterlage zum Drehen)

  • thomasd87 Hast Du das alles gestern gespielt??

    Ich glaub es kaum. Von allem wieso sollte man Evacuation spielen, wenn einem Autor und Thema nicht zusagen? Aber interessiert mich auch, was davon angeschaut oder erklärt oder angespielt oder durchgespielt wurde.


    Gruß Dee

  • Nein. Bei Evacuation und Nucleum wusste ich bereits das es mir nicht zusagt.

    Das sind dann aber keine Spieleindrücke. Wenn ich über alle Titel schreibe, die mich nicht interessieren, wird das eine lange Liste. ;)

    Das ist deine Interpretation. Schreib es doch rein: Es sollte gespielt worden sein. Mein Beitrag passt gut zu deinen Startbeitrag.

  • Sorry, aber das sollte selbstverständlich sein. Für Interessenbekundungen gab es doch an anderer Stelle genug Platz, hier geht es nun ums Ausprobieren.

    Hierfür werde ich zu 100% gebannt.

  • Ich habe u.a. Bamboo bei Devir angespielt (zwei Runden). Hat mir gut gefallen, habe es für 30 € auch mitgenommen. Ist vom Bitoku-Autoren und spielt optisch in der gleichen Welt. Es hat schönes Material, einen schönen Aktionsauswahl-Mechanismus und eine knifflige Puzzelei von Wertungsplättchen und Ausstattungsgegenständen (der wirkliche Begriffe fällt mir gerade nicht ein).

  • Da ich gestern mit Frau und Kind unterwegs war, hier zwei Eindrücke von familienkompatiblen Spielen. Heute folgen dann hoffentlich viele Kenner- und Expertenspiele:


    #Mycelia

    Netter Deckbuilder. Ziel des Spiels ist es 20 (ich glaube Tautropfen) vom eigenen Spielbrett zu entfernen. Das passiert über Karten, mit denen man diese sukzessive auf ein Ausgansfeld bewegen oder direkt entfernen kann. Andere Karten generieren Währung, mit der neue Katten gekauft werden können. Das ganze fängt sehr simpel mit den Start Karten an, entwickelt dann aber doch einige taktische Möglichkeiten durch die zugekauften Karten. Die Besonderheit ist, dass über eine zentrale Ablage regelmäßig neue Tautropfen auf die Spielbretter kommen.


    Insgesamt ganz nett und für unsere 8 jährige das beste Spiel des Tages.


    #MoonRiver (Danke Alex85)

    Diesmal puzzelt man sich die Domino Teile aus zwei Teilen zusammen. Thematisch ist das ganze im wilden Westen angesiedelt. Man baut wieder eine Landschaft aus 5*5 Teilen. Analog BuBu kann man 3 Teile auf seinem Spielbrett sammeln und entscheidet selbst, in welchem Zug man zwei Davon zu einem Domino Stein verbindet und in die eigene Landschaft puzzelt. Nur über Kühe bringen die Landschaften Punkte, die aber auch von anderen geklaut werden können.


    War ok, aber auch nicht wirklich was neues.

    Einmal editiert, zuletzt von Markow ()

  • #Neues Kingdom Builder Spiel (Name leider vergessen)

    Diesmal puzzelt man sich die Domino Teile aus zwei Teilen zusammen. Thematisch ist das ganze im wilden Westen angesiedelt. Man baut wieder eine Landschaft aus 5*5 Teilen. Analog BuBu kann man 3 Teile auf seinem Spielbrett sammeln und entscheidet selbst, in welchem Zug man zwei Davon zu einem Domino Stein verbindet und in die eigene Landschaft puzzelt. Nur über Kühe bringen die Landschaften Punkte, die aber auch von anderen geklaut werden können.


    War ok, aber auch nicht wirklich was neu

    Meinst du #MoonRiver (Kingdomino statt Kingdom Builder dann ;) )

  • #Neues Kingdom Builder Spiel (Name leider vergessen)

    Diesmal puzzelt man sich die Domino Teile aus zwei Teilen zusammen. Thematisch ist das ganze im wilden Westen angesiedelt. Man baut wieder eine Landschaft aus 5*5 Teilen. Analog BuBu kann man 3 Teile auf seinem Spielbrett sammeln und entscheidet selbst, in welchem Zug man zwei Davon zu einem Domino Stein verbindet und in die eigene Landschaft puzzelt. Nur über Kühe bringen die Landschaften Punkte, die aber auch von anderen geklaut werden können.


    War ok, aber auch nicht wirklich was neu

    Meinst du #MoonRiver (Kingdomino statt Kingdom Builder dann ;) )

    Ja, genau. Es ist früh. Danke für die Korrektur. Ich ändere es mal oben, falls es noch geht.

  • #Skitter

    Ich hab ein Carroka und Crokinole-Board und finde Schnippspiele großartig.

    Auf Skitter hatte ich richtig bock, aber mir gefällt die Mechanik leider überhaupt nicht.

    Woran es liegt kann ich nicht genau sagen. Erstmal schnippt man ja nicht (eher ein Schieben mit dem Loch in der Mitte) und zweitens ist ds Brett recht schmal. Man spielt also die ganze Zeit mit der Bande. Das ist wirklich nicht einfach.

    Sollte man also vorher ausprobieren, auch wenn man Schnippspiele mag.

    Ich werde wohl deswegen beim Kickstarter nicht mitmachen.


    #Mischwald

    Stand auf meiner Must Have-Liste (Nummer 1), aber das Spiel live war mir zu fummelig und die Punkteabrechnung dauerte mir zu lang.

    Bis 100 Punkte geht ja schnell, aber ich hatte viele mehr Punkte und ohne Taschenrechner war mir das zu aufwändig.

    Und natürlich mit Wolf-Hirsch-Kombi gewonnen (finde ich zu stark, auch wenn ich mittlerweile andere Kombi kenne).

    Ich kann es nicht mit meiner Kennerspielgruppe spielen, weil da der Punkteüberblick während des Spieles fehlt.

    Und für die Familie ungeeignet, weil die nicht die guten Kombi-Punkte kennen.

    Daher leider nicht gekauft :loudlycrying:


    #TassoBanane

    Cooles kleines Geschicklichkeitsspiel. Man muss als erster alle seine Bananen abgeben. Auf zwei Bananen darf gestapelt werden.

    Wird erfolgreich gestapelt, kann noch eine Banane gelegt oder gestapelt werden. Eine Banane darf nur einmal berührt werden durch einen Stapel.

    Kniffelig, aber nicht zu schwer. Denke ab 5 Jahren gut für jeden geeignet. Kleine Schachtel (Urlaub).

  • Hier schon mal ein paar Ersteindrücke von den ersten Spielen, Rest folgt nach und nach:


    #InselExpress (Bord Game Circus, 2-C142, 27 statt 29,- €)

    Engine Builder für 1-4 Spieler, ab 10 Jahre, 60 min, Familienspiel/leichtes Kennerspiel

    Ein wirklich sehr kompaktes Eisenbahn-Spiel auf Kartenbasis, das überraschenderweise uns allen sehr gefallen hat. Neben der Optik und dem Thema hat uns die Spielmechanik gereizt, weil wir bisher noch keinen Engine-Builder in unserer Familiensammlung haben. Außerdem hat uns der für die deutsche Lokalisierung zuständige Redakteur das Spiel erklärt und das war richtig gut. Besten Dank an Christian!

    Bei Insel Express baut man schrittweisen einen Zug (Lokomotive + Personen-, Transport- und Begleitwaggons), erweitert diesen und levelt die einzelnen Bestandteile hoch (leistungsstärkere Lok für mehr Waggons, bessere Waggons mit mehr Transportraum, Boni etc.), in den die anderen Mitspieler Personen und Güter abladen, um Bonuseffekte (Nachziehkarten, Siegpunkte, Personen, Güter, ...) zu erhalten. Man selbst versucht dann darüber Aufträge (Transport von bestimmten Personen und Transport von bestimmten Gütern) zu erfüllen. Das läuft alles über Karten, die überwiegend die verschiedenen Lokomotiven und Waggons (Level 1 bis 3 oder sogar 4 mit diversen Sonderfähigkeiten) zeigen, gleichzeitig aber auch als Ressource/Zahlmittel und/oder Ware genutzt werden. Je nach dem werden die Karten dann zum Bezahlen abgelegt, als Bestandteil in den Zug gebaut oder als Ware einem Waggon zugeordnet. Nach insgesamt 6 erfüllten Aufträgen endet das Spiel und alle Siegpunkte der Aufträge zzgl. Wert des Zuges, Wert von gekauften Sonderkarten etc. werden addiert, um dann den Sieger bzw. die Siegerin zu küren.

    Für uns war das super und wir waren so angefixt, das wir das Spiel sofort gekauft haben, um es dann in Ruhe zu Hause die verschiedenen Möglichkeiten des Engine Buildings etc. richtig ausprobieren zu können.

    Eine Mini-Erweiterung ist auch schon standardmäßig dabei und es gibt sogar eine hübsche Playmat, die aber gestern ausverkauft war.


    #Kingscraft (Skellig Games, 3-C120, 45 statt 50€)

    Wettlauf mit Ausrüstungsoptimierung und Würfelkämpfen für 2-4 Spieler, ab 10 Jahren, 45-60 min, Familienspiel/leichtes Kennerspiel

    Das war schon in unserer Messeplanung ein Favorit meiner Kinder (13-16 Jahre) und kam dann auch wirklich gut an, weil wir so ein Spiel auch noch nicht haben. Und auch hier hat neben der guten Optik die wirklich sehr gute Erklärung durch den Autor David Kühn das Maximum aus dem Probespiel herausgeholt. Vielen Dank, David!


    Um den König zu beerben rüstet sich jeder Held mit verschiedenstartigen Ausrüstungsgegenständen (von der Keule bis hin zum magischen Flammenschwert, Unsichtbarkeitsmantel, magische Ringe, Sieben-Meilen-Stiefel, Zaubertränke, ...) aus, um dann letztendlich den König zum Duell herausfordern zu können. Wer das als erste/r schafft und den König auch noch besiegt, hat gewonnen und damit auch das Spiel beendet. Jeder hat ein identisches Kartendeck mit 7(?) unterschiedlichen Aktionsmöglichkeiten (Monster bekämpfen, Lebenspunkte heilen, Gegenstände verbessern, König herausfordern, König im Duell unterstützen), aus dem dann jede Runde alle 1 Aktion gleichzeitig auswählen. Die verschiedenen Aktionen werden dann in einer für alle Aktionen festgelegten Reihenfolge abgehandelt. (die verschiedenen Aktionen haben einen unterschiedlichen Rang)

    Über einen Sieg über ein Monster (3 Kartenstapel mit Level 1-3) erhält man Ausrüstungsgegenstände (Level 1-3), die dann durch die Kombination mit anderen Gegenständen zu einem stärkeren Gegenstand verbessert werden (1Lv. 1 + Lv. 1 = Lv 2, Lv 2 + Lv 2 = Lv. 3), um so seine Spielwerte zu steigern (Kampfstärke, Verteidigung, Schnelligkeit, mehr Verbesserungsoptionen, ...), um dann entweder stärkere Monster für bessere Gegenstände oder gar den König besiegen zu können. Die Kämpfe laufen über das Würfeln mit verschiedenen Würfeln (x W6, ggf. auch x W12) ab, die durch die Gegenstände und Sonderfähigkeiten der Monster/Spieler/König modifiziert werden. Dazu gibt es noch Zaubertränke mit Einmal-Boni. Bei den Gegenständen gibt es kein wildes Kombinieren, sondern auf einem Spielbrett sind alle Gegenstände fest einem Level und Platz zugeordnet und es ist fest vorgegeben, welche Gegenstände miteinander kombiniert werden können (Pyramidenförmig, mit Überschneidungen ab Level 2). Jeder Gegenstand ist auch nur 1x vorhanden. Da die Startausrüstung (2 Gegenstände Lv. 2) zufällig verteilt wird, ergibt sich daraus plus die Kombination der unterschiedlichen Monster und auch Helden (Vorderseite generischer Held mit identischen Werten, Rückseite individuelle Helden) eine unterschiedliche Ausgangslage. Uns hat der Mix aus Planung (welche Gegenstände?), Kampf gegen Monster und der Wettlauf zum Duell mit dem Nervenkitzel, ob es dann auch reicht, gut gefallen.


    #ReadySetBet (Strohmann Games, 3-W130, 37 €)

    Pferde-Wett-Spiel für 2-9 Personen, ab 10 Jahre, 45-60 min, Partyspiel/Familienspiel

    Das Spiel hat uns wirklich sehr gut gefallen und hat richtig Laune gemacht, weil halt Wettfieber mit Emotionen. Aber wir haben es uns (noch) nicht gekauft, weil wir nicht sicher sind, mit wem wir das spielen können. Meiner Meinung nach lebt das Spiel von einer größeren Spieleranzahl und wäre für 4 nicht so toll wie mit 6 oder gar 8. Das Erlebnis ist es definitiv wert, aber unser Platz ist leider beschränkt. Mal sehen was sich bis zu unserem zweiten Tag auf der Messe am Sonntag noch ergibt.

    Ein Echtzeit-Pferde-Wett-Spiel. Während 10 Pferde auf einem Tableau um die Wette laufen (Würfelmechanismus, jeder Wurf = 1 Bewegungsfortschritt des ausgewürfelten Pferdes), platzieren die Spieler währenddessen ihre Wetten (Sieg, mind. 2. Platz, mind. 3 Platz, Sonderwetten). Auf einer Matte sind alle möglichen Wetten mit den jeweiligen Kursen etc. abgebildet, zusätzlich gibt es noch Karten mit wechselnden Sonderwetten etc. Jede Wette gibt es nur 1x und alle Spieler haben auch nur eine begrenzte Anzahl an Wettmünzen (Wert 5-1 oder so), so dass die ersten Spieler sich zwar die besten Wetten aussuchen dürfen, aber natürlich mit der Unsicherheit leben müssen, dass der aktuelle Verlauf des Rennens nur eine Momentaufnahme darstellt. Wenn die ersten PFerde eine bestimmte Zwischenziellinie erreicht haben, dürfen keine Wetten mehr platziert werden.

    Das Rennen kann entweder über eine gut gelungene App durchgeführt werden, so dass man auf dem Bildschirm das Rennen sieht und der App-Kommentator das auch schön kommentiert. Oder jemand übernimmt das Auswürfeln, Bewegen und Kommentieren und kann dafür aber nicht vollwertig mitspielen. Geht beides wunderbar.

    Auf der Messe war es leider zu laut für die kleinen Brüllwürfel. Ich habe dann die Rolle des Moderators übernommen und das hat auch allen Spaß gemacht. Dauert aber etwas länger (Würfeln und halbwegs stimmungsvoller Kommentar).



    #Kerker (Schwerkraft, 3-X130, 50 statt 55 €)

    Worker-Placement + Mehrheiten für 1-5 Spieler, ab 10 Jahre, 45-90 min, leichtes Kennerspiel[Bild folgt]

    Wer ist die härteste und berühmt-berüchtigste Gang im Fantasy-Gefängnis?

    [Beschreibung kommt noch.]

    Erklärung war auch sehr gut. Wir fanden es okay bis gut. Aber das Abstimmungsergebnis reicht nicht für eine Aufnahme in den Familienspielebestand.

  • Wanderlust, Eindruck (gespielt): 6,5/10

    Deckbuilding-Rennspiel a la El dorado, nur dass man mit den Karten 3 figuren fortbewegt. Für jede Figur kommt es Punkte, wenn sie als erstes (zweites, drittes) ankommt, aber auch, wenn alle Figuren bestimmte Felder erreicht haben. Das ist an sich eine gute Idee, die für etwas mehr Interaktion sorgt, außerdem ist es nicht so eindeutig, wer insgesamt vorne liegt. Außerdem gibt es 7 Kartensätze, von denen man 3 auswählt, die mitspielen. Das bringt etwas Varianz. Die Karteneffekte selbst sind aber etwas öde, im wesentlich gibt es Karten, mit denen man 1, 2 oder 3 Felder vorwärts läuft. Klar gibt es auch andere Karten, die Energei (=Geld) geben oder neu Karten zeihen lassen, aber hier ist wirklich nix neues oder Originelles dabei. Die einzelnen Strecken sind auch alle quasi gleich und ohne nennenswerte Besonderheiten, bis auf ein paar Bonusfelder. Irgendwie für Vielspieler doch ein bisschen zu basic.


    Trekking durch die Zeit, Eindruck (gespielt): 7/10

    Schönes Material und die Karten mit den Ereignissenhaben Infos auf der Rückseite, man kann also was dabei lernen. Das Spiel selbst kam mir aber etwas 08/15 und sehr seicht vor und ist zudem völlig abstrakt. Spiel an sich mechanisch 5,5/10, aber wegen Material und der Infos 1,5 Punkt extra. Als Famlienspiel sicher nett.


    Match of the century, Eindruck (1/2 Partei gespielt): 7,75/10

    nettes 2 Personen Kartenspiel. Erinnert spielmechanisch an Watergate (nicht an Schach), nur ohne den Beweis-Spielplan. Dafür rundenübergreifenden Effekte auf einer mentale-Gesundheit-leiste. Karten haben 2 Hälften (schwarz/weiss) und werden nach jeder Partie (=1 abschnitt im Spiel) umgedreht. Mit Hintergrund Infos auf den Karten. Gefiel mir ganz gut.


    FTW, Eindruck (1 Runde gespielt): 5,5/10

    simples Kartenspiel mit ähnlichkeiten zu Scout nur einfacher und ohne Kombis. Sehr einfach. Ok, aber nix besonderes. Vermute, dass es schnell langweilig wird.


  • Wer Platz auf dem Tisch - mehr Zeit als üblich - Interesse an Politik/Geschichte - hat, dem sei sowohl #Hegemony und #WeimarTheFightForDemocracy empfohlen. Das sind für mich die beiden Highlights der Messe! Nichts zum „einfach runterspielen“, man muss sich schon eingehender damit beschäftigen, dafür aber mit echtem Lerneffekt.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Da hätte sich die Spieleschmiede mit 79 € mal so richtig gelohnt - hatte ich damals nur leider nicht auf dem Schirm. Der Preisaufschlag ist schon heftig.

  • #Kelp bei Wonderbow Games gespielt. Hat uns richtig gut gefallen!

    Was würdest du sagen könnte eine Alterserscheinung sein - eher so erwachsene oder so evtl auch mit den kids ab 8-9 ? Danke dir

    Nein, das ist nix für 8 Jahre glaube ich. Es ist asymmetrisch, Deck- vs. Bagbuilding inkl. Bluffen und Mindgame. Also es mag sein, dass das irgendwie geht, aber für mich ein Spiel, was ich mit jemandem auf meinem Level spielen will.

  • Hier mal meine Kurzeindrücke vom ersten (und einzigen Tag). Mehr folgt dann nächste Woche, wenn ich ausführlich darüber schreiben kann.


    Cat's Gambit (Sunrise Tornado, 2-B131) - Wertung: 8,0

    Ein simples Solospiel mit einer Handvoll Karten, die Schachfiguren zeigen. Die muss ich nach und nach in ein Raster legen, entsprechend ihrer Schachbewegung. Eine Katze als Gegner darf meine Königin nie schlagen. Ich bin kein Solospieler und Schach mag ich nicht wirklich, aber mir hat die simple Idee und der kleine Stand so gut gefallen, dass ich das als Erstes einfach (nach dem Spielen natürlich) eingepackt habe. Keine Ahnung, wie lange es sich trägt, aber ich es bleibt im Schrank, mit Unterschrift des Designers. Dazu noch süße Katzengrafiken.


    Moorland (Deep Print Games, 3-B116) - Wertung: 9,0

    Meine Überraschung der Messe (neben "Maps of Misterra", siehe oben). Wir hatten zuvor die letzten 20 Minuten einer Partie mit den letzten zwei (von zwölf) Runden zugeschaut, die sich gefühlt endlos zogen. Zu zweit ging es dann aber ganz schnell in 30 Minuten. Das lag aber nicht an der Spielerzahl, da alle mehr oder weniger simultan vor sich hin agieren.

    Wir wählen Moorkarten aus einer Auslage und legen Ressourcen auf unser Rastertableau. Wenn die Ressourcen passen, legen wir die Moorkarten in unser Raster. Die Ressourcen verschwinden aber nicht, sondern werden entlang der gebauten Kanäle auf angrenzende, leere Felder geschwemmt.

    Mir hat dieser simple Kniff sehr gut gefallen, dass ich meine Ressourcen so gut plane, dass ich sie immer wieder verwerten darf. Der kleine Punktesalat am Ende ist nur ein kleiner Dämpfer, aber aus dem Bauch heraus spielt sich das wirklich flott. Mit Grüblern und ohne simultanes Spiel kann es aber gerne auch mal die 60 Minuten weit überschreiten. Dazu gibt es keinerlei Interaktion (bis auf ein kleines Wettrennen, wer zuerst eine Moorkarte an eine bestimmte Stelle im Raster legt) und vom Thema ist bis auf das Schwemmen auch nicht viel zu merken. Hat mir dennoch sehr gut gefallen.


    Sssnake: Flip&Write (Suncoregames, 3-E125) - Wertung: 4,0

    Das war von der Idee gut, von der Ausführung enttäuschend. Wir drehen zwei Karten um, malen Äpfel in das Raster und zeichnen unsere Schlange weiter. Die wächst, wenn sie Äpfel ist. Dazu gibt es noch ein paar Sonderfähigkeiten, die das Spiel aber nicht interessanter machen. Nach 10 Minuten brachen wir ab, weil es sich sehr langweilig und wiederholend spielte. Da war null Spielerinteraktion oder Spannung dabei.


    Balloon Pop (Lautapelit.fi, 3-O124) - Wertung: 6,5

    Wir wählen gleichzeitig Karten von 1 bis 10 und wählen dann von der höchsten zur niedrigsten Zahl aus viermal 4 Würfeln. Die legen wir gemäß der ausgespielten Karte waagerecht oder senkrecht auf unser Tableau und lassen sie die Ballonwürfel nach oben steigen. Wenn mindestens vier einer Farbe oder mindestens zwei mit Stern zusammentreffen, platzen sie und geben Punkte.

    Ich fand das Spiel nett, aber nicht mehr. Die Handkartenauswahl (früher ziehen, dafür aber schlechter einzeichnen) hatte irgendwie zu wenig Einfluss auf mein Ergebnis. Ich konnte auch als letzter Spieler oft mit dem Rest was anfangen. Als Familienspiel war es nett, aber auch nicht so spannend. Dazu wieder null Interaktion und jeder puzzelt vor sich hin.


    Bruxelles 1896: Bello Epoque (Geek Attitude Games, 3-W120) - ohne Wertung

    Wir haben nur den Pitch angehört, da kein Tisch frei war. Ich fand zwei Kniffe spannend: Zum einen legt der Startspieler jede Runde fest, welcher Aktionsbereich diese Runde aktiv ist. Ich konnte aber auf die Schnelle nicht erkennen, ob das überhaupt etwas ausmacht. Zum anderen fand ich gut, dass die Baukosten der Gebäude an einem Ressourcenrad hängen und jede Runde anders bezahlt werden müssen. Aber auch hier keine Ahnung, ob das viel am Spielgefühl ändert auf Dauer. Zum Schluss gibt es noch eine Mehrheitenwertung pro Aktionsspalte.

    Wie gesagt, leider nicht gespielt. Ich gebe auch zu, dass ich es grafisch eher unterwältigend fand. Vieles sah zu simpel aus im Vergleich zum Cover.


    Rats of Wistar (Cranio Creations, 3-W124) - Wertung: 6,0

    Wir sind intelligente Ratten und setzen in fünf Runden je drei auf einem Aktionsrad ein. Damit bestimme ich die Aktion und ggf. Bonusaktion. Die Stärke der Aktion hängt von Hilfsratten ab, die ich um das Aktionsrad platziere. Auf die Art holen wir Ressourcen, bauen unsere Höhle aus, holen mehr Hilfsratten oder erkunden das Haus. Im Haus können wir Gastratten treffen und Missionen in den Zimmern erfüllen. Dazu haben wir noch Erfindungen auf der Hand, die wir ausspielen können und uns Boni bringen.

    Ich hatte mich gefreut, aber bereits bei der Erklärung war mir das schon wieder zu viel. Da kommt da noch ein Symbol und da noch eine Bonusaktion und da noch das. Schade, dass selbst die einfachen Kennerspiele einen extra Mechanismus dranflanschen müssen, nur damit es komplexer wird. Ich fand die Aktionswahl nämlich gut und hatte mich auf die Erkundung des Hauses gefreut. Aber dazu noch die Erfindungen und Missionen hätte nicht sein müssen. Wir spielten zu viert nur 2/5 des Spiels, aber das war nichts für mich.


    Earth 2053: Tipping Point (Crimson Company, 5-N123) - ohne Wertung

    Nicht gespielt, nur den aktuellen Stand gegenüber dem Vorjahr angeschaut. Mit dem Designer stehe ich schon eine Weile in Kontakt und werde mir den Zustand auf TTS mal gemeinsam mit ihm anschauen. Von der Idee finde ich es gut, dass jeder sein eigenes Ländertableau hat und darauf neun Bereiche (Infrastruktur, Medizin, Landwirtschaft, Industrie etc.) vorantreiben will. Dazu spielen wir Karten in ein Raster und können Krisen dadurch abwenden. Die bescheren uns sonst auf einer physischen Wippe böse Marker für Umweltverschmutzung etc., die von den guten aufgewogen werden müssen. Wenn die Wippe kippt, hat die Menschheit verloren.

    Vom Gimmick der Wippe abgesehen finde ich die Idee mit dem Kartenraster gut. Ich habe nur das Gefühl, dass das Thema zu spät kommt, weil sich Spiele mit Ökothemen so stark häufen, dass ich das Interesse daran verliere.


    Come Sail Away (Saashi & Saashi, 2-E116) - Wertung: 7,0

    Ein weiteres solides Spiel von Saashi in gewohnter gewöhnungsbedürftiger Grafik. Wir wählen Passagiermeeple und legen diese in Mancala-Manier in die Räume unseres Schiffes. Dabei haben die Räume bzw. die Passagiere Anforderungen. Wenn ein Raum voll ist, wird er umgedreht und gibt Punkte. Dazu gibt es noch ein kleines Rennen um Bonuspunkte, wenn ich den Raum zuerst werte. Dazu gibt es noch eine Bonusleiste, die bei passenden Passagieren oder Raumwertungen voranrückt und mir noch mehr Meeple und Punkte bringt.

    Mir hat der Einsatzmechanismus am besten gefallen, auch wenn es in unserer Partie keine negativen Punkte durch unpassende Passagiere gab. Das hätte ich mir einschränkender gewünscht. Die Interaktion ist leider fast Null. Bei der Passagierwahl schaue ich mehr auf mich als auf andere. Und das Rennen um 3 SP fällt bei 75 Punkten nicht so ins Gewicht. Thematisch ist es leider auch nur am Rande. Da hat mir "Remember our Trip" und "Get on Board" vor allem wesentlich besser gefallen.


    Coffee Rush (Korea Boardgames, 2-C148) - Wertung: 5,0

    Wir ziehen Getränkebestellungen, die wir erfüllen wollen. Dafür laufen wir auf einem Ressourcentableau und nehmen uns die Ressourcen und legen sie zu der Bestellung. Am Ende einer Runde wandert die Bestellung nach unten. Erfüllen wir sie vorher, gibt es Pluspunkte. Ist sie nach vier Runden nicht erfüllt, gibt es Minuspunkte. Dazu gibt es noch vier Eigenschaften, die ich freischalten kann, um mehr Ressourcen zu erhalten.

    Am ehesten stechen die schön designten Ressourcen und die kleinen Tassen heraus. Ansonsten spielt es sich recht monoton und ohne große Spannung. Zumal die Interaktion wieder einmal nahe null ist, da wir uns kaum in die Quere kommen. Neue Bestellungen kriegen wir einfach so, wenn meine zwei rechten Nachbarn Bestellungen abschließen. Wir brachen nach drei oder vier Runden ab. Ist ein okayes Spiel, aber nichts Besonderes.


    Abschluss: Sieben neue Spiele kennengelernt, das meiste meiner Top-Interessenten auch erwischt, was sehr gut war. Den Rest wie Bonsai spiele ich dann daheim, weil das jemand in der Gruppe mitgenommen hat.

  • Gerade Imperial Miners gezockt. Netter Engine Builder mit gutem Artwork und Material auf unterem Kenner-Niveau. Man legt einen neuen Raum in die eigene Mine und aktiviert dann diesen und je Etage (0-4) einen weiteren Raum, der mit dem jeweils vorigen direkt verbunden ist. Nach zehn Räumen ist Schluss. Wer die meisten Diamanten hat, gewinnt. Bin gerade unsicher, wie schnell man alles gesehen hat und ob es, ich versuche Räume einer Art zu bauen, hinausgeht. Aber aktueller Eindruck ist wirklich gut 7,5/10.

  • #Djinn

    Überraschend gut hat uns Djinn gefallen. Mit der eigenen Figur läuft man durch eine Stadt und führt Aktionen an verschiedenen Orten aus (es gibt 6 verschiedene, jeweils in Standard und besser). Da man immer nur einen Schritt gehen darf und an den stärkeren Orten Djinn bekämpfen muss (letztlich ein Ressourcen ausgegeben) und diese auch noch in passenden Flaschen mit Korken unterbringen muss, ist Planung gefragt. Aus meiner Sicht mittleres Kenner-Niveau.


    Haben wir heute Abend auch noch mal zu zweit zu Hause gespielt. Hat auch so funktioniert.

  • Wer Platz auf dem Tisch - mehr Zeit als üblich - Interesse an Politik/Geschichte - hat, dem sei sowohl #Hegemony und #WeimarTheFightForDemocracy empfohlen. Das sind für mich die beiden Highlights der Messe! Nichts zum „einfach runterspielen“, man muss sich schon eingehender damit beschäftigen, dafür aber mit echtem Lerneffekt.

    Hattest du dir in dem Zuge auch Carolingi angesehen? Das scheint dann genau dein Schema zu sein ;)

  • U.a. habe ich mir heute bei Horrible Guild #Quicksand angeschaut und gespielt.

    Fanden wir sehr cool und habe es gleich mitgenommen.

    Kleines Echtzeit Koop Spiel für bis zu 7 Spieler. Sehr simple Regeln, aber wir hatten viel Spaß damit und ich freue mich nun auf die 21 bzw. dank Promo 22 Missionen :)