Beiträge von Bierbart im Thema „Gibt es noch Rezensionen oder nur Product Placement Shows?“

    Pfff. So komische Boardgamebanditen würde ich eh festnehmen lassen. ;)

    Was "wir" machen können? Ich als Leser oder seltener auch Videokucker sehe keinen Handlungsbedarf. Wäre ich dagegen im weiteren Sinne Journalist, würde ich mich organisieren und mich in Sachen Lobbyarbeit schlau machen. Ich kann mir gut vorstellen, dass Verbraucherschützer in Hinblick auf Produktvideos und Co im Graubereich zur Schleichwerbung 'ne ziemlich klare Position beziehen würden, daher auch der Verweis auf die Möglichkeit, bestehende Gesetze zum Verbraucherschutz effektiver zu vollziehen. Editorials zur Schärfung eines Problembewusstseins zu schreiben, ist natürlich auch eine Option -- nur keine besonders wirksame.

    Einen realen Lösungsansatz sehe aber auch ich da nicht. Ob es da überhaupt eine Lösung gibt? Oder reicht schon etwas mehr "Transparenz"?

    Och, da ist sogar ein ganzes Arsenal an möglichen Maßnahmen vorstellbar. Staatliche Interventionsmöglichkeiten (Verbote, Vorschriften, schärferer Gesetzesvollzug, finanzielle Instrumente, Bildung in Hinblick auf Medienkompetenz etc.), ergänzt durch zivilgesellschaftliche Ansätze (Zertifizierung, Stakeholderdialoge, Selbstverpflichtung organisierter Interessengruppen....) . Geht alles, erfordert aber erstens natürlich einen gewissen Organisationsgrad als auch den Willen der Beteiligten, und schafft zweitens nebenbei einen Haufen nervige Bürokratie. Muss man sich halt überlegen, was einem der zusätzliche Stress zur Änderung der Situation wert ist.

    Aaaaber das ist ja zum Glück nicht mein Problem. :) Zumindest solange niemand bewertende Forenbeiträge über Brettspiele ins Visier nimmt.

    Zum Rest: Na sicher haben andere Ahnung und andere Meinungen können sehr wohl richtig sein. Behauptet aber immer noch jemand, dass die Quatsch-Aussage kein Quatsch ist? Dann hat er eben keine Ahnung. So einfach ist das. Und darum ging es.

    Für's Protokoll: Ja, ich behaupte das nach wie vor. Das liegt aber daran, dass ich kein verbohrter CD-Player bin, sondern Homo sapiens mit eingebauter Fehlertoleranz. Ich hänge mich nicht an einem einzelnen Wort auf, wenn die Botschaft verständlich ist. Wie ich oben bereits schrieb: Jeder, der für Meinungsmache die Gegenleitung einer betroffenen Partei(!) erhält, macht sich in meinen Augen pauschal unglaubhaft, umso mehr, wenn der Verdacht besteht, dass der Wert eines Rezensionsexemplares bereits ausreicht, um eine Meinung zu kaufen (oder zumindest einen Verriss zu verhindern). Im Endeffekt muss ich bei Gratisangeboten immer damit rechnen, dass mir jemand Schleichwerbung unterschieben will. Das gilt für jeden, also für Youtuber, blogger und auch Spielemagazine, und ggf selbstverständlich auch für Reich der Spiele. Ist nur angewandte Medienkompetenz, nimm's nicht persönlich. :)

    Eine andere Sache sind dagegen so zweifelhafte Rundumschläge auf "einige" Leute, wie Du es ausdrückst, die auf mangelnde Lesekompetenz und Dinge dieser Art abzielen. Das hinterlässt alles keinen guten Eindruck bei mir. Ist Dir egal, ich weiß schon. Aber schreib doch zur Abwechselung bei Gelegenheit einfach mal etwas erheiterndes, oder freundliches oder so. :)

    Ich habe mich ja selbst in der Vergangenheit hier immer wieder für gute Texte stark gemacht, aber inzwischen sympathisiere ich eher mit der Sichtweise, die Hunde einfach bellen zu lassen. Die Karawane zieht weiter. Blogger, schreibt Euren Stiefel runter, Hauptsache Ihr macht's ehrlich und eigen. Fairplay, ich werde Dich gerne kaufen, wenn Du mal gescheite Spiele thematisierst und/oder Deinem wehleidigen Gaul ins Gewissen redest. Reich der Spiele, ich werde Deine Texte gerne lesen, sofern sie lesenswert sind. Spielbox, Du bist ja eigentlich hoffnungslos, aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Wil Wheaton und H&C: Ich schaue Eure Videos nicht, aber macht weiter. Tom Vasel, ich habe Zweifel an Deiner Aufrichtigkeit, aber Du bist unterhaltsam und ich werde Deine Videos weiterhin immer mal wieder anschauen. Und meinen Geekbuddies auf BGG sein gesagt: Ihr seid die besten! Seit ich euch habe, brauche ich keine Rezensionen mehr. :)

    (Oh, das war jetzt wieder nicht zum Thema. Entschuldigung. Ihr dürft das Niveau jetzt wieder heben.)

    Ach je, @Reich der Spiele. :) Wir könnten jetzt noch lange über logische Implikationen diskutieren. Oder über Prinzipien von Kommunikation und Interpretation. Ich würde beispielsweise auch gerne den logischen Fehler in Deinem letzten Satz genüsslich entlarven, aber schenken wir uns das doch bitte und einigen uns einfach darauf, dass auch andere Leute Ahnung von diesen Dingen haben -- und trotzdem anderer Ansicht sind, okay?

    Im Übrigen ist der Kreis mit der Diskussion um BGBandits Aussage zum Fairplay-Artikel längst geschlossen. Merkst Du nicht, dass Du gerade der selben Argumentationslinie folgst wie Hunter und Cron? :) Die Fairplay unterstellte Youtubern und Bloggern pauschal unredliche Handlungsweisen (jetzt bitte nicht juristisch festnageln, okay?). BGBandit provozierte hier (unbewusst?) eine analoge Situation, die bei Leuten wie Dir einen Rechtfertigungsdruck erzeugte. Ich fand das durchaus aufschlussreich. Mir persönlich würde das an Deiner Stelle in Hinblick auf die Interpretation des Fairplay-Editorials Anlass zur Selbstreflexion geben. :)

    @Reich der Spiele So wie ich die Sache sehe, hast Du das Diskussionsniveau mit Deinem pampigen "Quatsch"-Beitrag höchstpersönlich heruntergezogen. Da hätte man als Journalist ja auch ein bisschen ins Detail gehen können. Aber nee, da sind wir Leute ja eh zu blöd oder ungebildet für. Stimmt's?

    BGBandit hat meiner Ansicht nach mit der hier diskutierten Aussage im Übrigen vollkommen recht, und das müsste insbesondere auch einem kritischen Geist wie Dir unmittelbar einleuchten, wenn er sich auch nur für fünf Sekunden in die Lage des Lesers versetzt. Dass es Dir nicht schmeckt, dass wir als Konsumenten einer journalistischen Arbeit eine kritische Haltung einnehmen, ist mir vollkommen klar, aber um einen Deiner liebsten Sätze zu paraphrasieren: Als Dein Leser bin ich nicht Dein Freund, sondern hinterfrage, was deine Absichten sind. :)

    Das ist Quatsch. Und zwar völliger. Das muss ich auch nicht näher erklären.

    Was Du da schreibst, ist Quatsch. Und zwar völliger. Das muss ich auch nicht näher erklären.

    :huh:

    Ich mach's aber trotzdem (und sogar unentgeltlich!). Es ist ganz einfach: Journalisten sind Meinungsmacher. Jeder, der für Meinungsmache die Gegenleitung einer betroffenen Partei(!) erhält, macht sich in meinen Augen pauschal unglaubhaft. Punkt.

    Was übrigens NICHT heißt, dass Professionalität umsonst zu sein hat. Die Finanzierung muss nur unabhängig sein, weshalb es einerseits Modelle gibt wie den öffentlich-rechtlichen Rundfunk (oder die Stiftung Warentest), und andererseits die Finanzierung alleine durch die Verbraucherseite. Dass die Option "Finanzierung durch Verbraucherseite" nicht so recht funktioniert, ist ja offensichtlich, wenn Amateure Internet für umsonst lesens- oder sehenswerteres produzieren als die Profis. Also. Soll die Brettspielbranche doch einfach einen entsprechenden Fond einrichten. Es sollte für Euch Profijournmalisten nicht so schwer sein, da ein bisschen Lobbyarbeit zu betreiben, Stichwort "Netzwerke" und so.

    Ihr von "Reich der Spiele" seid doch Profis, oder?

    Aber wie du schon ganz richtig erkannt hast: sie DÜRFEN und SOLLTEN keinen Einfluss auf die Arbeit haben. Dummerweise wissen wir beide, dass es bei einigen Bloggern (ich sage nur Brakus) durchaus so ist. Soviel also zum Thema "völliger Quatsch"

    Je mehr ich über Brakus nachdenke, desto weniger wäre ich mir da sicher... Vielleicht handelt er strategisch.

    Die Fairplay läuft unter einem Blog. FAIRPLAY ONLINE
    Meines Erachtens ist das Editorial von Wolfgang Friebe, er hat zum einen das Editorial auf den Blog gesetzt, zum anderen ist das Thema seine Thematik seit zwei Jahren und mehr, worüber er sich auf seinem eigenen Blog (!) ausweint (sorry mir fiel kein besseres Wort ein).

    Tatsache. Da kuckst Du. Auch an @Thygra ein Merci für die Aufklärung,

    Zugegeben, obwohl schon gehört, musste ich mich heute zunächst darüber informieren, was blogspot eigentlich genau ist; aber hey: Dass der repräsentative Auftritt einer Printzeitschrift auf diese Art erfolgt -- auf die Idee muss man erst einmal kommen! Haltet mich gerne für naiv, aber meiner Beobachtung nach hat man heutzutage selbst als unbedeutender Amateurschreiber aus der Generation der "Jungen Wilden" eine eigene, gut gepflegte Webseite. Ist nebenbei bemerkt von meiner Seite aus auch absolut okay, nur braucht man sich dann halt nicht wundern, wenn unvoreingenommene Leser wie beispielsweise ich falsche Schlüsse ziehen. Wie auch? Man weiß ja noch nicht einmal, wer da eigentlich wer ist. Auf dem Blog wird nur ein minimales Impressum angezeigt, in dem Wolfgang Friebe als einzige Person namentlich aufgeführt wird. Wer er ist? Der Contentmanager? Der Herausgeber der Fairplay? Der Chefredakteur? Der Hausmeister?...

    (Übrigens, bevor sich ein Anderer bemüht: Ich habe gesehen, dass die Fairplay eine alte Seite hat, die zwar noch abrufbar ist, aber nicht mehr gepflegt wird Fairplay - das Spielermagazin. Ich weiß darum inzwischen, wer Wolfgang Friebe ist bzw. 2012 war). ;)

    Wenn ich mich so durch ältere Editorials lese, drängt sich mir in Kombination mit dem Internetauftritt überdeutlich der Eindruck auf, dass die Zeitschrift von Leuten gemanagt wird, die einen Generationenwechsel einleiten müssten. :( Vielleicht -- wobei, was heißt da "vielleicht"? Ganz sicher sogar! -- wäre es besser, mit den Talenten aus der enthusiastischen Generation der jungen Spielbegeisterten zusammenzuarbeiten, anstatt diese in einer Mischung aus Selbstmitleid und Unverständnis abkanzeln.

    Hugh. Ich habe gesprochen.

    Und nun schlaft gut, Frohes Fest und Guten Rutsch! Wir schreiben uns irgendwann im Neuen Jahr.

    Okay, jetzt mal ohne Polemik etwas sachlicher dazu reflektiert, auch wenn's angesichts der Umstände schwer fällt:

    Ich denke, der Hinweis von @Reich der Spiele auf die Absichten des Editorials sind teilweise durchaus berechtigt, aber das ändert nichts daran, dass dieses Editorial einfach richtig schlecht geschrieben ist (ich sehe das wie @Vondenburg). Die Konfliktlinie zwischen Alt und Jung hat der Autor des Artikels höchstpersönlich heraufbeschworen, und die eigentlichen Fragen sind nicht klar genug herausgearbeitet. Dass die Fairplay den Artikel offenbar gut genug fand, um ihn zu publizieren, steht der Zeitschrift meiner Ansicht nach nicht gut zu Gesicht.

    Dass sich H&C durch das Editorial angesprochen fühlen, finde ich vollkommen nachvollziehbar. Dass Hunter das Nennen von Ross und Reiter fordert, finde ich ebenso nachvollziehbar -- aber derartiges liegt nun einmal nicht unbedingt in der Natur eines Leitartikels. Da geht's meiner Kenntnis nach eher um grundsätzliche Standpunkte der Redaktion. Kann man machen -- kann man in einem Leitartikel aber auch ohne Weiteres drauf verzichten. Martin Klein eben darum eventuell nachträglich wieder aus dem Artikel zu entfernen, wäre dann zumindest konsequent.

    Eigentlich schade. Cooler und präziser geschrieben hätte dieser Leitartikel mehr inhaltliche Beachtung verdient gehabt.

    Noch was: Kann es sein, dass das Editorial in der Online-Version nachbearbeitet wurde? Hunter nennt in seiner Antwort ein Zitat des Artikels, das Martin Klein explizit von der Kritik ausnimmt. Dieses Zitat findet sich aber gar nicht im verlinkten Artikel? Auch ist der Autor mit "Wolfgang Friebe" klar benannt, verstecken tut sich da niemand. Gut, das kann man im emotionalen Eifer schon mal überlesen, aber womöglich steht dieser Name ja noch gar nicht allzu lange dort?

    Und mein neues Telefon hat keine Wählscheibe*, und auch kein schön in sich verwursteltes 20m-Kabel, aber dafür eine hundert Seiten dicke Gebrauchsanleitung, heilandsack! Außerdem nerven mich andauernde Preisvergleiche bei Telefon- und Internetanbietern, Handyladenverkaufspersonal, politische Hypercorrektness, Anonyme-Zettel-im-Hausgang-Aufhänger, Star-Wars-Rotwein, Sprachpolizisten in Internetforen, halbnackte Popmusikschlampen und Autos, die sofort anfangen lautstark zu protestieren, wenn unangeschnallt die paar Meter zum nächsten Briefkasten fährt. Überhaupt wird die Welt und alle Menschen jeden Tag ein Stückchen unerträglicher!

    Soweit alles normal. Der verlinkte Artikel sagt halt im Prinzip auch nicht arg viel mehr, und bringt dabei die Sache noch nicht mal auf den Punkt, denn der besteht ja eher darin, dass in solchen Videos keine klare Grenze gezogen werden kann zwischen Werbung und Information. Liefen die typischen Spielerezensionsvideos im Fernsehen, dann müsste man sie wahrscheinlich als "Dauerwerbesendung" etikettieren.

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    *Die Rechtschreibkontrolle meines Firefox kennt noch nicht mal mehr Wort "Wählscheibe"! So weit sind wir schon gekommen. :(