Beiträge von alpaka im Thema „Gibt es noch Rezensionen oder nur Product Placement Shows?“

    @Ronny
    Du hast mit deiner Anmerkung Recht, es falle dir schwer ein Spiel hinsichtlich des Unterhaltungswertes für dich und die Deinen lediglich aufgrund einer Note oder einer Bewertung am Ende eines Artikels zu fällen. Darin stimme ich dir zu, wem geht das nicht so? (Es sei denn ich kenne den Geschmack des Entsprechenden, von dem die Aussage oder Benotung stammt). Wenn du aber sagst, ein Text könne dir, sei er noch so gut verfasst, nicht in dem Maße einen Eindruck verschaffen wie eine Videovorstellung eines Spiels, dann vermischt du meines Erachtens zwei Dinge miteinander. Übrigens habe ich oft diesen Eindruck, wenn ich etwas über ein Spiel sehe oder lese. Das Erklären, wie funktioniert ein Spiel und eine kritische Auseinandersetzung mit ihm sind zwei Aspekte, die man meines Erachtens voneinander trennen sollte. Viele Videos tragen dem ja auch mit ihrer Struktur Rechnung, im ersten Teil wird das "Wie geht das?" abgehandelt, im zweiten Teil folgt die Bewertung. Eine geschriebene Rezension ist eine kritische Besprechung eines Werkes, also eine Kritik. Es ist dabei unumgänglich auf inhaltliche Dinge einzugehen, eine komplette Regelerklärung ist nach meiner Meinung nicht nur überflüssig, sondern beim Lesen ausgesprochen hinderlich. Wenn ich mich richtig erinnere hat sich Guido Heineke von tric trac sehr ausführlich zu dem Thema geäußert. Eine Kritik ist nun widerum nichts anderes als eine Beurteilung. Und somit lässt sie jede Richtung zu, positiv, neutral, negativ. Ich hatte das Gefühl, du setzt Kritik mit negativer Kritik gleich. Verzeih bitte, wenn ich irre. Diesen Eindruck habe ich übrigens häufiger: Kritik sei etwas Negatives.
    Und um beurteilen zu können, ob ein Spiel Mist ist oder nicht, bedarf es womöglich eben doch mehr als lediglich einer Regelerläuterung, mit Unterstützung eines Videos. Oft genug habe ich selbst schon nachdem ich ein Video gesehen habe einen positiven Eindruck gewonnen, der sich nach mehrmaligem Spielen nicht bestätigt hat. Ein guter Kritiker ist in meinen Augen nun der, dem es gelingt mir zu erklären warum das so ist. Ob er das nun schreibt oder erzählt ist nebensächlich. Aber: ich bin ein großer Freund des Lesens und hoffe, dass es irgendwann wieder etwas mehr in Mode gerät das zu tun. Als Lehrer kann ich dir nur sagen, es ist grauenvoll mit anzusehen, wie enorm die Lese- und die Schreibkompetenz bei unfassbar vielen Schülern ins Tiefgeschoss abgestürzt sind.

    @widow_s_cruse
    Geht es um Bevormundung? Wenn ja, dann wäre es ja sehr bedauerlich, dass es Menschen gibt die sich bevormunden lassen. Begriffe wie Mündigkeit und Bevormundung im Zusammenhang mit Kritiken zu wählen empfinde ich als Stimmungsmache!
    In die Scheiße übrigens kann meines Erachtens niemand greifen, dazu müsste sie ja offensichtlich vorhanden sein, aber vielleicht verstehe ich dich ja auch falsch. Wie auch immer, von jemandem der sein Handwerk ernst nimmt kann man erwarten, dass er "Risiken" eingeht und auch Spiele unter die Lupe nimmt bei denen er unsicher ist, ob sie seinen Erwartungen entsprechen. Das passiert ja auch. Natürlich spielen die Vorlieben bei der Auswahl eine Rolle, im besten Falle kennen Leser den entsprechenden Rezensenten und können eben diese Einschätzen. Und natürlich kann es obendrein sehr spannend sein, sich ein gehyptes Spiel vorzunehmen, welches vielleicht nicht so richtig zum Geschmack passt.



    @SternenfahrerRezensionsexemplare gibt es nicht, Pressefuzies bekommen die gleichen Spiele wie deren Leser, zum Glück. Und warum sollte ein Rezensent ein Spiel kaufen, über das er eine Rezension verfasst? Nebenbei, diese Frage stellen sich auf Verlagsebene die Wenigsten.



    @SpielefreakWie kommst du zu der Annahme, dass der Verfasser dieses Artikels ein Honorar erhält für seine Arbeit?