Beiträge von Ronny im Thema „Gibt es noch Rezensionen oder nur Product Placement Shows?“

    @Dancer


    Lach. Zwei verschiedene Sätze.
    Im ersten Satz sage ich, dass der Autor durchaus weiß, dass Kritik ein Oberbegriff ist und diese auch Positives enthält.
    Im zweiten Satz gehe ich auf das Zitat mit dem Hammer ein, wo Kritik eindeutig nicht als positiver Kommentar gemeint sein kann.
    Man kann nämlich das Wort "Kritik" durchaus im negativen Sinn verwenden und trotzdem wissen, dass es auch ein Oberbegriff für eine allgemeine Bewertung ist.


    Aber ich merke schon, du und ich sind halt anderer Meinung, das ist gar nicht schlimm. Darfst das nur nicht persönlich nehmen. ;)


    Wünsche dir und allen anderen Lesern ein schönes Fest! :)

    Mal Klartext Leute: Wir diskutieren hier über die Aussagen des Editorials eines Spiele-Printmagazins, das - wie schon immer - als Vorabdruck auf deren Internetseite veröffentlicht wurde, um auf die neue Fairplay-Ausgabe aufmerksam zu machen. Also Werbung fürs eigene Produkt. Dieses Editorial steht im direkten Kontext des Magazins. Deren Aussagen kann man nur richtig einordnen, wenn man die Fairplay und ihre Denke kennt, die in jedem einzelnen Heft deutlich wird. Wenn man aber das Magazin nicht kennt, auf welcher Grundlage will man da ernsthaft diskutieren? Oder um was geht es hier?

    Das schöne an dem geschrieben Wort ist doch, ich kann damit versuchen meinen Standpunkt anderen mitzuteilen. Dazu müssen andere nicht unbedingt wissen, was ich sonst so sage und schreibe, sondern können mich und meine Aussage anhand der aktuellen Worte bewerten.
    Ich würde also nicht sagen, dass ich mir nicht erlauben kann deren Worte einzuordnen, nur weil ich deren Magazin nicht kenne. Ich kenne die angesprochenen Blogs und YouTuber, daher nehme ich mir die Freiheit mich zu dem Editorial zu äußern. :)

    @Ronny: Die fairplay ist bekannt für hervorragend geschriebene Verrisse. Sie betonen selbst, dass der Hammer trotz aller Qualität in der Masse immer weider heraus muss. Der Anspruch ist, den Finger in die Wunde zu legen. Und dafür steht das Blatt von Anfang an. Daher ist dieses Zitat mit dem Hammer auch genau so zu verstehen. Ich bin froh, dass es noch Medien gibt, die KRITISCH berichten. Genau das ist ja scheinbar Anlass des Editorials, das viele es nicht mehr richtig machen oder können oder wollen.


    Und ganz wichtig: Wer einen YouTube-Kanal betreibt, erzählt nicht seinen Freunden, was ein gutes Spiel ist, sondern erreicht eine Öffentlichkeit. Und da gibt es Regeln. PR ist and der Grenze zur verbotenen Schleichwerbung. Wer kritiklose Unterhaltung über Produkte macht, begibt sich generell in die Gefahr, dass bei Geldflüssen gewollt oder ungewollt Schleichwerbung bei herauskommt. Ich muss hier keine Namen nennen. Es geht MIR auch NICHT um bestimmte Kanäle, sondern ich denke, dass eine gewisse Sensibilität für das Thema wichtig ist. Ich bin ehrlich gesagt völlig erstaunt, dass es zu diesem Punkt zwei Meinungen zu geben scheint.


    Und doch: Distanz ist auch bei Unterhaltungsformaten wichtig. Denn sonst ist es eben Werbung. Mit allen Konsequenzen. Wer antritt, Geld mit Unterhaltung zu verdienen, muss damit rechnen, dass bei zu viel Nähe zum Produkt und seinen Herstellern Fragen aufkommen. Das gilt für ALLE kritiklosen Fomate.

    Wie ich schon mehrfach sagte, kenne ich nicht die Rezensionen der Fairplay und werde mich daher auch nicht dazu äußern.
    Ich finde es nur schade, wenn man der Meinung ist, es ist zwingend nötig "mal den Hammer rauszuholen". Eine kritische Meinung zu einem Spiel ist in Ordnung, wenn es angebracht ist.


    Es ist natürlich schwer überhaupt zu verstehen, wenn man nicht weiß wer gemeint ist. Ich persönlich habe nicht das empfinden, dass ein Blog oder ein YouTube Channel, die ich mir anschaue, negative Dinge verschweigt.


    Natürlich war mein Vergleich mit den Freunden absolut überspitzt. Ich kenne mich rechtlich auch nicht gut genug aus, um deine Aussage zur Werbung zu bestätigen oder zu widerlegen. Aber am Ende ist es für mich nicht so, dass jemand (von den mir bekannten) ein Produkt ohne Kritik bewirbt.

    @Dancer


    Da Fairplay auf Namen verzichtet hat, kann man eben nur vernuten, wen sie gemeint haben. Viele hatten aber das Gefühl, mit ihren Aussagen auf H&C abzuzielen. Außer den Beiden kenne ich jetzt auch keine YouTuber, die groß News von Neuankündigungen verbreiten (deutschsprachiger Raum). Was ich aber über die Beiden schreibe, gilt auch für alle Anderen, die ich mir anschaue.


    Ich habe übrigens nie gesagt, dass der Autor unter Kritik nur negative Kritik versteht, sondern dass er mit "dem Hammer rausholen" negative Kritik meint.
    Wenn du diese Aussage nicht als negative Kritik verstehst, haben wir halt einfach eine andere Auffassung der deutschen Sprache. :)


    Ich kenne übrigens auch keinen, der über ein Spiel nur sagt "es ist toll", aber nicht sagt, warum er es toll findet. Es sei denn, es sind die ersten Videos von Brettspielblog.net gemeint, da hat er tatsächlich oft "geil" und "toll" verwendet. :)

    @Dancer
    Entschuldige mein gekürztes Zitat, natürlich meintest du nur "manchmal"!
    Trotzdem ist mit dem "manchmal muss der Hammer doch noch raus" negative Kritik gemeint. Oder siehst du das anders?
    Der ganze Beitrag zielt doch darauf hin, dass genau diese "MANCHMAL negative Kritik" fehlen würde. Da sie ja sagen, es wir zu viel gelobt, und Lob ist schließlich auch eine Art von Kritik. Daraus schließt man, es fehlt an negativer Kritik.
    Wenn du das tatsächlich anders siehst, werden wir uns wohl leider nicht einig. :)


    @Reich der Spiele
    Wenn man behauptet, dass jemand Geld für Rezensionen bekommt, sollte man das vielleicht auch beweisen, sonst ist das üble Nachrede. Was wäre, wenn ich sage, die Fairplay schreibt nur negativ über die Spiele, für die sie kein Geld vom Verlag bekommen!?
    Eine nötige Distanz zum Spiel brauche ich nur, wenn ich den Anspruch habe ein professioneller Kritiker zu sein. Wenn ich aber mit meinen Videos unterhalten möchte und meine persönlichen Eindrücke zu meinen Spielen zu teilen, muss ich nicht unbedingt eine Distanz zum Produkt halten. Erzähle ich meinen Freunden von meinem Lieblingsspiel ist das auch eine Art von Werbung, aber ich würde nie auf die Idee kommen eine Distanz wahren zu müssen, nur weil ich keine Werbung machen möchte.


    @widow_s_cruse
    Du solltest allerdings erwähnen, dass der Brettspielclub hohe Kosten verursacht und ohne die Finanzielle Unterstützung nicht möglich gewesen wäre. Die Jungs haben daraus auch nie ein Geheimnis gemacht, sondern es offen kommuniziert. Mal davon abgesehen, dass es keine Bewertung ist, sondern eine Unterhaltungssendung.

    Das ist Deine Interpretation. Meine dagegen - und ich zitiere mich einfach mal selber - ist: "Was im Editorial bemängelt wird, ist schlicht, dass .... diese Auseinandersetzung mit der Materie NICHT AUSREICHEND durchgeführt wird. ... Und wenn es doch geschieht, so werden oft nur die positiven Elemente hervorgehoben, auf Negatives verzichtet.Meine Begründung:
    Aus dem Editorial: "...oft nur mit der News „kommt bald, ist toll, bin schon sehr gespannt.“. "Oft" ist nicht immer, aber eine solche News als Kritik zu betrachten würde auch meines Erachtens zu weit gehen. Solchen Jubel mit Substanz zu untermauern wäre der gewünschte redaktionelle Mehrwert. Und dieser muss nicht immer negativ sein. Ich zitiere noch mal das Editorial: "Auch wenn es kaum mehr handwerklich wirklich schlechte Spiele gibt, MANCHMAL muss der Hammer doch noch raus." Auch das weist darauf hin, dass der Schreiber eben nicht Kritik mit negativer Bewertung gleichsetzt.



    Gruß - Dancer

    Sorry, aber in deinem Zitat steht doch eindeutig "muss der Hammer doch noch raus". Was soll der Hammer denn anderes sein als negative Kritik? :)
    Und wie bitte soll man Kritik über ein bald erscheinendes Spiel abgeben, dass man noch nicht gespielt hat? Eine News ist halt eine News und kann nicht schon vor Erscheinen kritisch mit einem Spiel umgehen.
    Mal ganz davon abgesehen, dass auch bei den News von Hunter immer nur Spiele erwähnt werden, die ihm selbst gefallen. Welche Art von Substanz soll also hinzugefügt werden?
    Wer, wie ich, viele Stunden in der Woche mit Brettspiel-Videos verbringt, würde übrigens nicht zustimmen, dass es nicht genug Kritik gibt. Allerdings wird diese eben nicht mit dem Hammer mitgeteilt, sondern als Anmerkung oder im Text unter dem Video in Stichpunkten.


    Ich denke das das nicht der Fall ist und einige Blog-Betreiber damit Geld verdienen und auch wollen. Hunter und Cron machen ihre Tätigkeit meines Wissens nach nun hauptberuflich. Aber ich kann mich da auch täuschen. Habe es nur gehört.

    Ich weiß nicht, wie gut du dich mit Werbung auf Blogs und bei YouTube auskennst, aber du brauchst mehrere tausend Klicks am Tag, um davon halbwegs etwas verdienen zu können. Dafür müsstest du aber auch gleichzeitig viele Stunden am Tag investieren, damit du immer interessant und aktuell bist und die Leser/Zuschauer etwas Neues auf deiner Seite finden.


    Mal ganz davon abgesehen, dass H&C nicht Hauptberuflich ihre Brettspiel-Videos machen. Die beiden haben nicht mal Werbung auf ihrer Homepage und daher ist es absolut übertrieben zu denken, zwei Männer und ihre Familien könnten davon leben. ;)

    @alpaka


    Sehr gut, dann hatte ich dich falsch verstanden, du mich allerdings auch.
    Ich hatte in meinen Beitrag nämlich nicht von allgemeiner Kritik als Oberbegriff gesprochen, sondern mich auf den Artikel von Fairplay bezogen, in dem eindeutig von dem fehlen der negativen Kritik gesprochen wird (zumindest verstehe ich es so, sonst macht der Artikel keinen Sinn).
    Aber natürlich ist mir bewusst, dass Kritik auch der Oberbegriff für eine Bewertung ist, egal ob positiv, neutral oder negativ. :)

    Sorry, aber Du hast es immer noch nicht ganz verstanden was Alpaka gemeint hat. Kritik bedeutet sich mit den Eigenschaften eines Objekts auseinander zu setzen. Das wird meist auf die negativen Eigenschaften bezogen, gilt aber GENAUSO für die Positiven! Also kann eine Kritik sehr wohl einen durchweg positiven Tenor enthalten. Was im Editorial bemängelt wird, ist schlicht, dass aus ungebremster Begeisterung (...mangelnder Kompetenz, ...Geldgier, ...was weiß ich) diese Auseinandersetzung mit der Materie nicht ausreichend durchgeführt wird. Zumindest wenn "die jungen Wilden" als ernsthafte Kritiker wahrgenommen werden wollen. Und wenn es doch geschieht, so werden oft nur die positiven Elemente hervorgehoben, auf Negatives verzichtet.
    (Anm.: Das ist, wie ich die Intention des Schreibers verstehe, nicht mit meiner Meinung verwechseln)


    Ah, verstehe. Bin mir aber nicht sicher, ob du da für alpaka richtig das Wort ergriffen hast. ;)


    Wenn "Kritik" hier als Oberbegriff für eine Bewertung (egal ob positiv oder negativ) verwendet wurde, habe ich es tatsächlich falsch verstanden.
    Aber da die Fairplay ja bemängelt, dass die Spiele nur bejubelt werden, ist zumindest von deren Seite ja nicht die "Kritik" als Oberbegriff gemeint, sondern tatsächlich die negative Kritik, welche Fehler oder Mängel hervorhebt. Schließlich ist das bejubeln eines Brettspiels auch eine "Kritik", nämlich eine extrem positive.


    @HDScurox


    Auch wenn ich in meinem Beitrag nur H&C als Beispiel genommen habe, bin ich natürlich auch der Meinung, dass fast Jeder seinen Blog und Channel aus Spaß am Spiel betreibt und nicht um damit Geld zu verdienen.
    Ich denke, bevor man Jemanden so etwas vorwerfen kann, müssten wir über ganz andere Zuschauerzahlen reden.

    @alpaka


    Ich gebe dir vollkommen recht! Kritik ist nicht unbedingt etwas schlechtes, sondern kann auf Verbesserungsmöglichkeiten hinweisen.
    Allerdings schreibt der Autor des Beitrags von Fairplay, dass die Zeitschrift "den Hammer" auspackt und das klingt für mich nicht nach gut gemeinter Kritik für Verbesserungen. Das klingt doch eher nach "man muss ein Spiel auch mal schlecht machen dürfen".


    Ich selbst lese übrigens gerne und kann es auch nur jedem empfehlen dieses Medium nicht aufzugeben! Allerdings beziehe ich mich dabei hier eher auf Bücher und nicht auf Spielerezensionen.


    Natürlich habe auch ich schon ein Spiel aufgrund eines Videos gekauft und war später davon doch nicht begeistert. Aber das passierte mir bei meiner ersten Messe in Essen und der Hilfestellung von Spielbox sogar öfters. Deshalb bleibt für mich ein Video unverzichtbar, um mir einen ersten Eindruck zu machen (nur einen ERSTEN Eindruck).


    Ich schaue Hunter und Cron jetzt schon ziemlich lange und regelmäßig. Wer die Beiden kennt und genau zuhört, bekommt auch mit, dass sie sich nicht immer einig sind und nicht jedem jedes Spiel gleich gut gefällt. Es wird auch erwähnt, wenn es stark Glückslastig ist oder einem Unfair erscheint. Der Unterschied zu den Schreiberlingen ist, Sie erwähnen das nebenbei und zählen es nicht als Kritikpunkt auf.


    Für mich der wichtigste Punkt ist aber, die beiden machen es, weil Sie Spaß beim Spielen haben und nicht um jedes Spiel auf dem Markt zu bewerten.

    Ich kenne die Fairplay nur vom Namen und habe nie eine Rezension von ihnen gelesen. Daher kann ich nichts über deren Qualität sagen.
    Aber für mich sind Bewertungen am Ende doch eh nur vom eigenen Geschmack geprägt. Was bringt es mir also, wenn Person XY schreibt "Es kommt kein Spaß beim Spielen auf" oder "der Mechanismus ist komplett misslungen"?
    Bestes Beispiel dafür ist die Spielbox, dort gibt es mehrere Bewertungen zu jedem Spiel. Diese gehen teilweise um 3-4 Punkte (von 10) auseinander. Auf welche Meinung höre ich jetzt? Die des Kritikers oder des Fans? Ist die höhere Wertung gekauft oder Werbung?


    Vielleicht nennt es mancher ein Werbevideo, für mich ist es ein Einblick in das Spiel, den ein Text, egal wie gut er ist, mir so nicht bieten kann.
    Versucht doch mal eine Regelerklärung beim nächsten Spieleabend, ohne das Spiel vorher auszupacken. Anschließend fragt ihr eure Mitspieler, wie sie das Spiel jetzt einschätzen und ob sie es gerne spielen wollen? Es kommt bestimmt nicht immer der richtige Eindruck dabei raus. :)


    Ist eine Videovorstellung von den Spielen, die ich selbst gut finde, also deswegen schlecht, weil ich das Spiel nicht ausreichend kritisiere? Muss ich Spiele, die mir gefallen denn überhaupt kritisieren?


    Kritik ist etwas Gutes, wenn es darum geht auf Missstände hinzuweisen oder etwas zu verbessern. Kritik nur der Kritik wegen, ist für mich absolut unnötig.


    Um mal bei H&C zu bleiben, ich hab noch kein Video von Ihnen gesehen, in dem ein Spiel gelobt wurde, dass absoluter Mist ist. Natürlich ist nicht jedes Spiel mein Geschmack, aber deshalb ist es nicht schlecht. Es gibt keine bessere Methode sich selbst einen Eindruck zu machen, als das Spiel zu sehen und vielleicht sogar ein Let's Play sich anzuschauen.


    Jemanden, der ein Video über ein Spiel macht, das ihm selbst gefällt, direkt vorzuwerfen er wäre eine Werbesendung und würde dafür bezahlt werden... DAS nenne ich eine schlechte Kritik.


    Wenn FairPlay übrigens anfängt ihre Rezensionen als Video zu veröffentlichen und das per Abo, würde ich mir vielleicht mal ein paar Videos anschauen und dann vielleicht auch abonnieren. :)