Grundsatzfrage: Kritische Stimmen im Brettspielbereich?

  • Hi,


    Das "Problem" ist doch die Erwartungshaltung und das angenommen wird das es eine "Wahrheit" gbt wie ein Spiel zu bewerten ist.


    Was hier in manchen Posts unterschwellig postuliert wird, ist das jeder dem ein Spiel gefällt ein Fanboy ist oder es sich um eine payed Review handeln muss (was ja ein Fanboy aus finanziellen gründen ist).


    Das ist selber eine ziemlich unkritische Sichtweise für meinen Geschmack. Kritik als Beurteilung setzt ja voraus das man sich mit der Sache so differenziert beschäftigt bzw. hängt eine Beurteilung nun massgeblich davon ab welche Maßstäbe angesetzt werden. Was sind denn nun diese Maßstäbe bei uns? - Das ist doch höchst individuell, da es nur wenige objektive Kriterien gibt und diese dazu auch noch meist kaum einen interessieren: Wie ist die Kartonqualität, wie die Verarbeitung vom Holz, wie ist die Qualität der verwendeten Farbe, etc - wenn wird das nur höchst Oberflächlich betrachtet (ich habe noch keine Analyse vom Papier oder gar von den Farben gesehen, oder etwas was dem auch nur Ansatzweise nahe kommt).


    Ein Spiel ist primär ein Unterhaltungsmedium, da kann man sich drehen und denen wie man will. Was sind denn "unsere" Bewertungsrichtlinien? - "Spielfluss", "Downtime", "Innovation", "Glück", "Zufall", "thematisch", ".... um nur ein paar lose Begriffe zu nennen, das sind die Dinge um die wir uns drehen, wobei es Sachen gibt welche zwar einigermassen gut "erfassbar" sind (z.B. "downtime", "Zufall"), allerdings völlig unterschiedlich bewertet werden. Für den einen ist jeglicher Zufallsanteil ein grosses Manko, für den anderen ein Qualitätsmerkmal, etc.


    Was ist denn nun die "Wahrheit"? - Immer das was dem eigenen Geschmack entspricht!


    Es ist kein Geheimnis das ich persönlich Spiele bevorzuge welche eine strategische Komponente hat, d.h. Spiele bei denen man voraus planen kann und bei denen man mit den Entscheidungen aus der Vergangenheit leben muss und es dazu vielfältige Möglichkeiten gibt seine "Zukunft" zu manipulieren. Zufall stört mich da i.d.R. weniger - im Gegenteil damit kommt nunmal die Würze. Andere bevorzugen Familienspiele (von uns mir gerne abfällig als "seicht" bezeichnet) - mit weniger tief verzahnten Mechanismen, einem überschaubaren Zufallsanteil aber weniger erbarmungsloser Planung. Noch andere lehnen jeglichen Zufallsanteil vollkommen ab. Wer hat nun "recht"? - Alle haben das, da das eigentliche Merkmal der Spass ist, den sie an dem Spiel haben.


    Die Unterstellung (nix anderes ist es) das jemand der an einem Spiel extrem viel Spass hat und das mit einer positiven oder überschwänglichen Kritik zum Ausdruck bringt ein Fanboy ist, ist schon arrogant. "Da ist jemand anderer Meinung als ich? - Entweder hat er das Spiel nicht verstanden oder er ist Fanboy." - Dabei kann man nichts gegen eine gewisse Arroganz sagen - die Grenze zum selbstbewussten Auftreten ist da schwimmend, was ich bedenklich finde ist das diese Diskussionen auf einem fast nicht vorhandenen Wissen über das Spiel stattfindet. Nach einer Partie werden Kritiken die auf einer Vielzahl von Partien beruhen in Zweifel gezogen. Teilweise wird's aufgrund der Regellektüre gemacht. Das ist für mich Überheblichkeit gepaart mit unreflektiertem Halbwissen. (Ich schweife ab: Was ist gefährlicher als ein Sysadmin ohne Wissen? - Ein Sysadmin mit Halbwissen! :) ).


    Und das vermeindliche "Abfeiern" von Spielen ist eine klassischen selektions-Problem (oder auch "Informationsblase") - da wir immer die gleichen Kanäle konsumieren ist man für Einflüsse von ausserhalb dieser von uns geschaffenen "Blase" weniger empfänglich. Wir vertrauen den Kanälen die wir kennen. Unbekannte oder die die nicht der eigenen Meinung/Geschmack entsprechen, werden ignoriert/angezweifelt. Dadurch ist es halt nur schwer möglich ein unverzerrtes Bild zu bekommen. So, was ist nun der Weg aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit?


    Atti

  • Dann wüsste ich gerne, welche Verlage diese Agenturen dafür in Anspruch nehmen.

    Nicht von mir. Wenn ich mich zu Namen äußere, dann in Form eines Artikels, in dem mehrere Seiten zu Wort kommen.


    Ich denke mal, du meinst mich. Leider hast du mich nicht ganz verstanden oder ich mich unverständlich ausgedrückt. Es geht nicht um eine einzelne Jubelrezension (Text/Bild). Es geht darum, dass einige Formate regelrechte Jubelarien sind und enthusiastisch wirken sollen. Wenn sie das sollen, ist es aber ganz, ganz schwer, Kritik unterhaltsam rüberzubringen. Die fällt dann weg oder geht unter. Wenn immer alles toll und "awesome" ist, wird es halt nichts mit Kritik. Das ist dann eine logische Folge.


    Fanboytum ist die (in der Summe häufig tendenziell unreflektierte) Auseinandersetzung mit Produkten aus dem eigenen Hobbybereich durch einen Tick zu wenig Abstand . Dieser Abstand und und weniger Begeisterung über die ach so tollen Figuren, Illustrationen oder Buchstaben auf dem Cover oder sont etwas und mehr kritische Auseinandersetzung mit Mechanismen und Spielspaß wäre bei einigen Kollegen oft angebracht. Ich stehe da voll auf der Seite des Fairplay-Editorials, das hier im Forum heftig umstritten ist. Das Fanboytum hat übrigens was mit einer grundsätzlichen Haltzung zum Thema zu tun. Anders gefragt: Wie viele nicht enthusiastischen und nicht bejubelnden Vorstellungen gibt es denn bei den verschiedenen Fanboys? Da wird die Luft schnell dünn.


    Und noch einma, damit du mich nicht falsch verstehst: Es geht nicht um Lob und Jubel-Kritiken. Es geht in der Summe um Nur-Bejubeln. Und auch Verrisse lassen sich wunderbar unterhaltsam präsentieren. Allein, das macht fast keiner (von den Fanboys). Ich schreibe übrigens niemanden etwas vor. Aber Abstand zu den Machern und zum Produkt (und damit das Zurücktreten vom eigenen begeisterten Hobbyblickwinkel) selbst ist meiner Meinung nach schon die zwingende Voraussetzung, um eine faire, sachliche und dabei trotzdem kritische Rezension zu verfassen. Dieser Abstand geht einigen Formaten in der deutschen Szene ab und führt zu den von einigen kritisierten Fanboy-Jubelarien. (Meint nicht, keine Beziehungen zu knüpfen, sondern beim Rezensieren den Abstand zu halten.)


    Mit Paid Reviews hat das übrigens erst einmal gar nichts zu tun. Den Zuammenhang hast allein du hergestellt. Das sind zwei verschiedene Baustellen.


    Übrigens war die Ausangsfrage, ob und warum es mehr Abfeiern gibt. Mein Posting war eine Antwort darauf. Kann wie gesagt jeder anders sehen. Mein Gefühl ist aber, dass dieser Punkt dazu beiträgt.

  • Was ist am Fanboy sein denn so schlimm? Ich bin schon so ein bisschen ein Miniaturmaterialschlacht Fanboy / FFG - und Star Wars Fanboy...und? Von mir darf man eine rein objektive Meinung zu Star Wars Rebellion und als Gegenbeispiel Ein Fest für Odin auf beiden Seiten garnicht erwarten.


    Der Zwang sich in ein "politisch" korrektes / absolut objektives Korsett zu quetschen ist einfach nervig...Man kann nicht allen gefallen.


    Wenn zb @HDScurox ein Eurospiel (als eher Amitrashspieler) besonders lobt, dann wird es zb für mich auch interessant - Denn wir haben dem Lesen nach einen ähnlichen Spielegeschmack...dann schaue ich mir das trotz meiner derzeitigen Übersättigung mit Eurogames einmal genauer an. Wenn dagegen Malzspiele oder Ode ein Eurospiel lobt, heisst das zwangsläufig nicht, dass es auch was für mich sein muss...


    Jeder darf Fanboy sein - Ich bitte als Leser sogar teilweise darum :) Halt nur nicht jedes Spiel abfeiern - Dann wirds unglaubwürdig und hat mit Fanboytum überhaupt nichts mehr gemein...


    Übrigens: Fanboy heisst nicht unbedingt alles gut finden zu müssen - Oder wird das hier gleichgesetzt? Als Star Wars und 4x Fanboy hat mich subjektiv Star Wars Rebellion anfangs enttäuscht....auch wenn es rein objektiv betrachtet ein gutes Spiel ist...Ich muss aber glücklicherweise nicht objektiv sein :)

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  • Also liebe Forenteilnehmer: Traut euch auch mal böse zu sein Oder wenn das nicht drin ist: Lasst anderen die negative Meinung, Spiele sind durchaus auch oft vom Geschmack abhängig - Und der ist nunmal sehr individuell und unangreifbar.

    Würde ich ja machen (böse sein), da ich allerdings nur von Spielen berichte, die ich habe und mir gut bis sehr gefallen, geht das eben nicht ;) . Über Spiele zu schreiben, die ich nicht habe, spiele, nicht mag, macht wiederum keinen Sinn. Die von der Mehrzahl hier beliebten Titel wie Mombasa, Marco Polo etc. sind z.b. nicht meine Welt, erkenne aber gleichwohl an, das sie durchaus großartige Vertreter ihres Faches sind. Da nun jeder seine eigenen Vorlieben hat, wird er/sie schon leicht positiv gefärbt an den Bericht rangehen. Die meisten werden hauptberuflich anders unterwegs sein, von daher bleibt keine Zeit, sich mit irgendwelcher "Grütze" zu beschäftigen und dann auch noch drüber zu schreiben. In meinen Anfangszeiten als "Spieler" wurde ich bei diversen Spieleabenden als Tester für Rezensionen "missbraucht". Da wurde manch Abend echt "verbrannt", was tut man nicht alles für Freunde :saint: .

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • ok, jetzt sind wir bei Fanboy, Paid Reviews, ...


    Mein, leider erst in meinen folgenden Posts genannter Punkt, den ich gerne diskutiert hätte ist aber eher diese Entwicklung, dass es immer mehr Szeneleute mit Mehrfachrollen gibt. Und dieses führt zu einer Dynamik des gegenseitig bejubeln, retweeten, toll finden, ... Eine Hand wäscht die andere. Wie gesagt: nicht mal planvoll - sondern im Unterbewusstsein aus einer daraus entstehenden win-win-Situation.


    Die Szene besteht irgendwie aus Old-School Seiten, New Economy Startups und einigen Satelliten, die scheinbar keine Verbindung zu den anderen Gruppen haben. Vielleicht passt da der von @BGBandit angesprochene Schwanzvergleich?


    Ich empfinde da schon Spannungen zwischen den Strömungen.


    Und die New Economy Founders kommen mit einem Netzwerk, das sich gegenseitig bejubelt und so nach meinem Empfinden (unbewusst) manipuliert. Betriebswirtschaftlich kann ich das nachvollziehen - aber es ändert schon nachhaltig die Brettspielszene. Da versuchen halt ehemalige nur Rezensenten kommerziell zu werden - sind sber in ihrer alten Rolle verhaftet.


    @Ben2 mich würde mal interessieren, ob dein alter Arbeitgeber dir damals nahegelegt hat keine Rezensionen mehr zu machen oder ob du das von dir aus entschieden hast. Ich finde das konsequent, da alles andere nur Konflikte mit sich bringt.


    PS: sorry für Typos. Übers Handy geschrieben.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Übrigens: Fanboy heisst nicht unbedingt alles gut finden zu müssen - Oder wird das hier gleichgesetzt?

    Das wäre eigentlich meiner Definition eines Fanboys ziemlich nahe gekommen. Jemand der sämtliche Dinge einer bestimmten Kategorie unreflektiert hochjubelt und keinerlei negative Kritik daran zulässt.
    Dich würde ich nach Deiner eigenen Beschreibung eher als Fan bezeichnen. Fan sein ist natürlich okay, da ist nichts dran auszusetzen, aber Fanboys brauch ich nicht unbedingt :)

    Half Man, half Bear, half Pig!

  • @Sankt Peter


    Das ist doch auch nicht neu - Seit Jahren fahren die Cliquenabendler nach Mallorca - Tun sie das mit dem Leser (als Konsumenten der angebotenen Dienstleistung) oder mit Verlagsmitarbeitern? ;)


    Ist auch ok - Es liegt glaube ich in der Natur der Sache, dass man sich ein Netzwerk aufbaut und sich untereinander nahesteht. Und als Resultat daraus mag man sich halt auch und ärgert sich nicht soviel untereinander mit Kritik...auch menschlich nachvollziehbar (obwohl es bei den Cliquenabendler auch recht viele Ausfallspiele mit "harten" Noten gibt - Da kann man den Jungs und Mädels eigentlich garnichts wirklich ankreiden..). Zudem kann man die Arbeit die in einem Spiel steckt besser beurteilen, wenn man beispielsweise die Prototypen begleitet oder hinter den Vorhang der Szene blickt.


    Deswegen interessieren mich persönlich auch am ehesten Forenmeinungen - Denn die sind deutlich unabhängiger vom ganzen drumherum. Mich interessiert als einfacher Konsument ohne viel Hintergrundinfos aber nur das gute oder schlechte Endresultat und nicht ob jemand in ein schlechtes Spiel viel Arbeit gesteckt hat - Das wäre auch im beruflichen Leben häufig eher ein "hat sich stets bemüht" statt hat "unsere Erwartungen vollstens erfüllt".


    Viel wichtiger finde ich die notwendige und unabdingbare Medienkompetenz jedes einzelnen Lesers, der solche Dinge beim Lesen berücksichtigt und seine eigenen Schlüsse zieht. Eine eigene Meinung kann einem nicht abgenommen werden - Dafür sind Rezensenten auch garnicht da.

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    3 Mal editiert, zuletzt von Harry2017 ()


  • Unterschiede sehe ich schon. Tatsächlich ein bisschen generationsbedingt. Spannungen nicht zwingend. Eher ein Aneinandernebenher.


    Ich schrieb ja oben, dass die Szenesuppe schon sehr ausgeprägt ist. Wenn jeder, der Erklärbär, Ex-Verlagsmitarbeiter und Spieleventmacher gleichzeitig ist, auch noch Rezensionen verfasst, wird es irgendwann etwas schwierig. Ein Beispiel aus jüngerer Zeit habe ich ja genannt. Das kann ggf. schon zu einer tendenziell unbewussten Gefälligkeitsarbeit beitragen. Muss aber nicht.


    Ich würde aber in anderen Bereichen Presseberichten von Journalisten mit Skepsis begegnen, wenn die im Dunstkreis einer Lobby zu verorten sind. Wie stark skeptisch und wie bekannt das überhaupt ist, ist wieder eine andere Sache. Muss das nicht auch für die Spieleszene gelten?



    Das wäre eigentlich meiner Definition eines Fanboys ziemlich nahe gekommen. Jemand der sämtliche Dinge einer bestimmten Kategorie unreflektiert hochjubelt und keinerlei negative Kritik daran zulässt.Dich würde ich nach Deiner eigenen Beschreibung eher als Fan bezeichnen. Fan sein ist natürlich okay, da ist nichts dran auszusetzen, aber Fanboys brauch ich nicht unbedingt :)


    Für mich ist Fanboytum, tendenziell nur zu bejubeln. Es geht auch unterhaltsamer und enthusiastischer Verriss. Das ist aber kein Fanboytum mehr, weil der Rezensent den nötigen Abstand für einen solchen Verriss hatte (und für Atii: Bejubeln ist jedoch nicht zwingend gleich kein Abstand).


    @Sankt Peter


    Das ist doch auch nicht neu - Seit Jahren fahren die Cliquenabendler nach Mallorca - Tun sie das mit dem Leser (als Konsumenten der angebotenen Dienstleistung) oder mit Verlagsmitarbeitern? ;)
    [...]Viel wichtiger finde ich die notwendige und unabdingbare Medienkompetenz jedes einzelnen Lesers, der solche Dinge beim Lesen berücksichtigt und seine eigenen Schlüsse zieht. Eine eigene Meinung kann einem nicht abgenommen werden - Dafür sind Rezensenten auch garnicht da.

    Teil 1: Das muss man ihnen jedoch nicht ankreiden,


    Teil 2: 100 % einverstanden.

  • @Ben2 mich würde mal interessieren, ob dein alter Arbeitgeber dir damals nahegelegt hat keine Rezensionen mehr zu machen oder ob du das von dir aus entschieden hast. Ich finde das konsequent, da alles andere nur Konflikte mit sich bringt.


    PS: sorry für Typos. Übers Handy geschrieben.

    Indirekt ja. Keine Nebentätigen, die die Arbeitskraft beeinträchtigen. Das ist ja so eine Standardklausel. Es hätte sich für mich auch falsch angefühlt es anders zu machen. Mein neuer Arbeitgeber hat kein Problem damit, wenn ich positiv über Spiele spreche. Ich wollte ja einen kleinen Tumbler machen, wo ich mich etwas austoben kann, aber ich darf auch auf twitter und im Video Empfehlungen aussprechen - da es Ignacy genauso macht. Er sagt - und das wiederrum finde ich sehr gut - wir sind schließlich echte Spieler und es wäre gelogen - auch uns selbst gegenüber - wenn wir den Leuten nicht zeigen, dass wir die gleichen Spiele spielen, wie sie. Ich spiele ja jetzt nicht nur Portal Spiele, nur weil ich hier arbeite :D Was ich nicht machen könnte, ist tatsächlich zu rezensieren oder ähnliches. Da ist der Interessenskonflikt zu hoch für mich.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Hallo Michael,

    Du tust immer so, als wenn die Gurken vorher keiner kennen würde und dann nur über eine negative Kritik davon erfahren.

    Tue ich das?
    Ich bin höchstens der Meinung, dass ein nicht erwähntes Spiel sowieso keine Beachtung erfährt - und damit bereits ausreichend gestraft ist.


    Es mag ja sein, dass ich bewusst keine negativen Kritiken an Spielen veröffentliche. Aber es dürfte dir vermutlich auch nicht entgangen, dass ich in den Foren der anstrengende, nervende Kritiker der "schlechten Spieler" bin. Man tut eben das, was man kann. Und ich glaube, du mit deiner Werbe-Seite, kannst dir eine solche Kritik kaum erlauben. :D


    Wenn wer Lust hat, kann man ja mal darüber diskutieren, welche Ansprüche der Spieleempfehler/ -kritiker an den Leser richten kann.


    - Möchte ich einen mündigen Leser, der auf Grund der Kenntnis seines persönlichen Geschmacks in der Lage ist, das Ergebnis einer Spieleempfehlung / -kritik positiv oder negativ zu bewerten. (In dem Fall bräuchte es noch nicht mal ein Fazit)


    - Oder möchte ich meinen Leser mit meinem Ergebnis bevormunden. :whistling:


    Also - mit dem Leser nur Erfahrungen teilen oder den Leser in "meine" Richtung beeinflussen.


    Liebe Grüße
    Nils (befürwortet ein Spektrum an Kritik-Formen)

  • @Sankt Peter
    Mich persönlich - wirklich persönlich - stört übrigens auch der super-sanfte Ton, der aktuell gerne verwendet wird, ich weiß nicht ob das aus "Multi-Rollen" oder Anbiederungsversuchen heraus kommt, aus fehlender Kompetenz oder aus Überzeugung. Mir fehlen einfach kritische Töne in der Szene. Ja es tut weh. Auch dem Redakteur als Mensch schmerzt es in der Seele, wenn er hört die Anleitung von VivaJava hätten viele nicht verstanden, aber das Spiel sei unterschätzt. Andere haben kein Problem mit der Anleitung aber finden das Spiel scheiße. Diese Art differenzierter "Diagnose" fehlt mir. Ich kenne nur sehr sehr wenige Spiele an denen ich gar nichts auszusetzen hätte. Sonst kann man das doch beim Namen nennen, was stört? Wenn es gut gemacht ist, hilft es ja auch! Ich habe mich seitdem anders mit Anleitungen beschäftigt und versucht auch mal was neues zu probieren.


    Mund aufmachen und sich was trauen sind unterschätze Qualitäten, finde ich.

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  • Boah, Nils, nein. Du willst totschweigen. Ich weiß aber, dass Leute Info szu Spiel A suchen. Wenn DU es nicht rezensierst, vorstellst usw., dann kaufen die Leute es aber vielleicht dennoch. Wenn sie aber einen Verriss lesen, sind sie wenigstens gewarnt. DAS ist mein Anliegen. Und das honorieren viele Entscheidungssuchenden. Tatsache.


    Das hat weder was mit Bevormunden, noch mit Beeinflussen zu tun. Es ist eine Entscheidungshilfe, die sonst nicht da ist. Eine fehlende schlechte Kritik ist doch dann schlecht, wenn Leute unbedarft ein schlechtes Spiel kaufen, nur weil sie nichts schlechtes darüber gelesen haben, oder?


    Ich weiß, dass du das anders siehst, aber es ist eben ein Bedarf an Orientierungshilfe da. Der schließt explizit bestimmte Spiele ein, nicht nur ein paar andere gute zur Auswahl.

  • Indirekt ja. Keine Nebentätigen, die die Arbeitskraft beeinträchtigen. Das ist ja so eine Standardklausel. Es hätte sich für mich auch falsch angefühlt es anders zu machen. Mein neuer Arbeitgeber hat kein Problem damit, wenn ich positiv über Spiele spreche. Ich wollte ja einen kleinen Tumbler machen, wo ich mich etwas austoben kann, aber ich darf auch auf twitter und im Video Empfehlungen aussprechen - da es Ignacy genauso macht. Er sagt - und das wiederrum finde ich sehr gut - wir sind schließlich echte Spieler und es wäre gelogen - auch uns selbst gegenüber - wenn wir den Leuten nicht zeigen, dass wir die gleichen Spiele spielen, wie sie. Ich spiele ja jetzt nicht nur Portal Spiele, nur weil ich hier arbeite :D Was ich nicht machen könnte, ist tatsächlich zu rezensieren oder ähnliches. Da ist der Interessenskonflikt zu hoch für mich.

    Und jetzt sind wir doch mal ehrlich: Es gibt nur sehr wenige Berufe in denen man so unbeschwert positiv über Wettbewerber reden darf wie im Brettspielegeschäft, nichtmal wenn ich Mitarbeiter einer Videospielefirma bin, obschon dort schon anders mit dem Thema verfahren wird, als z.B. in der Industrie oder Dienstleistungsbranche. Das zeigt - finde ich - auch wieder einmal dass wir es hier schon auch mit einer Art Kulturgut / Kunst zu tun haben welche auch gewürdigt werden muss, wenn "Marktbegleiter" bemerkenswerte Leistungen abliefern. Ein sehr angenehmes Arbeitsumfeld, aber natürlich ist es trotzdem nicht einfach es sich auch so zu erhalten, Kunden können auch sehr unberechenbar sein.


  • Ich denke mal, du meinst mich. ....

    Da das nicht der Fall ist, erübrigt sich alles weitere ...


    Nein, ich wollte dich nicht indirekt ansprechen. Ändert natürlich nichts daran das du dich angesprochen fühlst.


    Der Punkt ist doch die Informationsblase und das man schonmal was man nicht mag bzw. was nicht der eigenen Auffassung entspricht als "Fanboytum" oder anderen negativ besetzten Attributen versieht. (Und jetzt komm mir bloss keiner der mir erzählen will das "Fanboy" ja nicht negativ gemeint ist). Was das nun konkret überhaupt ist, ist völlig egal - es wird als Schimpfwort verwendet und soll i.d.R. herabwürdigend sein. (Gewollt oder nicht - auch egal)


    Das "in der Summe-Jubel-Kritiken" irritiert mich.


    Ist es nicht zu erwarten das ein Spiel was auf BGG mit 1000 Bewertungen bei einem "Schnitt" von 8,5 auch "im Schnitt" sehr gute Kritiken bekommt? - Es bedarf dazu keiner höheren Statistik. :)
    Zudem scherst du damit nicht eigentlich alle guten Kritiken über einen Kamm und sprichst ihnen ab eine eigene Meinung zu dem Spiel zu haben? - Ja doch, das tust du implizit. Imo kommt man erst dnn weiter wenn man jeden einzelnen Kritiker zugesteht das er sich seine eigene Meinung zu dem Spiel gemacht hat. Genau das erwartest du doch am Ende auch von deinen Lesern/Hören/Zuschauer - also gesteh es erstmal auch jedem anderen Content-Produzenten zu.


    Atti

  • Ich kenne noch die Zeit, als die Spiele der letzten Messe kurz vor der anstehenden Messe rezensiert wurden. Als Spieler mit begrenzter ökonomischer Kraft empfand ich dass als viel zu spät. Das hat sich inzwischen grundlegend geändert, jetzt erscheinen die ersten Rezis bevor das Spiel als lieferbar gelistet ist.


    Zunächst habe ich mich über die viel aktuelleren Besprechungen gefreut, aber inzwischen fühle ich mich von der Masse der Veröffentlichungen erschlagen. Mein Problem ist, dass ich mit Käufen nicht lange genug warte, weil ich auf die ersten Lobeshymnen hereinfalle, Beispiel Tatsu. Eben habe ich den Artikel von Pöppelkiste dazu gelesen und kann das Gesagte in vollem Umfang bestätigen.


    Die fast ausschließlich positiven Beiträge der Blogger sind ja schon öfter kritisiert worden. Die haben der Kritik entgegnet, dass sie Ihre Freizeit nicht mit Spielen verbringen wollen, die ihnen nicht gefallen, mit denen sie ihre Mitspieler vergraulen. Das ist nachvollziehbar und das ist auch nicht mein Problem, sondern das schnelle Hochjubeln neuer Spiele und die recht zögerliche Veröffentlichung kritischer Beiträge.


    Das sehe ich persönlich als Folge einer Art Rezensionsetikette, die die Verlage praktisch einfordern, nämlich kein Verriss nach dem ersten Spiel. Welchen Grund gibt es aber bei Nichtgefallen ein Spiel mehrmals zu spielen. Und da entsteht indirekt folgender Vorwurf: Spielst Du eigentlich ein Spiel, das Dir nicht gefällt, deshalb mehrmals, damit Du es verreißen kannst?


    Vor langer Zeit glaube ich einmal bei Spielama gelesen zu haben, dass die Rezis zu Pegasus-Spielen dem Verlag vor Veröffentlichung vorgelegt werden mussten. Machen wir uns doch nichts vor: Auch wenn der Verlag behauptet, nicht Einfluss zu nehmen, entsteht doch aus der Verpflichtung zur Vorlage ein starker Druck auf den Rezensenten. Hier wäre doch interessant zu erfahren, welche Formen das inzwischen angenommen hat.


    Ich persönlich halte dieses Forum inzwischen für viel zu verlagsfreundlich. Deshalb würde ich mir eine Trennung wünschen, also ein V.I.P.-Bereich und einer für so Knalltüten wie mich, die kein finanzielles oder berufliches Interesse in direkter oder indirekter Art mit deiner Veröffentlichung haben. Dazu könnte man eine Trennlinie entsprechend § 319 HGB über die Besorgnis der Befangenheit ziehen.


    Zum Schluss möchte ich noch diejenigen Grüßen, die sich im integrierten Handlungskonzept zur Stadtentwicklung NRW auf der Abwärtsspirale ihrer Stadt wiederfinden, also neben Arbeitslosen auch die Alleinerziehenden. Und darin sieht man, dass wir Deutschen überhaupt keine Fremden brauchen, um gute Rassisten zu sein, es reicht zwischen reich und arm zu trennen.

  • Das "in der Summe-Jubel-Kritiken" irritiert mich.

    Das bezog sich nicht auf einzelne Spiele, sondern auf die Summe der medial wie auch immer aufbereiteten Rezensionen einer Plattform. Wer nur jubelt, ist Fanboy (negativ), lässt Abstand vermissen und wird am Ende irgendwann unglaubwürdig. Dass ein nicht winziger Teil der Spiele medienübergreifend aus gutem Grund in der Mehrzahl gute Rezensionen bekommen, steht doch außer Frage.

  • Vor langer Zeit glaube ich einmal bei Spielama gelesen zu haben, dass die Rezis zu Pegasus-Spielen dem Verlag vor Veröffentlichung vorgelegt werden mussten. Machen wir uns doch nichts vor: Auch wenn der Verlag behauptet, nicht Einfluss zu nehmen, entsteht doch aus der Verpflichtung zur Vorlage ein starker Druck auf den Rezensenten. Hier wäre doch interessant zu erfahren, welche Formen das inzwischen angenommen hat.

    Wenn es dich beruhigt... die Vorlage gibt es von Pegasus nicht. :)

  • Vor langer Zeit glaube ich einmal bei Spielama gelesen zu haben, dass die Rezis zu Pegasus-Spielen dem Verlag vor Veröffentlichung vorgelegt werden mussten. Machen wir uns doch nichts vor: Auch wenn der Verlag behauptet, nicht Einfluss zu nehmen, entsteht doch aus der Verpflichtung zur Vorlage ein starker Druck auf den Rezensenten. Hier wäre doch interessant zu erfahren, welche Formen das inzwischen angenommen hat.

    Wie das? Haben wir hier keine Meinungs- und Pressefreiheit mehr?


    Hat sich mit Vorposting erledigt :D

  • Zunächst habe ich mich über die viel aktuelleren Besprechungen gefreut, aber inzwischen fühle ich mich von der Masse der Veröffentlichungen erschlagen. Mein Problem ist, dass ich mit Käufen nicht lange genug warte, weil ich auf die ersten Lobeshymnen hereinfalle, Beispiel Tatsu. Eben habe ich den Artikel von Pöppelkiste dazu gelesen und kann das Gesagte in vollem Umfang bestätigen.

    Diesen Abschnitt finde ich klasse, denn er beinhaltet Problemursache und Resultat in einem: Warum gibt es denn so viele Veröffentlichungen? Weil sich heute mittels Internet halt auch sehr viele für eine Sache begeistern lassen und dann eben auch mehr Projekte realisiert werden können! Indem du also Tatsu förderst, förderst du auch dein Problem mit deiner Überforderung im Angesicht derartig vieler Veröffentlichungen. Ende vom Lied ist: Viel mehr Produkte, es landet aber auch viel mehr Mist in den eigenen Regalen, während vermeintliche Spitzentitel an einem vorbeirauschen. Ich persönlich finde es nicht so schlimm, auf Fehltritte können tolle Spiele folgen, die ohne dem großartigen Erfolg eines miesen Spiels nie möglich gewesen wären. Und zudem entdecke ich auch nach Jahren immer noch Spiele die schon 3-5 Jahre alt sind, die plötzlich bei uns daheim ein Dauerbrenner werden. Gutes Beispiel war da El Grande. Spiel des Jahres 1996, entdeckt im Jahre 2011.

  • Ich habe mal nummeriert - spannende Punkte nämlich, die ich einzeln ansprechen möchte.
    1. Das Argument konnte ich nie nachvollziehen. Ich verbringe meine Freizeit mit Spielen. Und die sind manchmal gut, manchmal okay, manchmal Scheiße. Wenn ich vorher schon wüsste, was eine Super Gurke ist, dann verpasse ich vielleicht einen Schatz. Das Argument für mich war immer: Ich verbringe meine Freizeit mit Spielen. Deswegen spiele ich solche, die mich interessieren. Und nicht gefallen und "schlecht" sind ja wohl 2 unterschiedliche paar Schuhe.


    2. Das sehe ich schon als persönlichen Anspruch, nicht als Rezensionsetikette, die von einem Verlag eingefordert wird. Ich behaupte auch mal, dass ich nach 1 Spiel nur sagen kann, dass MIR das Spiel nicht gefällt, nicht ob es gut oder schlecht ist. Zu sagen: Habe wir 1x gespielt, ist scheiße" geht nicht in meinen Augen. "Habe ich 1x gespielt, hat mir gar nicht Gefallen" das geht schon. Ich nehme (oder nahm) mir allerdings schon raus nach einer guten Anzahl an Partien (und das waren bei mir mindestens 5, im Schnitt aber 10) zu sagen, ob das Spiel meiner Meinung nach als objektiv betrachtet "schlecht" einzustufen werden kann(nein, das ist kein Oxymoron). Aber für einen Veriss brauche ich handfeste Argumente. Und die habe ich zumindest nicht schon nach 1 Partie.


    3. Nicht bei mir. Ob was bei Ben Nobbe so war, kann ich nicht sagen. Aber definitiv nicht zu meine Zeit. Bei keinem Verlag.


    4. Das finde ich spannend. Das finde ich geht ja schon in einen verlagsübergreifenden Bereich über, bei der die interne Szene über Spiele spricht. Kann man machen. Hier finde ich das aber am falschen Platz.


    So, mal schauen, ob ich mich mit meinen Kommentaren jetzt ins Wespennetz gesetzt habe :D

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

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  • Boah, Nils, nein. Du willst totschweigen. Ich weiß aber, dass Leute Info szu Spiel A suchen.

    totschweigen - genau, das dürfte auch funktionieren.
    Wenn sich jemand ein Spiel kauft, obwohl er bei luding keine Einträge darüber gefunden hat, dann müsste er im Beklagensfall noch etwas mit dem Knüppel dazu bekommen. ;)


    Ich fühle mich für die Kaufentscheidungen der anderen nicht verantwortlich und schon gar nicht für die Beeinflussung von Entscheidungen, die dazu führen sollen, das Spiele nicht gekauft werden sollten. Das ist dann ja auch eine Ressourcenfrage. Gegenwärtig habe ich nur den Output an 20 Spieleempfehlungen in Printmedien im Jahr. Da soll ich noch einen Aufwand (von 5% ?) treiben, dass angeschaute Spiele extra nicht gekauft werden? Einen Aufwand den finanziell niemanden (Magazin/Leser) etwas wert ist. Dafür liegt bei mir keine Motivation vor und schon gar kein Verantwortungsbewusstsein.


    Liebe Grüße
    Nils

  • ok, jetzt sind wir bei Fanboy, Paid Reviews, ...


    Mein, leider erst in meinen folgenden Posts genannter Punkt, den ich gerne diskutiert hätte ist aber eher diese Entwicklung, dass es immer mehr Szeneleute mit Mehrfachrollen gibt. Und dieses führt zu einer Dynamik des gegenseitig bejubeln, retweeten, toll finden, ... Eine Hand wäscht die andere. Wie gesagt: nicht mal planvoll - sondern im Unterbewusstsein aus einer daraus entstehenden win-win-Situation.


    Das ist das Stichwort selektions-Effekt / Informationsblase. Und ja natürlich gibt es innerhalb so einer blase die von dir beschriebenen Effekte. Das ist ein ganz klassischer Fall von selbstverursachter Unmündigkeit in einer modernen Ausprägung.
    Der Witz ist doch, das wir die Freiheit haben uns selber ein Bild zu machen. Wir können die Regeln lesen, das Spiel spielen und eine eigene Meinung bilden. Wir haben die finanziellen Mittel und auch die Freizeit dazu. Doch bevorzugen wir, anstatt selber aktiv zu werden, uns passiv eine Meinung zu bilden. Das ist kein spezieller Vorwurf und ich nehme mich dort ganz explizit nicht aus, aber der Punkt ist es doch: Ist man sich dessen bewusst bzw. macht man sich das immer wieder klar?


    Ein Spiel mag noch so oft so gut Kritisiert worden sein, ich *für mich* muss die Entscheidung selber treffen. Das gilt auch andersrum, wenn ein Spiel schlecht bewertet wird - es mag ja so sein das Gott-und-die-Welt das Spiel Müll findet, aber das darf sollte für mich kein Grund sein ein Spiel generell anzulehnen. Natürlich ergeben sich Korrelationen zwischen der eigenen Meinung und der "Durchschnittmeinung" der eigenen Informationsblase, aber problematisch wird es genau dann wenn man Ursache und Wirkung umkehrt, d.h. ein schlecht bewertetes Spiel ignoriert und die gutbewerteten blind Kauft (weil die ja alle gut finden).


    Und zu der Entwicklung: Ich sehe heute eine viel grössere Meinungsvielfalt bei Spielen als es vor 15 Jahren der Fall war und aufgrund der Tatsache das es so unfassbar viele Quellen (Blogs, Zeitschriften, YT, inwzsichen auch Podcasts, etc) gibt beschränkt man sich auf die die man aus irgendeinem Grund mag. Und wenn die zufällig ein Spiel alle "gut" finden, sieht es so aus als ob es keine Meinungsvielfalt gibt und alle irgendwie nur voneinander "abschauen". (Das tut man in gewisser weise auch, da man ja oft unter "gleichgesinnt" ist, also ähnliche Spiele bevorzugt).


    Ich denke dein "Problem" ist, das du dich fragst wir bei so einem Spiel wie TM die Kritiken in der Breite so gut sein können, wo du es für dich ein unterdurchschnittliches Spiel ist. Dat liegt daran das du halt einen eigenen Spielegeschmack hast. So einfach wie das klingt, so wahr ist es doch. Ich sehe da nun zwei Ansätze:


    a) die Meinung von anderen anzweifeln


    b) die Meinung der anderen akzeptieren und sie durch die eigene Meinung ergänzen


    Ich finde Marvel Filme z.B. fast durch die Bank unterdurchschnittlich bis katastrophal. Die Filme sind sowas von zweifelhaft von der Storyline und ihrer impliziten Aussage. Ich frage mich auch manchmal wie so ein filmischer Sondermüll von so vielen Hochgejubelt wird. So what? - Ich find die Filme murks, andere finden sie toll. Harte, alte Welt. :)


    Atti

  • Ich denke man muss hier mal unterscheiden zwischen "echten" Journalisten wie Udo Bartsch usw.
    denen alle möglichen Spiele vorgelegt werden, die sie rezensieren "müssen" und Freizeit-Bloggern wie beispielsweise auch mir, die sich die Spiele selbst aussuchen können, die sie rezensieren. Allein dadurch ergibt sich doch schon eine Verschiebung. Dazu komme dann die anderen Punkte, die ich weiter oben angesprochen habe.


    Was mir letztens persönlich viel mehr sauer aufgestoßen ist:


    Ich habe eine Rezension zu einem eher Mainstream-Spiel geschrieben und nachdem ich fertig war, habe ich wie üblich auch mal geguckt, was andere Blogger so darüber zu berichten wussten. Mach ich immer erst hinterher, damit ich mich nicht im Vorfeld irgendwie beeinflussen lasse. Jedenfalls gab es zu diesem Spiel schon eine ganze Menge mehr Rezensionen als es sonst bei meinem Spielgeschmack der Fall ist. Was wirklich negativ aufgefallen ist, dass viele Freizeitblogger anscheinend ihre Rezension nach 1 oder 2 Partien geschrieben haben mussten. Denn viele haben in ihrem Fazit genau das geschrieben, was ich nach der ersten Runde auch noch dachte. Meine Meinung hatte sich dann nach wesenlich mehr Partien geändert, der Ersteindruck war halt nur ein Ersteindruck und mit der Spielerfahrung hatte sich das Spielgefühl vollkommen gedreht.


    Bitte nicht falsch verstehen: es geht nicht darum, dass diese Blogger eine andere Meinung hatten als ich, sondern dass "fachlich" von einem eher objektivem Gesichtspunkt etwas behauptet wurde, was man quasi nur nach einer Erstrunde denken konnte.


    Der Gipfel war dann, dass ich einen dieser Blogger privat ( und auch nicht als Boardgame Bandit) angeschrieben habe, um ein wenig Meinungsaustausch zu betreiben, und ich als Antwort bekam:


    "Vielen Dank für den Hinweis, ich schreibe das Fazit eben um"


    Keine 2 Minuten später war das Fazit seiner Rezension geändert. Ich hätte auch behaupten können in China würden 2 Schimpansen dieses Spiel spielen und er hätte das warhrscheinlich ebenso geschrieben. Das ärgert mich dann wirklich

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Nein, ich bezog mich nicht auf Terraforming Mars. Sondern ehe auf meine Beobachtungen der letzten Monate. Und natürlich habe ich nicht die Zeit für einen Gesamtüberblick aller Infoseiten zum Thema Brettspiel im Netz (=Blase). Ich beobachte nur, dass ich die wachsende Zahl von Mehrfachrollen problematisch finde.


    X macht was, ich kenne X also Automatik-Retweet, Like und ultra-positive Meinung posten. Y, Z und ... machen das auch. Dann mache ich was und das ganze Spiel geht andersrum. Ich finde es gut, das @Ben2 dieses Problem durch seinen für ihn sicherlich nicht einfachen Verzicht auf das Schreiben von Rezensionen eliminiert. Aber dieses Vermischen von Rollen halte ich für nicht gut.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Ich denke man muss hier mal unterscheiden zwischen "echten" Journalisten wie Udo Bartsch usw.
    denen alle möglichen Spiele vorgelegt werden, die sie rezensieren "müssen" und Freizeit-Bloggern wie beispielsweise auch mir, die sich die Spiele selbst aussuchen können, die sie rezensieren.

    ...und selbst der schreibt ganz offen, dass er Mistspiele öfter auch mal nicht rezensiert:
    Udo Bartsch: Rezensionen für Millionen: Mauna Kea

  • 5. Qualität
    Eins muss man dann dennoch sagen. In Bezug auf die jeweilige Zielgruppe machen Autoren, Illustratoren und Verlger einen verdammt guten Job. Es gibt nur wenige Ausnahmen, die nach unten abfallen. Das heißt: Die Qualität der Veröffentlichungen ist in der Masse (und zwar jedes jahr etwas mehr) auf einem extrem hohen Level. Daher geht es dann tatsächlich nicht selten eher um Geschmacksfragen.

    Dies halte ich für einen ganz wichtigen Punkt. In der heutigen Zeit ist das Angebot an Prototypen von Spieleautoren dermaßen groß, dass kaum noch wirklich schlechte Spiele erscheinen. Das was vor 20 Jahren "solide Durchschnittsware" war, ist heute schon eher das untere Ende der Skala. Somit gibt es nicht mehr so viele Spiele, die man wirklich verreißen kann.


    Und deshalb ist auch oft der Hauptgrund einer schlechten Bewertung, dass ein Spiel den Geschmack des Rezensenten nicht trifft.

  • Und deshalb ist auch oft der Hauptgrund einer schlechten Bewertung, dass ein Spiel den Geschmack des Rezensenten nicht trifft.

    Richtig, es gibt nur wenige Spiele, die wirklich mechanisch nicht funktionieren und deswegen schlecht sind. Aber ebenso läuft der Hase andersrum: Der Hauptgrund einer guten Bewertung ist, dass ein Spiel dem Rezensenten gefällt. Subjektiv sind nunmal alle Bewertungen.


    Deswegen sagen auch so viele Leser/User hier: ich vergleiche meinen Spieleindruck eines gespielten Spiels mit dem des Rezensenten um zu gucken, inwieweit sich die Geschmäcker unterscheiden. Und wenn die sich gleichen, kann ich auch mal nach Spielen schauen, die der Rezensent bewertet hat und die ich noch nicht kenne.


    Letztendlich ist am anderen Ende der Leitung aber immer auch nur ein Mensch wie du und ich. Und da kann es auch mal vorkommen, dass etwas übersehen wird. Wer frei von Fehlern ist, werfe den ersten Stein.


    Wichtig ist doch, wieviele Informationen ich aus einer Rezension ziehen kann. Und da muss ich als Positiv-Beispiel auch mal Martin Klein ranziehen. Auch wenn ich nicht immer einer Meinung mit Martin bin (weil wir einfach einen anderen Geschmack haben), so gehört er doch zu denjenigen, die es schaffen fast jedes wichtige Detail in ihre abschließende Besprechung mit einfließen zu lassen. Ob und wie das jetzt gewertet wird, ist eine ganz andere Sache, aber ich kann mir damit eigentlich immer selbst ein Urteil bilden. Er vergisst selten einen wichtigen Aspekt zu nennen.

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Dies halte ich für einen ganz wichtigen Punkt. In der heutigen Zeit ist das Angebot an Prototypen von Spieleautoren dermaßen groß, dass kaum noch wirklich schlechte Spiele erscheinen. Das was vor 20 Jahren "solide Durchschnittsware" war, ist heute schon eher das untere Ende der Skala. Somit gibt es nicht mehr so viele Spiele, die man wirklich verreißen kann.

    doch, nämlich genau die am unteren Ende der Skala, da sie relativ zu den anderen Spielen halt wieder "schlecht" sind - nach heutigen Maßstäben. Sonst würde es ja irgendwann in keinem Gebiet, in dem es Fortschritt gibt, "schlechte" Dinge geben. Ich setze halt an heutige Spiele nicht den Maßstab von vor 100 Jahren an.


    Es reicht halt irgendwann nicht mehr aus, ein nur handwerklich gutes Spiel zu veröffentlichen.

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  • Vor langer Zeit glaube ich einmal bei Spielama gelesen zu haben, dass die Rezis zu Pegasus-Spielen dem Verlag vor Veröffentlichung vorgelegt werden mussten. Machen wir uns doch nichts vor: Auch wenn der Verlag behauptet, nicht Einfluss zu nehmen, entsteht doch aus der Verpflichtung zur Vorlage ein starker Druck auf den Rezensenten. Hier wäre doch interessant zu erfahren, welche Formen das inzwischen angenommen hat.

    Vielleicht hilft es: definitives nein. Ich musste noch nie etwas vorlegen, bei keinem Verlag. Und wenn dem so wäre, müsste er seine Rezension selber schreiben.


    Ich schreibe keine Rezensionen , die Auflagen erfüllen müssen, und keine Rezensionen zu Spielen, die mir auf Verdacht geschickt werden.

  • doch, nämlich genau die am unteren Ende der Skala, da sie relativ zu den anderen Spielen halt wieder "schlecht" sind - nach heutigen Maßstäben. Sonst würde es ja irgendwann in keinem Gebiet, in dem es Fortschritt gibt, "schlechte" Dinge geben. Ich setze halt an heutige Spiele nicht den Maßstab von vor 100 Jahren an.

    Wo wir bei der Frage sind, wann ist ein Spiel schlecht?


    1. Wenn es broken ist.
    2. Wenn es stinklangweilig ist.


    Aber ist ein Spiel, das mich eine gewisse Zeit unterhält, aber mit ein paar Probleme zu kämpfen hat Scheiße? Mein, es ist Mittelmäßig. Aber aus Mittelmäßig kann ich nicht gleich Scheiße machen...
    Und wie heißt es immer so schön? Wir haben lauter mündige Konsumenten...

  • Somit gibt es nicht mehr so viele Spiele, die man wirklich verreißen kann.

    Können könnte man schon.


    Und deshalb ist auch oft der Hauptgrund einer schlechten Bewertung, dass ein Spiel den Geschmack des Rezensenten nicht trifft.

    Das sehe ich anders. Ein schlechtes Spiel bleibt ein schlechtes Spiel und ein Spiel von allenfalls gehobenen Durchschnitt ist kein gutes. Das herauszuarbeiten ist aber ggf. Aufgabe einer Rezension. Und dann komme ich mal auf Fanboys zurück. Können die das, wenn alles "amazing" und "toll" ist? Genau diese Herangehensweise trägt erheblich zu dem Gefühl von "Abfeiern" in der Breite bei. Und das hilft niemanden. Außer vielleicht dem eigenen Gefühl, dass "wir alle" eine riesige Familie sind. Was "wir" übrigens genau nicht sind. Nicht zuletzt sollten Rezensenten und Verlage verdammt noch mal andere Ziele im Blick haben.


    Es reicht halt irgendwann nicht mehr aus, ein nur handwerklich gutes Spiel zu veröffentlichen.

    Genau das ist der Punkt. Nur weil alles solide ist, ist es im Verhältnis nicht zwingend wirklich gut. Nur eben besser als vor 2-3 oder 5-6 oder 10-20 Jahren.


    Trotzdem ist die Frage eigentlich an andere zu stellen: Warum sind einige Blogger, Videokünstler oder Rezensenten nicht kritischer?


    Meinerseits verstehe ich das nicht, obwohl ich mich ja laut Nils auf dünnem Eis der angeblichn werbemäßigen Abhängigkeit bewege. Hey, Nils, gerade weil wir kritisch und immer mal wieder unbequem sind, haben wir viele Leser. Und deshalb wiederum platzieren Verlag auch mal Anzeigen bei uns. Kritische Berichterstattung und Werbung schließen sich also nicht aus, sie bedingen einander sogar zu einem gewissen Teil. Kritik lohnt sich also.

  • Seinerzeit war Siedler von Catan DAS Spiel und ich spiele es heute noch gerne. ABER: wenn es nicht anno Tobak sondern heute rausgekommen wäre, würde es mechanisch in der Masse untergehen - wage ich mal zu sagen. Eben aufgrund der guten Konkurrenz.


    Nun ist die Frage: ist das Spiel an sich jetzt schlechter als vor ein paar Jahren? Oder hat es nur zuviele gute Mitbewerber?


    Bewerte ich das Spiel im Vergleich zu anderen Spielen oder nur für sich allein gestellt? Denn im Vergleich wäre ein Siedler von Catan heute (nach dem was ihr sagt) ja nur Mittelmaß


    Wenn man aber alles schonmal gespielt hat und sich gewisse Mechaniken wiederholen, langweilt es einen dann nicht irgendwann automatisch (unterbewusst)?


    Ich persönlich finde diese Situation sehr schwierig. Deswegen bewerte ich (und was anderes kann ich auch gar nicht bewerten) immer nur subjektiv mein Spielgefühl.

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Nils (fragt sich, wer die vielen neuen Spiele braucht und die guten alten nicht mehr spielen mag.)

    Ich :)
    Wenn ich meine BGG Bewertungen denen ich eine 7 oder höher gegeben habe, dann befindet sich lediglich El Grande (1996) darunter. Die nächst ältesten Spiele wären dann TI3 und Twilight Struggle von 2005. Der Großteil wurde nach 2010 veröffentlicht.


    Ich halte es da ganz wie Barney Stinson: "New is always better." :D

    Half Man, half Bear, half Pig!

    Einmal editiert, zuletzt von MANBEARPIG ()

  • doch, nämlich genau die am unteren Ende der Skala, da sie relativ zu den anderen Spielen halt wieder "schlecht" sind - nach heutigen Maßstäben. Sonst würde es ja irgendwann in keinem Gebiet, in dem es Fortschritt gibt, "schlechte" Dinge geben. Ich setze halt an heutige Spiele nicht den Maßstab von vor 100 Jahren an.

    "Schlecht" ist finde ich ein ungünstiger Begriff, denn Thygra hat schon recht - wenige Spiele sind heute wirklich schlecht.
    "Schlecht" ist eigenlich nur der Bodensatz.
    Darüber kommen ganz viele Spiele, die handwerklich echt ganz okay gemacht sind und soweit auch gut funktionieren - nur nicht so richtig packen, nichts neues dabei haben, etwas langamting oder seelenlos sind, usw.... Also Spiele, die man eigentlich trotzdem nicht braucht.
    Dann kommen Spiele, die ein paar mal auf jeden Fall Spaß machen (was ja schonmal mehr ist als bei vielen anderen Spielen), aber die man nur ein paar mal anpackt und dann nicht mehr. Also im Prinzip eigentlich auch noch kein Spiel, was ich dauerhaft besitzen mag, mir selbst ins Regal stelle.
    Tjoa, und darüber kommen dann eigentlich die wirklich interessanten Spiel, die ich haben möchte und lange behalte und Spiele und auch da kann man nochmal abstufen. Sind ja noch nicht alles absolute Lieblingsspiele.


    Bei vielen Reviews habe ich den Eindruck, das oberhalb der "macht ein paar mal Spaß"-Grenze nicht mehr wirklich differenziert wird. Vielleicht weils nicht so oft gespielt wurde, vielleicht weil der klare Blick fehlt, weil der Reiz des Neuen noch anhält,... Dabei würde ich mir genau das wünschen, weil das dann die Spiele sind, bei denen ich Entscheidungshilfe suche, ob ich sie mir kaufen möchte oder nicht


    Und deshalb ist auch oft der Hauptgrund einer schlechten Bewertung, dass ein Spiel den Geschmack des Rezensenten nicht trifft.

    Glaube wenn man Unterschiede, die oberhalb von "handwerklich gutes Spiel, das auch ein paar mal Spaß macht", liegen auf Geschmack reduziert, dann macht es sich da einfach. Dass manche Ausnahmespiele fast jedem Rezensenten besonders gut gefallen, ist nicht nur rein subjektive Geschmackssache, oder Hype, sondern irgendwie ist da auch etwas objektives dran, irgendetwas machen diese Spiele besser als andere Spiele (z.b. Codenames im letzten Jahrgang, dieses Beispiel habe ich zumindest so wahrgenommen). Dieses "irgendetwas" würde ein Rezensent im Idealfall herausarbeiten.

  • "New is always better."

    DAS ist der Punkt, auf den ich hinaus wollte. Es gibt ein jährliches Budget von 400 Mio € für Gesellschaftsspiele, an dessen Verteilung "man" beteiligt sein möchte. Es gibt irgendwie 10 Titel im Jahr, die etwas mehr Akzeptanz finden. Aber in der Regel bekommen die Verlage ihre Sachen weiter - und das Jahr für Jahr


    Nur - wer weiß schon vor der Veröffentlichung des Titels, was gefällt und was nicht?


    War es Heiko Eller, der vor Kurzem anmerkte, dass der Verlag arge Zweifel hatte, CODENAMES zu lokalisieren? Stefan Brück zögerte, CARCASSONNE unter Vertrag zu nehmen. Als er sich entschloss, war er zu spät dran. (Womit sich die Erweiterungsflut auch nicht ergeben hätte.)
    Ich denke, dass der Erfolg eines Titels nicht zwingend von der Qualität abhängig ist. Womit wir wieder am Anhang des Freds wären - dem Einfluss des grundlosen Hyps.


    Liebe Grüße
    Nils (würde, wenn er es könnte, jedes Jahr das SDJ verlegen.)

  • Ich finde Rezensenten nehmen sich oft viel zu viel raus. Und das trifft nicht nur auf Brettspiele zu. Da arbeiten Leute ewig an einer Sache und irgendeiner meint in seinem Blog, nach ein paar mal spielen, sich darüber negativ zu dürfen.
    Und die ganzen Fanboy Internetseiten gehen mir auch gehörig auf den Keks. Warum da alles gelobt ist doch klar: Die wollen Geld verdienen, wenn nicht jetzt dann irgendwann und niemand braucht dafür einen schlechten Ruf, ausser man ist ein anerkannter Heel.
    Ich persönlich seh das so: Jedes Spiel hat eine Vor und Nachteile, die gilt es objektiv herauszuarbeiten. Das macht guten Jornalismus aus.