Beiträge von NoelY2J im Thema „Spieleindrücke und Empfehlungen von der SPIEL'23 in Essen“

    3 kurze Eindrücke:


    Doggerland: Haben wir uns erklären lassen. Workerplacement im Steinzeitsetting, welches auf einem Programmiermechanismus beruht. Es liegen Landschaftstiles aus, welche durch unsere Arbeiter besetzt werden können um diverse Ressourcen aufzunehmen. Zudem gibt es auf dem Board noch weitere Workerplacementfelder, um z.B. unsere Ressourcen dann in Siegpunkte umzumünzen [z.B. "Steinzeitzeichnungen" auf Grundlage von uns vorher gejagten Tieren]. Zuerst setzen alle Spieler nacheinander ihre Worker ein, das Abarbeiten der Aktionen geschieht dann einer separaten Phase, somit muss man entsprechend planen das am Ende der Plan auch aufgeht. Manche Worker, wie z.B. Schamanen, können noch gesonderte Aktionen durchführen oder sind stärker. Fazit: Wirkte auf mich wie ein Stone Age im Expertenbereich, welches noch einen Programmiermechanismus dazu genommen hat. Absolut nichts was man nicht schon in anderen Spielen gesehen hat. Haben nach der Regelerklärung auch kein Spiel benötigt um zu wissen, dass es für unsere Gruppe nichts ist.


    Path of Civilization: Da hatten wir richtig Lust drauf. Man hörte ja vorher von einem Mix aus 7 Wonders und Trough the Ages und meiner Meinung nach, fühlt man sich manchmal auch an 7 Wonders erinnert, was allerdings nichts schlechtes ist. Erfahrungen gibt es zum Spiel ja schon einige im Forum. Uns hat es sehr gut gefallen. Das lag vor allem an der Schnelligkeit durch die simultanen Runden sowie an der, nach kurzer Zeit, eingängigen Symbolik. Haben auch eine komplette Runde gespielt und dafür mit Regelerklärung vielleicht 1h15 Min benötigt. Größter Kritikpunkt für mich ist der Preis: Ich sehe nicht, wo das Spiel seine 75 € rechtfertigt. Es sind hauptsächlich Karten und Pappmarker. Hinzu kommt noch eine Auslageaufbewahrung für die Aufwertungskarten. Keine Dual-Layer Boards oder ähnliche Deluxe Komponenten. Zweiter Kritikpunkt, aber dieser ist natürlich bald zu erwarten gewesen, ist, dass das Thema unserer Meinung nach nicht wirklich durchkommt. Man schiebt seine Würfel hin und her, springt auf Leisten auf und ab und versucht sich eine gute Engine aufzubauen. Ob man sich dann allerdings "Die Schrift" als Aufwertung kauft oder tatsächlich die "Atombombe" wirkt absolut beliebig. Man nimmt das, wo die Symbole für einen am besten passen. Falls das Spiel sich bei, aus meiner Sicht, fairen 50 € einpendeln würde, wäre es ein sofortiger Kauf.

    Knarr: Extrem cooles, cleveres, schnelles Kartenspiel mit Wikingerthema [auch hier leider komplett austauschbar], in welchem wir durch das Ausspielen von Karten gleichfarbige Kartenspalten bilden und die Symbole auf den Karten abarbeiten. Der Clou ist, dass wenn wir eine Karte der passenden Farbe in die jeweilige Spalte spielen, stets alle Symbole der Spalte getriggert werden. Dadurch generiert man 2 Ressourcen [Helme und Artefakte] sowie Siegpunkte. Im Zug muss man sich jeweils dafür entscheiden ob man eine Karte aus seiner Hand ausspielt oder auf die Entdeckungsreise geht. Geht man auf die Reise muss man die auf den Entdeckungskarten notwendigen Kartenfarben aus seiner Auslage entfernen und bekommt anschließend die Entdeckungskarte. Diese bietet einen Soforteffekt genauso wie eine weitere Spalten/ Reihenaktion oberhalb des Spielertableaus, welche durch das Ausgeben der Artefakte getriggert werden kann. Die Partie hat uns wirklich viel Freude gemacht und für 20 Euro hätte ich das Spiel auch gern mitgenommen, nur leider war es schon ausverkauft. Kauf wird aber nachgeholt. Ein Spiel was, für das was es ist in dieser Spielzeit, sowohl Gelegenheitsspieler nicht überfordert als auch erfahrene Spieler nicht langweilt. Zumindest war dies mein erster Eindruck.