Gibt es noch Rezensionen oder nur Product Placement Shows?

  • Noch was: Kann es sein, dass das Editorial in der Online-Version nachbearbeitet wurde? Hunter nennt in seiner Antwort ein Zitat des Artikels, das Martin Klein explizit von der Kritik ausnimmt. Dieses Zitat findet sich aber gar nicht im verlinkten Artikel?

    @Hunter&Cron hat das Zitat im (wenig souveränen) Video (ab 4m40s) um eigene Anmerkungen ergänzt. "Klammer auf Martin Klein" sowie "derselbe" standen und stehen nicht im Editorial:

    Ich hoffe, auch die Youtuber kommen irgendwann von ihrer ungebremsten Leidenschaft herunter, werden wirklich zu ernstzunehmenden Kritikern. Manch einer hat das geschafft. Und wer in der Jury sitzt, darf ja auch kein Geld – weder von Youtube noch von Verlagen - annehmen.

    Betrachtet man diese drei Sätze als Einheit, gibt es meines Wissens nur eine Person, welche diese Kriterien erfüllt und das ist eben
    Martin Klein ( @Zwecklos). Nimmt man das Kriterium "war früher Youtuber" raus, müsste man imho auch noch @Guido Heinecke nennen.


    Ich teile - ähnlich @Reich der Spiele oben und bei spielen.de - die grundsätzliche Kritik der Fairplay an Jubelvideos durchaus. Aber das ist ja nun wahrlich nix Neues, die von @MetalPirate genannten sind immerhin schon einige Jahre unterwegs. Ohne das Nennen wenigstens einiger Beispiele, kann ich allerdings auch nur bedingt nachvollziehen, ob die Fairplay damit für den deutschen Raum überhaupt Recht hat. Ich gucke schlicht außer Martins Videos keine deutschen "Rezensionen", weil mich die anderen Formate/Personen nicht überzeugt haben bzw. einfach hauptsächlich für mich uninteressante Spiele präsentieren [sic]. Ein deutschsprachiger HeavyCardboard-Youtuber ist mir jedenfalls nicht bekannt.
    Die durchaus valide Kritik mit der teils unterschwellig, teils offensichtlich vorgetragenen Breitseite "früher war alles besser" zu garnieren, war jedenfalls nicht gerade die cleverste Variante.

  • Ich kenne die Fairplay nur vom Namen und habe nie eine Rezension von ihnen gelesen. Daher kann ich nichts über deren Qualität sagen.
    Aber für mich sind Bewertungen am Ende doch eh nur vom eigenen Geschmack geprägt. Was bringt es mir also, wenn Person XY schreibt "Es kommt kein Spaß beim Spielen auf" oder "der Mechanismus ist komplett misslungen"?
    Bestes Beispiel dafür ist die Spielbox, dort gibt es mehrere Bewertungen zu jedem Spiel. Diese gehen teilweise um 3-4 Punkte (von 10) auseinander. Auf welche Meinung höre ich jetzt? Die des Kritikers oder des Fans? Ist die höhere Wertung gekauft oder Werbung?


    Vielleicht nennt es mancher ein Werbevideo, für mich ist es ein Einblick in das Spiel, den ein Text, egal wie gut er ist, mir so nicht bieten kann.
    Versucht doch mal eine Regelerklärung beim nächsten Spieleabend, ohne das Spiel vorher auszupacken. Anschließend fragt ihr eure Mitspieler, wie sie das Spiel jetzt einschätzen und ob sie es gerne spielen wollen? Es kommt bestimmt nicht immer der richtige Eindruck dabei raus. :)


    Ist eine Videovorstellung von den Spielen, die ich selbst gut finde, also deswegen schlecht, weil ich das Spiel nicht ausreichend kritisiere? Muss ich Spiele, die mir gefallen denn überhaupt kritisieren?


    Kritik ist etwas Gutes, wenn es darum geht auf Missstände hinzuweisen oder etwas zu verbessern. Kritik nur der Kritik wegen, ist für mich absolut unnötig.


    Um mal bei H&C zu bleiben, ich hab noch kein Video von Ihnen gesehen, in dem ein Spiel gelobt wurde, dass absoluter Mist ist. Natürlich ist nicht jedes Spiel mein Geschmack, aber deshalb ist es nicht schlecht. Es gibt keine bessere Methode sich selbst einen Eindruck zu machen, als das Spiel zu sehen und vielleicht sogar ein Let's Play sich anzuschauen.


    Jemanden, der ein Video über ein Spiel macht, das ihm selbst gefällt, direkt vorzuwerfen er wäre eine Werbesendung und würde dafür bezahlt werden... DAS nenne ich eine schlechte Kritik.


    Wenn FairPlay übrigens anfängt ihre Rezensionen als Video zu veröffentlichen und das per Abo, würde ich mir vielleicht mal ein paar Videos anschauen und dann vielleicht auch abonnieren. :)

  • @Ronny
    Du hast mit deiner Anmerkung Recht, es falle dir schwer ein Spiel hinsichtlich des Unterhaltungswertes für dich und die Deinen lediglich aufgrund einer Note oder einer Bewertung am Ende eines Artikels zu fällen. Darin stimme ich dir zu, wem geht das nicht so? (Es sei denn ich kenne den Geschmack des Entsprechenden, von dem die Aussage oder Benotung stammt). Wenn du aber sagst, ein Text könne dir, sei er noch so gut verfasst, nicht in dem Maße einen Eindruck verschaffen wie eine Videovorstellung eines Spiels, dann vermischt du meines Erachtens zwei Dinge miteinander. Übrigens habe ich oft diesen Eindruck, wenn ich etwas über ein Spiel sehe oder lese. Das Erklären, wie funktioniert ein Spiel und eine kritische Auseinandersetzung mit ihm sind zwei Aspekte, die man meines Erachtens voneinander trennen sollte. Viele Videos tragen dem ja auch mit ihrer Struktur Rechnung, im ersten Teil wird das "Wie geht das?" abgehandelt, im zweiten Teil folgt die Bewertung. Eine geschriebene Rezension ist eine kritische Besprechung eines Werkes, also eine Kritik. Es ist dabei unumgänglich auf inhaltliche Dinge einzugehen, eine komplette Regelerklärung ist nach meiner Meinung nicht nur überflüssig, sondern beim Lesen ausgesprochen hinderlich. Wenn ich mich richtig erinnere hat sich Guido Heineke von tric trac sehr ausführlich zu dem Thema geäußert. Eine Kritik ist nun widerum nichts anderes als eine Beurteilung. Und somit lässt sie jede Richtung zu, positiv, neutral, negativ. Ich hatte das Gefühl, du setzt Kritik mit negativer Kritik gleich. Verzeih bitte, wenn ich irre. Diesen Eindruck habe ich übrigens häufiger: Kritik sei etwas Negatives.
    Und um beurteilen zu können, ob ein Spiel Mist ist oder nicht, bedarf es womöglich eben doch mehr als lediglich einer Regelerläuterung, mit Unterstützung eines Videos. Oft genug habe ich selbst schon nachdem ich ein Video gesehen habe einen positiven Eindruck gewonnen, der sich nach mehrmaligem Spielen nicht bestätigt hat. Ein guter Kritiker ist in meinen Augen nun der, dem es gelingt mir zu erklären warum das so ist. Ob er das nun schreibt oder erzählt ist nebensächlich. Aber: ich bin ein großer Freund des Lesens und hoffe, dass es irgendwann wieder etwas mehr in Mode gerät das zu tun. Als Lehrer kann ich dir nur sagen, es ist grauenvoll mit anzusehen, wie enorm die Lese- und die Schreibkompetenz bei unfassbar vielen Schülern ins Tiefgeschoss abgestürzt sind.

  • @alpaka


    Ich gebe dir vollkommen recht! Kritik ist nicht unbedingt etwas schlechtes, sondern kann auf Verbesserungsmöglichkeiten hinweisen.
    Allerdings schreibt der Autor des Beitrags von Fairplay, dass die Zeitschrift "den Hammer" auspackt und das klingt für mich nicht nach gut gemeinter Kritik für Verbesserungen. Das klingt doch eher nach "man muss ein Spiel auch mal schlecht machen dürfen".


    Ich selbst lese übrigens gerne und kann es auch nur jedem empfehlen dieses Medium nicht aufzugeben! Allerdings beziehe ich mich dabei hier eher auf Bücher und nicht auf Spielerezensionen.


    Natürlich habe auch ich schon ein Spiel aufgrund eines Videos gekauft und war später davon doch nicht begeistert. Aber das passierte mir bei meiner ersten Messe in Essen und der Hilfestellung von Spielbox sogar öfters. Deshalb bleibt für mich ein Video unverzichtbar, um mir einen ersten Eindruck zu machen (nur einen ERSTEN Eindruck).


    Ich schaue Hunter und Cron jetzt schon ziemlich lange und regelmäßig. Wer die Beiden kennt und genau zuhört, bekommt auch mit, dass sie sich nicht immer einig sind und nicht jedem jedes Spiel gleich gut gefällt. Es wird auch erwähnt, wenn es stark Glückslastig ist oder einem Unfair erscheint. Der Unterschied zu den Schreiberlingen ist, Sie erwähnen das nebenbei und zählen es nicht als Kritikpunkt auf.


    Für mich der wichtigste Punkt ist aber, die beiden machen es, weil Sie Spaß beim Spielen haben und nicht um jedes Spiel auf dem Markt zu bewerten.

  • Für mich der wichtigste Punkt ist aber, die beiden machen es, weil Sie Spaß beim Spielen haben und nicht um jedes Spiel auf dem Markt zu bewerten.

    Abgesehen davon, dass H&C wohl diejenigen sind, die mehr Spiele "bewerten" als alle anderen - schließlich vergeben sie Noten und nennen ihre Videos Review, kann ich dir garantieren Ronny, wir anderen machen das auch aus Spaß. Anders hält man das auch gar nicht durch. Pro Spiel das ich rezensiere, fließen Mal minimum(!) - abgesehen von wirklich kleinen Spielen - 10 Stunden Arbeit rein. Das kann kein Rezi-Exemplar der Welt vergelten. Spaß ist und bleibt der entscheidende Faktor und das verkennt die FairPlay total.


    Auch ein H&C sagen ja, sie wollen gerne davon leben können, haben das als Ziel, das ist meiner Ansicht nach auch vollkommen legitim. Aber bis zu diesem Punkt und auch darüber hinaus, geht ohne Spaß gar nichts.

  • Hallo,


    mir fällt da gerade ein Beispiel von Martin Klein ( @Zwecklos ) : Er hat das Spiel "Twilight Struggle" rezensiert in seinen Videos: https://www.youtube.com/watch?v=2ZyNFqUybzU


    Das Spiel hat er gut beschrieben und dann folgt seine Wertung: Und hier merkt man deutlich, ich zumindest, dass ihm das Spiel nicht sonderlich gefallen hat. Er betont gleichzeitig, dass er aber verstehen kann, dass so viele Leute das Spiel gut finden.


    Und dabei stelle ich mir die Frage: Der Autor mag das Spiel nicht, deutet jedoch darauf hin, dass es wohl auch Leute gibt, denen das Spiel gefällt. Ist das nun eine Kritik? Kann der Zuschauer etwas damit anfangen? Hat Martin vielleicht sich nur nicht getraut zu sagen: "Hey, das Spielgefühl war Mist. Sorry, geht gar nicht."
    Wäre es hier nicht besser gewesen, der Kritiker hätte eine klare Linie gefahren? Oder hilft es den Zuschauern, wenn der Kritiker zwar das Spiel nicht mag, aber den Hinweis gibt: "Na, irgendeine Zielgruppe wird es wohl geben für das Spiel." Dann könnte man wohl für jedes Spiel so argumentieren und damit gleitet eine Kritik in die Beliebigkeit ab.


    Machen wir uns nichts vor: Eine Kritik ist immer subjektiv und von daher würde ich es auch gut finden, wenn ein Kritiker seine persönliche Meinung immer zum Ausdruck bringt. Dass ein Kritiker nicht bei allen Zuschauern beliebt sein kann, das sieht man bestens an Marcel Reich-Ranitzki. Viele halten ihn für einen Arsch, ja dennoch habe ich ihn immer gerne gesehen und war gespannt auf seine Kritiken. Er hat klare persönliche Vorstellungen gehabt und damit Ecken und Kanten bewiesen. Ich persönlich mag solche Kritiker. Michael Knopf war auch so ein Typ. Er hat Rezensionen verfasst, die richtig fesselten und nur seinem persönlichen Spielegeschmack entsprochen haben. Oft genug war ich mit seinen Bewertungen nicht einverstanden, aber seine Kritiken und Aufsätze haben mich immer bestens unterhalten.


    Muss eine Kritik als Kaufunterstützung gesehen werden?


    Für mich ein klares "NEIN". Beispiel: Bei der Spielbox sind es KMW und Matthias Hardel die den ähnlichen Spielegeschmack haben. Hier kann ich also im Laufe der Zeit herausfinden, ob ein Kritiker den selben Spielegescchmack teilen. Bei den anderen Kritikern sind mir die Bewertungen egal, da sie mit meinem Spielegeschmack überhaupt nicht übereinstimmen. Aber eines erwarte ich immer von einer Kritik: Unterhaltung und Emotionen!


    Zum Thema Spielebeschreibungen: Die sind meines Erachtens nicht wirklich hilfreich, denn anhand einer Videoregelerklärung kann man genauso wenig wie an einer gedruckten Spielregel erkennen, ob ein Spiel etwas taugt. Zumindest geht es mir so. Mir würde es viel besser gefallen, wenn man versuchen würde, das Spielgefühl zu beschreiben. Aber irgendwie stehen die meisten Youtuber darauf, langweilige Regelerzählungen in epischer Länge zu verfilmen.


    Gruß
    Marc

  • Okay, das kann man tatsächlich so verstehen, aber das ergibt doch keinen Sinn? Wen interessiert es denn, wer genau einen Text online eingestellt hat, wenn es nicht der Autor war?

    Eigentlich ist es ganz einfach: Wolfgang Friebe betreibt den Blog der Fairplay, deshalb wird er dort namentlich genannt. Aber das bedeutet eben nicht, dass er die Texte schreibt, die dort veröffentlicht werden. Wolfgang ist sozusagen nicht der Autor, sondern der Herausgeber. Und der muss vermutlich aus rechtlichen Gründen namentlich genannt werden.

  • Die offizielle Webpräsenz der Fairplay ist ein Blog? Die Zeitschrift, die gerade eben noch neben youtubern auch blogger abgewatscht hat?


    Ich glaube, mein Sinn für Ironie ist gerade explodiert.

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

  • @alpaka


    Ich gebe dir vollkommen recht! Kritik ist nicht unbedingt etwas schlechtes, sondern kann auf Verbesserungsmöglichkeiten hinweisen.

    Hi Ronny!


    Sorry, aber Du hast es immer noch nicht ganz verstanden was Alpaka gemeint hat. Kritik bedeutet sich mit den Eigenschaften eines Objekts auseinander zu setzen. Das wird meist auf die negativen Eigenschaften bezogen, gilt aber GENAUSO für die Positiven! Also kann eine Kritik sehr wohl einen durchweg positiven Tenor enthalten. Was im Editorial bemängelt wird, ist schlicht, dass aus ungebremster Begeisterung (...mangelnder Kompetenz, ...Geldgier, ...was weiß ich) diese Auseinandersetzung mit der Materie nicht ausreichend durchgeführt wird. Zumindest wenn "die jungen Wilden" als ernsthafte Kritiker wahrgenommen werden wollen. Und wenn es doch geschieht, so werden oft nur die positiven Elemente hervorgehoben, auf Negatives verzichtet.
    (Anm.: Das ist, wie ich die Intention des Schreibers verstehe, nicht mit meiner Meinung verwechseln)


    Dass in dem Artikel keine Namen genannt werden finde ich im übrigen voll in Ordnung. Wäre das so, wäre das Geschrei nämlich noch viel größer. "Warum wird der namentlich genannt, ich aber nicht?" (oder umgekehrt) wäre dann wahrscheinlich der allgemeine Aufschrei. Schließlich ist man selber ja MINDESTENS genauso wichtig wie der/die Genannten. Deshalb wurde vermutlich der einzige namentlich erwähnte Autor (in der Onlineversion) wieder entfernt.
    Ob H&C sich hier zurecht auf den Schlips getreten fühlen? Keine Ahnung. In der Video-Szene kenne ich mich nicht genug aus um das sagen zu können. Ich ziehe Text, bei denen ich (für mich) Uninteresantes überfliegen und spannende Punkte genauer ins Auge fassen kann, vor.


    Der Redakteur "Harry" (der immer das Editorial der FP verfasst) ist übrigens das Pferd, dass auch das Cover einer jeden Fairplay Ausgabe ziert. Über Entstehung kann ich nicht viel sagen, nur dass es wohl so was ist wie früher Dr Sommer in der Bravo. Wer sich dahinter verbirgt - und ob es überhaupt immer der gleiche ist - kann ich gerade nicht sagen. Auch wenn ich meine irgendwo schon mal was dazu gelesen zu haben.
    Im Letzten Absatz schießt Harry übrigens mMn etwas über das Ziel hinaus (Stichwort "Geld machen"). Da ist ihm wohl der Gaul durchgegangen (oder ist es mit dem Gaul in ihm durchgegangen?). Wenn allerdings das Ziel war eine Diskussion anzustoßen - dann ist ihm das eindeutig geglückt.


    Gruß - Dancer (<= auch ein Pseudonym!)

  • Eigentlich ist es ganz einfach: Wolfgang Friebe betreibt den Blog der Fairplay, deshalb wird er dort namentlich genannt. Aber das bedeutet eben nicht, dass er die Texte schreibt, die dort veröffentlicht werden. Wolfgang ist sozusagen nicht der Autor, sondern der Herausgeber. Und der muss vermutlich aus rechtlichen Gründen namentlich genannt werden.

    Genau!


    Den Text hat "Hold on Harry" geschrieben, das steht ja auch darunter.


    Zum Hochladen braucht er natürlich jemanden, der das für ihn erledigt.
    Kein Pferd der Welt kann schließlich einen Text ins Internet laden - zumindest ist mir keines bekannt ... :)


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Und dabei stelle ich mir die Frage: Der Autor mag das Spiel nicht, deutet jedoch darauf hin, dass es wohl auch Leute gibt, denen das Spiel gefällt. Ist das nun eine Kritik? Kann der Zuschauer etwas damit anfangen? Hat Martin vielleicht sich nur nicht getraut zu sagen: "Hey, das Spielgefühl war Mist. Sorry, geht gar nicht."

    Einer seiner ersten Sätze im Fazit war: "...mir hat es gut gefallen...". Seine Kritikpunkte waren zum einen die nicht ganz einfache Regel und das zuweilen vorkommende frühe Spielende bei erfüllen einer Siegbedingung. Hätte ich das Spiel nicht gekannt, wäre ich aber aufgrund seiner Darstellung durchaus an diesem Spiel interessiert gewesen.
    Und hier liegt meines Erachtens auch die "große Kunst", etwas aus neutraler Sicht darzustellen und die positiven/negativen Aspekte nebeneinander zu stellen. Auch bei persönlicher Abneigung kann das Spiel für andere doch großes Kino sein, man muss sich nur mit der Thematik und Mechanik anfreunden können.
    Und genau das kam hier für mich rüber. Die von ihm ausgelassenen Passagen, wie z.B. Putschversuche, hätten mich zwar auch noch interessiert, aber im wesentlichen hat er es gut dargestellt.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Sorry, aber Du hast es immer noch nicht ganz verstanden was Alpaka gemeint hat. Kritik bedeutet sich mit den Eigenschaften eines Objekts auseinander zu setzen. Das wird meist auf die negativen Eigenschaften bezogen, gilt aber GENAUSO für die Positiven! Also kann eine Kritik sehr wohl einen durchweg positiven Tenor enthalten. Was im Editorial bemängelt wird, ist schlicht, dass aus ungebremster Begeisterung (...mangelnder Kompetenz, ...Geldgier, ...was weiß ich) diese Auseinandersetzung mit der Materie nicht ausreichend durchgeführt wird. Zumindest wenn "die jungen Wilden" als ernsthafte Kritiker wahrgenommen werden wollen. Und wenn es doch geschieht, so werden oft nur die positiven Elemente hervorgehoben, auf Negatives verzichtet.
    (Anm.: Das ist, wie ich die Intention des Schreibers verstehe, nicht mit meiner Meinung verwechseln)


    Ah, verstehe. Bin mir aber nicht sicher, ob du da für alpaka richtig das Wort ergriffen hast. ;)


    Wenn "Kritik" hier als Oberbegriff für eine Bewertung (egal ob positiv oder negativ) verwendet wurde, habe ich es tatsächlich falsch verstanden.
    Aber da die Fairplay ja bemängelt, dass die Spiele nur bejubelt werden, ist zumindest von deren Seite ja nicht die "Kritik" als Oberbegriff gemeint, sondern tatsächlich die negative Kritik, welche Fehler oder Mängel hervorhebt. Schließlich ist das bejubeln eines Brettspiels auch eine "Kritik", nämlich eine extrem positive.


    @HDScurox


    Auch wenn ich in meinem Beitrag nur H&C als Beispiel genommen habe, bin ich natürlich auch der Meinung, dass fast Jeder seinen Blog und Channel aus Spaß am Spiel betreibt und nicht um damit Geld zu verdienen.
    Ich denke, bevor man Jemanden so etwas vorwerfen kann, müssten wir über ganz andere Zuschauerzahlen reden.

  • @alpaka


    Sehr gut, dann hatte ich dich falsch verstanden, du mich allerdings auch.
    Ich hatte in meinen Beitrag nämlich nicht von allgemeiner Kritik als Oberbegriff gesprochen, sondern mich auf den Artikel von Fairplay bezogen, in dem eindeutig von dem fehlen der negativen Kritik gesprochen wird (zumindest verstehe ich es so, sonst macht der Artikel keinen Sinn).
    Aber natürlich ist mir bewusst, dass Kritik auch der Oberbegriff für eine Bewertung ist, egal ob positiv, neutral oder negativ. :)

  • Die offizielle Webpräsenz der Fairplay ist ein Blog? Die Zeitschrift, die gerade eben noch neben youtubern auch blogger abgewatscht hat?

    Das ist zumindest meine Interpretation, basierend auf zwei Punkten:
    - Die URL läuft unter blogspot.de.
    - Die mobile Ansicht hat einen Footer "powered by Blogger", der zu www.blogger.com führt.


    Ob das nun der Definition nach ein Blog ist, weiß ich nicht, aber eigentlich ist mir das auch egal. Für mich ist das ein Blog.

  • Wenn "Kritik" hier als Oberbegriff für eine Bewertung (egal ob positiv oder negativ) verwendet wurde, habe ich es tatsächlich falsch verstanden.
    Aber da die Fairplay ja bemängelt, dass die Spiele nur bejubelt werden, ist zumindest von deren Seite ja nicht die "Kritik" als Oberbegriff gemeint, sondern tatsächlich die negative Kritik, welche Fehler oder Mängel hervorhebt. Schließlich ist das bejubeln eines Brettspiels auch eine "Kritik", nämlich eine extrem positive.

    Das ist Deine Interpretation. Meine dagegen - und ich zitiere mich einfach mal selber - ist: "Was im Editorial bemängelt wird, ist schlicht, dass .... diese Auseinandersetzung mit der Materie NICHT AUSREICHEND durchgeführt wird. ... Und wenn es doch geschieht, so werden oft nur die positiven Elemente hervorgehoben, auf Negatives verzichtet.
    Meine Begründung:
    Aus dem Editorial: "...oft nur mit der News „kommt bald, ist toll, bin schon sehr gespannt.“. "Oft" ist nicht immer, aber eine solche News als Kritik zu betrachten würde auch meines Erachtens zu weit gehen. Solchen Jubel mit Substanz zu untermauern wäre der gewünschte redaktionelle Mehrwert. Und dieser muss nicht immer negativ sein. Ich zitiere noch mal das Editorial: "Auch wenn es kaum mehr handwerklich wirklich schlechte Spiele gibt, MANCHMAL muss der Hammer doch noch raus." Auch das weist darauf hin, dass der Schreiber eben nicht Kritik mit negativer Bewertung gleichsetzt.



    Gruß - Dancer

  • Ich verstehe ja die ganze Diskussion aber ich verstehe nicht, wie ihr da jemals auf einen grünen Zweig kommen wollt? :S


    Ist es nicht in jedem Bereich so, dass es von der selben Tätigkeit oder dem selben Produkt unterschiedliche Abstufungen gibt?


    Was würde ein Reporter der FAZ über seinen Kollegen von der Bild sagen?


    Was würde ein Ingenieur von Porsche über einen Ingenieur bei FIAT sagen?


    Was würde ein CDU-Politiker über einen AFD-Politiker sagen?


    ...


    Die einen möchten eine Kurzübersicht haben, die nächsten ein 1:1-Let's Play und der nächste eine sachliche Kritik nach wissenschaftlichen Standards. Die Angebote sind da und das was von genug Leuten gewollt ist wird bleiben, der Rest vergeht. Keiner von denen hat Recht und keiner Unrecht, es gibt nun einmal verschiedene Ansprüche an die gleiche Sache 8))

  • Auch wenn ich in meinem Beitrag nur H&C als Beispiel genommen habe, bin ich natürlich auch der Meinung, dass fast Jeder seinen Blog und Channel aus Spaß am Spiel betreibt und nicht um damit Geld zu verdienen.
    Ich denke, bevor man Jemanden so etwas vorwerfen kann, müssten wir über ganz andere Zuschauerzahlen reden.

    Ich denke das das nicht der Fall ist und einige Blog-Betreiber damit Geld verdienen und auch wollen. Hunter und Cron machen ihre Tätigkeit meines Wissens nach nun hauptberuflich. Aber ich kann mich da auch täuschen. Habe es nur gehört.

  • Hi,


    Wenn man sowas Hauptberufluch macht, muss man sehr verzweifelt sein oder man macht sich um Geld sowieso keine sorgen mehr.


    Atti

  • Hallo Oliver,

    Hi,


    Wenn man sowas Hauptberufluch macht, muss man sehr verzweifelt sein ...


    Atti

    Humbug - da werden in dieser Branche Millionen für Marketingnahmen ausgegeben - den Budget-Verantwortlichen muss es nur den Anschein haben, dass sie das Geld sinnvoll ausgeben ;)


    Liebe Grüße
    Nils

  • Hi,


    Wenn man sowas Hauptberufluch macht, muss man sehr verzweifelt sein oder man macht sich um Geld sowieso keine sorgen mehr.


    Atti

    Vielleicht ist das so :D . Nein im Ernst - ich kann mir nur nicht vorstellen, wie man diesen Arbeitsaufwand andererseits bewältigen sollte. Da kommen (gefühlt) täglich neue qualitativ gute Videos, von Spielen, die man schon (gefühlt) oft gespielt hat. Nebenbei haben beide Kind und Kegel. Mein Hochachtung. :)

  • Hunter & Cron sind Freiberufler. Das ist ihr Hauptberuf. Sie sagen auf Patreon auch ganz klar: Wir wollen von H&C leben können, es geht so aber nicht. Je mehr Geld wir durch H&C einnehmen, desto weniger Aufträge müssen wir als Freiberufler annehmen und desto mehr Zeit können wir in H&C stecken. Für mich eine vollkommen legitime und logische Schlussfolgerung.

  • Das ist zumindest meine Interpretation, basierend auf zwei Punkten:- Die URL läuft unter blogspot.de.
    - Die mobile Ansicht hat einen Footer "powered by Blogger", der zu www.blogger.com führt.


    Ob das nun der Definition nach ein Blog ist, weiß ich nicht, aber eigentlich ist mir das auch egal. Für mich ist das ein Blog.

    Die Fairplay läuft unter einem Blog. FAIRPLAY ONLINE


    Meines Erachtens ist das Editorial von Wolfgang Friebe, er hat zum einen das Editorial auf den Blog gesetzt, zum anderen ist das Thema seine Thematik seit zwei Jahren und mehr, worüber er sich auf seinem eigenen Blog (!) ausweint (sorry mir fiel kein besseres Wort ein).

  • Klar sind Hunter und Cron sehr enthusiastisch. Aber für mich kommen sie dabei authentisch rüber.
    Warum sollte Ihnen jemand anlasten (können), dass Sie nicht das gleiche Ziel wie jemand selbst verfolgen. Sie schmücken sich nicht damit, dass sie gute und schlechte Spiele gegenüberstellen bzw. kritisieren wollen, also müssen sie das auch nicht liefern.

  • ich glaube das Kernproblem dabei ist folgendes:


    Hunter spricht im Video am Anfang davon, dass sie Unterhalter sein wollen und keine Rezensenten. So wird das wohl auch von vielen gesehen, wenn ich hier lese. Am Ende des Videos spricht er aber davon, dass sie doch sehr wohl bewerten und differenzieren und Punkte (mit Kommastelle) vergeben sowie Pro/Contra auflisten. Das und der Fakt, dass sie ihre Videos Review nennen beisst sich aber. Entweder ich mache Reviews, dann bin ich auch Rezensent, oder ich mache Unterhaltung, dann sollte ich meine Videos nicht Review nennen, sondern z.B. "Spielvorstellung".


    Das ist aber nur mein aktueller Eindruck. Ich halte H&C für beides. Reviewer und Unterhalter und verstehe, dass dieses beiden Punkte für Spannung sorgen. Wie bei jedem gibt es sehr gute Reviews von ihnen (z.B. das zu Potion Explosion, meiner Meinung nach, eines der besten Reviews der beiden) und weniger gute. Die Unterhaltung die sie anbieten, ist auf jeden Fall top und ist so unerreicht in der Szene.


    zur Klarstellung: Reviews UND Unterhaltung geht natürlich auch, dann muss ich aber akzeptieren, dass meine Reviews eben Reviews sind und ich in dem Moment als Rezensent auftrete.

    Einmal editiert, zuletzt von HDScurox ()

  • Die Unterhaltung die sie anbieten, ist auf jeden Fall top und ist so unerreicht in der Szene.

    Besser als Shut Up & Sit Down? (Oder meintest du nur die deutsche Szene?)

  • Meinte die deutsche Szene. S&U sind einfach mega unterhaltsam. Möcht auch nicht wissen, was für Arbeit in deren Videos steckt.

  • Bei den ganzen "Unterhaltungsformaten" auf Youtube frage ich mich oft, was bei diesem meist elend langen und weitgehend informationsfreien Geblubber jetzt unterhaltsam sein soll. Gegenbeispiele gibt's auch, z.B. das bereits erwähnte Shut Up & Sit Down im Spielebereich oder DigitalRev TV im Fotografiebereich. Das ist dann aber immer Unterhaltung gemacht von Leuten, die sich sachlich verdammt gut auskennen. Das ist meiner Meinung nach im Youtube-Bereich die klare Minderheit. Die meisten "Youtuber" kompensieren fehlendes Hintergrundwissen oft und gerne mit übergroßem Ego und dumm-dreist-coolem Auftreten. Bildzeitung ist niveauvoll gegen vieles, was sich auf Youtube tummelt. Immerhin muss man für deren Konsum noch lesen können -- eine Fähigkeit, die bei der Jugend klar auf dem Rückzug ist. Erinnert ihr euch noch an das Merkel-Interview von diesem vermeintlichen Youtube-Star? Au weia, wenn das die Zukunft der Informationsgesellschaft sein soll, dann gute Nacht.

  • Damit hast du meine beiden Lieblinge genannt @MetalPirate :D ich stimme dir im großen und ganzen zu, wobei wir uns bei unseren Betrachtungen wohl auf die Riege der Brettspiel-YouTuber beziehen sollten. Schlechter und niveauloser geht immer (Beauty-Channels oder LeFloid, bei dem sich mir als Politikwissenschaftler die nackenhaare aufstellen *hust quellen prüfen hust*

  • Die Fairplay läuft unter einem Blog. FAIRPLAY ONLINE
    Meines Erachtens ist das Editorial von Wolfgang Friebe, er hat zum einen das Editorial auf den Blog gesetzt, zum anderen ist das Thema seine Thematik seit zwei Jahren und mehr, worüber er sich auf seinem eigenen Blog (!) ausweint (sorry mir fiel kein besseres Wort ein).

    Tatsache. Da kuckst Du. Auch an @Thygra ein Merci für die Aufklärung,


    Zugegeben, obwohl schon gehört, musste ich mich heute zunächst darüber informieren, was blogspot eigentlich genau ist; aber hey: Dass der repräsentative Auftritt einer Printzeitschrift auf diese Art erfolgt -- auf die Idee muss man erst einmal kommen! Haltet mich gerne für naiv, aber meiner Beobachtung nach hat man heutzutage selbst als unbedeutender Amateurschreiber aus der Generation der "Jungen Wilden" eine eigene, gut gepflegte Webseite. Ist nebenbei bemerkt von meiner Seite aus auch absolut okay, nur braucht man sich dann halt nicht wundern, wenn unvoreingenommene Leser wie beispielsweise ich falsche Schlüsse ziehen. Wie auch? Man weiß ja noch nicht einmal, wer da eigentlich wer ist. Auf dem Blog wird nur ein minimales Impressum angezeigt, in dem Wolfgang Friebe als einzige Person namentlich aufgeführt wird. Wer er ist? Der Contentmanager? Der Herausgeber der Fairplay? Der Chefredakteur? Der Hausmeister?...


    (Übrigens, bevor sich ein Anderer bemüht: Ich habe gesehen, dass die Fairplay eine alte Seite hat, die zwar noch abrufbar ist, aber nicht mehr gepflegt wird Fairplay - das Spielermagazin. Ich weiß darum inzwischen, wer Wolfgang Friebe ist bzw. 2012 war). ;)


    Wenn ich mich so durch ältere Editorials lese, drängt sich mir in Kombination mit dem Internetauftritt überdeutlich der Eindruck auf, dass die Zeitschrift von Leuten gemanagt wird, die einen Generationenwechsel einleiten müssten. :( Vielleicht -- wobei, was heißt da "vielleicht"? Ganz sicher sogar! -- wäre es besser, mit den Talenten aus der enthusiastischen Generation der jungen Spielbegeisterten zusammenzuarbeiten, anstatt diese in einer Mischung aus Selbstmitleid und Unverständnis abkanzeln.


    Hugh. Ich habe gesprochen.


    Und nun schlaft gut, Frohes Fest und Guten Rutsch! Wir schreiben uns irgendwann im Neuen Jahr.

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

  • Die Fairplay versteht sich als Printmagazin. Die Internetpräsenz ist da auch kaum mehr als ein Ankerpunkt im World Wide Web. So sehe ich das als langjähriger Abonnent und bin froh, dass es die Fairplay mit ihren polarisierenden Meinungen gibt, die auf niemanden falsche Rücksicht nimmt. In dieser Denke verstehe ich auch das Editorial.


    Wenn sich da einige "angekackt" fühlen, dann hat es den Nerv getroffen. Muss ich deshalb direkt deren Meinung teilen? Nö, warum auch? Deshalb weiter so unbequem bleiben bitte!


    Cu / Ralf

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Das ist Deine Interpretation. Meine dagegen - und ich zitiere mich einfach mal selber - ist: "Was im Editorial bemängelt wird, ist schlicht, dass .... diese Auseinandersetzung mit der Materie NICHT AUSREICHEND durchgeführt wird. ... Und wenn es doch geschieht, so werden oft nur die positiven Elemente hervorgehoben, auf Negatives verzichtet.Meine Begründung:
    Aus dem Editorial: "...oft nur mit der News „kommt bald, ist toll, bin schon sehr gespannt.“. "Oft" ist nicht immer, aber eine solche News als Kritik zu betrachten würde auch meines Erachtens zu weit gehen. Solchen Jubel mit Substanz zu untermauern wäre der gewünschte redaktionelle Mehrwert. Und dieser muss nicht immer negativ sein. Ich zitiere noch mal das Editorial: "Auch wenn es kaum mehr handwerklich wirklich schlechte Spiele gibt, MANCHMAL muss der Hammer doch noch raus." Auch das weist darauf hin, dass der Schreiber eben nicht Kritik mit negativer Bewertung gleichsetzt.



    Gruß - Dancer

    Sorry, aber in deinem Zitat steht doch eindeutig "muss der Hammer doch noch raus". Was soll der Hammer denn anderes sein als negative Kritik? :)
    Und wie bitte soll man Kritik über ein bald erscheinendes Spiel abgeben, dass man noch nicht gespielt hat? Eine News ist halt eine News und kann nicht schon vor Erscheinen kritisch mit einem Spiel umgehen.
    Mal ganz davon abgesehen, dass auch bei den News von Hunter immer nur Spiele erwähnt werden, die ihm selbst gefallen. Welche Art von Substanz soll also hinzugefügt werden?
    Wer, wie ich, viele Stunden in der Woche mit Brettspiel-Videos verbringt, würde übrigens nicht zustimmen, dass es nicht genug Kritik gibt. Allerdings wird diese eben nicht mit dem Hammer mitgeteilt, sondern als Anmerkung oder im Text unter dem Video in Stichpunkten.


    Ich denke das das nicht der Fall ist und einige Blog-Betreiber damit Geld verdienen und auch wollen. Hunter und Cron machen ihre Tätigkeit meines Wissens nach nun hauptberuflich. Aber ich kann mich da auch täuschen. Habe es nur gehört.

    Ich weiß nicht, wie gut du dich mit Werbung auf Blogs und bei YouTube auskennst, aber du brauchst mehrere tausend Klicks am Tag, um davon halbwegs etwas verdienen zu können. Dafür müsstest du aber auch gleichzeitig viele Stunden am Tag investieren, damit du immer interessant und aktuell bist und die Leser/Zuschauer etwas Neues auf deiner Seite finden.


    Mal ganz davon abgesehen, dass H&C nicht Hauptberuflich ihre Brettspiel-Videos machen. Die beiden haben nicht mal Werbung auf ihrer Homepage und daher ist es absolut übertrieben zu denken, zwei Männer und ihre Familien könnten davon leben. ;)


  • Mal ganz davon abgesehen, dass H&C nicht Hauptberuflich ihre Brettspiel-Videos machen. Die beiden haben nicht mal Werbung auf ihrer Homepage und daher ist es absolut übertrieben zu denken, zwei Männer und ihre Familien könnten davon leben. ;)

    Okay, ich kann mich nur daran erinnern, dass Bekannte auf der Messe in Essen im Gespräch mit Hunter und Cron herausgefunden haben, dass Sie mittlerweile den Arbeitsaufwand nur hauptberuflich bewältigen können.


    Bei der Vielzahl an Videos von Spielen, die man auch noch gespielt haben muss, könnte ich das nachvollziehen. Es gibt ja auch noch andere Möglichkeiten der Finanzierung.

  • Wenn ich mich so durch ältere Editorials lese, drängt sich mir in Kombination mit dem Internetauftritt überdeutlich der Eindruck auf, dass die Zeitschrift von Leuten gemanagt wird, die einen Generationenwechsel einleiten müssten. :( Vielleicht -- wobei, was heißt da "vielleicht"? Ganz sicher sogar! -- wäre es besser, mit den Talenten aus der enthusiastischen Generation der jungen Spielbegeisterten zusammenzuarbeiten, anstatt diese in einer Mischung aus Selbstmitleid und Unverständnis abkanzeln.


    Hugh. Ich habe gesprochen.


    Und nun schlaft gut, Frohes Fest und Guten Rutsch! Wir schreiben uns irgendwann im Neuen Jahr.

    ravn: Dank Dir, da bin ich ganz bei Dir.


    @ Bierbart: Die Fairplay hat ja mit ihrem Artikel ein Ziel erreicht, nämlich jede Menge Aufmerksamkeit. Manche User hören ja das erste Mal von der Zeitschrift, wissen nun wer Herr Friebe ist, dass Herr Friebe auch selbst einen Blog betreibt - gutes Marketing eben. Interessant, dass User wie Bierbart, die anscheinend nie vorher die Zeitschrift gelesen haben, nun von einem Generationswechsel von Mitarbeitern der Fairplay, die geschätzt im Alter von 30-50 Jahren sind, sprechen. Mein Vorschlag, kauf dir mal die Fairplay, lese sie und bilde dir dann Urteil.


    Ausserdem bestreitet ja mittlerweile keiner mehr, auch sie selbst nicht, dass Hunter und Cron eher sparsam mit Kritik an Spielen umgehen.

  • Haltet mich gerne für naiv, aber meiner Beobachtung nach hat man heutzutage selbst als unbedeutender Amateurschreiber aus der Generation der "Jungen Wilden" eine eigene, gut gepflegte Webseite.

    Tja. Fairplay ist halt die Generation der zu spät gekommenen Alten. Der traditionelle Printmarkt wird von dem Platzhirsch Spielbox dominiert und die moderne Welt von webbasierten Formaten von Cliquenabend über diverse Blogs unterschiedlichster Machart bis Hunter & Cron.

  • Warum "hat man zu haben"? Die Fairplay zieht Ihr Ding durch und das schon länger als ich mich für moderne Brettspiele interessiere. Um mal eine zeitlichen Vergleich zu ziehen. Erfolgreich genug, um eine eigene Präsenz auf der SPIEL mit Strahlkraft durch die Scoutaktion zu haben und dem Fairplay Kartenspielpreis, mit dem gerne von den Verlagen geworben wird. Zudem haben die ausreichend Selbstreflexion und Selbstironie, um sich selbst im Editorial die Frage der "alten Herren" zu stellen.


    Kurz gesagt: Um die Fairplay müssen wir uns gewiss keine Sorgen machen. Die ziehen schon ihr Ding durch ... und das finde ich gut.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Tja. Fairplay ist halt die Generation der zu spät gekommenen Alten. Der traditionelle Printmarkt wird von dem Platzhirsch Spielbox dominiert und die moderne Welt von webbasierten Formaten von Cliquenabend über diverse Blogs unterschiedlichster Machart bis Hunter & Cron.

    Bei der Fairplay von "zu spät gekommenen" zu sprechen, ist irgendwie alles andere als eine kompetente Äußerung. Abgesehen davon sind die Marktsegmente zwischen beiden Magazinen seit Jahren mehr oder weniger klar verteilt. Dass Printmagazine sich nicht immer besonders professionell im Web darstellen müssen, zeigt darüber hinaus der Relaunch der Spielbox ja ganz hervorragend.


    Im Übrigen wünsche ich mir mehr Lesekompetenz. Wie im Nachbarforum gehen 80 - 90 % der Diskussion völlig am Inhalt des Editorials vorbei. Hier immerhin etwas weniger als im Nachbarforum. Die eigentliche Frage/Aussage scheint hier niemanden wirklich zu interessieren. Das ist schade.



    Editorial:

    Zitat

    Mir scheint allerdings, dass es bei Spiele-Bloggern und Youtubern eher darum geht, Geld zu machen, als wirklich redaktionell zu arbeiten. Scheint auch wirklich toleriert, sogar bejubelt zu werden. Wie glaubhaft ist das aber?


    Ich verstehe die durchaus versteckten "Vorwürfe" so:


    Im Hintergrund steht eine Fage nach dem ausreichenden Abstand (bei zum Beispiel gleichzeitigen Geldflüssen VON Verlagen - und zwar nicht für Anzeigen). Das ist mehr als berechtigt und hat in aller Konsequenz ggf. sogar rechtliche Auswirkungen. Das wiederum sollte niemanden gleichgültig sein, auch wenn Videos noch so unterhaltsam dargestellt sein mögen.


    Distanz ist das A und O einer redaktionellen Betrachtung (Hey, MetalPirate, das ist journalistischer Konsens und kein Versuch, dass ich etwas vorschreiben will) und das Gegenteil ganz nebenbei auch rechtlich ein Drahtseilakt. Fehlt diese Distanz werden Macher zu Fanboys und ihr Format zu Werbung, die ggf. unlauter oder durch verschiedene Gesetze sogar verboten ist. Das heißt jetzt weder, dass ich meinerseits irgendwem einen Vorwurf mache, noch dass Videoformate nicht unterhaltsam sein können und gleichzeitig unabhängig. Es geht auch nicht darum, Geld verdienen zu wollen oder dürfen, sondern um Fragen nach Transparenz (Achtung: bei Geldflüssen abseits von Anzeigen). Und diese Fragen reichen weiter als bis zur Frage "gefällt mir oder nicht" oder bis zu einer Generationenfrage, auf die es in der Diskussion einige ziehenwollen.


    Letztlich sind Publikationen im Web nichts anderes als klassiche Medien, nur im Internet. Und für die gelten handwerkliche und rechtliche Regeln. Die handwerklichen brechen viele Formate. Das mag man bejubeln, lässt aber eben mitunter fehlende Distanz vermissen.