Beiträge von lorion42 im Thema „Spieleindrücke und Empfehlungen von der SPIEL'23 in Essen“

    #Moorland [...] Da man aber jede Runde nur eine Karte nimmt und eventuell schon viele Ressourcen angehäuft hat (die man am Ende des Spiel übrigens unbedingt loswerden will), wirkt dieses Spiel einfach sehr beliebig.

    Zu wievielt habt ihr gespielt? Zu zweit hatte ich nicht das Gefühl, dass es beliebig ist. Man konnte sehr schon Ressourcen vorbereiten für spätere Karten, die auf alle Fälle auch immer kamen. Und wir haben auch nie Ressourcen angehäuft, sondern immer geschaut, dass wir ausreichend hatten, aber nie zu viel drüber waren. Es waren selten mehr als sechs freie Ressourcen auf unserem gesamten Plan.

    Gruß Dee

    Wir waren zu fünft. Es war auch sehr unterschiedlich. Bei mir haben sich die Ressourcen angehäuft, meine Freundin hat es selten geschafft, Karten zu spielen. War eine sehr merkwürdige Erfahrung. Ich hab immer darauf gewartet, eine passende Karte zu bekommen, weil alles gebaut war und sie hatte Schwierigkeiten überhaupt etwas zu platzieren.

    Hier ein Fazit zu allen 30 auf oder kurz vor der Messe gespielten Spielen (Wall of Text incoming):

    Top-Spiele:

    #FarAway Das Spiel mit der LIFO (Last In First Out) Engine. Man spielt nur 8 Karten, weiß aber am Anfang nicht was am Ende gewertet wird. Man will also möglichst passende Kombinationen finden. Dazu bekommt man zufällige Boni, wenn man aufsteigende Karten ausspielt. Höhere Karten haben meist mehr Punkte, aber auch höhere Vorrausetzungen. Die ungewöhnliche Art hier zu denken fühlt sich endlich mal wieder innovativ an und der Draftingmechanismus ist ebenfalls von der Kartennummer abhängig. Dadurch entsteht eine angenehme indirekte Interaktion, bei der man immer im Auge behalten sollte, was die Mitspieler wohl vorhaben. Für mich der Hit der Messe.

    #GhostWriter Ein Wortspiel bei dem ähnlich wie bei Codenames zwei Teams mit einem sogenannten Geist gegeneinander antreten. Es geht darum die richtigen Fragen zu stellen, dass man auf die Antwort kommt, das andere Team aber nicht. Die Fragen sind geheim. Die Antworten sind öffentlich. Und diese können jederzeit abgebrochen werden, so dass nur ein paar Buchstaben dort stehen und man überlegen muss ob "VORF" nun Vorfahrt, Vorfahre, Vorfall oder etwas ganz anderes heißen könnte. Man ist versucht zu früh Stopp/Silencio zusagen, so dass man selbst auch in die Irre geführt wird. Ich spiele lieber als Geist, da ich als Medium oft zu schnell auf eine falsche Antwort versteift bin. Spiele aber beide Rollen sehr gerne. Wenn die Teams sich zu lange beratschlagen, dauert das Spiel etwas, aber die Tatsache, dass das andere Team mithört, verhindert dies zum Glück.

    #RomeinaDay Ein Spiel mit Kuchenregel (I Cut, You Choose) erregt erstmal meine Aufmerksamkeit. Dieses Spiel ist sehr schnell gespielt und hat keine verdeckten Informationen oder bestrafende Elemente. Der Mechanismus ist hier sehr roh und in ein Legespiel eingebaut. Der Witz ist, dass die Wertungsgebäude auf den Plättchen liegen, die gewertet werden. Dies ist zufällig und so dass bestimmte Kombinationen viel wertvoller für einzelne Mitspieler sind. Dazu gibt es einen Bonus, wenn man das kleinere Set gewählt hat. Ich hab viel Lust es weiter zu erkunden, auch wenn es sein kann, dass der Reiz schnell wieder verflogen ist.

    #5Towers Die besten Spiele der Messe sind diesmal kleine Kartenspiele bei dem jeder seine eigene Auslage hat, aber die Interaktion zur Kartenauswahl sorgt für Spannung und besondere Momente. Hier ist es ein Auktionsmechanismus bei dem man aber nicht bezahlen muss, sondern nur sagt, wie viele der Karten man in die eigene Auslage legt. Da man aber absteigend legen muss, ist nicht jede Karten für jeden interessant. Dadurch entstehen Zwänge, die manchmal dazu führen, dass man doch eine schlechtere Karte nimmt, nur um die Chance zu haben, woanders mehr Punkte zu machen. Hab es mir direkt bestellt.

    #whattherule Ein kleines Deduktionsspiel bei dem es um induktive Beweisführung geht: Spiele eine Karte und die Maschine sagt dir, ob die Karte zur geheimen Regel passt oder nicht. Das ist zwar nicht sonderlich innovativ, klappt hier aber super. Man möchte eine passende Karte legen, um die Möglichkeit zu haben, zu raten, aber unpassende Karten sorgen viel mehr für ein Verständnis der geheimen Regel. Es ist auch als Spielleiter irgendwie lustig, auch wenn man im Prinzip nur eine Maschine ist, die True oder False zurückliefert. Aber die Option, sich eine manchmal sogar einfache Regel zu überlegen, auf welche die Mitspieler partout nicht kommen, macht Spaß.


    sehr gut:

    #Kuhfstein Eigentlich bin ich Spiele über, bei denen jeder für sich puzzelt und die Interaktion nur durch ein simplen Open Draft geschieht. Hier ist das Prinzip aber so simpel heruntergebrochen, dass jeder am Tisch Spaß hatte, das Rätsel zu lösen. Man draftet sowohl Aufträge, als auch Plättchen und muss bestimmte Muster bilden. Wird ein Plättchen gewertet, stellt man eine Kuh darauf. Diese Kuh verhindert, dass dasselbe Plättchen direkt nochmal gewertet werden kann. Mit einer Aktion darf man auch benachbarte Kühe zurück nehmen. Da so eine Aktion weniger durchgeführt wird, möchte man möglichst so bauen, dass man alle Kühe auf einmal wieder zurücknimmt. Knifflig, schnell zu lernen und dadurch irgendwie auch genial.

    #EvilCorp Ein Bag-Building-Spiel mit einem schönen Thema: Wir sind eine Organisation des Bösen und wollen Dorfbewohner terrorisieren. Wer der beste Mitarbeiter des Monats ist und zuerst zwei Dörfer in die Flucht geschlagen hat, gewinnt. Das Spiel ist sehr konfrontativ und hat ein integriertes Geldwirtschafts-System, bei dem das Geld am Ende der Runde abgeworfen wird, wenn man es nicht ausgibt. Durch eine gelungene Gestaltung und passende Leisten und Geld-Tokens, funktioniert das Spiel besser als andere Deckbauspiele wie Thunderstone und Co. Würde ich gerne nochmal ausprobieren, um zu schauen, ob man mit unterschiedlichen Strategien gewinnen kann.

    #Mischwald Schon im Vorfeld auf BGA rauf und runter gespielt, hat das Spiel auch in echt überzeugt. Bei einer großen Auslage kann es zwar irgendwann unübersichtlich werden, aber ich finde es auch clever, dass die Kartenauswahl abgeworfen wird, sobald dort 10 oder mehr Karten liegen. So kann man auch Karten entsorgen, von denen man nicht will, dass der Gegner sie bekommt, aber die Anzahl der möglichen Optionen ist auch stark begrenzt. Tolles Ding, das man mal ausprobieren sollte. Könnte für mich Fantastische Reiche ablösen, auch wenn es etwas länger dauert.

    #Hike Eine Kombination aus Drafting und Rennspiel, die stark an Louis & Clark erinnert. Bei beiden Spielen gibt es einen Track den man absolvieren muss und Karten, welche die Spielfigur über die Hindernisse hinwegführt. Man nimmt abwechselt Huskys aus der Auslage, bis man bereit für die Reise ist. Die Huskys passen aber nicht automatisch nebeneinander, so dass man auch ein kleines Puzzle hat. Wer schneller sein Team zusammen hat, bekommt jede Runde Reaktivierungen, die beim eigentlichen Rennen eingesetzt werden können, um schneller voranzukommen. Hab ich mir direkt mitgenommen.

    #PiratesOfMaracaibo Dazu hab ich im Spiele-Thread schon einiges geschrieben und damit eine Diskussion über die Komplexität ausgelöst. Ist für mich auch ein Kennerspiel, aber ich sehe das große Maracaibo auch nicht wirklich als Expertenspiel.

    #Schnitzeljagd Hab ich im Vorfeld schon viel spielen können. Zu zweit macht es wenig Spaß, aber in einer vollen Vierer- oder Fünfer-Runde ergeben sich in denkbar kurzer Zeit viel Zwickmühlen und "Ich denke das du denkst, dass ich denke"-Momente. Bei so viel Gedanken und so wenig Regeln bekommt dieses Spiel einen Platz in der Sammlung.

    #Quicksand Erinnert sehr stark an meinen Lieblingstitel des letzten Jahres Kites. Bei beiden Spielen muss man versuchen eine Aufgabe zu erfüllen, bevor eine Sanduhr ausläuft und das Spielen von Karten sorgt dafür dass Sanduhren umgedreht werden. Beide Spiele haben die Beschränkung, dass es zwar in Echtzeit aber dennoch rundenbasiert gespielt wird. Der Unterschied ist, dass hier der Untergrund auf dem die Sanduhr steht, vorgibt, welche umgedreht wird und nicht die Farbe (und damit die Durchlaufzeit) der Sanduhr. Dazu gibt es hier einen Track, der in jedem Spiel etwas anders aufgebaut ist. Ich mag beide Spiele, bin mir aber sicher, dass man nur eines von beiden in der Sammlung braucht. Dazu sind sie zu ähnlich. Ich bleibe bei Kites, das bereits in meiner Spielerunde etabliert ist und fast jedes Mal herausgeholt wird.

    #NextStationTokyo Eine Variante von Next Station London ohne Fluss, dafür mit einer Ringbahn, die bereits vorgezeichnet ist. Das Vorhandensein der zusätzlichen Linie sorgt für allerlei Implikationen, die das Spiel direkt spannender und ungewöhnlicher machen. Toll, wenn man ein wenig Abwechslung von dem ohnehin schon guten Spiel sucht.

    #Verplant&Zugestellt Ikea das Spiel oder auch: Wie richte ich meine Wohnung mit all diesen Möbeln ein, wenn die Wände erst gezogen werden, wenn alle Möbel im Raum stehen. Es geht darum den vorhandenen Platz so gut wie möglich zu nutzen. Lustig ist, dass die Mitspieler wählen können, ob von einem Gegenstand der Größere (z.B. Wirlpool) oder der Kleinere (Badewanne mit integrierter Dusche) eingebaut werden. Da vorraussichtlich niemals zwei Gebäude gleich aussehen werden, entsteht sogar ein wenig Interaktion. Macht Spaß und ich bin gespannt, wie die anderen Szenarien aussehen. Dadurch, dass jedes Möbelstück in mehreren Varianten vorkommt, weiß man vorher nie, auf was man sich in diesem Spiel wirklich einstellen muss.

    ganz gut:

    #SkyTeam Ein Spiel, das ganz oben auf meiner "Want to Play"-Liste stand, da es das Thema so schön einfängt. Wir sitzen als Pilot und Copilot in einer Maschine, bei der wir sehr dem Zufall ausgesetzt sind. Die Würfel müssen passend gelegt werden, um bestimmte Voraussetzungen zur Landung zu erfüllen. Das ist herausfordernd, da man nur die Hälfte der Informationen hat. Letztendlich ist es aber doch mit ein wenig Aufwand gut zu schaffen, wenn die Würfel nicht total schlecht fallen. Aber dadurch ist das Spiel auch etwas beliebig. Ich hatte Spaß, bin mir aber nicht sicher, ob es mich beim nächsten Spiel nochmal begeistern könnte. Dazu sind die Möglichkeiten, die das Spiel bietet, zu begrenzt.

    #StoryTeller Die Idee von diesem Erzählspiel finde ich großartig: Wir erzählen eine Geschichte in mehreren Akten, für jeden Akt (z.B. das Hindernis) erzählt jeder Mitspieler basierend auf seinen Handkarten eine Idee, wie die Geschichte weitergehen könnte. Nachdem jeder einen Vorschlag gemacht hat, wird abgestimmt und der Vorschlag mit den meisten Stimmen wird weitererzählt. Was mich hier aber gestört hat, ist, dass es zu viele Karten mit Themen gab, die ich nicht in meine Handlung einbauen wollte (wie einen Diktator, ein Schlachtfeld oder Waffenhändler). Dazu wird durch die Abstimmung nicht verhindert, dass bei einer mittelmäßigen Wahl für den Mitspieler gestimmt wird, der bisher am wenigsten Punkte hat, einfach nur um allen ein gutes Gefühl am Tisch zu geben. Am Ende hat man gemeinsam eine Geschichte erzählt, an die man sich vermutlich sogar erinnern kann. So hat das Spiel wohl alles erfüllt, was es will. Ich glaube eine deutsche Version mit einer besseren redaktionellen Überarbeitung würde dem Spiel aber auch gut tun.

    #BlockAndKey Optisch eine Wucht, puzzelt hier jeder auf demselben Feld herum und verändert dadurch mehr zufällig, als geplant, das Ergebnis der Mitspieler. Die Legeregeln sind etwas frickelig, so muss man immer höher bauen, falls man direkt an ein anderes Teil angrenzt. Das was aber zählt ist am Ende die Frontalsicht auf die Steine. Und dazu ist es egal, ob ein Stein vier Reihen hinter einem anderen steht. Wir erfüllen mal wieder Aufträge. Es ist ein gutes Spiel, das vor allem durch seine Optik überzeugt, aber leider weder innovativ, noch spannend genug, um mich komplett zu begeistern.

    #décorum Eine Neuerscheinung des letzten Jahres, das nun auch auf deutsch verfügbar ist. Konnte es endlich testen und es ist faszinierend zu sehen, wie die Mitspieler die eigene Einrichtung des Hauses ruinieren, da sie ganz andere Ziele haben als man selbst. Man kann aber nur zusammen gewinnen, so dass man langsam herausfinden muss, was für die eigentlichen Spieler relevant ist. Ich halte es für nahezu ausgeschlossen, dass man das durch Deduktion hinbekommt, so dass die Runden meistens dann enden, wenn man den Mitspielern die Regeln, wie die Wohnung auszusehen hat, zeigen durfte. Das passiert nach jeweils 5 Runden. Vermutlich ist die Auswahl, wem man welche Karte zeigt die größte Herausforderung des Spiels. Die Atmosphäre am Tisch ist aber wirklich klasse und ich würde es sofort wieder mitspielen. Gäb es mehr Möglichkeiten miteinander zu kommunizieren, wäre das Spiel aber interessanter.

    #eMission Ein Spiel beidem man gleichzeitig nebeneinander und miteinander spielt. Ein kooperativer Engine-Builder, bei dem jeder eine Nation spielt, die gemeinsam den Planeten CO²-neutral gestalten wollen. So rätselt jeder für sich selbst, wie man das schaffen kann und durch die unterschiedlichen Startbedingungen hat jede Nation ihr eigenes Rätsel zu lösen. Es gibt Möglichkeiten sich gegenseitig zu unterstützen, wenn man dazu die richtigen Karten in sein Tableau spielt. Die Krisen sind es aber, welche dem Spiel Pfeffer geben, so dass man diese am liebsten schon vorher kennen möchte, um das eigene Land nicht in eine Katastrophe zu führen. Das Puzzle an sich macht viel Spaß, braucht aber auch viel Platz. Dass wir in der letzten Runde plötzlich doch gewonnen haben, hat alle überrascht und hinterlässt ein unbefriedigendes Gefühl. Am schönsten wäre es, wenn man wirklich intensiv zusammenarbeiten müsste, um das Ziel zu erreichen. Ich fürchte hier hätte man mehr draus machen können und den Nationen stärkere eigene Agendas geben müssen, die zu Zwickmühlen führen, ob man sich lieber mit seinen eigenen Problemen oder dem weltweiten Klimawandel kümmern muss.

    #Mycelia Ein wunderschöner kleiner Deckbuilder bei dem man Marker über ein Spielfeld schieben will, um sie in Löcher zu schupsen. So toll die Gestaltung auch ist, so irrelevant ist die thematische Einbettung. Es macht Spaß sich eine kleine Engine aufzubauen, um schnell Regentropfen zu entfernen. Es ist schnell gespielt, dabei aber auch irgendwie belanglos, da selten gute Kombos entstehen und es somit ein Rennen um die besten Karten ist. Ich denke das Spiel funktioniert vor allem als ein Einstieg ins Deckbau-Genre, wer hier aber schon viel kennt, erlebt nichts ungewöhnlich neues mehr.

    #Line-It Ein kleines Kartenspiel das schnell übersehen wird, aber Laune macht: Wir wollen entweder eine auf- oder absteigende Kartenreihe legen. Dabei aber am liebsten drei gleichfarbige Karten nebeneinander haben und dann noch die Bonuskarten nehmen, die uns zusätzliche Punkte bringen, wenn man danach noch weiterhin eine bestimmte Anzahl von Karten platzieren kann, bevor man eine neue Reihe beginnt. Man kann nur zwei Handkarten behalten und draftet sonst aus einer offenen Auslage. Ist ungewöhnlich kurzweilig und bietet einige taktische Optionen. Solides Spiel, bei dem Ähnliches in anderen Spielen schon origineller umgesetzt ist.

    #3minutecrazyCafe Erfülle so viele Aufträge wie möglich in einer begrenzten Zeit. Ich fand es hier unmöglich nachzuverfolgen, wer eigentlich gerade am Zug ist, da die Spieler entweder eine Karte spielen, einen Würfel legen, Neuwürfeln oder eine Karte ziehen. Man versucht wirklich schnell zu sein und die Kommunikation am Tisch ist essenziell. Danach ist der Adrenalinpegel hoch und man hat vermutlich ein gemeinsames Erfolgserlebnis oder wenigstens den Reiz es nochmal besser zu machen. Das Spiel tut nicht weh und ich würde es sofort wieder mitspielen. Aber eine Partie am Stück über drei Runden reicht mir dann doch.

    #ItsaBallon Eine Person malt ein Bild und beschreibt dieses durch geometrische Figuren. Zum Beispiel "eine Linie von unten Mitte bis oben Mitte, danach dann ein Halbkreis am oberen Rand und dann verbindet die Enden des Halbkreises mit der Linie". Wer zuerst richtig rät, was gemalt wird, bekommt Punkte. Um das ganze unterhaltsamer und leichter zu machen, zeichnet jeder gleichzeitig mit, während die Erklärung gemacht wird. Sehr lustiges kleines Ding, bei dem man sich selbst überschätzt und viel zu komplizierte Bilder wie eine Hundehütte auswählt, um ein paar zusätzliche Punkte zu erhalten. Leider aber niemand eine einfache Hundehütte von einem Stall oder einer Halle unterscheiden kann.

    #MapsofMisterra Wir sind Kartographen und zeichnen ein Abbild von einer Insel, auf der wir auch als Figur herumziehen. Erst wenn ein Fleck zweimal gleich eingezeichnet wird, bestätigt sich dieser Verdacht. Dazu entsteht neben den einzelnen Karten auch ein gemeinsames Bild in der Mitte. Erinnert ein klein wenig an Remember Our Trip, gibt aber durch die Bewegung der Figur zusätzliche Zwänge, die man beachten muss. Ich fand es lustig, fühlte mich aber auch von den Karten gespielt, die ins Spiel kommen und vorgeben, was für eine Domino-artige Kombination von Landschaften man überhaupt einzeichnen kann. Hier kann man sicher nach ein paar Partien besser werden, ich bin mir bei der riesigen Auswahl an Spielen aber nicht sicher, ob es jemals dazu kommen wird.

    #SpellBook Wir wollen so gut wie möglich, 7 verschiedene Zauber lernen. Jeder Zauber kann entweder am Morgen, am Mittag oder am Abend gesprochen werden. Alternativ kann man sich morgens neue Ressourcen nehmen, Mittags Ressourcen in Siegpunkte umwandeln oder Abends neue Zauber lernen. So baut sich jeder eine kleine Engine aus exakt den gleichen Elementen zusammen, die sich aber auf Grund der taktischen Überlegungen immer anderes ergeben. War ein einfach zu lernendes kleines Ding, das sich aber auch sehr solitär abgefühlt hat und durch das ewige Ressourcen in andere umzuwandeln, nicht sehr interessant angefühlt hat.


    meh:

    #TheArtProject Ein Spiel von dem ich mir viel versprochen hab. Das Thema Kunstraub ist ungewöhnlich und die Gestaltung von Vincent Dutrait sehr attraktiv. Dass es hier auch viel um den Umgang mit den Ressourcen Benzin, Waffen und WalkieTalkies ging, fand ich auch spannend, sowie die Tatsache, dass die gespielten Aktionskarten sowohl die positiven, als auch die negativen Effekte der eigenen Runde vorgaben. Was dieses Spiel aber torpediert hat, ist die Tatsache dass die Herzen der einzelnen Figuren als Joker zu nutzen sind. Dadurch wurde das restliche Spiel sehr belanglos und es ging hauptsächlich darum, genug Herzen zu sammeln und zu entscheiden, wann man eines davon nutzen will. Dazu fühlte sich der Kampf gegen feindliche Agenten doch sehr wie das Bekämpfen von Krankheiten bei Pandemic an, mit der Ausnahme, dass zusätzlich ein anschließender Würfelwurf darüber entscheidet, ob der Kampf gelungen ist. Man gewinnt hier sehr schnell, wenn man es ansatzweise schafft, sich gut abzusprechen oder verliert unglücklich, wenn man die Karten schlecht zieht.

    #Moorland Vielleicht lag es daran, dass wir mit Kuhfstein und Block and Key direkt davor bereits zwei ähnliche Persönliche Puzzle gespielt haben, aber hier haben wir nach der Hälfte abbrechen müssen, da einfach niemand mehr Lust hatte. Dabei ist die Idee clever: Um eine Karte zu spielen, braucht man Ressourcen, aber diese verbrauchen sich nicht automatisch, sondern werden weitergespült. Dazu baut man Wasserwege auf denen sich diese Ressourcen bewegen. Man will also passende Karten für die eigenen Wege, die gleichzeitig mit den passenden Ressourcen bezahlt werden, als auch zusätzliche Faktoren, welche die Anzahl der Siegpunkte erhöhen. Da man aber jede Runde nur eine Karte nimmt und eventuell schon viele Ressourcen angehäuft hat (die man am Ende des Spiel übrigens unbedingt loswerden will), wirkt dieses Spiel einfach sehr beliebig. Du hast wenig Einfluss darauf, welche Karte du nehmen kannst und mit etwas Pech, passt dein ganzes Puzzle nicht zusammen. Dazu ist es sehr solitär.

    #neTüteChips Wir ziehen zufällig Chips aus einer Tüte und wetten darauf, welche Aufträge am Ende erfüllt sind und welche nicht. Das wars. Das ist eine kleine Gaudi zieht aber auch nicht für mehr als eine Runde. Schwere Karten bringen erstaunlich viele Punkte, so dass hier auch ein gewisses Zocker-Element vorhanden ist. Abgesehen vom Spielmaterial, ist das Spiel aber schnell wieder zum Vergessen.

    #Sides Ein kooperatives Partyspiel ala Just One bei dem Hinweise nur mit bestimmten Anfangsbuchstaben gegeben werden können. Nach dem ersten Hinweis wird man nur schwer die Lösung haben, so dass dann ein anderer Buchstabe freigeschaltet wird, zu dem man einen neuen Hinweis geben kann. Nett und führt zu einigen absurden Situationen, wenn die Mitspieler beim ersten Hinweis "Zwieback" sofort den richtigen Begriff "Keks" erraten. Lustig für zwischendurch, mehr nicht.

    #Champions Wer ist der bessere Schwiegersohn? Donald Trump oder Dracula? Ich fände es sehr spannend darüber zu diskutieren und mir unterschiedliche Meinungen dazu anhören. Dieses Spiel fördert diesen Dialog aber leider gar nicht. Man gewinnt, wenn man die Meinung der Mehrheit einnimmt. Daher muss jeder Mitspieler verdeckt einen Favoriten wählen. Danach könnte man diskutieren, aber dann muss schon die nächste Frage geklärt. Die eigentlich spannende Diskussion wird also im Keim erstickt. Eine Mehrheit reicht um weiterzukommen. Das Spiel hätte mehr Feinschliff gebraucht, um eben solche Diskussionen besser zu fördern. Bei Ensemble oder Dixit z.B. kommt es häufiger zu anschließenden Diskussionen.