Beiträge von Christian (Spielstil.net) im Thema „Grundsatzfrage: Kritische Stimmen im Brettspielbereich?“

    Du hast dich für einen öffentlichen Internetauftritt entschieden, du versuchst die Besucherzahlen zu erhöhen, du hast ihn aufwendig gestaltet, du betreibst mit BGBandit ein Branding, neben jedem Fazit des Blogs prangt ein fiktives Konterfei und du machst all dies nicht aus monetären Gründen. Was soll das denn sein, wenn nicht Selbstinszenierung?
    Ein Teil des Spaßes am Bloggen kommt eben genau daher, sonst würdest du es ja nich tun. Letztlich ist es egal ob du selbst es als das siehst oder nicht. Du wirst aber wohl damit leben müssen, dass genug andere es eben als genau das ansehen.

    Ich glaube ihr redet ein wenig aneinender vorbei. :)


    Selbstinszenierung ist sehr negativ behaftet. Dass man natürlich für seine Arbeit eine gewisse Werbung macht ist klar. Aber ich denke @BGBandit versteht darunter jetzt eher den negativen Aspekt (siehe oben). Aber die Schmerzgrenze ist bei jedem anders.



    Übrigens, @Bierbart ich habe mal einen BGG-Testballon gestartet. Mal schauen, wie es läuft...
    German Euphoria Review by Spielstil.net | Euphoria: Build a Better Dystopia | BoardGameGeek

    Natürlich wünsche ich mir, dass mein Vortrag Aufmerksamkeit bekommt und ernst genommen wird.Vergleiche diese Aussage mit der Aussage von DamonWilder und du wirst feststellen, dass hier womöglich einfach keine Einigkeit herrscht wo die Grenze zu einem Selbstdarsteller beginnt.

    Die wird man auch nie bekommen. Ich kann lediglich für mich sagen, dass für mich ein Selbstdarsteller dort beginnt:


    - Er stellt sich selbst mehr heraus, als das, was er vorstellt.
    - Er redet gern in der dritten Person von sich (siehe diverse Youtube Videos)
    - Er kann keine kritik aufnehmen (wobei ich unterscheide zwischen aufnehmen und umsetzen, denn ein Kritiker weiß nicht unbedingt, wohin man mit seiner Arbeit möchte)


    Da gibt es bestimmt noch mehr, aber ich bin heute zu müde... :)

    Aus der Sicht eines Bloggers? Eine VIEL breitere Wahrnehmung durch eine fachkundige, internationale Leserschaft. Andererseits hast ja keine Nachteile dadurch, abgesehen von einem wirklich geringfügigen Mehraufwand, und natürlich dem Risiko eines ablehnenden oder gar ausbleibenden Feedbacks auf deine Reviews.
    Und aus meiner Sicht als Leser ist es viel komfortabler und zeitsparender, mir einfach alle Rezis auf dem Geek anzeigen zu lassen, und dann (z.B. anhand von Datum, Länge, Anzahl der Likes, Sprache, Bebilderung, Verfasser...) die für mich brauchbarsten herauszufiltern, anstatt x verschiedene Seiten zu durchwühlen in der Hoffnung, irgendwann etwas lesenswertes zu finden.

    Danke für die Ausführung. Die Währung für einen Blogger ist ja wirklich die Wahrnehmung. Über Auswertungen des Surfverhaltens auf meiner Homepage kann ich das ganz gut sehen. Ob das auf BGG auch so gut klappt? Muss ich mir defintiv mal anschauen. Danke.

    [BGG]

    Leider nicht. Ich moderiere dort gerne, wenn das Geekgold zur Neige geht, und da bekommst Du immer wieder auch mal einen Brakus-Upload serviert. Alles Ablehnen ("Not a review!", "worthless content", "SPAM!", "S-P-A-M!!!") hilft NICHTS, er kriegt alles durch; und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, platziert der Typ ja zeitgleich zu seiner Rezension immer auch noch den Weblink zum tupfengleichen Review auf seine Website. Also habe ich mal gefragt, ob das eigentlich okay sei. Antwort:

    Ich frage mich gerade, wo der Vorteil liegt dasselbe Review auf BGG und der eigenen Seite zu posten?

    NICHT - DEIN - ERNST!!!!

    Wieso? Willst du den Titel für dich beanspruchen? :)



    Mal eine andere Frage. Was haltet ihr eigentlich von totalen Verrissen? Also z. B. in einem Video ein aus dem Fenster werfen/ein verbrennen eines Spiels, um damit auszudrücken, dass man es nicht mag. Ist euch das zu extrem? Oder ist genau das, was ihr erwartet? Ist Effekthascherei wichtiger, als sich mit den Fehlern eines Spiels auseinander zu setzen?

    Was beibt einem anderes übrig?

    Ständig demjenigen, der sich meldet den Stil anpassen, bis man auch seinen letzten Stammleser vergrault hat. :)


    Oder man macht es wie damals bei "Eine schrecklich nette Familie".


    Zitat: "Eine konservative US-Zuschauerin aus Michigan versuchte, durch Protestbriefe und Talkshow-Auftritte die Ausstrahlung der Serie zu stoppen. Die Folge war allerdings, dass die Einschaltquoten stiegen und die Produzenten ihr einen Präsentkorb mit einer Danksagung zukommen ließen. In der Folge Bundys mal zwei wird eine Serie namens Die Pimmelmanns (im Original: Peas in a Pod) produziert, die das direkte Spiegelbild von Eine schrecklich nette Familie darstellt. Als Marcy Al davon erzählt, dass die Pimmelmanns abgesetzt wurden und dieser sie fragt, wieso, antwortet sie: „Na, irgendeiner Frau in Michigan hat es nicht gefallen.


    Quelle: Eine schrecklich nette Familie – Wikipedia

    Hmm. Wer sind denn bei Dir die meisten Kritiker?

    Vor allem, diejenigen, die sich selbst zu ernst nehmen. Vorwiegend auch Selbstdarsteller genannt...


    ich bin ehrlich gesagt ziemlich erschrocken, wie oft jetzt allein in diesem thread betont wurde, dass wir Blogger das alles nur machen, weil wir um Aufmerksamkeit betteln.

    Vielleicht liegt es aber einfach daran, dass diejenigen, die das Tun am lautesten Schreien können und so von den hier Anwesenden am meisten wahrgenommen werden (wie bei allen negativem... wie man sich gern über z. B. "Die Russen" am Urlaubsort aufregt, obwohl das wieder nur eine handvoll Idioten sind, die dann plötzlich auf ein ganzes Volk umgestülpt werden)? Oder mancher will auch nur diejenigen sehen, die seine Thesen unterstützen?
    Nicht ärgern lassen. :)


    Leute das ist hier Hobby und kein Blogger stellt sich hin und erhebt Anspruch auf Unantastbarkeit.

    Mir fällt da auch spontan nur einer ein, aber dessen Name ist hier gesperrt... ;)


    Man kann ja gerne mal konstruktiv Kritik äußern, was wir hier ja auch tun, aber lasst die Kirche doch im Dorf. Ihr zerfetzt jeden Blogger sofort in der Luft und egal wie wir es machen, es ist verkehrt. Schreiben wir positiv sind wir Fanboys, schreiben wir negativ, müssen wir uns seitenlang erklären, weil wir keine Ahnung haben und oh wehe, wir haben auch noch das Lieblingsspiel von User XY kritisiert. Tun wir uns zusammen, ist es nicht richtig - tun wir uns nicht zusammen, sind wir alle Hetzer, die dem anderen Blogger das Schwarze unter den Fingernägeln nicht gönnen.


    Ich finde gut, dass man sehen kann, wie das bei Bloggern ankommt. Gleichzeitig habe ich jedoch das Gefühl, dass du hier als Adressat gar nicht unbedingt gemeint warst, es aber aufnimmst. Bzw. teilweise muss man Leute auch einfach reden lassen... Jeder hat seine Präferenzen. Ob man anderen natürlich vorwerfen muss, dass dessen Vorlieben und Arbeitsweisen falsch sind? Nö... da wäre ich den ganzen lieben langen Tag beschäftigt und könnte mich gar nicht mehr auf die nächste Spielrunde freuen...


    Nicht falsch verstehen, ich mag konstruktive Kritik sehr gern. Keiner ist unfehlbar. Jeder ist irgendwann betriebsblind. Bevor man sich von etwas enttäuscht abwendet wäre es für den Schaffenden toll zu erfahren warum. Nur darf man auch nicht beleidigt sein, wenn das dann nicht - bzw. nicht umgehend - umgesetzt wird.

    meisten Rezis von Freizeitbloggern folgen dabei dem Schema: Einleitung - Regeln - Fazit.

    Wenn ich dann sehe, wie man für das Abschreiben der Regeln gelobt wird ist es auch nicht verwunderlich...


    Ich weiß auch noch nicht, wie weit ich bei mir bebilderte Beispiele beibehalten soll und ob die schon zu sehr in Richtung "Regeln" gehen. Hier bin ich für jeden Tipp/Meinung von Lesern dankbar.

    Wenn ich als Musikkritiker, der Hip Hop hasst wie die Pest, das nächste Miss Elliot - Album total verreiße, ist das Album dann wirklich schlecht oder habe ich nur keine Ahnung, weil es mich nicht interessiert?

    Gab es diese Diskussionen nicht häufiger in Videospiel-Zeitschriften, in denen sich ein bekennender Strategie-Fan getraut hat einen First Person Shooter nicht gut zu finden? :)

    doch, nämlich genau die am unteren Ende der Skala, da sie relativ zu den anderen Spielen halt wieder "schlecht" sind - nach heutigen Maßstäben. Sonst würde es ja irgendwann in keinem Gebiet, in dem es Fortschritt gibt, "schlechte" Dinge geben. Ich setze halt an heutige Spiele nicht den Maßstab von vor 100 Jahren an.

    Wo wir bei der Frage sind, wann ist ein Spiel schlecht?


    1. Wenn es broken ist.
    2. Wenn es stinklangweilig ist.


    Aber ist ein Spiel, das mich eine gewisse Zeit unterhält, aber mit ein paar Probleme zu kämpfen hat Scheiße? Mein, es ist Mittelmäßig. Aber aus Mittelmäßig kann ich nicht gleich Scheiße machen...
    Und wie heißt es immer so schön? Wir haben lauter mündige Konsumenten...

    Vor langer Zeit glaube ich einmal bei Spielama gelesen zu haben, dass die Rezis zu Pegasus-Spielen dem Verlag vor Veröffentlichung vorgelegt werden mussten. Machen wir uns doch nichts vor: Auch wenn der Verlag behauptet, nicht Einfluss zu nehmen, entsteht doch aus der Verpflichtung zur Vorlage ein starker Druck auf den Rezensenten. Hier wäre doch interessant zu erfahren, welche Formen das inzwischen angenommen hat.

    Wenn es dich beruhigt... die Vorlage gibt es von Pegasus nicht. :)

    5. Ich fand Big Book of Madness ein super geniales Spiel und das hab ich auch genau so geschrieben. Njoltis fand es nicht so toll. So ist das eben. Ist jetzt Njoltis' Rezension ehrlicher oder besser als meine? Wir sind einfach anderer Meinung. Was dem einen gefällt, findet der nächste scheisse

    Ja, du hast es auch schlecht zu finden... ;)
    Nein, ich gönne jedem sein Spiel. Ich selbst bin nicht der Nabel der Welt und kann auch mit Leuten, die sich selbst dafür halten nicht viel anfangen. Deswegen finde ich es eben auch wichtig hier bei den Bewertungen nicht nur eine Anzahl an Sterne anzuklicken, sondern eben auch 1 - 2 Sätze dazu zu schreiben. Denn dann kann ich für micht entscheiden, ob und wie ich Kritik/Lobhudeleien annehmen kann/einordnen muss.


    Es gibt genügend Spiele, die ich nicht leiden kann, die andere Klasse finden (Agricola, Heckmeck am Bratwurmeck, um mal 2 Beispiele zu nennen). Dementsprechend erfolgt auch meine Vorauswahl an selbst gekauften/angeforderten Spielen. Weiß ich von vornherein, dass ich ein Spiel nicht mag, wird der Bericht dazu auch scheiße. Nach dem alten Programmierermotto: "Scheiße rein, Scheiße raus."


    Klar könnte man hier nun einen Öffentlichkeitswirksamen Verriss machen (Spiel verbrennen, aus den Fenster werfen, sich darüber lustig machen), aber das ist nicht mein Stil. Da hat jemand Jahre seines Lebens investiert, um einen Traum zu erfüllen und ich trampel darauf rum? Nein, würde ich auch nicht wollen. Ich denke mal, dass das den meisten hier so geht... Zumal man für einen sauberen, unangreifbaren Verriss ein Spiel nun auch x-mal spielen muss, um das mit Argumenten zu unterlegen. Das ist bei schlechten Spielen wahrscheinlich sogar wichtiger, als bei guten (bei denen man automatisch auf viele Partien kommt).


    Aus verschiedenen Mailwechseln ist bei mir ein Gefühl entstanden, denen (den "Jüngeren" jetzt) geht es bei Anfragen in erster Linie um den eigenen Vorteil, nicht um eine "gemeinsame" Sache

    Dann fragst du die falschen Leute. Zusammenarbeiten sind wichtig. Solange es für beide eine Win/Win (ich weiß... Bullshit-Bingo lässt grüßen) Situation ist. Ich hab mich hier mit Anfragen zurück gehalten, weil ich eben noch viel Flaum hinterm Ohr habe. :)


    Bisher habe ich die "Szene" aber als sehr hilfreich empfunden. Vor allem @dawue (= Knopfspiele) stand/steht mir mit hilfreichem Rat zur Seite. Da bin ich ihm auch sehr dankbar!