Beiträge von Bandida im Thema „Grundsatzfrage: Kritische Stimmen im Brettspielbereich?“

    Es gibt aber viele Blogger, die einfach nur mäßig schreiben können

    Wobei man fairerweise dazusagen muss, dass die Herren Bartsch und Heineklein(!) echte Ausnahmtalente sind, was das Schreiben angeht.


    Ich warte ja immer noch auf meine Bravo-Starschnitte :love:


    Liebe Grüße


    Ines (heute egozentrisch verliebter Foren-Arsch, der aber jetzt glücklich ist, weil die limitierte Sonderedition Longsdale in Aufruhr mir ist - ich habe tatsächlich Freunde)

    Das Konterfei prangt da erst, seit ich Co-Autoren habe. Damit die Leser wissen, von wem die Rezension stammt. Deputy, Jen und ich haben nämlich durchaus einen anderen Spielegeschmack und anders zeigt das Theme das nicht an. Könnte natürlich einfach nur den Namen drüberschreiben, aber mit Bild finde ich etwas besser, persönlicher. Auch wenn es kein echtes Foto ist. Dazu bin ich nämlich zu wenig Selbstdarsteller ;)


    Wenn du Spaß am öffentlichen Schreiben allerdings mit Selbstdarstellung gleichsetzen willst, muss ich dir zustimmen. Ohne ein gewisses Maß Extrovertiertheit geht es nicht. Das hat aber nichts mit "wichtig tun" zu tun. Ich glaube jedenfalls nicht, dass ich den Längsten habe, nur weil ich auf der Presseschau die Neuheiten einen Tag vorher sichten darf. Ich teile mein Hobby einfach gerne mit anderen und hab darüber sehr, sehr viele tolle Menschen kennengelernt.


    Und ich persönlich glaube auch nicht, dass einer meiner Kollegen das aus diesem Grund macht.
    Ich finde den Begriff an sich, wie Njoltis schon vermutet, einfach zu negativ behaftet. Und er wird (zumindest hier im Forum) auch negativ benutzt.


    @Bierbart


    Njoltis war so frei mir das zu zeigen. Ist ja eigentlich gar nicht so schwer. Vielleicht probier ich das tatsächlich mal aus. Ich warte mal auf die Rückmeldungen bei Njoltis


    edit: erste Rückmeldung von Sascha36 ... OMG ...ich glaube ich lass das lieber ... fehlt ja nur noch mein Kumpel Brak*** :D

    Ich blogge, weil ich Spaß dran habe, richtig. Und wenn ich mich dagegen wehre, dass pauschal alles Bloggern Selbstdarstellungszwang unterstellt wird und dass sie sich nur auf eine Presseschau begeben, um sich wichtig zu machen, dann widerspreche ich mir selbst?


    Sorry, dieser Logik kann ich nicht ganz folgen. Das Eine hat mit dem Anderen überhaupt nichts zu tun.


    Nur weil ich ich selbst den Anspruch habe, es möglichst gut machen zu wollen (und mir aber im klaren darüber bin, dass ich es nicht jedem recht machen kann), heisst das ja nicht, dass ich es nicht trotzdem mache, weil ich Spaß dran habe. Ich verdiene damit noch nichtmal Geld. Und selbst wenn: kann ein Beruf nicht auch Spaß machen? Hat nicht sogar Ben2 sein Hobby zum Beruf gemacht?


    Wenn ich Fußball spiele, möchte ich auch möglichst gewinnen und versuche über Training meine Technik zu verbessern. Wer mir Selbstdarstellungszwang vorwirft, nur wei ich Tore schieße, wird von mir nicht ernstgenommen, weil er ganz einfach das Spiel nicht verstanden hat.


    Schau dir @Thygra an, der dir gerade so schön beipflichtet: von berufswegen in der Spielebranche unterwegs und verbringt gefühlt seine halbe Freizeit hier im Forum. Wird er dafür von Pegasus bezahlt oder ist er hier, weil es ihm einfach Spaß macht? Andere Verlagsmitarbeiter posten nur wenn sie "als Mitarbeiter" angesprochen werden. Thygra nicht. Leidet er unter Selbstdarstellungszwang?

    @Benmartin70


    sorry "nicht interessant für dich" hatte ich mit "gefällt nicht" gleichgesetzt.


    @Bierbart


    Bevor uns die Forenpolizei verhaut, weil wir hier gerade wieder völlig OT werden:


    Magst du vielleicht mal einen thread auf machen, wo man solche Dinge besprechen könnte? Dürfte vielleicht auch für andere Blogger interessant sein (falls ich nicht die einzige Dumme bin, die BGG nicht völlig ausreizen kann)


    Ich weiss z.B. gar nich wo man sich die Rezensionen anzeigen lassen kann oder wo man sie hochlädt. Welche Form das haben muss usw.


    Vielleicht kannst du so ein kleines how-to schreiben?

    Wäre ich an Deiner Stelle. so würde ich meinen Content übrigens auch auf dem Geek hochladen. ............ Ich glaube, da hättest Du unter den dort anwesenden deutschsprachigen Usern mit ziemlicher Sicherheit schnell eine gute bis sehr gute Reputation erworben, denn Dein Schreibstil und die konzeptionelle Eigenständigkeit geben das allemal her. Auf englisch wäre natürlich noch besser.

    1. Mein Englisch ist noch mieser als mein Deutsch. Ich scheitere heute noch an den Kommaregeln und diversen anderen Sachen. Für englische Spiele reicht es, wenn sie wenig Text haben und ich mir das Spiel selbst erarbeiten kann. Also ohne Zeitdruck und mit Leo-Wörterbuch. Aber Rezensionen auf Englisch schreiben? Oha .. das wäre ne Lachnummer


    2. Bin ich nur ein armer Blogger ... kein professioneller Journalist oder Webmaster oder ...Ich bin also viel zu blöd, um mich auf BGG wirklich zurechtzufinden. Ich wüsste nichtmal, wo genau ich da meine geistigen Ergüsse niederschreiben sollte. Ich schaffe es gerade mal, bei den jeweiligen Spielen dort einen link zu meiner Seite zu platzieren. Abgesehen davon gäbe es aber glaube ich auch ein Problem mit Doppel-Content, wenn ich meine Rezensionen dort einfach hinüberkopieren würde? Ich kenn mich nicht wirklich aus. Ich nutze das Medium Internet nur zur Selbstdarstellung :D


    3. Vielen Dank für dein Lob und deine Tipps. Vielleicht arbeite ich mich wirklich mal rein, wenn ich etwas mehr Zeit und Lust habe. Momentan hindert mich der kleine Knödel neben mir etwas daran. Der will immer Pulla und son Gedöns :whistling:

    Nebenbei: ich war gestern Abend das erste Mal auf deiner/eurer Seite. Aufgrund der Diskussion hier.
    Nett gemacht, aber wie gesagt, nicht wirklich interessant für mich.

    BTW: hab jetzt auch mal auf Deinen Blog geschaut und finde Deinen Schreibstil ganz ordentlich und erfrischend. Nicht ganz so schnodderig wie die Kodderschnauzen aus'm Ruhrpott (you know - gefällt mir immer weniger), aber sehr witzig.

    Seht ihr, 2 Leser und 2 völlig verschiedene Meinungen zu ein und demselben Blog. Man kann es wie gesagt nicht allen recht machen. Also schreibt man so, wie man selbst meint, dass es richtig ist. Man freut sich dann über die Leser, denen der Blog gefällt. Bin ich jetzt sauer auf Benmartin, weil dir mein Stil nicht gefällt? Nein, du hast bestimmt irgendwo im Netz eine für die bessere Alternative gefunden. Und genau deswegen ist es auch gut, dass es so viele unterschiedliche Blogs gibt. Da ist für jeden was dabei. Hoffentlich zumindest.

    Da Du ja allgemein für alle deutschsprachigen Blogger sprichst, bedeutet das im Umkehrschluss wohl auch, dass ich alle, bzw. viele Blogs lesen muss, um einen (gefilterten, subjektiven) Eindruck von den Messeneuheiten zu haben? Nee, sorry. Ich bin doch nicht bescheuert.

    Moment, da sind wir jetzt quasi von Höxchen auf Stöxchen gekommen. Was du liest ist dir ganz allein überlassen. Wir sind ja drauf gekommen, weil du der Meinung warst, dass wir Freizeitblogger quasi nichts auf einer Presseschau zu suchen hätten oder nur da sind, um uns wichtig zu machen. Und ich wollte lediglich ausdrücken, dass auch wir Freizeitblogger irgendwie an unsere Informationen kommen müssen. Der Presseausweis der Spiel macht uns aber nicht zu Journalisten. Er verschafft uns lediglich Eintritt zu Informationen. Und da die Leser gerade in der Messezeit an Informationen und Neuheiten interessiert sind, gehen wir hin.


    Ich persönlich hab mich auch, genau wie du, auf BGG informiert. Und auf Twitter. Und bei H&C mit ihrem Gen Con Bericht. Und und und ... Viele Magazine und Blogger werden in wenigen Tagen ihre Berichte von ihren Eindrücken aufschreiben und viele Leser werden sich das angucken. Was du liest oder was jeder andere liest und welche Quellen er dabei nutzt, ist Geschmackssache.

    Ich weiß gar nicht, warum Du jetzt gleich so persönlich werden musst. - Sicher gibt es einen Haufen Leser, die nicht schon alle Neuheiten kennen. Aber ich schreibe ja aus meiner Sicht.

    Ich wollte eben damit ausdrücken, dass wir Blogger nicht für einen Einzelnen schreiben, der sich eh schon bestens im Vorfeld informiert hat. Sondern für diejenigen, die keine Lust haben vorher das gesamte Internet zu durchforsten. Für die filtern wir quasi die Flut an Informationen (natürlich nach unseren Maßstäben). Die von dir angesprochene Presseschau ist ebenfalls nur eine Möglichkeit für uns, wie wir uns informieren können


    Mit "wir" meine ich ganz allgemein alle Blogger und Online-Magazine usw. Also nicht meine eigene Seite im speziellen. Ich selbst habe eh kaum News-Artikel und schreibe zu 98% Rezensionen. Und bin auf der Messe nichtmal vertreten ;)


    @Benmartin70


    Das meine ich ja, ein Gemeinschaftsprojekt, aber eben ein englischsprachiges, das zudem für viele etwas unübersichtlich ist, aufgrund der Masse an Informationen. Siehe Punkt 1: wir filtern

    So, pauschal:
    Was denn nun? Wollt "ihr" Blogger einfach eure ungeschminkte Meinung rausposaunen dürfen oder nun doch wie ein echtes Medium berichten? Mal so, mal so?!

    Öhm .. ich verstehe gerade den Zusammenhang zwischen meiner Ausführung und deiner Antwort nicht. Ich sprach von Aktualität und du mal wieder vom großen Unterschied zwischen echten Journalisten und einfachen Bloggern


    Wobei du mir übrigens als "echter Journalist" immer noch den Beweis bzw. die Erklärung schuldig geblieben bist, worin sich die Rezensionen auf eurer Seite von denen der einfachen Blogger unterscheiden ;)
    Aber das ist ein anderes Thema ...

    @DamonWilder


    Sorry wenn ich es mal ganz hart sage, aber du bist nicht der Nabel der Welt. Es gibt genügend Leser, die eben nicht schon alle Neuheiten kennen. Und warum kennst du überhaupt schon alle Neuheiten? Vielleicht weil unter anderem


    WIR DARÜBER BERICHTEN???


    BoardgameGeek ist im Prinzip nichts anderes, als ein Forum-Blog-Online Magazin und es ist englischsprachig. Wir bewegen uns hier aber in Deutschland


    Übrigens: ein Artikel schreibt sich nicht in 5 Minuten, ein Foto kann ich innerhalb von Sekunden auf Twitter hochladen.

    wer da heute alles auf der Presse(!)-Schau mit Presse(!)-Ausweis rumläuft. - Wenn man sich gern Presse ans Revers steckt, dann muss man sich eben auch mit den Berufskollegen messen lassen

    Du meinst also, die Leutchen laufen da nur rum, um sich wichtig zu machen oder wie darf ich das verstehen?


    Ihr wollt doch Infos zu den Neuheiten, oder? Gerade jetzt kurz vor der Messe explodieren die Besucherzähler auf unseren Seiten. das heißt Interesse ist durchaus vorhanden. Wieviele Printmedien gibt es noch bezüglich Brettspiele? Neben den Tageszeitungen, die noch über Brettspiele berichten, gibt es genau 3 Zeitschriften.


    Der Großteil der Leser möchte sich aber möglichst schnell informieren und da sind Online-Magazine (und Blogs) nunmal ganz klar im Vorteil. Stell dir vor, es hätte wirklich kein Online-Magazin Zutritt, dann dürftet ihr auf die nächste Spielbox warten, was die Berichterstattung angeht. Und bei knapp 1000 Neuheiten im Jahr würde das Ding Kataloggröße erreichen. Fragt sich nur welche echten Journalisten die Spiele rezensieren sollten, die Zeitschrift hat nämlich gar nicht ausreichend Mitarbeiter, um das ableisten zu können.


    Also der Presseausweis hat damit nun wirklich nichts zu tun, sorry. Das ist ja auch kein anerkannter Presseausweis, sondern quasi nur eine freie VIP-Eintrittskarte für die Berichterstatter der Spiel. Damit man in den Pressebereich kommt und Fotos von den Spielen machen kann, ohne dass 20 Besucher vor der Linse rumlaufen.

    Du interpretierst hier etwas hinein, was ich nicht geschrieben und nicht gemeint habe. Dass ich mir "etwas mehr Transparenz" wünsche heißt NICHT, dass ich genaue Angaben erwarte, wie viele Runden exakt gespielt wurden.

    Aber ja, ist mir wichtig. Nur ist es aus deinen Beitragen leider nicht ganz explizit ersichtlich.
    Was erwartest du denn exakt?


    Du schreibst ja lediglich, dass du GLAUBST rauslesen zu können, wie viele Runden so ungefähr gespielt wurden. Glauben heißt nicht wissen. was wäre also dein Optimum? Reicht es zu schrieben, wir haben x Runden gespielt in verschiedenen Runden? Macht das für dich eine Rezension glaubhafter oder seriöser?


    Und wo genau (war auch meine Frage, wäre nett, wenn du sie beantworten könntest) hört bei dir Blog auf und fängt Rezension an? Eigentlich sind das ja zwei völlig verschiedene Dinge, die man gar nicht vergleichen kann. Ich glaube (und das heißt auch nicht wissen) du meinst damit den Unterschied zwischen einem groben ersten Spieleindruck und einem sehr differenzierten Spieleindruck und machst das daran fest, wie oft wer was wann mit wie vielen Spielern gespielt hat und das dann auch noch ausreichend fundiert niederschreiben kann?

    Frage: soll ich das Bild von Njoltis als Smiley Code einbinden? Wer ist dafür?

    Unbedingt

    Wieso? Willst du den Titel für dich beanspruchen?

    Als einzige Frau hier: unbedingt!

    Mal eine andere Frage. Was haltet ihr eigentlich von totalen Verrissen? Also z. B. in einem Video ein aus dem Fenster werfen/ein verbrennen eines Spiels, um damit auszudrücken, dass man es nicht mag

    Auch wenn mir das Herz blutet: es ist ein Stilmittel. Kann man sogar reinweg aus Unterhaltungszwecken machen, so wie Daniel von den Spieträumern. Ansonsten halte ich es wie Atti: es sollte gut begründet sein.


    Die deutsche Spiele-Blogger (und Vlogger)-Szene ist eben auch voll von unkreativen, selbstdarstellerischen Möchtegern-Journalisten, die gern Aufmerksamkeit bekommen und ernst genommen werden möchten. -

    Das Problem vieler "Jubelblogger" ist doch eher, dass sie Formate nutzen, um egostisch und aufmerksamkeithaschend "ihr Hobby voranzubringen" (Betonung der letzten drei Begriffe nach Belieben).

    Die meisten Blogger sind mir hingegen zu sehr Selbstdarsteller


    @ravn


    Mich interessiert viel eher, woher dieses Bild des aufmerksamkeitsheischenden und selbstdarstellerischen Bloggers kommt. Du bist ja nicht der Einzige der das so sieht. Es überhaupt so zu sehen ist dein gutes Recht.



    Um nochmal auf die Ausgangsfrage zurückzukommen: hier sind zum Beispiel solche kritischen Stimmen von jüngeren Blogs:


    Martin Klein zu Lichterfest "Ich finde das Spiel stinkelangweilig"


    Alex von den BGJ/Spielama zu Cards " Für mich ist Cards damit tatsächlich das schlechteste Spiel, wenn man es denn überhaupt Spiel nennen möchte, das ich je erlebt habe."


    Meine Wenigkeit zu Dark Darker, Darkest: "... ich habe mich durch 6 Partien Dark Darker Darkest regelrecht durchgequält. ...Für mich war dieses Spiel reine Zeitverschwendung und ich werde es definitiv nicht noch einmal spielen wollen."


    Kaddy von Spielfritte über Pocket Imperium: "Egal, ob mit 2 oder mehr Spielern, ich hab bei den meisten Spielrunden mehr an Nutella als an meine Raumschiffe im Weltall gedacht."


    Brettspielpoesie zu Bang the Duel: "Für uns hat Bang! – The Duel leider null Wiederspielreiz."


    Brettspielbox zum Skull King Würfelspiel: "Für mich war es einfach nur zuviel unkontrolliertes Spielen, so dass das schöne Würfelmaterial und die Grundspielidee komplett hintenruntergefallen sind."



    Es gibt also durchaus auch mal im Kritik und nicht alles ist rosarot. Ob euch die Blogs an sich gefallen ist atürlich eine andere Frage. Aber danach hatte Sankt Peter ja im Eingangspost nicht gefragt. Nur diese Pauschalisierung, dass alle jüngeren Blogs gleich und alle jüngeren Blogs selbstdarstellerische Jubelblogger sind, halte ich für ein Gerücht.

    Ich fand ja die Ausgangsfrage von @Sankt Peter interessant...

    Ich auch. Aber ich musste lernen, dass Problemlösungen gar nicht gewünscht sind.


    Problemlösungen - Liebe Ines, DAS ist ein Frauenproblem.


    Sorry, aber macht doch einen Blogger-Thread auf und pimmelt euch dort an, dann könnt ihr in Ruhe ausmessen wer den größten, längsten oder wichtigsten hat und wer dadurch nur Aufmerksamkeit sucht

    Ehrlich gesagt hat sich hier ausnahmsweise mal niemand angepimmelt. War so sachlich wie selten, wenn auch nicht unbedingt zielführend.

    Die meisten Blogger sind mir hingegen zu sehr Selbstdarsteller

    Da, schon wieder! Genau das meine ich. Und genau das verstehe ich auch nicht. Ich mag auch nicht alle Blogs, aber bisher hat noch kein Blogger permanent sein Konterfei in die Kamera gehalten, ohne vom Spiel zu reden. Wieso sprecht ihr also dauernd von Selbstdarstellung? Seht/lest ihr andere Blogs als ich? Zumal "die meisten Blogger" oder "die Blogger" impliziert, dass der Großteil der Blogs genau so ausgelegt sein muss. Bisher konnte aber noch niemand konkret sagen, um welche Blogs es sich eigentlich handelt und wie sich diese Selbstdarstellung genau äußert. Blogger = Selbstdarsteller verkommt irgendwie zur Phrase, die man einfach mal hin und wieder in den Raum wirft, so scheint mir. ???


    Bei vielen Seiten ist für mich nicht klar ersichtlich, ob hier jemand ein paar Eindrücke eines Spiels bloggt oder ob das eine fundierte Rezension sein soll.

    Du sprichst von Transparenz und davon, wie viele Spielrunden gespielt wurden um einen Unterschied zwischen Blog und Rezension zu machen. Dann nenn mir mal bitte eine einzige Seite, die so eine Datenbasis hat und woran du überhaupt erkennen willst, welcher Rezensent/Blogger wie viele Runden und in welcher Spielerzahl gespielt hat. Ich kenne keine einzige Seite, die sowas hat. Weder Bartsch, noch Spielkult, noch Reich der Spiele noch sonstwer ...


    Ich hab dir das damals schon gesagt: du vermutest bzw. hoffst, dass die von dir gemeinten Rezensenten es in allen möglichen Spielrunden ausprobieren, wissen tust du es nicht.


    Korrekterweise müsste es also heißen: bei niemandem ist klar ersichtlich, wer welches Spiel wann wie oft gespielt hat und man kann nur hoffen, dass der Rezensent es in so vielen unterschiedlichen Konstellationen wie nur möglich probiert hat. Aber welche Seite kann es sich bitte erlauben, ein Spiel auch nur 30x in unterschiedlichen Kostellationen zu testen. Mit Jung und Alt, 1-6 Personen, Vielspieler, Wenigspieler, Familienspieler ....


    Und ab wann (wie viele Testrunden) fängt eine fundierte Rezension an?


    Ich für meinen Teil hab auch in der Spielbox noch nie gelesen: Wir haben Mombasa 5x mit 3 Personen von 27-48 Jahren, 4x mit Personen von 13-99 Jahren ... 7x um Mitternacht bei Vollmond mit drei anwesenden Jungfrauen im Kerzenscheim... getestet



    edit: ich habe übrigens, nachdem wir diese Diskussion schonmal geführt haben, eine der größeren Seiten gefragt, wie oft sie große Spiele testen, bevor eine Rezension rausgeht. Antwort: wir sind erfahren genug, dass wir ein Fazit auch schon nach 3-5 Partien sagen können. So sieht die Realität aus. Mehr können fast nur die Hauptberufler leisten, wenn es um große Mehrpersonenspiele geht. Oder die, denen der Content egal ist

    b) führen sich die privaten Tagebuchblogger wie Top-Influencer (wie es heute heißt) auf?

    Wie genau führen sie sich denn auf? Abgesehen davon, dass sie ihre persönliche Meinung kundtun mein ich?

    Es ist eine Betrachtungssache. Warum ist es für "mich" empfunden ein Motzen, nur weil jemand eine andere Ansicht zu dem Standpunkt hat?

    Ich glaube wir reden aneinander vorbei. Ich nenne es motzen, wenn jemand etwas kritisiert, aber nicht an einer Lösung interessiert ist. Nicht wenn jemand einfach nur einen anderen Standpunkt hat.


    Wenn Problemlösungen natürlich ein reines Frauenproblem sind, würde das allerdings die vielfach angepriesene Diskussionskultur in diesem Forum erklären. Wieviele Frauen haben wir denn hier, die sich regelmäßig an solcherlei Diskussionen beteiligen? Alle mal aufzeigen, ich mach ne Feldstudie :D:whistling:

    Dieses Totschlagargument wird gerne in Foren verwendet, geht aber ins Leere. Ich muss etwas nicht besser machen können, um es kritisieren zu dürfen.

    Wir befinden uns ja auch in einem Forum, in dem diese Kritik geübt wurde. Also bezieht sich mein Argument natürlich auch auf die Leute, die hier im Forum Kritik an der Kritik üben. Ansonsten muss ich dir aber Recht geben. 1:0 für dich


    Und wenn von "die Blogger" die Rede ist, ist das Pauschalisierung, oder siehst du das anders? Wurden ja keine Namen genannt, sondern vom Blogger im allgemeinen gesprochen.


    @Sankt Peter stört sich daran,dass die Kritiken so positiv sind. Und hier wurde ausführlich (zumindest von den anwesenden Bloggern) dargelegt, warum wer wie Rezensionen schreibt. Mit unserem laienhaftem Hintergrund versteht sich. Es ist nämlich gar nicht so einfach eine Rezension zu schreiben, eben weil wir keine ausgebildeten Journalisten sind. Und gerade weil wir es nicht nicht jedem recht machen können.


    Nun ist die Frage, wie wir das eigentliche Problem aus dem ersten Beitrag lösen können. Eine Frage, die ja schon des öfteren diskutiert wurde und leider nie zu einem Ergebnis geführt hat. Denn weil wir es nicht jedem recht machen können, wird sich immer irgendjemand an einer Rezension, am Stil, am Inhalt oder am Aufbau stören. Die Diskussion führt also auch ins Leere

    Schon wieder Weihnachten? :D


    @DamonWilder


    Nein, du hast mich persönlich nicht angesprochen, aber wie ich auch schon an @Reich der Spiele adressiert habe: wenn immer nur pauschalisiert wird "die Blogger sind selbstherrlich", "die Blogger wollen nur Geld verdienen" etc. pp. dann ziehe ich mir den Schuh durchaus an. Ich zähle mich nämlich pauschal zu "die Blogger"


    Über den Stil und den Gechmack einer Rezension lässt sich natürlich streiten. Problem ist: man kann es nicht allen recht machen, weil dem einen ist es zu lang, dem anderen zu kurz, der nächste will Kontinuität, der nächste mehr Kreativität ... da muss man es halt so machen, wie man es selbst für richtig hält. Was beibt einem anderes übrig?

    Es gibt meiner Meinung nach eine signifikante Anzahl, bei denen dieser Vorwruf zurecht im Raum steht

    Zwischen "einer signifikanten Anzahl" und der hier oft pauschalisierten Anzahl Blogger besteht meiner Meinung nach aber ein Unterschied. Werden alle Blogger über einen Kamm geschoren, fühle ich mich angesprochen. Aber nehmen wir mal an, das stimmt wirklich:


    Würden die Schreiberlinge nicht viel mehr von ihrer Selbstdarstellung haben, wenn sie sich einen Instagram-Account zulegten und jeden Tag x Bilder von sich auf dem Klo, in der U-Bahn und beim Shoppen posten würden? Rezensionen sind für sowas doch viel zu umständlich und aufwendig. Sowas macht man nicht, wenn man keinen Spaß dran hat. Und ich denke du bist auch nicht mit dem Schreiben angefangen, weil du einen Hang zur Selbstdarstellung hast. Und was die Youtuber angeht: dieses Format mit Rezensent und Schachtel in die Kamera halten ist halt einfach und wurde damals eingeführt, weil man dafür nur eine 0815 Kamera braucht und keinen Technik-Schnick-Schnack. Einem Tagesschausprecher sagt man aber ja auch nicht nach, dass er das macht um ins Fernsehen zu kommen. Ähnlich sehe ich es deshalb bei diesen Rezensenten. Und mittlerweile werden die einzelnen YT-Kanäle auch immer professioneller mit mehr Spiel und weniger Mensch. Spiel doch mal und H&C sind sogar von Fach. Da das alles aber nicht großartig honoriert wird, werden es eben keine bezahlten Filmproduktionen mit x Kameraschwenks und trallatüt. Von daher bietet sich das Vlogger+Spiel in die Kamera halten einfach an.

    Doch! Genau das kann ein guter Rezensent.

    Ok, dann sind wir einfach unterschiedlicher Meinung in diesem Punkt

    Übrigens ist mir das meiner Meinug nach immer wieder falsch verstandene "Kulturgut Spiel" egal. SpieleN ist ein Kulturgut.

    Endlich jemand der es verstanden hat ;)

    Es ist eine Sache, besser auf bestimmte Rezensionen zu verzichten, wenn man nicht Zielgruppe ist. Ideal ist eben das Gegenteil (= Zielgruppe sein). Dennoch kann ein guter Rezensent gute Rezensionen über alle (!) Spiele schreiben, ohne diesen und ihren Zielgruppe gegenüber ungerecht zu werden

    Da bin ich ehrlich gesagt eher bei Thygra. Ich möchte ja das Spielgefühl beschreiben und du kannst auch als guter Rezensent kaum schreiben, dass das Spielgefühl eines Würfelspiels toll ist, wenn du selbst keine Würfelspiele magst. Du kannst schreiben, dass die Mechanismen funktionieren ... aber das Gefühl? Wage ich zu bezweifeln.


    Ich nehme deshalb Option A und verzichte auf Genres oder Spiele, von denen ich im voraus meine, dass ich sie nicht mag. Auf Cards beispielsweise habe ich dankend verzichtet.


    Und ich meine, dass du selbst mal gesagt hast, dass du deine Rezensionsexemplare ebenso verteilst und darauf achtest, dass nicht der Ameritrash-Freund das Eurogame bekommt.

    Für mich stellt sich dann die Frage, wenn Freizeit-Blogger sich die Spiele selbst aussuchen und damit eine Selektion stattfindet, warum bei so vielen Blogs ein Anspruch auf Objektivität erhoben wird? Allein die Auswahl ist schon streng subjektiv. Die meisten Rezis von Freizeitbloggern folgen dabei dem Schema: Einleitung - Regeln - Fazit. Streng nach Schema F damit das Ganze auch ja wie ein Test (!) aussieht und objektiv rüberkommt. Da wären wir aber wieder bei einer Debatte, die wir schon vor Jahren geführt haben und keine erkennbare Veränderung brachte. Per se ist jeder Hobby-Blogger damit aber auch ein Fanboy, weil er eben nur Spiele rezensiert, die er schon vorher toll findet. Das ist für mich aber auch völlig in Ordnung. Wenn mich ein Spiel begeistert und es mir Spaß macht, dann sollte ich das auch so schreiben. - Macht Werbung für Brettspiele! Aber hört auf, Spiele wie aus einem Produktkatalog zu behandeln.


    Die deutsche Spiele-Blogger (und Vlogger)-Szene ist eben auch voll von unkreativen, selbstdarstellerischen Möchtegern-Journalisten, die gern Aufmerksamkeit bekommen und ernst genommen werden möchten. - Glücklicherweise gibt es löbliche Ausnahmen.

    Puh, diesen Beitrag muss ich erstmal sacken lassen.


    Zunächst einmal: wer erhebt Anspruch auf Objektivität und wie äußert sich das? Also wer ist "viele Blogs"?


    Schema F: ich gehöre zum Typ Schema F denn ich gliedere meine Rezensionen genau so. Nicht damit der Test objektiv rüberkommt, sondern um meinen Lesern ein Grundgerüst zu bieten, anhand dessen sie sich schneller orientieren können. Viele Leser springen direkt zum Fazit, weil ihnen die Regeln egal sind oder sie die Regeln erst lesen, wenn das Fazit interessant genug ist. Ich finde das legitim. Man könnte den Text mit Sicherheit auch anders gliedern und viele Blogger tun das auch. Ich denke das mus jeder für sich entscheiden


    Zum Thema Fanboy: Ich bin Fanboy (resp. Girl) weil ich Spiele rezensiere, die ich gut finde??? Dazu hatte ich mich ja schon vorher geäußert. Ob das Spiel leztendlich wirklich gut ist, weiß ich im voraus nicht. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass ich eine völlige Gurke erwische, ist relativ gering. Eben aus genannten Gründen. Ich persönlich berichte auch über Gurken, wenn ich sie denn oft genug spiele um mir ein Urteil erlauben zu dürfen (oder meine mir ein Urteil erlauben zu dürfen). Wenn andere Blogger das nicht tun, muss man das aber respektieren. Schließlich ist das deren Freizeit


    Möchtegern-Journalisten: ich bin ehrlich gesagt ziemlich erschrocken, wie oft jetzt allein in diesem thread betont wurde, dass wir Blogger das alles nur machen, weil wir um Aufmerksamkeit betteln. Und dann wundert ihr euch, wenn viele Blogger nach solcher Kritik das Handtuch werfen? Ich finde das reichlich unfair. Wenn ihr meint, dass ihr es besser könnt, dann schreibt doch selbst mal ein paar Rezensionen. Leute das ist hier Hobby und kein Blogger stellt sich hin und erhebt Anspruch auf Unantastbarkeit. Alle schreiben nur ihre persönlichen Eindrücke zu einem Spiel auf, wie auch hier im Forum einige Leute ihre Meinung kundtun. Nur dass wir eine eigene Seite mit ein paar Bildern oder Videos haben. Nicht mehr und nicht weniger. Das könnt ihr gut oder schlecht finden, ihr seid ja alle mündige Bürger. Aber lasst den Leuten doch den Spaß.


    Man kann ja gerne mal konstruktiv Kritik äußern, was wir hier ja auch tun, aber lasst die Kirche doch im Dorf. Ihr zerfetzt jeden Blogger sofort in der Luft und egal wie wir es machen, es ist verkehrt. Schreiben wir positiv sind wir Fanboys, schreiben wir negativ, müssen wir uns seitenlang erklären, weil wir keine Ahnung haben und oh wehe, wir haben auch noch das Lieblingsspiel von User XY kritisiert. Tun wir uns zusammen, ist es nicht richtig - tun wir uns nicht zusammen, sind wir alle Hetzer, die dem anderen Blogger das Schwarze unter den Fingernägeln nicht gönnen.


    Egal wie, wir machen es verkehrt. Ich verstehe gar nicht, warum ihr diese Seiten überhaupt noch lest, wenn es euch so ankotzt. Ich gucke mir eine Seite an und wenn mir die Art und Weise der Seite nicht gefällt, klick ich eben nicht mehr drauf. Thema durch - ohne dass ich graue Haare kriege.

    Wenn ein Rezensent ein Spiel schon mehrmals gespielt hat, ohne Spaß zu haben, und dann noch mal Feedback einer anderen Runde einholen möchte, könnte eine Runde ohne den Rezensenten evtl. mehr Spaß haben als wenn der Rezensent erneut mitspielt, weil er evtl. bereits voreingenommen sein könnte.

    Hätte, könnte, wäre, wenn ... alles durchaus richtig Thygra, aber was genau würde das an meiner Bewertung für das Spiel ändern? Ich würde das Spiel dann immer noch schlecht finden. Alles, was ich machen könnte, wäre ein zusätzlicher Satz Marke


    " in anderen Spielrunden kam das Spiel deutlich besser an"


    Da sind wir aber doch schon fast wieder in dem Bereich, wo wir Rezensionen verwässern. Es wird immer irgendjemanden geben, dem ein Spiel gefällt. Es geht doch um meinen Spieleindruck und nicht um den anderer. Blogger schreiben für gewöhnlich immer ganz persönliche Eindrücke und machen keine Feldstudien, wieviele Spieler prozentual auf einem Spieletreffen ein Spiel gut oder schlecht fanden.

    Ich finde Rezensenten nehmen sich oft viel zu viel raus. Und das trifft nicht nur auf Brettspiele zu. Da arbeiten Leute ewig an einer Sache und irgendeiner meint in seinem Blog, nach ein paar mal spielen, sich darüber negativ zu dürfen.
    Und die ganzen Fanboy Internetseiten gehen mir auch gehörig auf den Keks. Warum da alles gelobt ist doch klar: Die wollen Geld verdienen, wenn nicht jetzt dann irgendwann und niemand braucht dafür einen schlechten Ruf, ausser man ist ein anerkannter Heel.

    Du suchst also die eierlegende Wollmilchsau.


    Denn einserseits soll kein Rezensent ein Spiel zerreißen, weil der Autor "ewig an der Sache gearbeitet hat" und man sich demnach nicht rausnehmen darf, sich negativ zu äußern. Warum, weil man sein Lebenswerk zerstört? Was ist mit Meinungsfreiheit? Ich muss mich als Autor einer Kritik stellen können. Wenn sie völlig unbegründet ist, kann man drauf pfeifen. Solche Meinungen wird es immer geben.


    Andererseits soll aber auch niemand das Spiel hochloben (kritisieren darf ich aber auch nicht??). Deiner Meinung nach sowieso nur des Geldes wegen. Dann nenne mir mal die Rezensenten, der heute vom Spiele-Rezensieren leben können.


    Sorry, aber das ist mir alles viel zu kurz gedacht. Was ich wirklich unterschreiben kann: Die Vor- und Nachteile eines Spiels herauszuarbeiten. Objektiv ist da wieder so eine Sache, weil Meinungen grundsätzlich subjektiv sind. Während der eine Spieler die Downtime viel zu lang findet, stört sie den Anderen gar nicht.

    Wenn man nicht gerade ein Spielkult oder Reich der Spiele mit x Spielkreisen ist, ist es relativ schwer aktuell zu bleiben und gleichzeitig den Content hochzuhalten. Zumindest wenn man Mehrpersonenspiele rezensiert.


    Kann man sich auch an 5 Fingern abzählen, dass es relativ schwierig sein dürfte, jede Woche (oder gar jeden Tag) 1 Rezension rauszuhauen und das Spiel dann vorher 15x mit unterschiedlichen Spielerzahlen getestet hat. Vor allem in Hinblick darauf, dass die meisten Blogger Einzelpersonen sind.


    Funktioniert vielleicht bei kleinen Kartenspielen, die man mehrmals hintereinander spielen kann, Solospielen (wo man nicht auf Mitspieler angewiesen ist) und vielleicht noch bei Spielen für zwei Personen, die man auch nach der Arbeit noch mit dem Partner/Busenkumpel etc. spielen kann. Wer es zeitlich schafft sich jeden Abend nach der Arbeit mit 4-5 Leuten zu treffen und dann neben Mombasa noch eben Pandemie spielt ... *hüstel


    Solange niemand dafür bezahlt wird, so dass er das hauptberuflich machen kann, werden die Leser damit leben müssen. Sobald er dafür bezahlt wird, muss er sich den Vorwurf machen lassen, dass er gekauft ist. Zumindest wenn er nicht von einer neutralen Stelle daür bezahlt wird.


    Und wieder sind wir bei Journalisten und Bloggern. Beruf und Freizeit

    Seinerzeit war Siedler von Catan DAS Spiel und ich spiele es heute noch gerne. ABER: wenn es nicht anno Tobak sondern heute rausgekommen wäre, würde es mechanisch in der Masse untergehen - wage ich mal zu sagen. Eben aufgrund der guten Konkurrenz.


    Nun ist die Frage: ist das Spiel an sich jetzt schlechter als vor ein paar Jahren? Oder hat es nur zuviele gute Mitbewerber?


    Bewerte ich das Spiel im Vergleich zu anderen Spielen oder nur für sich allein gestellt? Denn im Vergleich wäre ein Siedler von Catan heute (nach dem was ihr sagt) ja nur Mittelmaß


    Wenn man aber alles schonmal gespielt hat und sich gewisse Mechaniken wiederholen, langweilt es einen dann nicht irgendwann automatisch (unterbewusst)?


    Ich persönlich finde diese Situation sehr schwierig. Deswegen bewerte ich (und was anderes kann ich auch gar nicht bewerten) immer nur subjektiv mein Spielgefühl.

    Und deshalb ist auch oft der Hauptgrund einer schlechten Bewertung, dass ein Spiel den Geschmack des Rezensenten nicht trifft.

    Richtig, es gibt nur wenige Spiele, die wirklich mechanisch nicht funktionieren und deswegen schlecht sind. Aber ebenso läuft der Hase andersrum: Der Hauptgrund einer guten Bewertung ist, dass ein Spiel dem Rezensenten gefällt. Subjektiv sind nunmal alle Bewertungen.


    Deswegen sagen auch so viele Leser/User hier: ich vergleiche meinen Spieleindruck eines gespielten Spiels mit dem des Rezensenten um zu gucken, inwieweit sich die Geschmäcker unterscheiden. Und wenn die sich gleichen, kann ich auch mal nach Spielen schauen, die der Rezensent bewertet hat und die ich noch nicht kenne.


    Letztendlich ist am anderen Ende der Leitung aber immer auch nur ein Mensch wie du und ich. Und da kann es auch mal vorkommen, dass etwas übersehen wird. Wer frei von Fehlern ist, werfe den ersten Stein.


    Wichtig ist doch, wieviele Informationen ich aus einer Rezension ziehen kann. Und da muss ich als Positiv-Beispiel auch mal Martin Klein ranziehen. Auch wenn ich nicht immer einer Meinung mit Martin bin (weil wir einfach einen anderen Geschmack haben), so gehört er doch zu denjenigen, die es schaffen fast jedes wichtige Detail in ihre abschließende Besprechung mit einfließen zu lassen. Ob und wie das jetzt gewertet wird, ist eine ganz andere Sache, aber ich kann mir damit eigentlich immer selbst ein Urteil bilden. Er vergisst selten einen wichtigen Aspekt zu nennen.

    Ich denke man muss hier mal unterscheiden zwischen "echten" Journalisten wie Udo Bartsch usw.
    denen alle möglichen Spiele vorgelegt werden, die sie rezensieren "müssen" und Freizeit-Bloggern wie beispielsweise auch mir, die sich die Spiele selbst aussuchen können, die sie rezensieren. Allein dadurch ergibt sich doch schon eine Verschiebung. Dazu komme dann die anderen Punkte, die ich weiter oben angesprochen habe.


    Was mir letztens persönlich viel mehr sauer aufgestoßen ist:


    Ich habe eine Rezension zu einem eher Mainstream-Spiel geschrieben und nachdem ich fertig war, habe ich wie üblich auch mal geguckt, was andere Blogger so darüber zu berichten wussten. Mach ich immer erst hinterher, damit ich mich nicht im Vorfeld irgendwie beeinflussen lasse. Jedenfalls gab es zu diesem Spiel schon eine ganze Menge mehr Rezensionen als es sonst bei meinem Spielgeschmack der Fall ist. Was wirklich negativ aufgefallen ist, dass viele Freizeitblogger anscheinend ihre Rezension nach 1 oder 2 Partien geschrieben haben mussten. Denn viele haben in ihrem Fazit genau das geschrieben, was ich nach der ersten Runde auch noch dachte. Meine Meinung hatte sich dann nach wesenlich mehr Partien geändert, der Ersteindruck war halt nur ein Ersteindruck und mit der Spielerfahrung hatte sich das Spielgefühl vollkommen gedreht.


    Bitte nicht falsch verstehen: es geht nicht darum, dass diese Blogger eine andere Meinung hatten als ich, sondern dass "fachlich" von einem eher objektivem Gesichtspunkt etwas behauptet wurde, was man quasi nur nach einer Erstrunde denken konnte.


    Der Gipfel war dann, dass ich einen dieser Blogger privat ( und auch nicht als Boardgame Bandit) angeschrieben habe, um ein wenig Meinungsaustausch zu betreiben, und ich als Antwort bekam:


    "Vielen Dank für den Hinweis, ich schreibe das Fazit eben um"


    Keine 2 Minuten später war das Fazit seiner Rezension geändert. Ich hätte auch behaupten können in China würden 2 Schimpansen dieses Spiel spielen und er hätte das warhrscheinlich ebenso geschrieben. Das ärgert mich dann wirklich

    Und täglich grüßt das Murmeltier .. Die Diskussion ist mittlerweile so alt wie die Blog-Kultur an sich


    1. Auch ich muss mir Spiele kaufen. Also informiere ich mich, genau wie jeder andere Spieler, im voraus über die Spiele. Warum sollte ich mir ein Spiel kaufen, dass auf BGG schon mit 3 Punkten bewertet wurde? Ergo ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich richtige Gurken erwische, eher gering. Ich gehe davon aus, dass die meisten Blogger so handeln. Und selbst wenn ich es geschenkt bekomme, muss ich immer noch meine Zeit damit verbringen. habt ihr schonmal 15x dasselbe Spiel gespielt, was ihr total schlecht findet? Nur um eine angemessene Rezension schreiben zu können? Darau muss man wirklich Boock haben


    2. Einige Blogger sehen ihren "Auftrag" nicht im kritisieren von Spielen, sondern darin, ihren Leser von guten Spielen zu berichten und den Spaß am Spielen zu verbreiten. Ich finde das durchaus legitim. Jeder Blogger muss selbst wissen, wofür er seine Freizeit opfert


    3. Gegenseitiges Hypen und auf die Schulter klopfen: wie mans macht ... sind die Blogger untereinander kritisch, wirft man ihnen gegenseitige Hetze vor. Fangen sie an sich zu organisieren oder zu gruppieren (Beispiel Beeple Netzwerk etc.) ist es auch wieder nicht richtig. Leben und leben lassen.


    4. Bezahlte Rezensionen: geht gar nicht, aber m.M.n. erledigt sich das Thema von selbst. Wer pausenlos nur alles toll findet, wird auf Dauer als Blogger nicht ernstgenommen.


    5. Ich fand Big Book of Madness ein super geniales Spiel und das hab ich auch genau so geschrieben. Njoltis fand es nicht so toll. So ist das eben. Ist jetzt Njoltis' Rezension ehrlicher oder besser als meine? Wir sind einfach anderer Meinung. Was dem einen gefällt, findet der nächste scheisse


    6. Ich finde Kriegssimulationen ziemlich grütze. Soll ich jetzt ein Wargame rezensieren? Nein, wenn ich ein ganzes Genre an sich nicht mag, kann ich schlecht darüber schreiben. Das wäre völlig unfair gegenüber dem Spiel


    7. Unterhaltung vs Journalismus: wer kann überhaupt bestimmen WIE irgendejmand irgendeinen Artikel zu schreiben hat? Ich kann Michael Weber auch nicht sagen "Ich finde deinen Artikel wenig unterhaltsam oder nicht ausführlich genug, schreib mal neu". Auch hier gilt: jeder muss und darf es so machen, wie er es für richtig hält. Und wenn den Lesern das nicht passt, werden sie sich automatisch auf anderen Seiten umschauen, die sie besser finden



    Es wird sich oft darüber beschwert, dass es wenig kritische Stimmen gibt. Ich persönliche finde Blogs, die kritisch und ehrlich mit den Spielen umgehen, auch besser. Aber letztendlich kann ich niemandem eine Meinung aufzwingen oder wissen, ob und wie er ein Spiel wirklich fand. Und entweder verfolge ich den Blog dann weiter oder eben nicht. Das ist "Vertrauenssache"