20.11.-26.11.2017

  • Vom letzten Spielewochenende erinnert nachgetragen aus diversen unterschiedlichen und meist entspannten Spielrunden:


    Azul : Haptisch schöne Steine, ausreichen grosser Nachziehbeutel, schneller Spielablauf, taktische Überlegungen. Hat mir in meiner Erstpartie so gut gefallen, dass ich es mir nach dem Wochenende direkt gekauft habe. Auch wenn es mich irgendwie an ein besser ausgestattetes Qwirkle & Co erinnert vom Spielgefühl. Nur hier kreuzen wir nix an, sondern belegen Felder mit Steinen, um die dann nachher umzusortieren.


    Clans of Caledonia : Dreierrunde mit zwei Erstspielern. Ich habe wieder meine rund 135 Punkte erreicht. Scheint ein Standardergebnis in den 130ern zu sein. Erstmalig mit dem "Randclan" gespielt, der mit drei Arbeitern auf Randfeldern startet. Zügig gespielte Partie, lief gut, auch wenn ich am Ende nur Zweiter wurde, weil ich auf die falschen Exportgüter gesetzt hatte. Gerne wieder, nur die Erklärung braucht leider seine Zeit bei den ganzen Details.


    Berge des Wahnsinns : Lustige Viererrunde. Sind knapp gescheitert, weil ab dem Rand des Wahnsinns irgendwie alles gegen uns lief und wir kaum noch eine Probe geschafft haben. Dabei waren wir zuerst fast schon zu gut unterwegs. Waren einige verblüffende und in der Umsetzung interessante Wahnsinns-Handicaps dabei. Einiger Wahnsinn hat im Gegenzug dann aber kaum getriggert, einfach weil die formulierten Bedingungen der Karte zu speziell waren. Schon ein ganz eigenes Spiel, aber eben weil es so anders ist, gefällt es mir. Nur so langsam komme ich nach vier Partien in die blöde Lage, bald alle Wahnsinnskarten mal erlebt oder nur miterlebt zu haben. Hier braucht es dringend Nachschub, weil bin mr nicht sicher, ob sich das Spiel zum Besseren entwickelt, wenn man eher Wahnsinns wiedererkannt anstatt durch diesen überrascht zu werden.


    Festung : War leider schlicht die falsche Spielrunde für die Art des Spiels. Regeln erlernen im Spiel und sich darauf einlassen können, dass sich das Spiel in der laufenden Partie weiterentwickelt und komplexer wird, mag eben nicht jeder. Akzeptiert. Haben wir aber erst im Spiel festgestellt. Deshalb vorzeitig abgebrochen und ich hoffe da auf einen Neustart mit anderen Mitspielern. Mein kleines Vorwissen sollte da zum Glück keinen Spielspass kosten, eben weil die ersten Spielminuten nur die Einführung sind. Ich hoffe zumindest, das da noch wesentlich mehr kommt. Bin gespannt.


    Privacy 2 : In grosser 10er-Runde gespielt und war schon interessant zu sehen, wie man die Summe seiner Mitspieler doch falsch einschätzen kann. Plakativ könnte man jetzt "langweilige, sexbesessene Legastheniker, denen die Moral fehlt" meinen (mich eingeschlossen), würde aber jeden Einzelnen damit absolut unrecht tun. Waren einige interessante Fragen dabei und interessanterweise habe ich sogar die eingeschickte Frage eines Brettspielkumpels aus einer anderen Spielrunde vorgelesen - war schon überraschend, da plötzlich und unerwartet auf einen bekannten Namen zu treffen. Grüsse an Riemi! Wir hatten unseren Spass und das Spielergebnis war sowieso egal.


    Meeple Circus : Obwohl wir die Spielrunde als Raumgründen vorzeitig abbrechen mussten, zeigte mir die Partie doch, dass man das Spiel wesentlich taktischer und von den Zirkus-Stapeleien anspruchsvoller und damit auch punktereicher spielen kann, als bisher gedacht. Kommt hoffentlich noch öfters aufm Tisch. Nur das Inlay ist totaler Mist, weil alles durcheinander purzelt, wenn man die Schachtel aufrecht transportiert.


    Photosynthesis : Die 4er-Partie mit seinen 4x 18 Spielzügen dauerte schlicht zu lange. Eben weil man die meiste Zeit eben nicht zeitgleich spielt, sondern jeder nacheinander seinen kompletten Zug durchführt und sich bei vier Spielern einiges auf dem Plan geändert hat, bis man wieder zum Zug kommt. Die Ausstattung ist schön, der Spielablauf ist mir aber fast zu gleichförmig in seinen wiederholten Wachstumszyklen. Zudem kann das Spiel für Mitspieler, die in den ersten Zügen blockiert werden oder schlicht aus Unwissenheit nicht optimal spielen, komplett gelaufen sein, da man einen Rückstand kaum noch aufholt und sich der eher noch vergrössert. Ich möchte das Spiel gerne mögen, aber dauerhaft begeistern konnte es mich fernab des Materials dann leider doch nicht. Deshalb aktuell Marktplatz.


    Rajas of the Ganges : Meine zweite Partie und diesmal lief alles anders. Schon erstaunlich, wie anders man das Spiel angehen kann, um seinen Geld- und Ruhmesmarker zusammenzuführen. Um einen einzigen Zug hätte ich sogar gewonnen. Eben weil es sich so unterschiedlich (aber nicht beliebig) spielt, gefällt es mir von den aktuellen Eurogames am besten. Sogar noch besser als Heaven & Ale. Würde mir jemand einen 1:1-Tausch anbieten, ich würde zusagen. Mal sehen, wo ich es noch mitspielen kann oder ob ich es doch noch selbst kaufen "muss".


    Christmas Tree : Eine Mischung aus Drafting- und Legespiel mit öffentlichen Aufträgen, die man aber vorab aussucht und somit teilmitbestimmen kann. Das Thema ist stimmig, weil wir dekorieren einen Weihnachtsbaum. Die Mechanismen dazu sind schlicht aufgesetzt, aber machen trotzdem herausfordernd Spass. Mit etwas Weihnachtsgebäck (hatten wir) und Glühwein (hatten wir leider nicht), ein wirkliches rundes Spielerlebnis. Wird spielerisch zwar nicht in dauerhafte Erinnerung bei mir bleiben, weil dafür ist es fernab des Themas dann doch zu gewöhnlich, aber für den Moment war es das passende Spiel.


    "Taiwanesische Stadt" : Den Spielenamen habe ich leider vergessen. War ein Importspiel aus dem asiatischen Sprachraum, aber im Spiel sprachneutral. Auf einem 4 mal 4 Raster in der Tischmitte liegen dicke Pappcounter aus, die jeweils eine Farbe zeigen und andeuten, welche Farbe auf der Rückseite ist. In unserem Zug haben wir zwei Aktionen und können Pappcounter austauschen oder einen Pappcounter umdrehen. Das alles, um mindest eine gleichfarbige Dreierreihe zu haben, die uns Waren der entsprechenden Farbe bringt, angrenzende Märkte füllt und dann umgedreht wird. So können Kettenzüge entstehen, wenn dadurch dann wieder andere gleichfarbige Dreier- bis Viererreihen entstehen. Mit den Waren kauft man Karten, die Siegpunkte bringen. Im Kern abstrakt, aber es spielte sich schlicht gut. Würde ich gerne empfehlen, wenn ich den Spielenamen denn noch wüsste.

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