Grundsatzfrage: Kritische Stimmen im Brettspielbereich?

  • Ich finde Rezensenten nehmen sich oft viel zu viel raus. Und das trifft nicht nur auf Brettspiele zu. Da arbeiten Leute ewig an einer Sache und irgendeiner meint in seinem Blog, nach ein paar mal spielen, sich darüber negativ zu dürfen.

    Also wenn ich ein Spiel ein paar mal spiele und es mir ein paar mal keinen Spaß macht, dann würde ich mir schon herausnehmen, das aufschreiben zu dürfen. Klar, sollte alles sachlich und fundiert und allgemein im Rahmen bleiben und niemand hat hier die absolute Wahrheit gepachtet, aber wenn ich nach ein paar Spielen ruhigen Gewissens sagen kann, dass mir persönlich ein Spiel keinen Spaß macht, dann würde ich das auch tun. Insbesondere, wenn es mein Blog wäre auf dem ich meien Meinung aufschreibe (bzw. aufschreiben würde wenn ich einen Blog hätte).

  • Bei vielen Reviews habe ich den Eindruck, das oberhalb der "macht ein paar mal Spaß"-Grenze nicht mehr wirklich differenziert wird. Vielleicht weils nicht so oft gespielt wurde, vielleicht weil der klare Blick fehlt, weil der Reiz des Neuen noch anhält,... Dabei würde ich mir genau das wünschen, weil das dann die Spiele sind, bei denen ich Entscheidungshilfe suche, ob ich sie mir kaufen möchte oder nicht

    Da muss man jetzt aber vorsichtig sein, was man hier fordert.
    Ich für meinen Teil halte das "Es-macht-Spaß" für den wichtigsten Teil meiner Rezensionen. Denn das ist es am Ende, was ich beim Spielen suche.


    Ich kann dir auch eine mechanische Analyse des Spieles, inklusiver der mathematischen Gleichverteilung der Wahrscheinlichkeiten des Irdgendwas herleiten. Aber das will ja auch keiner lesen.


    Ob ein Spiel wirklich gut ist, weiss man meist eh erst nach ein paar Jahren, wenn es dnan noch im Schrank steht :)


    Ich weiß nicht, welche Reviews du liest, aber ich habe selten das Gefühl, das Spiel wurde nicht oft genug gespielt. Denn meistens werden schon die Highlights und etwas schwachen Punkte beleuchtet. Das ist, was ich als Info brauche. Wenn am Ende ein langweilig steht, ist das Spiel für mich raus. Wenn da steht: Hat Schwächen aber macht Spaß... weiter auf meiner Liste der Spiele, die ich mir anschauen würde.

  • Da muss man jetzt aber vorsichtig sein, was man hier fordert.
    Ich für meinen Teil halte das "Es-macht-Spaß" für den wichtigsten Teil meiner Rezensionen. Denn das ist es am Ende, was ich beim Spielen suche.

    Was ich "fordere" (bzw. mir "wünsche"), wäre mehr mehr Differenzierung zwischen "tolles Spiel, "ganz tolles Spiel" und "allertolligstes Spiel".


    Ich für meinen Teil halte das "Es-macht-Spaß" für den wichtigsten Teil meiner Rezensionen. Denn das ist es am Ende, was ich beim Spielen suche.

    Klar, aber wenn ich mir ein Spiel kaufe, dann erhoffe ich mir, dass es nicht nur 2-3x unterhält und dann, wenn der erste Reiz des Neuen weg ist, nur noch wenig Spielreiz ausübt.


    Ob ein Spiel wirklich gut ist, weiss man meist eh erst nach ein paar Jahren, wenn es dnan noch im Schrank steht

    Wenn du genau in dich hineinhorchst, deine Mitspieler beobachtest, dann gibt es doch Spiele, bei denen du recht sicher weisst, dass ihr das in zwei Jahren vermutlich immer noch gelegentlich spielen wollen werdet - bei anderen Spielen ist diese Gewissheit so nicht da. Wenn das nicht da ist, dann würde ich da einen deutlich Abstand zur Bestnote sehen.
    Ich würde mir wünschen, dass diese Unterschiede mehr deutlich würden.


    Beispiel ohne jetzt genauer auf das genannte Spiel eingehen zu wollen: Steht das aktuell ultra-gehypte Scyte bei bgg zurecht zwischen Klassikern wie Puerto Rico, Dominion, Agricola oder Terra Mystica, mit ihrer Genialität und ihrem endlosem Spielreiz (für Liebhaber der Spiele zumindest) die Jahre übverdauern, oder schaut das auf dem Tisch toll aus, macht neugierig, ist aber irgendwann durch und nicht von Dauer und igrendwann mag die Spiele niemand mehr haben?


  • Ich weiß nicht, welche Reviews du liest, aber ich habe selten das Gefühl, das Spiel wurde nicht oft genug gespielt. Denn meistens werden schon die Highlights und etwas schwachen Punkte beleuchtet. Das ist, was ich als Info brauche. Wenn am Ende ein langweilig steht, ist das Spiel für mich raus. Wenn da steht: Hat Schwächen aber macht Spaß... weiter auf meiner Liste der Spiele, die ich mir anschauen würde.

    Das Gefühl habe ich sogar sehr häufig. Zack und raus gibt es leider wie Sand am Meer.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Wenn man nicht gerade ein Spielkult oder Reich der Spiele mit x Spielkreisen ist, ist es relativ schwer aktuell zu bleiben und gleichzeitig den Content hochzuhalten. Zumindest wenn man Mehrpersonenspiele rezensiert.


    Kann man sich auch an 5 Fingern abzählen, dass es relativ schwierig sein dürfte, jede Woche (oder gar jeden Tag) 1 Rezension rauszuhauen und das Spiel dann vorher 15x mit unterschiedlichen Spielerzahlen getestet hat. Vor allem in Hinblick darauf, dass die meisten Blogger Einzelpersonen sind.


    Funktioniert vielleicht bei kleinen Kartenspielen, die man mehrmals hintereinander spielen kann, Solospielen (wo man nicht auf Mitspieler angewiesen ist) und vielleicht noch bei Spielen für zwei Personen, die man auch nach der Arbeit noch mit dem Partner/Busenkumpel etc. spielen kann. Wer es zeitlich schafft sich jeden Abend nach der Arbeit mit 4-5 Leuten zu treffen und dann neben Mombasa noch eben Pandemie spielt ... *hüstel


    Solange niemand dafür bezahlt wird, so dass er das hauptberuflich machen kann, werden die Leser damit leben müssen. Sobald er dafür bezahlt wird, muss er sich den Vorwurf machen lassen, dass er gekauft ist. Zumindest wenn er nicht von einer neutralen Stelle daür bezahlt wird.


    Und wieder sind wir bei Journalisten und Bloggern. Beruf und Freizeit

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Ich finde Rezensenten nehmen sich oft viel zu viel raus. Und das trifft nicht nur auf Brettspiele zu. Da arbeiten Leute ewig an einer Sache und irgendeiner meint in seinem Blog, nach ein paar mal spielen, sich darüber negativ zu dürfen.
    Und die ganzen Fanboy Internetseiten gehen mir auch gehörig auf den Keks. Warum da alles gelobt ist doch klar: Die wollen Geld verdienen, wenn nicht jetzt dann irgendwann und niemand braucht dafür einen schlechten Ruf, ausser man ist ein anerkannter Heel.

    Du suchst also die eierlegende Wollmilchsau.


    Denn einserseits soll kein Rezensent ein Spiel zerreißen, weil der Autor "ewig an der Sache gearbeitet hat" und man sich demnach nicht rausnehmen darf, sich negativ zu äußern. Warum, weil man sein Lebenswerk zerstört? Was ist mit Meinungsfreiheit? Ich muss mich als Autor einer Kritik stellen können. Wenn sie völlig unbegründet ist, kann man drauf pfeifen. Solche Meinungen wird es immer geben.


    Andererseits soll aber auch niemand das Spiel hochloben (kritisieren darf ich aber auch nicht??). Deiner Meinung nach sowieso nur des Geldes wegen. Dann nenne mir mal die Rezensenten, der heute vom Spiele-Rezensieren leben können.


    Sorry, aber das ist mir alles viel zu kurz gedacht. Was ich wirklich unterschreiben kann: Die Vor- und Nachteile eines Spiels herauszuarbeiten. Objektiv ist da wieder so eine Sache, weil Meinungen grundsätzlich subjektiv sind. Während der eine Spieler die Downtime viel zu lang findet, stört sie den Anderen gar nicht.

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Wenn ich meine BGG Bewertungen denen ich eine 7 oder höher gegeben habe, dann befindet sich lediglich El Grande (1996) darunter. Die nächst ältesten Spiele wären dann TI3 und Twilight Struggle von 2005. Der Großteil wurde nach 2010 veröffentlicht.

    Bei mir dürfte das genau andersrum sein - bestimmt 80% meiner Partien sind Spiele, die vor 2010 rausgekommen sind.


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Erwartet ja auch garniemand - bzw. kann niemand erwarten, da hast du völlig recht.
    Wichtig wäre mir aber dann, dass mir als Leser klar ist, woran ich bin, was der Autor mir sagen kann und was nicht. Einfach Offenheit, Transparenz.
    Wenn ich ein Spiel zweimal gespielt habe, dann habe ich sicher einen guten ersten Eindruck und auch den lese ich als Leser gerne. Dann ist die Botschaft, hey, ich habe das Spiel zweimal gespielt, mir hat's viel Spaß gemacht und ich werde das sicher nochmal spielen - ist doch absolut okay und hilft mir bei einem neuen Spiel als Orientierung. Unglaubwürdig wird es für mich, wenn jemand nach diesen zwei Partien anfängt, das Spiel zwischen den besten Spielen aller Zeiten einzuordnen (0.1 Punkte besser als El Grande aber 0.2 Punkte schlechter als Puerto Rico - wirklich genau so...? :denk: ), oder meint die Balance und die möglichen Strategien bereits viel besser bewerten zu können als das Autoren, Verleger und Testgruppen konnten (gewöhnlich ist das dann etwas, was man irgendwo gelesen hat oder falsch). Tut nicht weh auch einfach nur zu schreiben, das einem persönlich auf den ersten Blick manche Strategien/Fraktionen schwächer oder zumindest schwerer zu spielen vorkamen. Das kann man zu dem Zeitpunkt noch nicht beurteilen und bei einem komplexeren Spiel wird man sich auch bei 20 oder mehr Partien noch schwer tun.
    Auch die Frage nach dem Wiederspielreiz kann ich auch einfach offen lassen ("in wie weit der Spielreiz über viele Partien erhalten bliebt, muss die Zeit zeigen, aufgrund des immer ähnlichen gleichen Startaufbaus habe ich hier aber meine Zweifel" oder ähnlich) hat den gleichen Informationsgehalt, aber der Leser weiß woran er ist und man läuft auch nicht Gefahr, dem zweimal gespielten Puerto Rico seinen Wiederspielreiz abgesprochen zu haben...).

  • Wo wir bei der Frage sind, wann ist ein Spiel schlecht?

    Wenn ich @Sankt Peter richtig verstanden habe, dann ist ein Spiel schlecht, wenn ein gewisser Prozentsatz (70%? 80%? 90%) aller anderen Spiele noch besser ist.


    Ich sehe das etwas anders. Natürlich ist das Bessere der Feind des Guten. Aber ist deshalb das Gute schon wieder schlecht? Ich denke: Nein.

    Glaube wenn man Unterschiede, die oberhalb von "handwerklich gutes Spiel, das auch ein paar mal Spaß macht", liegen auf Geschmack reduziert, dann macht es sich da einfach.

    Ich reduziere es nicht darauf. Ich schrieb ja nicht, dass Geschmack immer der Grund für eine schlechte Kritik ist, sondern nur dass es oft der Hauptgrund ist. Das impliziert natürlich, dass es auch noch viele andere Fälle mit anderen Gründen gibt.

    Also wenn ich ein Spiel ein paar mal spiele und es mir ein paar mal keinen Spaß macht, dann würde ich mir schon herausnehmen, das aufschreiben zu dürfen.

    Natürlich. Aber schreibst du dann auch dazu, ob du es immer in derselben Runde gespielt hast oder in mehreren unterschiedlichen Runden?


    Was mich an vielen Rezensionen stört, ist nämlich die fehlende Angabe darüber, in wie vielen unterschiedlichen Runden ein Rezensent ein Spiel gespielt hat. Oder ob es auch mal von einer Runde hat spielen lassen, ohne dass er selbst mitgespielt hat. Mich beschleicht oft das Gefühl, dass ein Spiel eben nicht in vielen unterschiedlichen Runden ausprobiert wurde. Und das dann aber nur selten zugegeben wird, weil man sich selbst damit angreifbar machen würde.


    Wie gesagt, nur ein Gefühl. Beweisen kann ich das nicht.

  • Was mich an vielen Rezensionen stört, ist nämlich die fehlende Angabe darüber, in wie vielen unterschiedlichen Runden ein Rezensent ein Spiel gespielt hat. Oder ob es auch mal von einer Runde hat spielen lassen, ohne dass er selbst mitgespielt hat. Mich beschleicht oft das Gefühl, dass ein Spiel eben nicht in vielen unterschiedlichen Runden ausprobiert wurde. Und das dann aber nur selten zugegeben wird, weil man sich selbst damit angreifbar machen würde.

    Ich würde sagen: So viele, wie nötig. Ich kann da nur für uns sprechen. Maßgabe ist: Verschiedene SpieleRrunden, die Altersangaben ausreizen und möglichst verschiedene Spielerzahlen + Speilrunden, um sich Mechanismen zu erarbeiten, sofern nötig. EIne Rezension vom Zugucken fände ich hingegen irgendwie wenig zielführend. Das ist so, wie ein Buch auf Basis des Films zu rezensieren.

  • Ein Spiel ist vielleicht nicht schlecht wenn 70 (80/90)% der Spiele besser sind - Aber (für mich) damit in der Masse absolut belanglos und durchaus auch unnötig wie ein Kropf...und genau solch ein Fazit wünsche ich mir öfter.


    Das ist dann eher eine Meinung - die gehört auch nicht unbedingt haarklein fundiert an einzelnen Mechanismen ausgearbeitet, denn kaputt ist das Spiel nicht unbedingt - nur in der Masse absolut unnütz :) Wie sagt Homer Simpson so schön? Laaaaangweilig! Und ganz ehrlich: Das kann ich auch nach einem Mal Spielen rausfinden...

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

  • Um vielleicht noch einen anderen Aspekt in die Diskussion einzubringen, @Sankt Peter Punkt war ja die Doppel- und Dreifachrollen mancher Menschen in der Spieleszene (und das daraus dann eben etwas entsteht):


    @Thygra @Ben2 (Wer arbeitet hier noch für Spieleverlage?)


    Wie viele Menschen in Deutschland leben hauptberuflich von Spielen (ohne Verkäufer in Läden)? Sprich: Autoren, Grafiker (gibt es da einen?) und alle Verlagsmitarbeiter. Dazu die Einschränkung dass es nur um Szeneverlage geht, also nicht um Habba oder Ravensburg.


    Ich vermute dass da eine Zahl rauskommt wo ein persönliches Kennen aller Beteiligter noch im Rahmen des möglichen ist, sprich es ist ein übersichtlicher, familiärer Wirtschaftsbereich. Dazu kommt dass wahrscheinlich ein Großteil dieser Menschen auch noch selbst Spieler sind und als solche neben ihrer Hauptarbeit auch Content im Netz schaffen und konsumieren. Ich denke da kommt es extrem schnell zu Doppelt- und Dreifachrollen, bei denen jeder für sich festlegen muss wo für ihn persönlich die Grenze ist.


    Und ein weiterer Aspekt: in welchem Bereich ist es theoretisch so einfach vom Verbraucher zum Teil des Systems zu werden? Viele hier arbeiten nebenher an Prototypen. Sollte der Mut vorhanden sein wird das Muster an einen Verlag gesendet oder gleich bei Kickstarter eingestellt. Natürlich klappt es nicht bei allen aber die Chance hier reinzukommen glaube ich ist mit genug Kreativität und Ausdauer nicht schlecht (zumindest einmalig). Das heißt dass die Entfernung zwischen dem Establishment und den Kunden sehr gering ist.

  • EIne Rezension vom Zugucken fände ich hingegen irgendwie wenig zielführend.

    Generell völlig richtig. Ich sollte etwas genauer ausführen, wie ich das meinte: Wenn ein Rezensent ein Spiel schon mehrmals gespielt hat, ohne Spaß zu haben, und dann noch mal Feedback einer anderen Runde einholen möchte, könnte eine Runde ohne den Rezensenten evtl. mehr Spaß haben als wenn der Rezensent erneut mitspielt, weil er evtl. bereits voreingenommen sein könnte.


    Bitte beachtet, dass da oben mehrere Konjunktive und "evtl." stehen, ich will hier niemandem etwas vorwerfen, sondern nur auf eine mögliche Gefahr hinweisen.


    Ich habe es zudem auch schon mal erlebt, dass ein Rezensent ein Spiel nicht ganz wertneutral erklärt hat, so nach dem Motto "mir hat das keinen Spaß gemacht, aber probiert es halt selbst mal aus". So etwas kann natürlich ebenfalls die neue Runde beeinflussen, unabhängig davon, ob der Rezensent selbst mitspielt oder nicht.

  • Wenn ein Rezensent ein Spiel schon mehrmals gespielt hat, ohne Spaß zu haben, und dann noch mal Feedback einer anderen Runde einholen möchte, könnte eine Runde ohne den Rezensenten evtl. mehr Spaß haben als wenn der Rezensent erneut mitspielt, weil er evtl. bereits voreingenommen sein könnte.

    Hätte, könnte, wäre, wenn ... alles durchaus richtig Thygra, aber was genau würde das an meiner Bewertung für das Spiel ändern? Ich würde das Spiel dann immer noch schlecht finden. Alles, was ich machen könnte, wäre ein zusätzlicher Satz Marke


    " in anderen Spielrunden kam das Spiel deutlich besser an"


    Da sind wir aber doch schon fast wieder in dem Bereich, wo wir Rezensionen verwässern. Es wird immer irgendjemanden geben, dem ein Spiel gefällt. Es geht doch um meinen Spieleindruck und nicht um den anderer. Blogger schreiben für gewöhnlich immer ganz persönliche Eindrücke und machen keine Feldstudien, wieviele Spieler prozentual auf einem Spieletreffen ein Spiel gut oder schlecht fanden.

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Hallo Michael,

    EIne Rezension vom Zugucken fände ich hingegen irgendwie wenig zielführend.

    Das kommt auf das Spektrum der Spiele an, die man empfehlen mag oder sogar soll. Ich hatte eine Seite in einem Kindermagazin. Da waren auch altersgerechte Empfehlungen für fünf Jährige zu schreiben. Soll ich jetzt meine Empfindungen einer Partie veröffentlichen? Nein, ich habe die Kinder während einer Partie beobachtet und nach dem Spiel mit ihnen darüber geredet.


    Ich selbst bin kein großer Freund von simplen Kartenspielen. Gestern habe ich eine Empfehlung zu DREIst! geschrieben, die auf meine Beobachtungen und Erfahrungen in der Brettspielgruppe und meinem Umfeld beruhen.
    Das Spiel hat eine Empfehlung verdient. Ich verstehe, warum die Leute den Titel gerne spielen und meine persönliche Einstellung dazu ist nicht wichtig. Ich schreibe die Empfehlungen für die Leser des Magazins und da ist zu vermuten, dass der größere Teil meine persönlichen Interesse nicht teilen.


    Ist DAS die von dir geforderte Distanz zu den Spielen? ;)


    Liebe Grüße
    Nils

  • Was mich an vielen Rezensionen stört, ist nämlich die fehlende Angabe darüber, in wie vielen unterschiedlichen Runden ein Rezensent ein Spiel gespielt hat. Oder ob es auch mal von einer Runde hat spielen lassen, ohne dass er selbst mitgespielt hat. Mich beschleicht oft das Gefühl, dass ein Spiel eben nicht in vielen unterschiedlichen Runden ausprobiert wurde. Und das dann aber nur selten zugegeben wird, weil man sich selbst damit angreifbar machen würde

    Da muss man letztlich seine Menschenkenntnis und seine Spielererfahrung walten lassen. Lag es an der Runde, dass das Spielbesonders gut/schlecht angekommen ist? Lag es an der Verfassung der Runde (kann genauso viel ausmachen wie eine andere Besetzung, wenn die Spieler müde sind, oder gerade der Spieler verliert, der am schlechtesten verlieren kann)?
    Dass es einen angreufbar machen würde, wenn man Spielerzahl, Anzahl der Partien u.ä. angibt, sehe ich genau andersherum - wer so transparent alles angibt, der ermöglicht seinem Leser doch, die Meinung genau einzuordnen und ist gerade dadurch nicht mehr angreifbar? Wenn jemand schreibt, dass er fünfmal mit seiner Frau gespielt hat und das ihm das Zweipersonenspiel Spaß oder keinen Spaß gemacht hat, wo liegt da das Problem? Das Problem sehe ich eher, wenn dieser Umstand mit keiner Silbe erwähnt wird, im Fazit aber allgemeingültig Schlüsse gezogen werden, die im Spiel zu sechst absolut nicht gelten.

    Hätte, könnte, wäre, wenn ... alles durchaus richtig Thygra, aber was genau würde das an meiner Bewertung für das Spiel ändern? Ich würde das Spiel dann immer noch schlecht finden. Alles, was ich machen könnte, wäre ein zusätzlicher Satz Marke
    " in anderen Spielrunden kam das Spiel deutlich besser an"


    Da sind wir aber doch schon fast wieder in dem Bereich, wo wir Rezensionen verwässern. Es wird immer irgendjemanden geben, dem ein Spiel gefällt. Es geht doch um meinen Spieleindruck und nicht um den anderer. Blogger schreiben für gewöhnlich immer ganz persönliche Eindrücke und machen keine Feldstudien, wieviele Spieler prozentual auf einem Spieletreffen ein Spiel gut oder schlecht fanden.

    Das sehe ich genauso. Irgendwelche Zielgruppen herbeizureden (Nichtspielersenioren mit kleinen Enkeln könnte das Spiel gefallen....) empfinde ich auch nicht als zielführend.
    Selbst ein Kinderspiel würde ich, wenn es um meine Meinung geht, nicht guten Gewissens empfehlen wollen, wenn es mir keinen Spaß macht, es mit Kindern zu spielen (da es eben auch Spiele gibt, die Kindern und Erwachsenen Spaß machen).

  • empfinde ich auch nicht als zielführend

    Naja, es können doch auch unterschiedliche Ziele vorliegen, oder? Selbstdarstellung in der Empfehlung für einen "speziellen" Leser oder sich in den Dienst der Sache eines allgemeinen Lesers stellen. Ist nicht beides legitim? 8)


    Liebe Grüße
    Nils (muss die Kindergarten-Senioren-Gruppe leiten, um eine Gegenleistung für die Nutzung Cafeteria Ghersburg durch die Brettspielgruppe zu erbringen; möchte die jahrelang gemachten Erfahrungen daraus aber auch nicht missen und macht es gerne.)

  • es können doch auch unterschiedliche Ziele vorliegen, oder? Selbstdarstellung in der Empfehlung oder sich in den Dienst der Sache stellen. Ist nicht beides legitim?

    Ehrliche, nicht bös gemeinte Anmerkung: Du neigst hier im Forum immer wieder dazu - unbewusst oder gezielt - mit solchen Suggestivfragen zu arbeiten. Das ist manipulativ, was ich in einer Diskussion als unsachlich und mühsam empfinde, da es auf das Rechthaben abzielt und nicht auf den Austausch von Meinungen.


    Um trotzdem darauf einzugehen:


    Thema Selbstdarstellung:
    Wer keinen Spiele-Test im Sinne einer Stiftung Warentest (Spielplan ist nach hundertmal klappen nicht kaputt, Regel hat keine Fehler,...) schreibt, sondern sich im Rahmen einer Rezension mit mit einem Spiel auseinandersetzt, der schreibt notwendigerweise subjektiv, stellt also Meinungen und Eindrücke von einzelnen dar. Dabei empfinde ich es nicht als unsachlich oder von dir negativ gefärbt selbstdarstellerisch, wenn jemand dabei einen Fokus auf die Meinungen und Eindrücke legt, die er selbst am besten kennt: Seine eigenen. Wenn jemand seine eigene Meinung darstellt, kann er sich dadurch durchaus auch "in den Dienst der Sache", der Information und Kommunikation über Spiele, stellen.
    Davon abgesehen gehen die Eindrücke der anderen Mitspieler auch immer mehr oder weniger stark in den eignen Eindruck ein - glaube kaum einem Elternteil macht es Spaß, mit seinem Kind ein Kinderspiel zu spielen, wenn dieses dem Kind keinen Spaß macht.


    Thema Herbeireden von Zielgruppen bzw. "in den Dienst der Sache stellen":
    Zu bewerten, ob ein Spiel für eine Spielgruppe empfehlenswert ist, der man selbst nicht angehört, empfinde ich als schwierig. Ob die Testpersonen insgesamt beim Spielen eine gute Zeit haben, hängt ja auch von vielen anderen Dingen ab. Beispiel: Ich habe als Kind mit meinen Großeltern "Mensch ärgere dich nicht" gespielt und hatte dabei Spaß. Auch meine Großeltern haben gerne mit ihrem kleinen Enkel gespielt. Also hatten alle beim Spielen eine gute Zeit - daraus könnte man als Außenstehender schließen, dass Mensch ärgere dich nicht ein empfehlenswertes Familienspiel wäre. Das sehe ich anders. In dieser Situation war die Qualität des Spiels völlig nebensächlich und es hätte quasi jedes Spiel mit einfachen Regeln funktioniert. Trotzdem würde ich nicht jedes Spiel mit einfachen Regel für Familien empfehlen, sondern nur Spiele, bei denen auch das Spiel selbst zum Gelingen des Spielevents beiträgt, von sich aus schon gut unterhält.

  • Ich denke man muss hier mal unterscheiden zwischen "echten" Journalisten wie Udo Bartsch usw.
    denen alle möglichen Spiele vorgelegt werden, die sie rezensieren "müssen" und Freizeit-Bloggern wie beispielsweise auch mir, die sich die Spiele selbst aussuchen können, die sie rezensieren. Allein dadurch ergibt sich doch schon eine Verschiebung.

    Ich stimme Dir vollkommen zu, verstehe allerdings die Anführungszeichen nicht...


    Für mich stellt sich dann die Frage, wenn Freizeit-Blogger sich die Spiele selbst aussuchen und damit eine Selektion stattfindet, warum bei so vielen Blogs ein Anspruch auf Objektivität erhoben wird? Allein die Auswahl ist schon streng subjektiv. Die meisten Rezis von Freizeitbloggern folgen dabei dem Schema: Einleitung - Regeln - Fazit. Streng nach Schema F damit das Ganze auch ja wie ein Test (!) aussieht und objektiv rüberkommt. Da wären wir aber wieder bei einer Debatte, die wir schon vor Jahren geführt haben und keine erkennbare Veränderung brachte. Per se ist jeder Hobby-Blogger damit aber auch ein Fanboy, weil er eben nur Spiele rezensiert, die er schon vorher toll findet. Das ist für mich aber auch völlig in Ordnung. Wenn mich ein Spiel begeistert und es mir Spaß macht, dann sollte ich das auch so schreiben. - Macht Werbung für Brettspiele! Aber hört auf, Spiele wie aus einem Produktkatalog zu behandeln.


    Die deutsche Spiele-Blogger (und Vlogger)-Szene ist eben auch voll von unkreativen, selbstdarstellerischen Möchtegern-Journalisten, die gern Aufmerksamkeit bekommen und ernst genommen werden möchten. - Glücklicherweise gibt es löbliche Ausnahmen.

  • Wenn ich als Musikkritiker, der Hip Hop hasst wie die Pest, das nächste Miss Elliot - Album total verreiße, ist das Album dann wirklich schlecht oder habe ich nur keine Ahnung, weil es mich nicht interessiert?

    Gab es diese Diskussionen nicht häufiger in Videospiel-Zeitschriften, in denen sich ein bekennender Strategie-Fan getraut hat einen First Person Shooter nicht gut zu finden? :)

  • Der Vergleich hinkt. Ich würde als Brettspieler kein TableTop rezensieren.

    Aber würdest du ein Würfelspiel rezensieren, wenn du eigentlich keine Würfelspiele magst? Oder ein Feld-Spiel, wenn du keine Feld-Spiele magst? Oder ... oder ...


    Da gibt es viele unterschiedliche Aspekte. Letztendlich ist es auch eine Frage der Zielgruppe, für die man schreibt.

  • meisten Rezis von Freizeitbloggern folgen dabei dem Schema: Einleitung - Regeln - Fazit.

    Wenn ich dann sehe, wie man für das Abschreiben der Regeln gelobt wird ist es auch nicht verwunderlich...


    Ich weiß auch noch nicht, wie weit ich bei mir bebilderte Beispiele beibehalten soll und ob die schon zu sehr in Richtung "Regeln" gehen. Hier bin ich für jeden Tipp/Meinung von Lesern dankbar.

  • Ist es nicht eher so, dass man schreibt worauf man Lust hat und sich dann mit ein wenig Glück Leser finden, die dann auch Zielgruppe genannt werden? Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand im Hobbybereich erst eine Zielgruppe definiert und dann für diese losschreibt.


    @Thygra Deine Frage kann ich nicht beantworten, da ich mich nicht als Rezensent fühle. Wenn ich was schreibe, dann höchstens ein PEEP.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Aber würdest du ein Würfelspiel rezensieren, wenn du eigentlich keine Würfelspiele magst? Oder ein Feld-Spiel, wenn du keine Feld-Spiele magst? Oder ... oder ...

    Natürlich, als "Rezensent" oder "Kritiker" sollte man in der Lage sein, das neutral zu einstufen zu können. Eine persönliche Anmerkung im Fazit zu eigenen Vorlieben/Abneigungen rundet das Bild dann ggf. ab.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Gab es diese Diskussionen nicht häufiger in Videospiel-Zeitschriften, in denen sich ein bekennender Strategie-Fan getraut hat einen First Person Shooter nicht gut zu finden?

    Ich fänd' das schon spannend, wenn ein Hardcore-Eurogame-Blogger mal Kinderspiele rezensiert. Wäre sicher lustig und fiele aus der Reihe. Und das meiste, was aus der Reihe fällt, finde ich spannend. Aber man sollte dann auch fairerweise sagen, dass man als Eurogamer nicht zur Zielgruppe gehört und die Meinung über das Kinderspiel dann eben doch sehr subjektiv ist. - Ansonsten kann ja jeder über alles schreiben. Aber da sind wir wieder beim Thema Meinung vs. Kritik.

  • Natürlich, als "Rezensent" oder "Kritiker" sollte man in der Lage sein, das neutral zu einstufen zu können.

    So viele Ausrufezeichen kann ich hier gar nicht setzen, wie hinter diese Aussage gehören.


    Es ist eine Sache, besser auf bestimmte Rezensionen zu verzichten, wenn man nicht Zielgruppe ist. Ideal ist eben das Gegenteil (= Zielgruppe sein). Dennoch kann ein guter Rezensent gute Rezensionen über alle (!) Spiele schreiben, ohne diesen und ihren Zielgruppe gegenüber ungerecht zu werden. Und zwar ohne zuzugucken. Zugucken ist für mich kein Maßstab (die Stimmung in der Spielrunde aufzugreifen bedingt schon, dass man involviert ist). Auch nicht bei Kindern und Senioren oder bei Tabletoppern oder Rollenspielern. Selbsterfahrung ist der Eingang zu eine Rezension, auch wenn es nicht das ganze Haus ist. Da könnte ich ja gleich nur Zettel verteilen und 100 Leute nach ihrer Meinung fragen und daraus eine Rezension schreiben.


    Das Problem vieler "Jubelblogger" ist doch eher, dass sie Formate nutzen, um egostisch und aufmerksamkeithaschend "ihr Hobby voranzubringen" (Betonung der letzten drei Begriffe nach Belieben). Der bessere Ansatz wäre aber, eine Rezension mit dem Ziel zu verfassen, anderen Leuten Stärken und Schwächen sowie die Zielgruppe eines Spiels aufzuzeigen. Für mich sind das gegensätzliche Ansätze, die nur selten (aber nicht nie) zusammenpassen. Also auf gut Deutsch: Für Leser, Zuhörer oder Zuschauer arbeiten, nicht für das eigene Ego. DAS würde einigen mal ganz gut stehen und vielleicht unreflektierte (!) Jubelarien unterbinden.

  • Überhaupt gefällt es mir wenn Spiele vorgestellt werden und zwar so detailiert ohne Fazit am Ende, sodass man selber aufgefordert ist sich eine Meinung zu bilden, sei es auf Basis des Reviews oder weil man plötzlich selber das Spiel testen möchte und sich danach ein Urteil bildet.

    Kannst du mal ein aus deiner Sicht gelungenes Beispiel nennen, wo ein Spiel detailliert und wertfrei vorgestellt werden UND die einen echten Mehrwert gegenüber dem puren Lesen der Regeln hat? Wenn ich eine Rezension lese, dann möchte ich natürlich in groben Zügen über die Spielmechaniken informirt werden - aber vor Allem möchte ich so viel Wertung wie möglich, die natürlich im Optimalfall irgendwie begründet/mit Beispielen untermauert wird. Ich möchte ein Fazit, dass sagt, ob und in welcher Gruppe der Rezensent dieses Spiel gerne wieder spielen möchte oder aus welchen Gründen er es nicht noch mal spielen möchte. Wenn die Rezension dann Lust auf mehr macht, lese ich mir die heutzutage i.d.R. online verfügbare Regel durch. Bitte liebe Rezensenten beeinflusst mich so viel ihr könnt! Ich erwarte das! Ich halte mich durchaus für einen mündigen Leser, dem bewusst ist, dass eine Einzlmeinung keine ultimative Wahrheit ist. Aber jegliche Information, die ich auch aus dem Regelheft entnehmen kann, gehört so weit wie möglich gekürzt!

  • Wenn ich als Musikkritiker, der Hip Hop hasst wie die Pest, das nächste Miss Elliot - Album total verreiße, ist das Album dann wirklich schlecht oder habe ich nur keine Ahnung, weil es mich nicht interessiert?

    Der Vergleich hinkt wirklich ziemlich.


    Aber sagen wir mal so:
    Auch wenn du HipHop hasst, könntest du sachlich die einzelnen Tracks beschreiben, vielleicht die Aufnahmequalität beurteilen, etwas über die Grundstimmung auf der Platte schreiben, etwas zu den Liedtexten sagen.


    Wenn dein Fazit dann "Ich finde die Platte so und so sch****!" lautet, dann ist das im Prinzip in Ordnung, wenn das für den Leser klar als die Meinung eines HipHop-Hassers eingeordnet werden kann.
    Klar ist natürlich auch: Die Aussage ist dann nur, dass die Platte anderen HipHop-Hassern vermutlich auch nicht gefallen wird - was jetzt nüchtern betrachtet eine eher geringe journalistische Schaffenshöhe ist.... ;)
    Genauso kann ich natürlich alle Expertenspiele verreissen, weil meine Großtante Gertrude sie nicht mehr kapiert (Aussage: Auch für andere ist es vermutlich keine gute Idee, dieses Expertenspiel mit betagten Nichtspielersenioren zu spielen), oder alle Spiele mit Würfeln verreissen, weil ich jeglichen Zufall in Spielen ablehne (Aussage: Andere Würfelhasser werden das Spiel auch nicht mögen). Usw. usf. Alles verzichtbar, aber nicht unseriös.
    Spannend, weil überraschend und eine neue Erkenntnis, würde es aber bei "eigentlich hasse ich HipHop wie die Pest, aber das neue Album von Miss Elliott hat irgndwie was" - das wäre für deine Leser, die sonst vermutlich auch kein HipHop-Fans sind, vielleicht ein Anlass, hier auch mal einen Blick über den Tellerrand zu werfen. Oder im Spielebereich, wenn das Spiel des Jahres sagt: "Eigentlich sind Miniaturenspiele mit martialischer Aufmachung und Gekloppe nicht unser Metier, aber Blood Rage empfehlen wir trotzdem!".

  • Für mich stellt sich dann die Frage, wenn Freizeit-Blogger sich die Spiele selbst aussuchen und damit eine Selektion stattfindet, warum bei so vielen Blogs ein Anspruch auf Objektivität erhoben wird? Allein die Auswahl ist schon streng subjektiv. Die meisten Rezis von Freizeitbloggern folgen dabei dem Schema: Einleitung - Regeln - Fazit. Streng nach Schema F damit das Ganze auch ja wie ein Test (!) aussieht und objektiv rüberkommt. Da wären wir aber wieder bei einer Debatte, die wir schon vor Jahren geführt haben und keine erkennbare Veränderung brachte. Per se ist jeder Hobby-Blogger damit aber auch ein Fanboy, weil er eben nur Spiele rezensiert, die er schon vorher toll findet. Das ist für mich aber auch völlig in Ordnung. Wenn mich ein Spiel begeistert und es mir Spaß macht, dann sollte ich das auch so schreiben. - Macht Werbung für Brettspiele! Aber hört auf, Spiele wie aus einem Produktkatalog zu behandeln.


    Die deutsche Spiele-Blogger (und Vlogger)-Szene ist eben auch voll von unkreativen, selbstdarstellerischen Möchtegern-Journalisten, die gern Aufmerksamkeit bekommen und ernst genommen werden möchten. - Glücklicherweise gibt es löbliche Ausnahmen.

    Puh, diesen Beitrag muss ich erstmal sacken lassen.


    Zunächst einmal: wer erhebt Anspruch auf Objektivität und wie äußert sich das? Also wer ist "viele Blogs"?


    Schema F: ich gehöre zum Typ Schema F denn ich gliedere meine Rezensionen genau so. Nicht damit der Test objektiv rüberkommt, sondern um meinen Lesern ein Grundgerüst zu bieten, anhand dessen sie sich schneller orientieren können. Viele Leser springen direkt zum Fazit, weil ihnen die Regeln egal sind oder sie die Regeln erst lesen, wenn das Fazit interessant genug ist. Ich finde das legitim. Man könnte den Text mit Sicherheit auch anders gliedern und viele Blogger tun das auch. Ich denke das mus jeder für sich entscheiden


    Zum Thema Fanboy: Ich bin Fanboy (resp. Girl) weil ich Spiele rezensiere, die ich gut finde??? Dazu hatte ich mich ja schon vorher geäußert. Ob das Spiel leztendlich wirklich gut ist, weiß ich im voraus nicht. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass ich eine völlige Gurke erwische, ist relativ gering. Eben aus genannten Gründen. Ich persönlich berichte auch über Gurken, wenn ich sie denn oft genug spiele um mir ein Urteil erlauben zu dürfen (oder meine mir ein Urteil erlauben zu dürfen). Wenn andere Blogger das nicht tun, muss man das aber respektieren. Schließlich ist das deren Freizeit


    Möchtegern-Journalisten: ich bin ehrlich gesagt ziemlich erschrocken, wie oft jetzt allein in diesem thread betont wurde, dass wir Blogger das alles nur machen, weil wir um Aufmerksamkeit betteln. Und dann wundert ihr euch, wenn viele Blogger nach solcher Kritik das Handtuch werfen? Ich finde das reichlich unfair. Wenn ihr meint, dass ihr es besser könnt, dann schreibt doch selbst mal ein paar Rezensionen. Leute das ist hier Hobby und kein Blogger stellt sich hin und erhebt Anspruch auf Unantastbarkeit. Alle schreiben nur ihre persönlichen Eindrücke zu einem Spiel auf, wie auch hier im Forum einige Leute ihre Meinung kundtun. Nur dass wir eine eigene Seite mit ein paar Bildern oder Videos haben. Nicht mehr und nicht weniger. Das könnt ihr gut oder schlecht finden, ihr seid ja alle mündige Bürger. Aber lasst den Leuten doch den Spaß.


    Man kann ja gerne mal konstruktiv Kritik äußern, was wir hier ja auch tun, aber lasst die Kirche doch im Dorf. Ihr zerfetzt jeden Blogger sofort in der Luft und egal wie wir es machen, es ist verkehrt. Schreiben wir positiv sind wir Fanboys, schreiben wir negativ, müssen wir uns seitenlang erklären, weil wir keine Ahnung haben und oh wehe, wir haben auch noch das Lieblingsspiel von User XY kritisiert. Tun wir uns zusammen, ist es nicht richtig - tun wir uns nicht zusammen, sind wir alle Hetzer, die dem anderen Blogger das Schwarze unter den Fingernägeln nicht gönnen.


    Egal wie, wir machen es verkehrt. Ich verstehe gar nicht, warum ihr diese Seiten überhaupt noch lest, wenn es euch so ankotzt. Ich gucke mir eine Seite an und wenn mir die Art und Weise der Seite nicht gefällt, klick ich eben nicht mehr drauf. Thema durch - ohne dass ich graue Haare kriege.

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Es ist eine Sache, besser auf bestimmte Rezensionen zu verzichten, wenn man nicht Zielgruppe ist. Ideal ist eben das Gegenteil (= Zielgruppe sein). Dennoch kann ein guter Rezensent gute Rezensionen über alle (!) Spiele schreiben, ohne diesen und ihren Zielgruppe gegenüber ungerecht zu werden

    Da bin ich ehrlich gesagt eher bei Thygra. Ich möchte ja das Spielgefühl beschreiben und du kannst auch als guter Rezensent kaum schreiben, dass das Spielgefühl eines Würfelspiels toll ist, wenn du selbst keine Würfelspiele magst. Du kannst schreiben, dass die Mechanismen funktionieren ... aber das Gefühl? Wage ich zu bezweifeln.


    Ich nehme deshalb Option A und verzichte auf Genres oder Spiele, von denen ich im voraus meine, dass ich sie nicht mag. Auf Cards beispielsweise habe ich dankend verzichtet.


    Und ich meine, dass du selbst mal gesagt hast, dass du deine Rezensionsexemplare ebenso verteilst und darauf achtest, dass nicht der Ameritrash-Freund das Eurogame bekommt.

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

    Einmal editiert, zuletzt von Bandida ()

  • Das Problem vieler "Jubelblogger" ist doch eher, dass sie Formate nutzen, um egostisch und aufmerksamkeithaschend "ihr Hobby voranzubringen" (Betonung der letzten drei Begriffe nach Belieben). Der bessere Ansatz wäre aber, eine Rezension mit dem Ziel zu verfassen, anderen Leuten Stärken und Schwächen sowie die Zielgruppe eines Spiels aufzuzeigen. Für mich sind das gegensätzliche Ansätze, die nur selten (aber nicht nie) zusammenpassen. Also auf gut Deutsch: Für Leser, Zuhörer oder Zuschauer arbeiten, nicht für das eigene Ego. DAS würde einigen mal ganz gut stehen und vielleicht unreflektierte (!) Jubelarien unterbinden.

    Sehe ich anders. Das Problem besteht viel mehr darin, dass selbst professionelle Journalisten wie Du ihre eigenen Rezensionen auf Verkaufsberatung reduzieren. Mann, Ihr Leute seid doch im Prinzip sogar selber daran schuld, wenn man als Konsument Eure Schreibe nicht von dem unterscheiden kann, was die Jubelrezensenten raushauen. Der bessere Ansatz wäre daher meiner bescheidenen Ansicht nach, Rezensionen mit dem Ziel zu verfassen, ein Spiel in seinem kulturellen Kontext zu bewerten. Angeblich ist das Brettspiel ja mehr als ein Konsumgut, oder wie war das noch gleich? Stattdessen macht Ihr Euch sich lieber Gedanken über Zielgruppen und den Nutzwert einer Rezension für den Kaufentscheid ihrer Zielgruppe. Irgendwie traurig.

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

  • Hmm. Wer sind denn bei Dir die meisten Kritiker?

    Vor allem, diejenigen, die sich selbst zu ernst nehmen. Vorwiegend auch Selbstdarsteller genannt...


    ich bin ehrlich gesagt ziemlich erschrocken, wie oft jetzt allein in diesem thread betont wurde, dass wir Blogger das alles nur machen, weil wir um Aufmerksamkeit betteln.

    Vielleicht liegt es aber einfach daran, dass diejenigen, die das Tun am lautesten Schreien können und so von den hier Anwesenden am meisten wahrgenommen werden (wie bei allen negativem... wie man sich gern über z. B. "Die Russen" am Urlaubsort aufregt, obwohl das wieder nur eine handvoll Idioten sind, die dann plötzlich auf ein ganzes Volk umgestülpt werden)? Oder mancher will auch nur diejenigen sehen, die seine Thesen unterstützen?
    Nicht ärgern lassen. :)


    Leute das ist hier Hobby und kein Blogger stellt sich hin und erhebt Anspruch auf Unantastbarkeit.

    Mir fällt da auch spontan nur einer ein, aber dessen Name ist hier gesperrt... ;)


    Man kann ja gerne mal konstruktiv Kritik äußern, was wir hier ja auch tun, aber lasst die Kirche doch im Dorf. Ihr zerfetzt jeden Blogger sofort in der Luft und egal wie wir es machen, es ist verkehrt. Schreiben wir positiv sind wir Fanboys, schreiben wir negativ, müssen wir uns seitenlang erklären, weil wir keine Ahnung haben und oh wehe, wir haben auch noch das Lieblingsspiel von User XY kritisiert. Tun wir uns zusammen, ist es nicht richtig - tun wir uns nicht zusammen, sind wir alle Hetzer, die dem anderen Blogger das Schwarze unter den Fingernägeln nicht gönnen.


    Ich finde gut, dass man sehen kann, wie das bei Bloggern ankommt. Gleichzeitig habe ich jedoch das Gefühl, dass du hier als Adressat gar nicht unbedingt gemeint warst, es aber aufnimmst. Bzw. teilweise muss man Leute auch einfach reden lassen... Jeder hat seine Präferenzen. Ob man anderen natürlich vorwerfen muss, dass dessen Vorlieben und Arbeitsweisen falsch sind? Nö... da wäre ich den ganzen lieben langen Tag beschäftigt und könnte mich gar nicht mehr auf die nächste Spielrunde freuen...


    Nicht falsch verstehen, ich mag konstruktive Kritik sehr gern. Keiner ist unfehlbar. Jeder ist irgendwann betriebsblind. Bevor man sich von etwas enttäuscht abwendet wäre es für den Schaffenden toll zu erfahren warum. Nur darf man auch nicht beleidigt sein, wenn das dann nicht - bzw. nicht umgehend - umgesetzt wird.

  • Zum Thema Fanboy: Ich bin Fanboy (resp. Girl) weil ich Spiele rezensiere, die ich gut finde???

    Nein. Eben nicht. Meiner Meinung nach. Nur, wenn du relativ kritiklos immer alles abfeierst, dann ...

    Wenn andere Blogger das nicht tun, muss man das aber respektieren. Schließlich ist das deren Freizeit

    Ja und? Das ändert doch nichts daran, dass sie eine Wirkung erzielen. Wer nur jubelt, wird eben den Vorwurf des Fanboys nicht von sich weisen können. Es geht letzlich um Kritik. Die kann auch positiv sein, aber ohne negative wird es auf Dauer nicht gehen. Es geht hier nicht um gute oder schlechte Spiele, sondern um die Art des Rezensierens/Vorstellens.


    dass wir Blogger das alles nur machen, weil wir um Aufmerksamkeit betteln.

    Es gibt meiner Meinung nach eine signifikante Anzahl, bei denen dieser Vorwruf zurecht im Raum steht. Ob der Vorwurf auf Tatsachen beruht, können wir von außen ja schwer berteilen. Aber wir können Empfindungen ausdrücken. Da scheint es ja einige Forenuser zu geben, die das so sehen. Und es hängt definitiv mit der Präsentation des Mediums bzw. dessen Inhalte zusammen. Schon sind wir fast wieder bei Fanboys.



    Alle schreiben nur ihre persönlichen Eindrücke zu einem Spiel auf, wie auch hier im Forum einige Leute ihre Meinung kundtun. Nur dass wir eine eigene Seite mit ein paar Bildern oder Videos haben. Nicht mehr und nicht weniger. Das könnt ihr gut oder schlecht finden, ihr seid ja alle mündige Bürger. Aber lasst den Leuten doch den Spaß.

    Wer sich in die Öffentlichkeit begibt ... Niemand zwingt Leute, einen Blog (= Medium, das Leute erreichen soll) zu starten. Ich habe ja mal von Verantwortung gegenüber den User gesprochen und wurde heftig kritisiert. Wer ein Medium betreibt, sollte etwas mehr als nur seine persönliche Meinung und das aus Spaß veröffentlichen (und nebenbei auch rechtliche Dimensionen abschätzen). Zumindest sollte sich keiner Wundern, wenn es zu Resonanz kommt. Aber da stecke ich gern wieder Schläge ein.


    Da bin ich ehrlich gesagt eher bei Thygra. Ich möchte ja das Spielgefühl beschreiben und du kannst auch als guter Rezensent kaum schreiben, dass das Spielgefühl eines Würfelspiels toll ist, wenn du selbst keine Würfelspiele magst.

    Doch! Genau das kann ein guter Rezensent.


    Und ich meine, dass du selbst mal gesagt hast, dass du deine Rezensionsexemplare ebenso verteilst und darauf achtest, dass nicht der Ameritrash-Freund das Eurogame bekommt.

    Das ist richtig, schließt aber das andere nicht aus. Ideal ist es, wenn Rezensenten mit Bezug zu einem Spieletypen rezensieren. Es geht aber auch anders, WENN der Rezensent sein Handwerk (!) versteht. Übrigens reden wir an dieser Stelle von Rezensionen und nicht von "einfachen" Meinungen. Das sind für mich schon Unterschiede.



    Sehe ich anders. Das Problem besteht viel mehr darin, dass selbst professionelle Journalisten wie Du ihre eigenen Rezensionen auf Verkaufsberatung reduzieren. Mann, Ihr Leute seid doch im Prinzip sogar selber daran schuld, wenn man als Konsument Eure Schreibe nicht von dem unterscheiden kann, was die Jubelrezensenten raushauen. Der bessere Ansatz wäre daher meiner bescheidenen Ansicht nach, Rezensionen mit dem Ziel zu verfassen, ein Spiel in seinem kulturellen Kontext zu bewerten. Angeblich ist das Brettspiel ja mehr als ein Konsumgut, oder wie war das noch gleich? Stattdessen macht Ihr Euch sich lieber Gedanken über Zielgruppen und den Nutzwert einer Rezension für den Kaufentscheid ihrer Zielgruppe. Irgendwie traurig.

    Ist das denn so? Dass "wir" uns auf Verkaufsberatung beschränken (da misst du der Nils-Diskussion etwas zu viel Wirkung bei. Es ging da um ein anderes Detail.)? Das ist ein Faktor, aber sicher nicht der alleinige. Und nein, es gibt schon gewaltige Unterschiede zwischen "Fanboys" und anderen Rezensetzen (egal, wie gut oder schlecht sie schreiben oder labern).


    Dennoch ist die Zielgruppe doch einer der wesentlichsten Faktoren bei der Bewertung eines Spiels, oder? Ich kann doch nicht schreiben, das Stone Age Junior mit nicht komplex genug ist, wenn es sich an Kinder richtet. Und ich kann nicht sagen, dass Puerto Rico schlecht ist, weil es nicht zu zweit funktioniert. Oder dass Escape-Spiele zu wenig Strategie zulassen und deshlab Mist sind. Genau das, die Bewertung vor dem Hintergrund der Zielgruppe und unter Bezug auf andere Spiele, IST doch bereits ein wichtiger Schritt zum kuklturellen Kontext. Und das machen viele Rezensenten - anders als Fanboys - durchaus. Nur nicht immer stilistisch gut genug (mich natürlich eingeschlossen).


    Übrigens ist mir das meiner Meinug nach immer wieder falsch verstandene "Kulturgut Spiel" egal. SpieleN ist ein Kulturgut. Ein teilweise völlig anderer Ansatz, der erhebliche Folgen in solchen Diskussionen hat.

  • Meine Meinung zu dem Thema ist ganz einfach....


    Ich glaube, vor allem die YouTuber aber auch einige Blogger rezensieren meistens die Spiele, welche Sie selbst auch gerne spielen möchten. Es macht ja auch viel mehr Spaß etwas zu einem Spiel zu erstellen, das mir gefällt, als Stunden mit einem schlechten Spiel zu vergeuden. Daher sind viele Berichte erst mal vom Grundprinzip her nicht ganz so schlecht. Wenn man das aber weiß, achtet man auf Kleinigkeiten wie "noch nicht ausgereift" oder "wäre mehr möglich gewesen", die zeigen, dass es nicht wirklich der Knaller ist.
    Was das Thema freie Meinungsäußerung im Forum betrifft, so muss ich sagen, gehen bissige Kommentare auch mir manchmal auf die Nerven. Dabei gibt es verschiedene Arten von nervigen Kommentaren...
    1. Hab das Spiel nie gespielt, aber es ist doch eindeutig, dass es ein schlechtes Spiel ist.
    Habe ich ein Spiel nie gespielt, halte ich mich doch mit meiner Meinung zurück. Ja, ich kann schreiben, dass es mir nach der Regel-Lektüre nicht zugesagt hat, aber das reicht doch auch schon. Wer braucht schon negative Kommentare von Jemand, der das Spiel gar nicht wirklich kennt?
    2. Ich bin anderer Meinung und rede solange auf dich ein, bis du deinen Fehler zugibst.
    Meinungsfreiheit wird oft mit schlecht machen von Arbeit und Leistung des Autoren gleichgesetzt. Nur weil Jemanden das Spiel oder die Regel nicht gefällt, sollte man ihn nicht gleich angehen. Geschmäcker sind nun mal verschieden und jeder hat eine andere Empfindung davon, ob etwas gut oder schlecht umgesetzt ist. Mir persönlich gefällt Colt Express gar nicht. Finde den kompletten Mechanismus unnötig, da jede Planung vom Zufall zunichte gemacht wird, warum also nicht gleich auswürfeln? Das ist aber nur meine Meinung und damit stehe ich wahrscheinlich ziemlich alleine da. Aber zumindest habe ich das Spiel 4 mal gespielt und darf mir eine Meinung dazu bilden. Deswegen habe ich nicht gleich Recht und das Spiel ist nicht ohne Grund ausgezeichnet worden. Gefallen muss es mir aber nicht. :)


    Fazit:
    Es sollte mehr darauf geachtet werden, dass jeder seine Meinung haben kann. Diese muss man allerdings auch nicht immer ungefragt kund tun. hehe. Man darf immer anderer Meinung sein und dies auch sagen. Sollte dabei aber darauf achten, nicht die Meinung des Ersten als falsch oder dumm zu bezeichnen. Der Ton macht die Musik, wie meine Eltern immer sagten.
    Generell bin ich für Kritik an Spielen immer zu haben, solange diese auf Erfahrungen basieren und nicht versucht wird sie anderen aufzudrängen.

  • Es gibt meiner Meinung nach eine signifikante Anzahl, bei denen dieser Vorwruf zurecht im Raum steht

    Zwischen "einer signifikanten Anzahl" und der hier oft pauschalisierten Anzahl Blogger besteht meiner Meinung nach aber ein Unterschied. Werden alle Blogger über einen Kamm geschoren, fühle ich mich angesprochen. Aber nehmen wir mal an, das stimmt wirklich:


    Würden die Schreiberlinge nicht viel mehr von ihrer Selbstdarstellung haben, wenn sie sich einen Instagram-Account zulegten und jeden Tag x Bilder von sich auf dem Klo, in der U-Bahn und beim Shoppen posten würden? Rezensionen sind für sowas doch viel zu umständlich und aufwendig. Sowas macht man nicht, wenn man keinen Spaß dran hat. Und ich denke du bist auch nicht mit dem Schreiben angefangen, weil du einen Hang zur Selbstdarstellung hast. Und was die Youtuber angeht: dieses Format mit Rezensent und Schachtel in die Kamera halten ist halt einfach und wurde damals eingeführt, weil man dafür nur eine 0815 Kamera braucht und keinen Technik-Schnick-Schnack. Einem Tagesschausprecher sagt man aber ja auch nicht nach, dass er das macht um ins Fernsehen zu kommen. Ähnlich sehe ich es deshalb bei diesen Rezensenten. Und mittlerweile werden die einzelnen YT-Kanäle auch immer professioneller mit mehr Spiel und weniger Mensch. Spiel doch mal und H&C sind sogar von Fach. Da das alles aber nicht großartig honoriert wird, werden es eben keine bezahlten Filmproduktionen mit x Kameraschwenks und trallatüt. Von daher bietet sich das Vlogger+Spiel in die Kamera halten einfach an.

    Doch! Genau das kann ein guter Rezensent.

    Ok, dann sind wir einfach unterschiedlicher Meinung in diesem Punkt

    Übrigens ist mir das meiner Meinug nach immer wieder falsch verstandene "Kulturgut Spiel" egal. SpieleN ist ein Kulturgut.

    Endlich jemand der es verstanden hat ;)

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<